Über 60 Prozent der Menschen in Deutschland wünschen sich eine stärkere Batterieindustrie im eigenen Land. Das ergab eine repräsentative Online-Umfrage von YouGov und Story-Fabrik. Bei der Finanzierung sehen fast 70 Prozent der Befürworter den Bund in der Verantwortung.
Batterien sind eine zentrale Komponente der Elektromobilität, spielen eine entscheidende Rolle bei der Integration erneuerbarer Energien und sind damit eine Schlüsseltechnologie für den Wirtschaftsstandort Deutschland. Auf dem Weltmarkt sind Anbieter aus China, Japan und Südkorea führend, die Abhängigkeit Deutschlands von Batterielösungen aus dem Ausland ist entsprechend groß.
Die Bundesregierung hat die Batterietechnologie zwar als Schlüsselindustrie identifiziert – im Koalitionsvertrag der künftigen Regierung von CDU/CSU und SPD wird das Thema allerdings nur an einigen wenigen Stellen kurz erwähnt. Eine umfassende, industriepolitische Gesamtstrategie mit klaren Zielvorgaben und Umsetzungsplänen fehlt.
Vor diesem Hintergrund haben das Meinungsforschungsinstitut YouGov und die Kommunikationsberatung Story-Fabrik bundesweit über 2.000 Erwachsene nach ihrer Meinung zur Batterieindustrie befragt. Das Ergebnis: 61 Prozent der Befragten denken, dass Deutschland die eigene Batterieindustrie ausbauen soll. 13 Prozent sind gegen einen solchen Ausbau. 26 Prozent geben dazu keine detaillierte Auskunft.
Förderung durch den Bund gewünscht
Von den Befragten, die einen Ausbau befürworten (1.245 Personen), wünschen 30 Prozent eine Beteiligung des Bundes bei der Finanzierung, zum Beispiel über Subventionen oder Förderprogramme. Dabei soll die Größe der Unternehmen für die finanzielle Unterstützung keine Rolle spielen. 18 Prozent bevorzugen eine Förderung durch den Bund mit Fokus auf einzelne große Unternehmen. 21 Prozent sind hingegen der Meinung, dass viele kleine Unternehmen, zum Beispiel Start-ups, gefördert werden sollen. Ein knappes Viertel (24 %) sagt, der Bund solle sich überhaupt nicht beteiligen, sondern die Finanzierung den Unternehmen selbst überlassen.
Insgesamt fällt auf, dass Männer (73 %) im Vergleich zu Frauen (49 %) eher dazu neigen, den Ausbau der Batterieindustrie zu befürworten. Auch geben Männer (13 %) weniger häufig an, keine Meinung zum Thema zu haben als Frauen (38 %). Der Anteil der Menschen, die für einen Ausbau sind, ist bei Personen über 55 Jahre am höchsten (67 %) und bei Personen im Alter von 18 bis 24 Jahren (45 %) am niedrigsten. Bei der Frage der Finanzierung sind es vor allem Menschen über 55 Jahre, die eine Beteiligung des Bundes ablehnen (65 %).
„Über 60 Prozent der Deutschen wollen eine starke Batterieindustrie in Deutschland – diesen Rückenwind müssen wir nutzen“, so Michael Riesener, Professor für Deep Tech und Innovation an der Universität RWTH Aachen. „Damit junge Unternehmen in diesem Zukunftsmarkt erfolgreich sein können, brauchen sie verlässliche Förderung, schnellen Zugang zu Testinfrastruktur und eine industriepolitische Vision, die Innovation made in Germany nicht ausbremst, sondern beschleunigt. Dazu muss auch der Transfer zwischen universitärer Forschung und Industrie gestärkt werden. Hier ist die Politik gefragt, Ergebnisse aus der Forschung bis zur Marktreife zu unterstützen.“
South meint
Man muss nicht unbedingt in Deutschland eine Accuindustrie hochziehen. Es würde schon reichen, wenn die Versorgung diversifiziert auf mehrere stabile, demokratische Länder verteilt werden würde.
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Und ohne Rohstoffe geht ohnehin nichts.
Future meint
Rohstoffe kommen fast alle aus China. Und die Kathodenherstellung schafft auch nur China. Also die machen das schon alles sehr gut.
Future meint
Es wird ja gefördert durch den Staat. Aber es klappt trotzdem nicht. Wer weiß schon, ob jemals in Heide eine Zellproduktion von Northvolt starten wird. Es liegt doch nicht immer nur am staatlichen Geld. Wenn das Wissen nur in der Theorie vorhanden ist, dann klappt noch lange nicht die Praxis. Northvolt und ACC sind dafür das beste Beispiel. Jetzt hoffrn alle noch auf PowerCo.
