Das Elektroauto-Start-up Fisker musste im vergangenen Jahr mehrmals die Produktionsplanung anpassen und die Ziele herunterschrauben. Nun steht die Gesamtproduktionsmenge im Jahr 2023 fest.
„Nach Verzögerungen bei der Zulassung sowohl in Europa als auch in den USA und aufgrund von Problemen mit den Zulieferern produzierte Fisker schließlich 10.142 Fahrzeuge im Jahr 2023“, teilte das US-Unternehmen mit. Ursprünglich sollten im zurückliegenden Jahr 42.400 Elektroautos hergestellt werden.
Bislang baut und liefert Fisker exklusiv sein Erstlingswerk Ocean. Die Auslieferungen des SUV an Kunden starteten im Juni 2023, wobei ein Großteil der Lieferungen im September und Oktober begann. Man habe die Auslieferungen von Q3 auf Q4 um mehr als 300 Prozent gesteigert und die Auslieferungen beliefen sich 2023 ingesamt auf circa 4.700, heißt es in einer Mitteilung.
„Wir sind seit 2023 ein umsatzstarkes Unternehmen, aber wir standen auch vor zahlreichen Herausforderungen. Der Ausstieg aus Covid-19 brachte einige Probleme für unsere Lieferketten mit sich, die wir jedoch weitgehend überwunden haben, und wir haben etwa 4.700 Fisker Ocean ausgeliefert“, so Gründer und CEO Henrik Fisker. „Diese Leistung stellt einen beträchtlichen Umsatz dar, und da wir unser Auslieferungstempo im Jahr 2024 beschleunigen, freue ich mich auf ein schnelleres Wachstum. Wir haben ein solides Geschäft mit relativ geringen Gemeinkosten und ein preisgekröntes Fahrzeug, das den Kunden gefällt. Ich freue mich auf ein Jahr mit neuen Meilensteinen und Chancen für die Marke Fisker und jeden in unserem Team.“
Im Dezember hat Fisker mit den Auslieferungen in Kanada begonnen und ist nun in zwölf Märkten weltweit tätig. Im Januar will das Unternehmen einen Plan zur weiteren Beschleunigung der Verkäufe und Auslieferungen bekannt geben. Fisker kündigte zudem an, die Anzahl der Testfahrten in den USA und in Europa zu erhöhen. Man habe steigende Verkaufszahlen festgestellt, nachdem Kunden den Ocean aus erster Hand erlebt haben.
Franz Mueller meint
Alles sehr merkwürdig bei Fisker. Die Fahrzeuge werden produziert aber nicht ausgeliefert. Entweder keine Kunden oder man will auf funktionierende SW warten. An das Märchen von zuwenig Kapazitäten bei der Auslieferung glaub ich jedenfalls nicht.
Miro meint
Ich tippe darauf, die Leute wissen um
– die Softwareprobleme
– haben mittlerweile mitbekommen, dass viele neue E-Auto-Firmen pleite gehen und man dann mit einem Auto dasteht ohne existenten Hersteller.
ShullBit meint
Die größten Software-Bugs sind seit dem Update auf Version 1.11 Geschichte. Daran wird es nicht scheitern. Bislang sind die EV-Startups meist gescheitert, bevor sie ihre Autos in die Massenproduktion bekommen haben (Z.B. Sono). Darüber ist Fisker hinweg. Die große Marktbereinigung bei EV-Startups wird voraussichtlich erst noch 2024-2026 stattfinden. Wer nicht mindestens 500.000 Autos im Jahr produziert, dem fehlen die Skaleneffekte, um wettbewerbsfähig zu sein. Insofern sind Tesla und BYD lange über dem Berg, aber Fisker, Nio, Lucid, Rivian, Vinfast… noch nicht.
Für Fisker ist entscheidend, ob er den Ocean hochskaliert und PEAR und Alaska bis 2025 in die Serienproduktion bekommt. Durch seinen Lean-Asset-Approach braucht Fisker nicht 1-3 Mrd., um die Produktion eines neuen Modells aufzusetzen, aber um die 500 Mio. braucht auch Fisker für ein neues Modell (Tooling, Vorfinanzierung Supply-Chain, …). Im Moment hat Fisker das Geld nicht und bei der aktuellen Marktkapitalisierung ist fraglich, ob er das Geld bekommt.
Miro meint
Ich habe so meine Zweifel, ob Fisker den Ocean überhaupt mit einem höheren Preis verkauft als Sie es bei Magna einkaufen. Da machen Skalierungen dann auch kaum Sinn.
Andi EE meint
I“ch habe so meine Zweifel, ob Fisker den Ocean überhaupt mit einem höheren Preis verkauft als Sie es bei Magna einkaufen,“
Du verlangst etwas, was unmöglich ist … niemand kann das. Niemand kann die horrenden Entwicklungskosten und Tools die man benötigt, aus null Fahrzeugen/Erträgen bezahlen. Man kann all diese Vorleistungen rausrechnen und nur die laufenden Kosten rechnen (Vertrieb, Produktion, Zinsen …), ob man dann mit der schwarzen Null abschliesst. Ich denke, dass das komplett illusorisch bei diesen Firmen ist.
Kürzlich gab es dazu eine Grafik, wie stark der Verschuldungsgrad in dieser Phase ist und wie essentiell wichtig es ist, hohe Stückzahlen zu generieren. Wenn das nicht der Fall ist, gibt es in der Regel den schnellen Tod / oder ein Grossinestor (Beispiel Lucid SA-Staatsfond / Rivian Amazon) schiesst neues Geld ein. Meine Vermutung, es nicht mal die Hälfte vom Verkaufspreis bei den Stückzahlen gedeckt. OEMs haben den Riesenvorteil, dass bestende Modelle die Erträge für die defizitären BEVs bringen, die würde auch reihenweise Pleite gehen, wenn es sich selber tragen müsste.
Tim Schnabel meint
Also stehen knapp 5000 Stück sich auf der Halde die Reifenplatte? Baut Magna vertragsgemäß die Kisten aber nur jedes zweite wird verkauft?!
David meint
Eigentlich kann man ja im Geschäftsleben nicht erwarten, dass jemand die Wahrheit sagt. Bei Fisker war es aber fast soweit, als man vor drei Monaten erklärte, man könnte sich das nicht leisten, so viele Autos auszuliefern. Jetzt liefern sie wieder aus, aber der geneigte Beobachter weiß: Es ist eben eine typische Fisker Company. Da muss man gar nicht überlegen, wie das wohl geht, bei Magna in Österreich vollständig entwickeln und bauen zu lassen, während die Verkaufspreise eher günstig sind. Wenn man das tut, kommt man wahrscheinlich als Kunde und Investor nicht infrage.
Thomas M. meint
Mein Fisker Ocean one, den ich direkt verkauft hatte (aufgrund etlicher Mängel), hat der neue Eigentümer nun vor ihn auch schon mach wenigen Monaten zu verkaufen. Das Fahrzeug muss immer wieder in den Service (bis zu 14 Tage). Allenfalls schafft Fisker seine Probleme nach oben zu skalieren, nicht aber den Absatz. Die Firma wird pleite gehen und kein Mensch/Firma will sie haben, da sie wertlos ist. Miserable Software trifft auf mittelmässige Hardware mit viel zu hohem Stromverbrauch. Da stimmt nichts in der Firma.