Der Vorsitzende der Geschäftsführung von Bosch Stefan Hartung rechnet damit, dass Verbrennerautos noch Jahrzehnte erforderlich sein werden. Man brauche mindestens 30 bis 35 Jahre, um alle Fahrzeuge zu elektrifizieren. Das sagte der Manager dem Nachrichtenportal The Pioneer in einem Interview.
Wenn man die gesamte Produktion von 90 Millionen Fahrzeugen weltweit sofort umstellen würde, bräuchte man etwa 16 Jahre, um die gesamte Flotte auszutauschen, so der Chef des weltgrößten Automobilzulieferers. In der Realität würden weiter Verbrenner produziert, die im Laufe der Zeit ersetzt werden müssten. „Es wird eher die doppelte Zeit brauchen, mindestens 30 bis 35 Jahre, um weltweit alle Autos zu elektrifizieren“, sagte Hartung. Ein Teil der Mobilität werde am Ende gar nicht elektrisch sein.
Der Bosch-Chef sagte, man müsse weiter Verbrenner-Technologie in Deutschland bereitstellen. „Man kann die Kunden außerhalb Europas nicht zwingen, sie nicht einzusetzen.“ Für eine komplette Elektrifizierung seien Erfindungen und Lösungen nötig, die es bisher nicht gebe. So könnten Erntemaschinen nicht ohne Weiteres elektrisch fahren. „Denn sie fahren bis zu zwölf Stunden und ziehen dabei pro Stunde 250 bis 300 Kilowatt Leistung. Mit einer dafür benötigten Batterie würde das Fahrzeug wahrscheinlich im Boden versinken.“
Grundsätzlich sei die Elektromobilität ein Wachstumsmarkt. „Nur, wie wir auch von Fahrzeugherstellern hören, wird der Hochlauf langsamer verlaufen als bisher angenommen“, so Hartung. Für Fahrzeuge, die im Stadt- oder Umlandbetrieb betrieben werden, sei die E-Mobilität „aber eindeutig die richtige Wahl“.
Die Frage, ob das in der EU für 2035 geplante Verbrenner-Aus zu früh ausgerufen wurde, verneinte der Manager. „Wichtig bei den Klimazielen war erst mal, dass wir uns überhaupt ein Ziel setzen“, sagte Hartung.
Jörg2 meint
Mit seinem groben Überschlag, hat der Mann von BOSCH sicherlich nicht Unrecht. Bevor weltweit 80…90% der Fahrzeuge (Pkw, Lkw, Busse…) reine BEV sind, werden noch viele Verbrennerfahrzeuge ausgeliefert, die dann noch lange fahren (und BOSCH-Ersatzteile brauchen).
Sein „Erntemaschinen“-Vergleich mit den 12 Stunden zieht aber nicht. Die 12 Stunden sind der notwendigen Arbeitskraft geschuldet. Es wird nicht lange dauern, dann fahren die auf dem Feld zu 100% autonom (und müssen nur hingebracht und rückgeholt werden). So, wie man früher dicke Wasserleitungen auf die Felder führte, wird man wohl auch dicke Kabel zwecks Nachladerei in die Erde bekommen. Bei landwirtschaftlicher Nutzung in Verbindung mit PV-Modulen auf einer zweiten Ebene ist dann der Strom nicht mehr ganz so weit. Will sagen: Das Heute nur 1:1 in die Zukunft fortschreiben, steht einem Ing. nicht gut zu Gesicht.
Jakob Sperling meint
Bosch ist einfach realistisch. Man kann ja im Notfall andere belügen, aber sich selbst sollte man möglichst nicht belügen. Das wirkt sich schlecht auf eine realistische Planung aus.
Allein schon der Hochlauf für die Produktion der Materialien, die für die Batterien benötigt werden, dauert Jahrzehnte. Schaut euch mal ein Video zur Lithium-Produktion in Australien an. All die Lithium-Produzenten produzieren mit ihren riesigen Anlagen bisher erst Lithium für 2-3% der Fahrzeuge weltweit. Sie müssen also noch etwa 30 mal mehr Anlagen bauen.
Ben meint
„Man kann ja im Notfall andere belügen, aber sich selbst sollte man möglichst nicht belügen.“
Solche Worte von nem Hardcore H2-Jünger, ist so ne Art Selbstironie oder ?
THeRacer meint
Na, dann sollte es doch von europäischen und deutschen Interesse sein, die Entwicklung von Natrium-Ionen Zellen mit höchster Priorität voranzubringen und zu realisieren.
Werner Mauss meint
Bekannte von mir glaubten bei Bosch noch bis zur Rente arbeiten zu können, da sie angeblich gute Produkte herstellten und mich deshalb auslachten. Jetzt sind sie verstummt nach 38 Jahren Betriebszugehörigkeit und ohne Abfindung. Denen die bei Stihl glaubten geht es gerade genauso…..
Origami meint
Und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute …..
Marcel meint
Überlasst das Denken den Pferden! Die haben einen größeren Kopf…. 60% der Deutschen haben einen Arbeitsweg von 25-50km … Wer braucht da Reichweite? Ich tanke lieber täglich über Nacht an der Wallbox als einmal die Woche an der stinkenden und dreckigen Tankstelle. Ich liebe es bei 100-120km auf der Autobahn zu cruisen, ist viel entspannender. Desweiteren kommt mit der Ladeinfrastruktur auch der Wandel, tanken wo immer du gerade parkst. Ein Knackpunkt ist z.B. Laden während dem Wocheneinkauf… Es gibt da so viele Möglichkeiten …
Deshalb, hört auf euch über ungelegte Eier Gedanken zu machen. Wir haben kein Stromengpass und wir werden es auch nicht mit steigender Anzahl an Wärmepumpen und Eautos haben. Das Thema der Abschaltung von Lasten wie Wärmepumpen und Wallboxen, ist völlig missverstanden. Es hat lediglich den Grund um Netzüberlastungen zu vermeiden und das Netz zu stabilisieren wo der Ausbau noch nicht vorran getrieben wurde. Bei mir ist noch nie was Abgeschalten worden. Und selbst das Argument, man würde am nächsten Tag nicht zur Arbeit fahren können ist absolut absurd. Man kann immernoch per Schukostecker laden und niemand wird sein EAuto mit weniger als 5% zuhause abstellen. Genauso wie niemand mit aktiver Tankwarnleuchte zuhause parkt.
Wer kein Eauto möchte, wird nicht gezwungen, jeder kann einsteigen, wenn er sich bereit fühlt. Allen Zweiflern kann ich aber nur empfehlen, einfach mal eine Probefahrt zu machen, statt kategorisch abzulehnen. Der Deutsche hat nach wie vor Angst vor was neuem. Das ist nicht schlimm, aber man muss sich manchmal ein Rückgabe. Alle Vorurteile von Eauto sind in der Regel falsch oder nur Halbwahr. Man muss sich selbst ein Bild machen anstatt auf irgendwelche Schwätzer zu hören. Es gibt in meinem Dorf genug Eauto-Fahrer die täglich mit 230V aus dem Keller ihr Auto laden… das geht auch alles… man muss es nur wollen.
Und wo ihr auch alle mal von wegkommen müsst ist diese „Bin ich billig dran gekommen!“ Geiz ist nicht schick. Geiz hat überhaupt erst dazu geführt, das 80% aller Waren in China produziert werden. Ihr alle tragt Mitschuld am Klimawandel und an die Schwächung der Deutschen Industrie. Ihr kauft doch lieber Fleisch im Discounter das aus Italien kommt, statt beim Fleischer um die Ecke. Ihr seid doch die, die jeden Monat bei Amazon, Temu, Ali Express usw. allen möglichen Schnick-Schnack kaufen, den man nicht wirklich braucht… Tonnenweise gefährlichen Elektrischrott, kurzlebige billige Klamotten und so weiter und sofort. Euer Verhalten, euer Konsum… IHR… vergesst das nicht!
Eugen P. meint
Zum Glück kommen Akkus nicht aus China, sondern wachsen auf urdeutschen Streuobstwissen mit Arya Nachweis.
Powerwall Thorsten meint
Bei so einem sinnfreien Komentar fühlt sich wohl jemand ertappt, oder Eugen?
Yoshi meint
Hmmm… Ich stimme dir zu, der Konsum hat überhand genommen. Es tut nicht weh auf Flugreisen und tierische Produkte zu verzichten, das hilft auch. Oder ein Smartphone zu kaufen das 5 Jahre lang updates bietet und es so lange zu nutzen.