Monica meint
Na logo, wir schaffen es noch nicht mal ein paar Brücken zu sanieren, 1.000 Mrd. Steuereinnahmen p.a. sind einfach zu wenig um das Land mit guter Infrastruktur zu versorgen. Aber jetzt Akku Fabriken bauen… hehe. Mit unserem Flatterstrom?
Jeff Healey meint
Irgendwo bei Ludwigshafen wurde für eine normale Brücke sechzehn Jahre gebraucht.
Die überbordende Bürokratie in diesem Land schafft uns ab.
Der Strom ist das kleinste Problem.
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Heute sind wir froh, die Brücke ist ja nagelneu :-).
derJim meint
Und wieder nur blinde, politische Agitation. Wer hätte auch anderes von dir erwartet. Bei der Infrastruktur liegt es ja nicht am können (=Produktivkräfte), sondern nur am wollen (= Finanzierung&Planung).
Monica meint
Genau das sagte ich doch. Geld ist da, man gibt es aber lieber für Sch wa ch sinn aus.
Future meint
Jeder definiert sich seinen Sch wach sinn doch vollkommen anders. Und das ist auch gut so, denn sonst würde es schon jetzt ganz düster aussehen im Land und nicht erst in 5 Jahren.
Airbrush meint
Ist heute wieder Deutschlandkaputtschreibetag?
Kasch meint
Also ich hätte gerne meine eigene Südseeinsel und dafür ausreichend Taschengeld vom Bund. Da könnte der Bund aber schon mal wollen.
South meint
Hihihi, na, du bist auch so ein Vertreter der Gruppe, wenn du für’s Jam mern Geld kriegen würdest, wärste reich. Dass die Infrastrukturinvestitionen viele Jahre vernachläs sigt wurden, heisst ja nicht, dass wir das nicht können… und es gibt keinen Flatterstrom. Wie oft hattest du in den letzten fünf Jahren nen Stromausfall, der mehr als wenige Minuten gedauert hätte?
Die Lage ist Deutschland viel, viel besser als die Nör gler, meiner Erfahrung nach genau die größten Min derl eister, immer so rum s p uc k en.
South meint
Quatsch, das die Finanzierung über die Jahre schlechter wurde, heisst ja nicht, dass wir das nicht können. Und wann hast du das letzte Mal nennenswerten Stromausfall gehabt?
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Jährliche Ausfallzeit in deutschen Durchschnitt ca. 15 Minuten. Häufige Ursache: Baggerbiß.
Monica meint
South meint
02.05.2025 um 10:48
…….
Flatterstrom beschreibt den TÄGLICHEN Umstand, Strom hin und her zu schieben. Du wirst es doch wissen, das man Strom nicht in Tüten oder Kartoffelsäcken packen kann und bei Bedarf Teile davon verwendet… aber wir haben ja jetzt einen neuen Schuldigen, wenn „etwas“ passiert, den bös en Rus sen der manipuliert. *gg
Was genau in Spanien und Portugal passiert ist, werden wir nur in Teilen erfahren. Genau wie das was 2020 passiert ist.
South meint
Du hast überhaupt keinen Schimmer, das ist kein Täglicher Umstand, sondern dynamisch, mehrmals pro Stunde, schon immer. Grundlast, Spitzenlast & Lastmanagement sind verschiedenen Paar Schuhe und das haben wir schon immer gehabt, denn auch Atomkraftwerke, Kohlekraftwerke und Co. kann bzw. konnte man nicht nach belieben rauf und runterfahren. Und daneben gibt es zwei Seiten. Neben dem Angebot auch den Verbrauch und beides war und ist in hohem Maße von viele Faktoren wie Arbeitstag und vom Wetter abhängig.
South meint
Und ja die Rus sen sind nicht nur „bö se“, sondern wirklich a b art ige Abschlachter von Zivilisten ohne Skrupel in einem Kri eg gegen ein souveränes, demokratisches Land…. und warum sollten wir das nur in Teilen erfahren? Reine Al u hut qu atscherei. Spanien hat eine Gewaltenteilung und eine Freie Presse. Dass kann man ganz und gar nicht mit dem zensierten Russland, das offen Reporter verfolgt und unverholen tö tet, auch nur annähnerd vergleichen.
M. meint
Ich hatte gerade den Impuls, zu dem hochpeinlichen Beitrag von „Monica“ eine Antwort zu verfassen, aber „South“ hat das schon ziemlich gut gemacht.
Danke.
Aber das Gefühl, sich dauerhaft mit Menschen aus dem gefühlten Mittelalter beschäftigen zu müssen, das bleibt.
Duesendaniel meint
Das größte Problem ist unsere flatternde Motivation zur Innovation, also Zögerer und Zauderer wie Du.