Stellantis Ventures, der Corporate Venture Fund des Autokonzerns Stellantis, hat sich als strategischer Investor an dem in Frankreich ansässigen Unternehmen Tiamat beteiligt, das Natrium-Ionen-Batterietechnologie entwickelt und vermarktet.
„Tiamat war eines der elf leistungsstärksten Technologie-Start-ups, die im Jahr 2023 mit dem Stellantis Ventures Award ausgezeichnet wurden und ist zudem das erste Unternehmen weltweit, das kürzlich die Natrium-Ionen-Technologie in einem elektrifizierten Produkt kommerzialisiert hat“, heißt es in einer Mitteilung.
Die Natrium-Ionen-Technologie biete niedrigere Kosten pro Kilowattstunde und es werde weder Lithium noch Kobalt benötigt. Das reichlich verfügbare Natrium biete Vorteile in Bezug auf Nachhaltigkeit und Rohstoffunabhängigkeit, erklärt Stellantis. Mit Natrium realisierte Batterien sind billiger, haben aber eine geringere Reichweite, sie eignen sich daher für kleine Fahrzeuge. Ihre geringere Reichweite kann laut Tiamat zudem durch eine schnellere Ladekapazität kompensiert werden.
Die Investition unterstütze die Mission von Stellantis, saubere, sichere und erschwingliche Mobilität zu bieten, so der Konzern. Die Natrium-Ionen-Technologie verspreche eine kostengünstigere Energiespeicherung im Vergleich zur heute vorherrschenden Lithium-Ionen-Batterietechnologie.
„Die Erforschung neuer Optionen für nachhaltigere und erschwinglichere Batterien, die weithin verfügbare Rohstoffe verwenden, ist ein wichtiger Teil unserer Ambitionen im Rahmen unseres Strategieplans ‚Dare Forward 2030‘, mit dem wir bis 2038 Netto-Null-CO2-Emissionen erreichen wollen“, sagt Ned Curic, Stellantis Chief Engineering and Technology Officer. „Unsere Kundinnen und Kunden erwarten emissionsfreie Fahrzeuge, die eine Kombination von ausreichender Reichweite, Leistung und Erschwinglichkeit bieten. Das ist unser Fixstern, und Stellantis arbeitet mit Partnern schon heute daran, bahnbrechende Technologien für die Zukunft zu entwickeln.“
Zur Umsetzung seiner Elektroauto-Pläne habe man die Versorgung mit Rohstoffen für Elektrofahrzeuge bis 2027 durch die Unterzeichnung wichtiger Vereinbarungen auf der ganzen Welt gesichert, betont Stellantis. Man investiere dabei auch in die Entwicklung alternativer Technologien zur Energiespeicherung, wie zum Beispiel Festkörperbatterien (gemeinsam mit Factorial Energy), Lithium-Schwefel-Chemie (mit Lyten Inc.) und eben Natrium-Ionen-Chemie (mit Tiamat).
Tiamat ist ein Spin-off des französischen Nationalen Zentrums für Wissenschaftliche Forschung und nutzt dessen Innovationen. Die Erlöse aus der Finanzierungsrunde, an der auch Stellantis Ventures beteiligt ist, will das Unternehmen für den Bau einer Natrium-Ionen-Batterieanlage in Frankreich verwenden. Diese Anlage ist zunächst für Elektrowerkzeuge und stationäre Speicheranwendungen bestimmt und soll später die Herstellung von Komponenten der zweiten Generation für E-Auto-Anwendungen hochfahren.
Jeff Healey meint
Es ist extrem wichtig für die Zukunft eines Unternehmens im Mobilitäts-Bereich, sich in Hinsicht der Akkutechnologie bzw. Zellchemien breit aufzustellen.
Stellantis sehe ich hier auf einem konsequenten Weg.