Bzgl des E-Autos teile ich deine Meinung nicht. Habe einen MG5 Probegefahren, da es das einzige halbwegs bezahlbare Bev mit Laderaum ist. Es war unterirdisch.
Ich brauche die Reichweite nicht jeden Tag, aber es ist unglaublich nervig sich auf dem Land eine ac- Lademöglichkeit zu suchen, wenn man nicht zu Hause laden kann. Langstrecke macht mit der Ladeleistung sicher auch keinen Spaß.Dafür zu meinem Fiat Tipo Kombi 12.000€ Aufpreis zu bezahlen – ne danke. Dann verwende ich das Geld lieber um meine Lebensmittel regional (teurer) zu kaufen usw.
Die Konsumenten sind nicht alle zu dumm und verblendet um sich für ein Bev zu entscheiden. Das sind ebenso mündige Menschen wie du und ich, die eine rationale Entscheidung treffen.
Würden sie die bei ihren anderen Konsumentscheidungen auch treffen, wäre schon viel erreicht.
hu.ms meint
Entscheidend ist doch: die klimaziele müssen erreicht werden.
Ob das jetzt durch viele vorschriften wie durch die aktuelle regierung oder durch den markt über co2-preis-erhöhung (sh. parteiprogramm CDU) erfolgt ist eigentlich nicht entscheidend.
So oder so wird über die nächsten jahre individuelle mobilität erheblich teurer. Das ist einfach der preis für einen für die nächsten generationen lebenswerten planeten.
Wir haben die letzten jahrzehnte schon genug emittiert – eben durch die günstigen fossilen energiequellen. Das muss jetzt eben geändert werden.
Powerwall Thorsten meint
Volle Zustimmung!
Einzig glaube ich nicht, daß eine CDU geführte Regierung die CO2 Bepreisung relevant erhöhen würde.
MiguelS NL meint
„Nur, wie wir auch von Fahrzeugherstellern hören, wird der Hochlauf langsamer …“
Von den gleichen Herstellern haben wir vieles gehört dass Elektromobillität keinen Sinn macht…
Bosch ignoriert die Realität.
Bzgl Mähdrescher usw.
Das gleiche wurde auch mal zum Auto gesagt, „wie soll dass gehen“, wieviele Akkus, die Kosten, das Laden…
Beim Semi das gleiche, „wie soll das gehen“…
Bem Traktor…wie bei Handwirkmaschinen…
…am Ende wirds dann doch gehen, sauber, effizient, besser und viel günstiger.
Ein e-Motor ist viel leichter, kleiner und robuster als ein Verbrenner motor…und vor allem viel effizienter d.h. einen viel nidrigeren Energiebedarf…
Eine Frage der Zeit bis eine neue Technologie kleiner, leichter…ist
Jakob Sperling meint
Aber die Mathematik gilt trotzdem.
Anderes Beispiel: Ich habe mal vorgerechnet, dass ein Containerschiff, das von Shanghai nach Hamburg fährt, gerade mal die Akkus transportieren könnte, die es für die Fahrt braucht. Dann ist es voll. Vielleicht noch ein paar Matrosen mit Feuerlöschern – bei so vielen Batteriezellen.
Ein Linienflugzeug könnte mit den benötigten Batterien gar nicht abheben.
C.c. ein 25/25/5-FCEV ist nützlicher und ökologischer als ein 100kWh-BEV.
Axel Poeschmann meint
Bei der Aussage vom Bosch-Chef ist wohl eher der Wunsch der Vater des Gedanken…
Schlumpf7 meint
Die Umstellung auf BEV hakt auch daran, daß bei vielen Modellen einfach nicht
der Willhaben-Effekt entsteht. Viele Produkte sind entewder zu teuer oder
entsprechen eher dem Typ Schrankwand XXL.
Schlumpf7 meint
Bei mir poppt schon die ganze Zeit eine Toyota Werbung für den bZ4X auf.
Auch so ein Elektro-Gerät ohne nennenswerten Absatz.
Andi EE meint
Eher umgekehrt, aus dem Wunsch nach der Schrankwand (man möchte ein imposantes Fahrzeug um gesehen zu werden), entsteht die Enttäuschung, weil selbst die grössten Batteriegrössen nicht ausreichen, beim viel zu grossen Luftwiderstand auf der Autobahn vernünftige Reichweiten zu erzielen.
Die Leute kaufen halt ihre Marken, die unisono viel zu viel Luftwiderstand aufweisen, das muss in der Reichweitenenttäuschung enden. Oder wenn es über die Batteriegrösse kompensiert wird .. „wieso kostet der so viel, sie müssen nur mal die Preise senken“. Die allermeisten BEV sind diesbezüglich richtig mies. Aber gut, die Aufholfraktion bestreitet das ja immer.
Origami meint
Nur 6% der Deutschen Straßen sind Autobahnen, davon 50% mit Tempolimit, meist max. 120kmh, 13% Baustellen mit max. 60 – 80kmh
Autobahnreichweite wird überbewertet.
Andi EE meint
@Origami
120km/h ist Orkanstärke die ums Fahrzeug streicht, einfach mal zu deiner Meinung, dass das überbewertet wird. Ich glaub du hast keinen blassen Schimmer, was da an Luftmasse verdrängt werden muss und wie wichtig die Aerodynamik ist.
Und wenn 6% der Strassen Autobahnen sind, ist doch das egal bezüglich Wichtigkeit der Konstruktionsauslegung. Auf der Autobahn fährt man weite Strecken, ergo ist dort der Massstab für die Reichweite, ergo ist dort der Massstab für die Geschwindigkeit / Reisegeschwindigkeit … ergo ergibt diese spezifische Anforderung ans Fahrzeug, den Reichweitenanspruch des Käufer. Garantiert nicht ein WLTP-Verbrauch der quasi den Agglomerationsverkehr bezüglich Verbrauch abbildet. Aber er taugt nichts, wenn sich der Käufer bezüglich lange Strecke informieren möchte.
Stromspender meint
Tja, blöderweise liegt der Autobahnanteil auf meiner Pendelstrecke (je 42 km) bei gut 85%.
Origami meint
@AndiEE
Aero ist wichtig, deshalb haben die BEV der deutschen Hersteller durchweg sehr gute CW Werte. Kann man nachlesen wenn man denn will, aber du willst ja nur wieder laut schreien weil du keine Argumente hast. Der Maßstab ist nicht die Autobahn, sondern ein Mix: Stichwort WLTP, informier dich mal besser.
Btw, niemand zwingt einen schnell zu fahren, auch nicht auf der Autobahn.
Andi EE meint
@Origami
Du erzählst so viel Käse, du weisst ja nicht mal was ein guter cw-Wert ist.
„Autobahnreichweite wird überbewertet.“
Sorry, wie kann man so einen Quatsch texten.
„Btw, niemand zwingt einen schnell zu fahren, auch nicht auf der Autobahn.“
Auch bei 100km/h ist die Aerodynamik viel wichtiger als Rollwiderstand. Wie langsam willst du denn fahren, selbst 80km/h ist es leider noch so.
Origami meint
@AndiEE
Wie ich schon sagte, auch deshalb sind deutsche BEV so gut: Geringe cW Werte in Verbindung mit geringen Rollwiderständen.
Nostradamus meint
„Umstieg auf E-Mobilität wird noch 30 bis 35 Jahre dauern“? Wird nie vollständig beendet.
Ben meint
Ist das so ? Wie viele kennst du denn die heute noch täglich mit der Kutsche zur Arbeit und in den Urlaub nach Italien fahren ?
Steffen meint
Echt jetzt? Ein paar lausige Spezialfahrzeuge wie Erntemaschinen müssen jetzt als Argument gegen die vollständige Umstellung des Verkehrs auf E-Mobilität herhalten? Den paar Bauern würde ich dann auch als Grüner gerne eine Speziallizenz ausstellen. :-D
Andi EE meint
Ja, es ist sicher nicht das Wichtigste. 😉 Zumal die Energie zum Fahren deutlich geringer als die zum Betrieb der Anhänger, Saatmaschinen … Mähdrescher ganz extrem, ist. Im Batteriepodcast waren da mal 2 Experten. Die hielten das für unmöglich, dass man die wirklich energieintensiven Geräte umstellt.
