Das 2018 gegründete Start-up für die Entwicklung und Fertigung batterieelektrischer Leichtfahrzeuge ElectricBrands mit seinen Marken Evetta und XBus ist insolvent. Das Unternehmen plant in einem Schutzschirmverfahren mit einem neuen Fahrzeugmodell weiterzumachen, wie seit Ende Januar auf seiner Website zu lesen ist.
Das Kleinstwagenmodell Evetta war laut Electric Brands bereits marktreif, werde aber umgearbeitet. Der XBus genannte Kleinbus werde günstigstenfalls Ende des Jahres vor dem Marktstart stehen. ElectricBrands hat sich bislang größtenteils über Crowdfunding finanziert. Aktuell seien für den XBus über knapp 17.300 Vorbestellungen und mehr als 1.200.700 Euro eingesammelt worden, heißt es.
Nach einem eigenen Antrag auf Insolvenz in Eigenverwaltung sei für Electric Brands eine vorläufige Eigenverwaltung am 29. Januar 2024 gerichtlich angeordnet worden, berichtet Heise.de. Das Schutzschirmverfahren solle das Unternehmen mit seinen Bestandteilen ElectricBrands Financial Service GmbH, Evetta GmbH und XBus GmbH die vollständige Sanierung ermöglichen.
Als Ursachen der Insolvenz nennt ElectricBrands „die zuletzt gestiegenen Entwicklungskosten sowie die schwächelnde Wirtschaft“. Um das Verfahren geordnet abzuwickeln, hat das Unternehmen externe Fachleute engagiert. Ein vorläufiger, auf Eigenverwaltungs- und Restrukturierungsfälle spezialisierter Rechtsanwalt wurde als Sachwalter bestellt.
Das Modell XBus hätte beim niederländischen Auftragsfertiger VDL entstehen und ab Ende 2024/Anfang 2025 vermarktet werden sollen. Wie schon im September 2023 mitgeteilt worden war, solle das Modell Evetta nicht in der bisher geplanten Form erscheinen – aus dem Zweisitzer solle ein dreisitziges Modell werden.
Ende Januar, kurz vor der Mitteilung zum geplanten Schutzschirmverfahren, hatte das Start-up mitgeteilt, dass mit Beschluss des Aufsichtsrats vom 25.10.2023 Max Brandt die Position des Vorstandsvorsitzenden (CEO) übernimmt. Der bisherige CEO und Gründer des Unternehmens Ralf Haller baue die neu geschaffene Position des Chief Strategic Officers (CSO) auf. Haller bleibe Mitglied des Vorstands.
„Es geht weiter, schon in den nächsten Wochen bringen wir ein neues Leichtfahrzeug auf den Markt“, so der neue CEO Brandt. „Die Gehälter sind in den nächsten Monaten gesichert und wir stehen mit unseren Partnern und anderen Beteiligten in einem engen Austausch. Die Transformation hin zur Elektromobilität ist eine große Herausforderung, der wir uns mit kreativen Fahrzeuglösungen und einem motivierten Team stellen.“
emanuel meint
gut das desigeb das nicht umwerfend und auch so das die aerodynamik nicht funktioniert das is wahr nur der x-bus is ein fahrzeug fuer fTransporte und sollte auch robust ist
das nächste ist warum gehen jetzt 3. e- auto anbieter mit solar unterstützt alle insolvent
selbt fisker was schon echt richtung luxus geht hat schwierigkeiten
ich hab das gefuehl das man die kleinen nich so richig durchstarten lässt is halt ein verdacht !!
Gerry meint
Grundsätzlich ein witziges Konzept finde ich. Aber was x-bus (ehemals ebussy) seit 2018 abzieht ist maximal unseriös. Vor einer Anzahlung kann man da nur warnen (im goingelectric-Forum stehen einige Infos über den „Werdegang“ der Firma).
Jeff Healey meint
Schade, der XBus hätte Potential gehabt.
Ich persönlich glaube nicht mehr an einen Serienanlauf.