Muss natürlich nicht so sein, wenn es branchennahe Experten nicht für möglich halten. 😉 Ja mit dem heutigen Gerät in elektrischer Form vielleicht nicht. Aber die Robotik wird so viel mehr möglich machen. Ganz andere Maschinen sind denkbar, weil man den Menschen dann als sehr teuren Faktor in 20 oder 1000 Robotern ja in der Rechnung nicht mehr miteinbeziehen muss. Vielleicht ernten in Zukunft 500 Roboter in einer Stunde ein Riesenfeld ab, das können wir jetzt noch nicht wissen. Aber selbstverständlich wird das auch mal Elektrifizierung werden … aber ja bezüglich Masse / Effekt aufs Klima hat es sicher keine Priorität. Wie die Feuerwehrautos auch nicht … 😉
ShullBit meint
In Deutschland werden pro Jahr um die 3.000.000 PKWs verkauft. Es werden ca. 1.500 Mähdrescher im Jahr in Deutschland verkauft. Wer dann bei der E-Mobilität mit Mähdreschern argumentiert, die nicht mal 1 Promille der Verbrennungsmotor betriebenen Fahrzeuge ausmachen, der will den Diskurs manipulieren. Es ist keine Frage, dass es auch in 50 Jahren noch Spezialbereiche geben wird, in denen weiter Verbrennungsmotoren betrieben werden. Ganz sicher möchte Bosch aber keine Verbrennersparte für ein paar tausend Mähdrescher im Jahr aufrecht erhalten.
Ebenfalls ist es ausgemachter Schwachsinn, dass Elektroautos für den „globalen Süden“ zu teuer wären. Nirgendwo sind Elektroautos schon heute rentabler als da.
Überschlägige Rechnung für Namibia. Gängiges Auto ist da ein Toyota Hilux (Wie nehmen den billigsten Hilux mit 4×4 und DoubleCab). Bei 15.000 km im Jahr, 9 Litern Verbrauch je 100 km und aktuell umgerechnet 1,05 Euro/l Spritpreis ergibt sich folgende Rechnung über 20 Jahre Lebensdauer:
Hilux 2.4GD6 4×4 SR: 31.600 Euro
Sprit für 20 Jahre: 28.350 Euro
Ölwechsel für 20 Jahre: 2.000 Euro
Total: 62.000 Euro
Für einen Elektro-Hilux nehmen wir mit Blick auf Preise für Elektro-Pickups am US-Markt 12.400 Euro Aufpreis an sowie 25 kWh Verbrauch für 100 km an. Das macht 3.750 kWh Jahresverbrauch. Wir dimensionieren eine PV-Anlage so, dass sie 9.000 kWh im Jahr liefert und statten die PV-Anlage noch mit 10 kWh Speicher aus.
Elektro-Hilux: 44.000 Euro
5 kWp PV-Anlage mit 10 kWh Speicher: 8.000 Euro
Total: 52.000 Euro.
Schon klar: Das ist keine wissenschaftliche Studie. es geht hier nur darum, sich den Größenordnungen anzunähern.
volsor meint
Hinzu kommt das dort die Sonne an mindestens 300 Tagen im Jahr scheint.
ShullBit meint
Eben deswegen. Der größte Teil des globalen Südens kann PV-Strom für 1-3 Cent/kWh generieren und anders als in unseren Breitengraden nicht nur im Sommer sondern ziemlich konstant ganzjährig.
In der Überschlagsrechnung liegen wir ohne (Zinsen etc.) inkl. Batteriepufferung bei 4,4 Cent/kWh. Das macht 1,10 Euro Energiekosten für 100 km vs. 9,45 Euro bei Diesel.
In Dubai, wo es ein ähnlich gutes Solarangebot gibt, erging der Zuschlag für einen gigantischen PV-Park mit 1,8 GW Leistung letztes Jahr für einen Abrechnungspreis von umgerechnet 1,48 Eurocent/kWh.
hu.ms meint
„5 kWp PV-Anlage mit 10 kWh Speicher: 8.000 Euro“
Sowas kostet mind. 12.000 € – und das ist nur das material.
MichaelEV meint
Hab 5 KwP mit 6.6 kWh Speicher für 6000 € gefunden, also die Angabe wirkt durchaus realistisch. Bis das für den globalen Süden wirklich relevant wird, wird es auch nur noch ein Bruchteil davon sein.
Glauben sie wirklich, da wird die Installation vom geprüften Elektroniker nach DIN-Norm vorgenommen?
Lorenz Müller meint
@hu.ms
Unsinn bitte wo anders verbreiten, danke!
Material für eine 5kWp Anlage mit 10kWh Speicher bist du ungefähr bei 4500€, Dachmontage dann nochmal 1000€ und Elektrik 1000-1500€.
8000€ Komplettpreis sind daher sehr realistisch für so eine kleine Anlage.
ShullBit meint
Die Panel für 5 kWp kosten rund 1.500 Euro.
10 kWh Speicher gibt es für 2500 Euro.
1000 EUR für einen 5 kW-Hybrid-Wechselrichter.
Dann bleiben 3.000 Euro für Montagematerial usw.
Panel werden im Moment unter Herstellungskosten gehandelt und da dürften die Preise durchaus mal wieder steigen. Bald werden aber stationäre Speicher auf Basis Natriumzellen kommen und dann wird Speicher deutlich günstiger. Insgesamt sollten 8.000 Euro ein realistischer Wert für die nächsten Jahre sein. Das in der beschriebenen Konstellation in 20 Jahren 100.000 kWh über Bedarf erzeugt werden, haben wir dann noch nicht eingerechnet. Der Strompreis liegt in Namibia je nach Region und Zeit bei 8-14 Cent/kWh. Wenn wir nur mal mit 10 Cent rechnen, ergeben sich noch mal 10.000 Euro Gegenwert.
Fred Feuerstein meint
Wir wissen, dass du hu.ms zu viel für deine PV Anlage bezahlt hast und die heutigen installierten Anlagen schneller amortisiert sind.
Hochwertige Module für eine 5 kWp Anlage kosten derzeit ca. 1100 €, Hybridwechselrichter 1200 €, 10 kWp BYD Speicher 5 k€. 3 phasiges Energymeter 250 €. Somit liegst du bei hochwertigen Komponenten mit langer Garantiezeit bei 7.500 €, Dazu kommen noch mal 1.000 – 1.500 € Dachmontage und 1.000 € Elektrikerkosten.
Yoshi meint
Ersparnis also: 500€ pro Jahr. Wer sich so ein Setup leisten kann hat Geld. Ob so jemand für 500€ im Jahr auf die halbe Reichweite verzichtet und sich auf längeren Strecken aufs namibianische Schnelladenetz verlässt?
Der Rest der autofahrenden Bevölkerung dort fährt den 30 Jahre alten Export-Benz halt noch weitere 20 Jahre und ist damit konkurrenzlos günstig unterwegs.
MichaelEV meint
Es ist eine Fake-Diskussion, die wie gesagt nur den Diskurs manipulieren will. Wahrscheinlich wird ihr 30 Jahre alter Benz noch länger unterwegs sein. Diese Fälle bedienen sich dem Gebrauchtbestand am hinteren Ende des Lifecycles und werden keinen Neuwagen kaufen. Es rechtfertigt kein „irgendwo anders werden Verbrenner-Neuwagen weiterhin gebraucht, deswegen müssen wir weiterhin Verbrenner-Neuwagen bauen“, „irgendwo“ geht es nicht um Neuwagen (und die wenigen, die sich einen Neuwagen leisten können, können es beim Elektroauto genauso).
Es rechtfertig eher das Gegenteil, die primären Märkte müssen umso schneller hochlaufen, damit davon abhängige Märkte Futter für ihre Energiewende haben.
Yoshi meint
Da ging es mir gar nicht drum. Mein Punkt trifft auch hier in Deutschland zu. In gewissen Fahrzeugklassen und bei bestimmten Fahrprofilen spart man mit dem Bev. Allerdings keine großen vierstelligen Summen pro Jahr. Wer viel Geld hat, für den sind 500-1000€ pro Jahr kein Entscheidungsgrund. Wer wenig Geld hat kauft meist kein Bev.
MichaelEV meint
Das Spielfeld ist bisher ab Mittelklasse. Die Käufer in der Mittelklasse haben ggf. „genug“ Geld, aber ganz sicher nicht zu viel, um 1000 Euro pro Jahr aus dem Fenster zu schmeißen.
Andy meint
Ist doch immer das gleiche die Industrie versucht das ganze Tod zu reden um mit den alten verbrennen weiter den Max Gewinn zu erzielen, genau so war das bei Photovoltaik wir waren vorneweg die Industrie hat das schlecht geredet dann kamen die Chinesen und haben uns überschwemmt und nun reden alle von der kaputten solarproduktion in De. Genauso wird es mit der E Mobilität werden.
Dieseldieter meint
Eben! Auch auf einem Elektron Hillux kann die örtliche Miliz ganz einfach eine Flack oder MG andengeln.
gradz meint
@ShullBit gängig ist ein 15-20 Jahre alter Hilux für 3000€.
Deine Rechnung beginnt also komplett falsch :)
ShullBit meint
Ist halt Quatsch, aber wenn man es nicht besser weiß…
Die meisten afrikanischen Staaten haben ihre Märkte schon vor Jahren für Schrottlauben aus Europa dicht gemacht. In Namibia dürfen nur noch Autos bis 8 Jahre alt importiert werden und bis auf Sonderfahrzeuge müssen es Rechtslenker sein. Die Massen an billigen Schrottlauben aus Europa gibt es nicht mehr. Ein 15-20 Jahre alter Hilux DC 4×4 kostet umgerechnet eher 7.000-15.000 Euro. Damit geht die Rechnung dann auch kaum noch auf.
Knapp die Hälfte der Haushalte in Namibia ist noch nicht ans Grid angeschlossen, was man quasi nebenbei lösen könnte.
Völlig klar: Kaufpreis und Investition für die PV-Anlage sind eine Hürde. Aber wenn man die Total Cost of Ownership betrachtet, ist ein BEV schon heute in den allermeisten Konstellationen im Vorteil. Und das gilt für Länder des globalen Südens eben mehr als bei uns, weil Sprit da nicht viel billiger ist als bei uns, aber Strom ist deutlich billiger.
Eugen P. meint
Toyota ist ja auch eine ur-europäische Marke. Aber im Ernst, wer kann sich in Afrika ein Auto leisten, das jünger als 8 Jahre ist, viele Deutsche können das nicht.
Michael meint
Fakt ist, dass zumindest für den Normalverbraucher die e-autos wirtschaftlicher sind und technisch sind sie schon jetzt dem verbrenner überlegen. Wie hier schon einige angemerkt haben wartet die welt nicht auf die deutsche Autoindustrie. Wenn China in Kürze beginnt e-autos auf den Markt zu bringen die dem Preis eines equivalenten Verbrenners entsprechen und die Kunden die Vorzüge erkennen dann ist die verbrenner Industrie sehr schnell im Hintertreffen.
Das verbrenner aus ist im Grunde keine tickende Uhr sondern ein warnschuss für unsere Industrie gewesen den sie leider nicht in Gänze wahrgenommen hat. Der technische Fortschritt in der e-auto sparte der letzten 10 Jahre war so enorm, dass es jetzt nur noch am Kaufpreis liegt. Die lade infrastruktur ist schon gut ausgebaut und wird sich bis 2030 bis zu verzehnfachen. Die meisten Menschen haben noch die Stammtisch Argumente von 2010 im Kopf. Stromer brauchen lange zum laden, stimmt nicht mehr. Stromer haben eine geringe Reichweite, stimmt nicht mehr. Stromer sind wegwerfartikel wie Handys. Das gegenteil ist der Fall. Durch die Wartungsarmut der Fahrzeuge und die Robustheit der Elektromotoren sowie der Tatsache dass die erstakkus eines Fahrzeuges sogar nach dem fahrzeugleben einen second use in der stromspeicherung zb. Bei RWE oder Mobilität Hause haben zeigt, dass e-autos sogar länger halten als verbrenner.
E-autos haben die Standardteile die beim verbrenner kaputt gehen überhaupt nicht… Kupplung, zahnriemen, Steuerkette, Schaltgetriebe, die ganzen lager und Dichtungen um öl von Kühlwasser zu trennen etc.
Die deutsche Auto Industrie hats ganz einfach verpennt und versucht jetzt das aufzuholen mit dem die Chinesen 10 Jahre vorher begonnen haben.
gradz meint
@Michael Falsch. Für den normal Bürger sind Eautos nicht wirtschaftlich weil viel zu teuer. Mit welchen Emobil möchtest du einen 12000€ Golf 6/7 ersetzten der für die Arbeit und den Urlaub taugt?
Richtig ist für 50k als Firmenwagen gibt es Eautos die im Alltag brauchbar sind und im urlabu langsamer als ein 20 Jahre alter Verbrenner.
Futureman meint
Wo gibt es denn einen neuen Golf für 12000€? Oder wird hier wieder gebraucht mit neu stammtischmäßig vermischt?
gradz meint
@Futureman Golf 5/6/7 gibts doch massenhaft an jeder Ecke für 12k.
THeRacer meint
… 90-95% der Alltagsfahrten lassen sich erfahrungsgemäß auch mit einem 9 Jahre alten eAuto ohne Gestank und Krach günstiger erledigen.
Und die vielleicht 5% Urlaubsfahrten gehen auch anders, wenn man nur WILL, bzw. sind nur eine Frage der EINSTELLUNG.
Wenn mein Urlaub schon zu Hause beginnt, und der Weg schon zum Ziel dazugehört, kann ich auch mit einem elektrischen i3 „problemlos in den Urlaub fahren“. ;-) …
Franz Bauer meint
Naja faktisch hat er zwar recht, allerdings ist es ja die Frage wo man sich in Deutschland positionieren will am Markt. Willst du technologisch vorne dabei sein und Verkäufe in entwickelten Ländern forcieren oder eher im Preiswerten Segment unterwegs sein in Entwicklungsländern. Beides hat seine Berechtigung. Allerdings sah ich die deutsche Industrie eher in „Vorsprung durch Technik“ oder „Das Beste oder Nichts“ Segment. Rikschas wird es auch noch lange geben, ob das aber ein Markt ist für BMW und Co.? naja Evtl. ist es auch ein Unterschied ob man von einem Zulieferer spricht der Ersatzteile beschafft oder von Herstellern die Neuwagen verkaufen wollen. Aber es währe mit jetzt neu, dass die Herstellung von Bauteilen in Deutschland irgendwann verboten würde. Das Kann Bosch alleine entscheiden und hat keinen Einfluss auf die Energiewende. Ich verstehe nicht was es mit dem Verbrenner Aus von Neuwagen in der EU zu tun hat.
hu.ms meint
Hier wird ja von unterschiedlichen märkten geschrieben:
Weltweit wird das sicher noch lange dauern. In der EU mit den zulassungsverbot ab 2035 ist es absehbar, aber auch noch lange. Andere länder wollen noch schneller sein und N z.b. hat es fast schon geschafft.
Bosch beliefert viele hersteller, die auch weltweit verkaufen. Kein wunder, dass die noch an der verbrennertechnik festhalten.
South meint
Das ist doch keine Überraschung. Selbst wenn 2035 die letzten Verbrenner in Europa zugelassen würden, wären noch viele Jahre danach Verbrenner auf den Straßen in Europa. Und bis das letzte Land auf dem Planeten vollständig umstellt, wird noch viel länger dauern.
Es geht um was ganz anderes. Die Industrie setzt unverblümt auf eine Möglichst lange Umstellungsphase und setzt somit auf das Aufschieben nach 2035 und das alle Konkurrenten mitspielen und da wäre ich nicht so konfident.
Die Frage wird also sein, wenn E Autos in naher Zukunft deutlich günstiger sind als Verbrenner, werden die Kunden und alle Konkurrenten da mitspielen? Und wie erpicht werden Autohersteller noch auf den Verbrenner sein, wenn er in Richtung kleiner Markt/Nische kippt?
gradz meint
@South du bist auf einmal so realistisch. Respekt.
South meint
Ja, Myke, nur wegen dir (Ironie off).
Also das Zulassungsverbrennerverbot 2035 ist ja keine Überraschung und dann auch nicht, dass die Verbrenner noch ein paar Jahre laufen. Neu ist, dass es aufgrund des überraschenden Förderaus für E Autos verzögert, also nicht schon vorher kippt.