Mit der völlig unnötigen Übernahme vom Projekt der Evetta/Microlino hat sich Electric Brands übernommen.
Es geht mir einfach nicht in den Kopf, wie man sich so verzetteln kann: Selbst wenn man die ersten Modelle des XBus in Kleinserie gebaut, und dann erste Exemplare verkauft hätte, wäre das Ergebnis besser als jetzt gewesen.
Man hätte über diesen Weg Publicity, Werbung, Neukunden, weitere Anzahlungen, und Zeit bis zur eigentlichen Serienfertigung gewonnen.
Stefan meint
Da gibt es seriöse Alternativen die sehr kurz vor der Markteinführung stehen.
Jeff Healey meint
Wenn man vom XBus als „Multi-Purpose-Vehikel“ ausgeht, welche Alternativen sollen das sein?
Dirk meint
Hmm. Auch als alter T2 und T3-Fan finde ich diesen Bus unglaublich hässlich. Würd ich im Leben nicht fahren wollen.
Vielleicht ging’s ja zu vielen Anderen auch so. Manchmal ist es nicht hilfreich, irgendwas einfach nur total anders machen zu wollen. Es ist noch nicht mal „erfrischend anders“ , sondern irgendwie total falsch proportioniert (ich in übrigens Designer und lebe davon).
Die technischen Daten sind ja auch nicht so prickelnd, dass es einen reisst.
Jeff Healey meint
Ich finde das Design vom XBus hinreißend.
Es gibt übrigens einige Vorbestellungen für das Fahrzeug, bin also bei weitem nicht alleine mit meinem Geschmack.
Dirk meint
Kein Problem, die Geschmäcker sind verschieden und niemand hat Recht.
Irgendwie witzig ist es auf jeden Fall.
Hoffentlich klappt alles!
Fred Feuerstein meint
Na ja, 17.300 Vorbestellungen sind für so ein Fahrzeug nun wirklich nicht viel. Damit lohnt nicht einmal ein Serienanlauf. Dazu kommt, dass bei dem Fahrzeug nicht mal echte Sicherheitstechnik a la ESP, Airbags etc. verbaut werden sollte.
Gut, dass das Projekt, ähnlich wie Sono Motors nun abgewickelt wird.
Jeff Healey meint
17.300 Einheiten, nicht viel für ein kleines Unternehmen?
Weiß ja nicht…
Kann man denn in Europa wirklich keine kleineren Serien mehr wirtschaftlich produzieren? Mir persönlich wäre es egal ob das Produkt aus Deutschland, Holland, Polen oder Rumänien kommt.
Schade drum, trotz der fehlenden Sicherheitsausstattung etc.
Franky meint
Microlino: Ab 15.000€ für 12KW Leistung und 6KW Batterie. 90 Spitze, 60 am Hügel. Weder ein Radio noch eine Sitzverstellung sind vorhanden. Völlig am Markt vorbei, dieser Knubbel.
Wäre er ein vollwertiges Auto, wie seinerzeit der erste Smart, wäre der super gewesen. Das Design gefiel mir gut. So aber verwundert die Pleite nicht.
Gerry meint
Microlino ist nicht pleite, sondern x-bus/evetta. Das ist eine ganz andere Firma.
Radio im Microlino hast du über Smartphone und bluetooth-box.
Und natürlich ist die Sitzbank im Microlino verstellbar.
Bitte erst informieren bevor hier Unsinn erzählt wird.
Moritz meint
sehr schade um den x bus, jedoch verdient, wenn man die microlino/evetta nummer bedenkt.
Thomas Claus meint
„Das Kleinstwagenmodell Evetta war laut Electric Brands bereits marktreif, werde aber umgearbeitet.“
Sehr schlau. Da muss ja noch genug Geld da sein. Wenn man das Modell jetzt umarbeitet, ist es dann eine Fehlentwicklung gewesen? Ein Grund für die Insolvenz?
Jeff Healey meint
Das habe ich mich auch gefragt: Warum sollte man nicht wenigstens schon jene Kunden bedienen, welche die Evetta in ihrer jetzigen Bauausführung akzeptieren?