David meint
Ist absolut selten, aber ich gebe dir uneingeschränkt recht. Ergänzen möchte ich folgenden Aspekt: Was Bosch nicht sieht ist, dass in wenigen Jahren die HighEnd-Technik, für die man gerne Bosch nahm, nicht mehr mit Verbrennungsmotor erhältlich ist. Alle Premiummarken, Nobelmarken und HighEnd-Hersteller entwickeln keine Verbrennungsmotoren mehr oder weiterentwickeln auf unterem Level. Die F&E Gelder für diesen Bereich sind extrem kupiert bis gestrichen worden. Was dann noch verkauft wird, sind Mainstream-Motoren, bei denen im Preiskampf gegen das Elektroauto nur billigste Zulieferteile verwendet werden.
MichaelEV meint
E-Autos werden günstiger und unterschreiten ihre Verbrenner-Äquivalente, Verbrenner werden mit sinkendem Volumen dazu immer teurer. Irgendwo steht ein Kipppunkt (für die Mittelklasse ungefähr jetzt), ab dem sich der Markt in hohem Tempo in Richtung Elektro verschiebt. Und wenn die Mittelklasse fällt, fallen die Klassen darunter sehr sicher mit.
Die Frage ist, was hinter dem aktuellen Gehabe vieler Autohersteller und Zulieferer steckt. Möchte man die Kunden verarschen und mit Desinformation zum letzten Verbrenner drängen? Oder ist das die Verabschiedung aus dem Markt aufgrund fehlender Konkurrenzfähigkeit?
Wenige Nischen können natürlich weiterhin funktionieren (Ferrari etc.). Ob da Platz für AMG oder BMW M bleibt, ist schon fraglich. Abseits davon bleibt kein Platz.
Ist andererseits aber auch fraglich, wie weit sich diese Nischen halten können. Bei der Perfomance wird man den Anschluss verlieren, ob stupider „Krawall“ die Nischen retten wird…
hu.ms meint
Der grund ist doch klar: die geringere BEV-nachfrage als von vielen herstellern eingeschätzt und entsprechend in der produktionsplanung.
Ein BEV kauft doch nur, wer selten mehr als 300km an einem tag fährt und damit nicht zeit an den schnelladern vergeuden muss und wer zum haushaltsstromtarif von 30 ct zuhause und/oder am AP ohne grosse umstände laden kann.
Für alle anderen ist es einfach zu umständlich – was ich als BEV-fahrer seit 11/20 auch verstehe. Nachdem der käuferkreis mit den oben beschriebenen voraussetzungen nicht besonders gross ist und davon noch die absoluten petrol-heads abgezogen werden müssen ist es doch kein wunder, dass der absatz langsamer hochläuft als erwartet.
MichaelEV meint
„geringere BEV-nachfrage“ Was soll diese geringe BEV-Nachfrage sein? Nachfrage ist abhängig vom Preis, Nachfrage kann durch Preissenkungen erzeugt werden.
Z.B. in Frankreich ist tanken beim Supermarkt ne übliche Sache. Statt noch die paar Minuten an der Tanke zu verschwenden ist der Ladevorgang nach dem Einkauf durch. Komfortabler geht es nicht.
hu.ms meint
Dort wo ich meine Lebensmittel kaufe gibts nur 2 50kwh lader. Die sind entweder belegt oder defekt wenn ich dorthin komme. Und die 20 min. Dauer des einkaufes würden auch nicht reichen. Das ist die praxis – deine aussagen die theorie.
Wenn ich zuhause keine WB hätte (+ PV) hätte ich nicht schon 40 monate ein BEV.
MichaelEV meint
„ich, ich, ich“ Denken sie doch einmal über ihren Tellerrand. Es gibt andere, die das können. Nur um die geht es.
Von 9 neuen europäischen Superchargern liegen 6 am Supermarkt, 2 an Fitnessstudio, Restaurant, anderen Geschäften. Mit jedem weiteren Ladepark werden viele weitere potentielle Kunden erschlossen.
xdaswarsx meint
Eigentlich hängt es in Deutschland (nur noch) an 2 Gründen.
Der Kaufpreis bei Elektroautos ist teurer als beim Verbrenner UND die Strompreise sind viel zu hoch.
Ersteres wird sich mit der Zeit geben, bei Letzterem bin ich nicht so zuversichtlich.
(Es bringt auch nichts die beiden Faktoren beim Verbrenner künstlich zu verteuern!)
hu.ms meint
Wenn man man mit haushaltsstrom = 30 ct kwh laden kann, wird der höhere kaufpreis über die nutzungsdauer des BEV wieder aufgeholt.
Hier haben leute mit lademöglichkeit zu diesem preis zu hause oder am AP den klaren vorteil, schon jetzt kostenneutral umsteigen zu können.
Für den rest wirds auch noch interessant, spätestens wenn durch die stark steigenden co2-abgaben ab 2027 das stinkerfahren so richtig teuer wird.
Yoshi meint
Spätestens wenn der Spritpreis 2027 schlagartig um 40 Cent steigt gehen die Leute in Europa auf die Straße. Hat in Frankreich ja wegen einer viel geringeren Erhöhung schon dazu geführt, dass die Regierung eingeknickt ist. Die deutschen werden die Erhöhung dankend hinnehmen, aber ich glaube nicht dass der Rest der EU einfach so mitspielt.
Origami meint
Die Bundesregierung hat ja schon verlauten lassen dass die in Brüssel beschlossene Erhöhung ab 2027 so nicht umgesetzt wird, sondern in wesentlich geringerem Umfang.
Andi EE meint
@Yoshi
Das kann man vergessen, Deutschland wird sich bis zum Erreichen der Elektro-Konkurrenzfähigkeit der eigenen Industrie, für Verbrenner einsetzen. Das ist völlig klar, dass diese Regeln wie Zahnstocher knicken werden, solang Deutsche Arbeitsplätze gefährdet sind.
Dass man sich auf 2035 und die schrittweise CO2-Preis-Erhöhung geeinigt (nicht für Private Nutzung) hat, weil man davon ausging, dass die eigene Industrie viel schneller konkurrenzfähig werden wird. Ist das nicht der Fall, kann man zusehen, wie schnell das alles wieder geknickt wird. Da muss man sich keine Illusionen machen.
Mäx meint
@Origami
Wo kann ich das nachlesen?
Kann diesbezüglich nicht wirklich was finden leider.
Würde ich mir gerne durchlesen.
hu.ms meint
Weiche BEV-konkurrenzfähigkeit?
Die marktanteile in D und europa der deutschen hersteller, die ja primär für diesen markt bauen, sind führend.
In china müssen für dortige käufer attraktive modelle gebracht werden.
Allerdings ist äußerst fraglich, welche Marktchancen dort ausländische hersteller incl. tesla dort noch haben, da dort im grunde die partei entscheidet.
Andi EE meint
@Hu.ms
Konkurrenzfähig ist man dann, wenn man eine ordentliche Marge mit dem BEV erreicht. Davon sind die Deutschen Hersteller meilenweit entfernt. Es geht doch nicht drum, wer mit zugekauften Komponenten sich technisch auf ein konkurrenzfähiges Niveau hiefen kann … das kann jeder. Man muss die Sache zu konkurrenzfähigen Preisen vervielfältigen können. Das kann man doch nicht mit diesen lächerlichen Margen, die mit 90% Verbrennerverkauf in deinem Lieblingsverein geschieht.
Selbst wenn die von heute auf Morgen die gleiche Menge Fahrzeuge (9 Mio.) in elektrisch zu den Preisen absetzen könnten. Die wären in weniger als einem Monat pleite, so defizitär sind deren EVs.
MichaelEV meint
„Spätestens wenn der Spritpreis 2027 schlagartig um 40 Cent steigt gehen die Leute in Europa auf die Straße.“
Wenn man den Emissionsrechtehandel ab 2027 kippen will, den effizienten ergebnisneutralen Wegbereiter zur Erreichung der Klimaziele, kippt man die Klimaziele automatisch mit. Auch das bringt jede Menge Menschen auf die Straße.
MichaelEV meint
Und dieses unsinnige Szenario löst sich mit einem Klimageld sowieso vollkommen in Luft auf…
Yoshi meint
@Michael, das Klimageld glaube ich erst wenn ich es auf dem Konto habe. Du hast doch die Bilder der Gelbwesten bestimmt noch im Kopf. Man kann in einer Demokratie nicht Politik mit der Brechstange machen, ohne entsprechendes Echo an der Wahlurne.
THeRacer meint
… auf die Straße GEHEN ist auch okay. Aber bevor man das tut, sollte man überlegen, ob das Fahrrad, eBike, eRoller oder ÖPNV nicht zielführender sind. … ;-/
hu.ms meint
@ Andi:
Welcher lieblingsverein ? Ich fahre ID.3 weil dieser mein anfoderungsprofil – das bekanntlich fast bei jedem anders ist – am besten abdeckt. Deswegen ist der hersteller aber nicht mein lieblingsverein. Die defizite meines BEV habe ich hier schon mehrfach beschrieben.
Und die margen der hersteller interessieren doch käufer überhaupt nicht.
Autokauf ist zum grossteil emotionssache. Da geht es u.a. um image der marke, anmutung, gewohnte haptische bedienelemente, herkunftsland des herstellern aber auch um servicenetz und jahrzehntelange persönliche kontakte und erfahrungen.
MichaelEV meint
„nicht Politik mit der Brechstange machen“
Was für eine Brechstange? Der Emissionshandel ist der späte kleinste gemeinsame Nenner, um überhaupt die formulierten Ziele zu erreichen. Je unambitionierter das Handeln desto mehr Brechstange ist letztendlich erforderlich.
Für die einen geht es darum in gewohnter Manier den fetten Arsch von A nach B zu kutschieren, für die anderen um den Erhalt guter Lebensbedingungen. Absolut erbärmlich, dass letzteres überhaupt in Frage steht.
Yoshi meint
Michael, zu guten Lebensbedingungen zählt für die Leute auch Mobilität.
1. Das Klima lässt sich nicht mit E-Autos retten, sondern mit Konsumverzicht in großem Maßstab.
Bist du dazu bereit?
2. Die Umweltbedingungen werden ungemütlicher, aber die Welt geht davon nicht unter. Es lassen sich interessante Interviews mit Wissenschaftlern dazu finden, und das nicht auf Schwurbeln Seiten. Selbst bei der linken TAZ.
Stell es nicht so dar als ob die Erde in 30 Jahren unbewohnbar wird, wenn nicht alle elektrisch fahren. Dank 24h-Beschallung im örr mit diesem Thema schalten die Leute dann halt einfach auf Durchzug.
MichaelEV meint
Wer Mobilität z.B. mit Lebensmittelversorgung gleichstellen oder sogar darüber stellen will, dem ist nicht mehr zu helfen.
Und es geht nicht nur darum, dass Regionen mit akzeptablem Lebensbedingung bleiben werden, sondern das viele Regionen diese nicht mehr haben werden (immense Schäden, Flucht, andere die Flüchtende ablehnen, Konflikte, Kriege).
Und solche Regionen gibt es auch bei uns, Niedersachsen trägt das „Nieder“ nicht aus Spaß im Namen, viele Regionen wie das Ahrtal würden ihre Bewohnbarkeit verlieren.
„mit Konsumverzicht in großem Maßstab“ ist vollkommener Bullshit. Dem Klima ist erstmal am meisten geholfen, wenn man die einfachen vorhandenen Lösungen vor allem im Bereich Stromerzeugung, Verkehr und Wärme umsetzt und am wenigsten durch Quacksalber wie ihnen.
Yoshi meint
Michael, wie gesagt. Der Großteil der Bevölkerung fühlt sich überfordert davon. Die Mittlerschicht wird kleiner und die Zahlenderer, die am Monatsende nichts mehr über haben wächst. Schön dass es Ihnen finanziell anscheinend gut geht. sie müssen aber der Tatsache ins Auge blicken, dass weitere verteuerungen der Energie sich direkt an der Wahlurne Niederschlägen. Den nächsten Kanzler stellt (leider) die Union, und das hilf dem Klima sicher nicht. Es hilft nichts, sich das alles schön zu reden.
MichaelEV meint
Was erzählen sie nur für einen Blödsinn; der Fakt, dass ein durchschnittlicher Neuwagen 2023 44.600€ gekostet hat, widerspricht ihrem Schmarrn voll und ganz.
Auch die CDU muss sich an Klimaziele und an das Grundgesetz halten.
libertador meint
Bei Strompreisen ist die Frage, welche man meint. Die Haushaltsstrompreise sind aktuell vertretbar niedrig (<30ct/kWh) und man ist üblicherweise deutlich günstiger unterwegs als mit einem Verbrenner (schlechte Verträge, die man wechseln sollte, mal außen vor).
Anders sieht es in vielen Teilen bei öffentlichen Tarifen aus. Hier kann es gute Angebote geben, aber der Markt ist unübersichtlich und tendenziell teuer mit Preisen (teilweise deutlich) über 50 ct/kWh. Dann sind die Energiekosten ähnlich hoch wie bei Verbrennern, sodass die höheren Anschaffungspreise nicht ausgleichen lassen.
Mike meint
Die Leute, die sich über hohe Strompreise jammern, sind meist auch die, die besonders viele öffentliche Ladestationen fordern, die für die immer frei sind. Finde den Fehler.
xdaswarsx meint
Ich „jammere“ nicht über zu hohe Strompreise, immerhin fahren wir schon seit über 5 Jahren reinelektrisch.
Mir reichen die öffentliche Ladesäulen auch locker, da ich fast nur mit eigener PV zu hause und in der Firma lade.
Es ging mir eigentlich um die anderen 80% die noch „überzeugt“ werden wollen.
Die rechnen nicht mit der TCO und haben auch oft keine 50.000,- € für nen Neuwagen übrig.
Die hohen Strompreise sind übrigens auch der Grund wieso sich Wärmepumpen nicht durchsetzen.
Yoshi meint
Doch, die rechnen mit der TCO. Wäre schon merkwürdig wenn 80% der Bevölkerung dazu zu ignorant oder blöd waren, oder?
volsor meint
@Yoshi , würden die Autobesitzer im allgemeinen die TOC Rechnung beherrschen würden sie keine Diesel und Benziner mehr fahren.
hu.ms meint
Wenn laden über 40ct kwh kostet wird es mit TCO auch schwer.
Und der zeitaufwand, mind. einmal die woche zu eine ladestation zu fahren sind nicht zu unterschätzen.
Laden dauert länger als die 20 min, die ich bei Aldi/Edeka bin, wenn dort überhaupt ein 100 kwh schnellader und auch frei.
Yoshi meint
@Volsor, habs für mich persönlich sehr genau durchgerechnet. Aufpreis für einen günstigen Neuwagen liegt ca bei 12.000€, wenn man von einem sehr günstigen Verbrenner ausgeht und nicht gerade einen Dacia spring haben möchte. Die Inspektion fürs Bev ist etwas günstiger, Ersparnis beim Sprit ca. 700€ im Jahr. Du hast Recht, irgendwann rechnet sich das Bev. Hier aber halt erst nach über 10 Jahren.
Steffen meint
Ich weiß nicht, ich zahle seit 3-4 Jahren knapp 25 Cent pro kWh (yello) und als die EEG-Umlage wegfiel sogar zeitweise nur 21 Cent. Jetzt haben die um 11 Cent angehoben, was soll’s, bin ich bei Lichtblick für 24 Cent pro kWh gelandet. Und die PV mit 22 kWp produziert für 10-15 Cent/kWh.
hu.ms meint
Die WP meines nachbarn und meine ab Mai laufen mit WP-tarif von 22 ct/kwh.
Damit weden meine heizkosten für das haus schon dieses jahr rd. 700 € geringer als mit gas werden.
In realtion zur mehrinvestition (WP-preis minus Gastherme-preis minus förderung) von rd. 17.000 € ergibt sich kaum eine rentabilität.
Aber im gegensatz zu den meisten sind für mich die klimatischen auswrikungen wichtiger und mehr wert als profanes geld.
Yoshi meint
@hums, Geld ist nur profan wenn man genug hat. Es gibt genug Leute die gerne mehr tun würden, die aber die 17.000€ Aufpreis für eine wp z.b. einfach nicht stemmen können.
Klimaschutz zum Teil einfach und günstig umzusetzen, in einigen Bereichen aber (noch) Luxus.
hu.ms meint
o.k. eine einfachere, nicht so hocheffiziente wie von heliotherm und ohne grossem pufferspeicher kommt sicher 10.000 € günstiger. Aber bei sowas will ich immer das beste haben, denn es wird ja mind. 25 jahre genutzt.