Statt Umsatz und erste Einnahmen zu erzielen, baut man lieber noch ein bisschen weiter das fertige Konzept um, bis einen die laufenden Kosten in die Insolvenz treiben? Was ist das denn für eine Management Entscheidung?
Gurke meint
Entfernt. Bitte verfassen Sie konstruktive Kommentare. Danke, die Redaktion.
Gurke meint
Prima. Dea schreibt man einmal was positives und erfreut sich an den beiden Schönheiten, wars auch wieder falsch.
Hans meint
Das passiert, wenn man auf zwei Hochzeiten gleichzeitig tanzen will. Statt sich auf den X-BUS zu konzentrieren, wurde das insolvente ARTEGA mit all den verbundenen Verpflichtungen übernommen. Der ARTEGA KARO aka EVETTA war scheinbar nie serienreif und die vorhanden MICROLIONO 1.0 Modelle waren noch vom Ur-Fahrzeugbauer TAZZARI. Wie konnte sich ELECTRIC BRANDS nur solch einen Klotz ans Bein binden?
Echt traurig, dass in Europa so wenige Fahrzeugbauer und Neueinsteiger etwas auf die Reihe bekommen:
– FOX E-MOBILITY hört man aktuell nichts von der neuen MIA
– ELEKTROFROSCH mit ihren 45km/h Transportern ist seit Mitte 2023 insolvent.
– RENAULT MOBILIZE verschiebt den TWIYZ Nachfolger nochmal 9 Monate.
– TWIKE 5/6 läuft auch äußerst zweifelhaft (und der Preis ist jenseits von Gut und Böse)
– TAZZARI hat wohl Neuheiten, aber scheinbar noch nicht bestellbar.
– NEXT E.GO WAVE hört man seit Monaten nichts mehr.
=> Respekt an Hr. Schuh, wie schnell er den E.GO LIVE und den STREETSCOOTER auf die Straße gebracht hatte!
=> Und Respekt an MICRO, dass sie ihren MICROLINO durchgezogen haben.
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Gibt es den E.GO LIVE überhaupt? Hat den jemand schon gesehen?
Hans meint
Ja, obwohl ich auf dem Land wohne, fährt bei mir um die Ecke ein E.GO LIVE.
Finde den WAVE optisch etwas männlicher und zum Pendeln absolut ausreichend.
Andreas meint
Fährt hier im Kreis einer rum und ich bin den Wagen auch schon bei einem Händler probegefahren.
Yoshi meint
Schade, fand die Fahrzeuge irgendwie cool. Aber ganz ehrlich, welche Bank finanziert noch das 1.000ste E-Mobility startup? Der xbus wurde 2021 mit bis zu 800 km Reichweite angegeben, jetzt lautet die Angabe für die Basis offiziell 140 km und das für 18.000€. für den camper kann man 35.000€ ausgeben.
Ist das ein Geschäftsmodell dass ich nicht verstehe, oder denken die Leute dahinter wirklich dass man sowas in nennenswerten Zahlen verkaufen kann?
Stefan meint
Ein Kleinserienhersteller mit Billigstpreisen würde doch erst recht insolvent gehen.
Als Startup ein Großserienfahrzeug anbieten zu wollen, hat in den letzten Jahren auch nicht funktioniert (Lightyear, Sono).
Hansi3000 meint
Eine Bank ist für ein derartiges Finanzierungsvorhaben der falsche Ansprechpartner. Üblicherweise wird sowas über Venture Capital oder ähnliches finanziert. Da sitzen auch die Experten und können die Erfolgsaussichten einschätzen. Und selbst die wissen, dass ein Flop sehr wahrscheinlich ist. Die Masse bringt dann den Gewinn. Bei Unternehmen, die sich eine derartige oder vergleichbare Finanzierung nicht sichern konnten, weiß man eigentlich schon, dass ein Scheitern vorprogrammiert ist. Die besorgen sich dann oft Geld über z. B. Crowdfunding.