Unabhängig davon wird energie – egal ob zum heizen, autofahren oder strom fürs haus – einfach teurer werden. Die preise von 2019 werden wir nie wieder sehen. Damit haben sich die meisten noch nicht auseinandergesetzt.
Öl, gas, benzin müssen wegen der emissionen über den preis „ausgesteuert“ werden, strom wird wegen der fehlenden leitungsnetze und speicher/kraftwerke für dunkelflaute teurer.
one.second meint
Immer wieder lustig die Leute, die glauben, die Welt könnte die Klimakatastrophe noch so lange ignorieren. Die werden sich noch wundern, was auf einmal so alles möglich sein wird.
Rene meint
Der Mann hat natürlich recht, wenn es so weiter läuft, wie bisher – aber das muss nicht sein – die Politik hat sicher Hebel in der Hand, Verbrenner teurer und E-Autos billiger zu machen (aber bitte nicht beim Benzin/ Diesel-Preis – Gelbwesten-Gefahr …) – denke aber, beim Anschaffungspreis kann man einen Hebel ansetzen.
Und da ist die große Hoffnung auf weitere, rasche Fortschritte bei der Batterie-Forschung und Entwicklung …
Andi EE meint
„(aber bitte nicht beim Benzin/ Diesel-Preis – Gelbwesten-Gefahr …)“
Obwohl dass das einzig Richtige wäre. Ein Verbrenner der in der Garage steht, tut dem Klima nicht weh. Es ist das Fahren mit dem Verbrenner was das Klima killt.
brainDotExe meint
Das wir mal einer Meinung sind, hätte ich nicht erwartet ;)
Andi EE meint
Ah ja, denke da sind viele mit mir einig. Mit der Erkenntnis wie man es beheben muss, ist aber noch lang nicht getan.
Die Leute finden immer eine Ausrede, wieso man die CO2-Preis-Erhöhung nicht umsetzen sollte. Hier ist es jetzt asozial, obwohl man es mit einem Klimageld problemlos umsetzen könnte.
brainDotExe meint
Auch das Klimageld halte ich für falsch. Welchen Anreiz haben die Leute denn dann noch CO2 Emmisionen zu verringern, wenn sie den Mehrpreis zurück bekommen?
Das Geld sollte lieber in Mittel zur weiteren Reduktion der CO2 Emmisionen gesteckt werden. Zum Beispiel Förderung von PV und Wärmepumpen. Mittel- bis langfristig auch in Carbon Capture.
Andi EE meint
@brain
😉 ok, du weisst Bescheid.
Also, das Klimageld funktioniert so :
– jeder erhält eine Pauschale am Anfang vom Jahr … Beispiel 600€
– ab jetzt werden Heizöl, Benzin und Diesel mit zusätzlich 25% Steuer belastet
– im Fall eines Verbrenner-Pkws bedeutet das bei 10’000km Laufleistung … ca. 400€ zusätzliche Kosten (0.5€ pro Liter x 8l x 100)
– zusätzlich werden sich noch andere Güter die auf Erdöl basieren etwas verteuern.
– so kommst du mit einem Verbrenner mit 10’000km Laufleistung etwa auf die gleichen Kosten wie heute.
– fährst du mit dem E-Bike, E-Auto oder Bahn, erhältst du vom Staat ein Geschenk von ca 400€ als Belohnung, dass du wenig CO2 ausstösst.
– fährst du 20’000km mit dem Verbrenner, wirst du in Zukunft ca. 400€ mehr bezahlen, da ja die 25% CO2-Abgabe hier schon einschenken.
– je mehr Kilometer Verbrenner du fährst, desto mehr wirst du bestraft. Das geschieht linear und du hast es selber im Griff, entweder wenig Verbrenner zu fahren oder auf ein E-Auto umzustellen.
– So wird laufend der monetäre Zwang erhöht auf ein elektrisches Transportmittel umzustellen oder deine Pendelstrecke zu verringern.
Das ist das Prinzip, Leute mit wenig Budget können sogar profitieren, wenn sie sich geschickt verhalten. Viele Leute die wenig Geld haben, besitzen sowieso kein Auto, die profitieren allesamt vom Klimageld.
Mäx meint
@Brain
„A revamped cost curve for reaching net-zero emissions“
Mal reinschauen und die Informationen mitnehmen.
Carbon Capture ist noch lange kein Thema.
brainDotExe meint
@Andi:
Die 25% sind natürlich unrealistisch hoch gegriffen.
Ansonsten, da die meisten Leute keine 20.000km im Jahr fahren, ist es für sie in deinem Beispiel also eine Nullsumme. Sie werden aus Gründen der Bequemlichkeit nichts an ihrem Verhalten ändern.
Wenn du hingegen das Geld in eine Förderung von PV, Wärmepumpe und von mir aus auch wieder BEVs steckst, ist der Anreiz da auf diese Techniken umzusteigen.
Die „Belohnung“ durch Einsparung von CO2, wie du sie in deinem Beispiel konstruierst, hast du bei BEVs heute schon in Form der THG Quote.
Andi EE meint
@brain
„Die 25% sind natürlich unrealistisch hoch gegriffen.“
Wieso, weil es dann was nützen würde? 😄
„Ansonsten, da die meisten Leute keine 20.000km im Jahr fahren, ist es für sie in deinem Beispiel also eine Nullsumme.“
10’000km muss es sein, unter der Durchschnittsfahrleistung, sonst hast du den Effekt nicht. Ich hab alles beschrieben. 200€ gehen noch für weiter Effekte der CO2-Verteuerung drauf, die aber alle treffen, vom Fussgänger bis zum Verbrennerfahrer.
„Sie werden aus Gründen der Bequemlichkeit nichts an ihrem Verhalten ändern.“
Eben, ich erwähne 10’000km und du zitierst mich mit 20’000km. Versuch einfach mal bei diesem fiktiven Beispiel fürs Verständnis zu bleiben.
„Wenn du hingegen das Geld in eine Förderung von PV, Wärmepumpe und von mir aus auch wieder BEVs steckst, ist der Anreiz da auf diese Techniken umzusteigen.“
Das ist ein sehr dummer Vorschlag, weil du so keine Mehreinnahmen für eben diese gezielten Subventionen generierst. Die CO2-Steuer (Mehreinnahmen) und das Klimageld (soziale Abfederung) ist eine sehr gute Kombi, die den Umbau der Energie gerechter ausgestalten soll. Die Richtigen (Verbrennerfahrer) zahlen den Umbau ohne die Geringverdiener zu belasten. Wenn ein Geringverdiener pendeln muss, kann er das auf kürzeren Strecken immer noch ohne Aufpreis mit seinem Verbrenner tun.
„Die „Belohnung“ durch Einsparung von CO2, wie du sie in deinem Beispiel konstruierst, hast du bei BEVs heute schon in Form der THG Quote.“
Es geht um den Verbrennerfahrer, nicht ums BEV, man möchte dass die Leute umsteigen. Je mehr du Verbrenner fährst, desto mehr wird dich das kosten, je fetter die Karre, desto mehr bezahlst du. Der Verursacher der Misere, wird zur Kasse gebeten, das ist das Wichtigste.
hu.ms meint
Das sind aber keine marktmechanismen. Nur höhere kosten für fossile energien führen auf dauer zu einsparungen bzw. zu vergleichsüberlegungen mit erneuerbaren.
Yoshi meint
Ganz ehrlich, wer steigt denn wegen 400€ im Jahr um und tut sich 20.000 km mit dem ÖPNV an? Ab Donnerstag ist ja wieder mal Streik, und selbst wenn nicht funktioniert das Ganze höchstens mittelprächtig. Wer die Möglichkeit hat und die 400€ unbedingt haben will, macht halt 30 bezahlte Überstunden im Jahr und bleibt beim Verbrenner, kommt aufs selbe raus und man hat trotzdem noch massiv Zeit gespart gegenüber der Bahnfahrt.
Mike meint
Ich stimme zu, dass die Neuzulassung von Verbrenner verteuert werden soll, nicht der Sprit. Denn bei letzterem würde es vor allem auch die armen Schlucker treffen, die auf das Fahrzeug angewiesen sind, was sie haben.
Mäx meint
Und auch da nochmal: Klimageld.
Erfolgreich blockiert von der kleinen Minderheit in der Regierung, der FPD.
Warum? Vielleicht weil hier die übliche Verteilung von unten nach oben endlich auch mal umgekehrt worden wäre.
Mäx meint
Achso: Damit meinte ich nicht, dass der Vorschlag auf die Besteuerung von Neuwagen schlecht wäre.
Beides schließt sich aber nicht aus.
Gunnar meint
Das passt schon so. Die Aussagen vom Bosch-Chef sollten keinen überraschen.
Wichtig ist, dass wir in die Pötte kommen und den BEV-Neuzulassungsanteil schnell und stark ausbauen.
Deutschland hat 3% BEV-Anteil am PKW-Bestand. Neuzulassungsanteil lag 2023 bei 18,4%.
Vorreiter ist natürlich Norwegen: Neuzulassungsanteil in den ersten zwei Monaten 2024 bisher bei unangefochtenen 90,9%. Der Anteil im Bestand liegt schon bei 24%.
Ohne die massive Verbrenner-Lobby und mit einer klareren langfristigen Strategie könnten wir in Deutschland auch schon viel weiter sein.
Andi EE meint
„Vorreiter ist natürlich Norwegen: … Der Anteil im Bestand liegt schon bei 24%.
Ohne die massive Verbrenner-Lobby und mit einer klareren langfristigen Strategie könnten wir in Deutschland auch schon viel weiter sein.“
1+
Das ist das Problem, der Schutz der eigenen Industrie- und Arbeitsplätze lässt die Politiker die falschen Anreize setzen. Dieser Umbau wäre auch jetzt schon kein Problem. Und natürlich die Angst vor dem Volk, mit einer CO2-Preis Erhöhung auf den Spritpreis. Klimageld würde das gerecht machen, wird nicht gemacht, aus den oben genannten Gründen.
hu.ms meint
N ist doch kein vergleich für D !
Was kostet der strom dort (aus 90% wasserkraft).
Wie hoch wurden in den ersten jahren die BEV vom staat gefördert.
Wieviele ladesäulen gibt es im verhältnis zum BEV-bestand.
N hat riesige einnahmen und haushaltsüberschüsse aus der förderung von fossilen energien und setzt diese für obige punkte ein.
In D ist das nicht finanzierbar.
Gunnar meint
Warum sollte das in D nicht finanzierbar sein? Sei bitte nicht so unkreativ. Mit einem cleveren Bonus-Malus-System finanziert sich das von allein. Auch das Argument mit dem Strompreid lasse ich nicht gelten. Holland hatte letztes Jahr 31% BEV-Quote, obwohl sie den höchsten Strompreis in Europs haben.
Der Hauptgrund, warum es in Deutschland so schleppend vorangeht, ist die starke Autolobby von VW, Daimler und BMW. Diese drei wollen nicht super schnell, sondern so langsam wie möglich den Umstieg auf Elektromobilität. Herbert Diess wollte es als einer der wenigen schneller angehen und bekam die Quittung Konzernintern. Da wirken so viele Kräfte dagegen, die auf der einen Seite um ihre prächtigen Gewinne fürchten und auf der anderen Seite die Arbeitsplatzverlustkeule schwingen und so die Politiker einlullen.
In Norwegen gibt es das alles nicht. Da war die Politik frei von Lobbyzwängen und konnte ihren Plan durchziehen.
Tommi meint
Pro Stunde 250 bis 300 kW Leistung – so so. Leistung pro Stunde ist keine sinnvolle Einheit. Vermutlich ist 250 bis 300 kWh pro Stunde gemeint.
Solariseur meint
facepalm…
libertador meint
Natürlich ist Leistung pro Zeit eine sinnvolle Einheit ob kW/h oder kW/s. Ergibt sich bei der ersten Ableitung von der Leistung, mithin gibt sie eine Veränderung der Leistung an.
Das diese Einheit nicht gemeint war und man diese Veränderung der Leistung auch nicht „zieht“, da stimme ich zu. Ansonsten wären 300 kW/h auch sehr wenig.
xordinary meint
Ist doch immer schön, wenn man klugscheißen kann; da schließe ich mich doch gerne direkt an! 😉
Besser ausgedrückt hätte man sagen können, dass diese Maschinen 300 kW leisten und 12 Stunden an Stück arbeiten. Oder, dass sie in einer Schicht über 3 MWh verbrauchen.
Letzteres wäre wohl am bildhaftesten gewesen.
Eugen P. meint
Bei schweren Maschinen wird denke ich der Wasserstoff kommen und wenn die Wasserstoff-Infrastruktur erstmal steht, wird man sie vll. auch für den PKW Bereich adaptieren. Ich würde jedenfalls nicht dagegen wetten, warum sollte es im Bereich Wasserstoff/Brennstoffzelle nicht auch bahnbrechende Fortschritte geben?
In manchen Teilen der Welt wird man für ewige Zeiten bei Flüssigkraftstoffen bleiben, kann ja auch Ethanol sein.
Frank meint
Alle Autohersteller müssten verpflichtet sein für die Verbrenner, die sie ab 2025
produzieren einen Umrüstsatz auf Elektro anzubieten (maximal 10.000Euro minimal 250km Reichweite)
Dann plant man von vornherein die Fahrzeuge so, dass ein Umbau leicht ist.
Die Landwirte könnten entweder mit 250kWh Wechselakkus fahren oder sich den Raps-Diesel selbst auf den eigenen Flächen herstellen (der sollte unversteuert sein ;-)
Eugen P. meint
Und welcher Kunde würde 10k dafür hinlegen hinterher ein schlechteres Auto zu haben?
Mike meint
Dass es schlechter wäre, würden bestenfalls nur 50% der Leute sagen. Die anderen freuen sich über geruchsfreies, ruckfreies, sparsames Fahren, wo man nicht mehr zur Tankstelle muss.
Yoshi meint
Wenn der Verbrenner ruckelt sollte man in die Werkstatt. Bei einem aktuellen Automatikgetriebe ruckelt nix. Es stinkt auch im Innenraum nicht. FUD wie Ihr sagen würdet.
Das man mit dem Umbausatz nur noch ein Drittel der Reichweite hätte ist aber unbestritten.
volsor meint
@Yoshi , dir ist schon klar das alle Verbrenner ob Benziner oder Diesel die ersten Kilometer so gut wie gar keine Abgasreinigung haben und deswegen Stinken und Giftig sind. Und das auch im Innerraum eines jeden Fahrzeugs.
Yoshi meint
Ich fahre Verbrenner und meiner stinkt im Innenraum nicht. Zieht sich nicht alle möglichen Dinge an den Haaren herbei. Hier wird es so dargestellt als würde man nach einer Stunde Fahrt im Verbrenner vergiftet und mit Bandscheibenvorfall aussteigen. Das sorgt eher nicht dafür, dass eingefleischte Verbrenner-Aus (das von ich nicht) Euch ernst nehmen.
Yoshi meint
Verbrenner-Fans sollte das heißen.
THeRacer meint
… na, dann stelle Dich mal eine Stunde an eine viel befahrene Innenstadtkreuzung, mach‘ mal einen Stadtspaziergang oder fahre mal eine Stunde mit dem Fahrrad an Hauptverkehrs-straßen entlang. Neben dem allgegenwärtigen Abgasgestank stinken hinterher auch Deine Klamotten und Du fühlst Dich vergiftet.
Yoshi meint
Ja sicher. Alle die zu Fuß in der Großstadt unterwegs sind klagen nach einer Stunde über Übelkeit und siechen dahin. Wenn die Argumente fürs Bev nicht ziehen spinnt man sich halt was zusammen.
Frank meint
@Eugen P
Da man damit rechnen muss, dass die externen Kosten des Verbrenner fahrens in den nächsten 10 Jahren kontinuierlich internalisiert werden, also an der Tankstelle die „wahren Kosten“ bezahlt werden müssen, werden einige aus Kostengründen umrüsten.
Die Wahren Kosten würden bedeuten, dass nicht unsere Kinder für das Herausholen des von uns in die Atmosphäre gelassene CO2 zahlen, sondern wir Verursacher, wenn wir fossile Treibstoffe kaufen .
Eugen P. meint
Ein 10 Jahre altes Auto wird niemand für 10k umrüsten, die Karre geht dann eben in den Export. Und die Idealisten werden sich gleich ein E-Auto kaufen.
Frank meint
OK Du hast mich überredet 10.000 Euro sind zu viel.
Der Umbau darf maximal 7.500Euro kosten.
Das müssen die Hersteller dann aber jetzt schon Einpreisen bei den Verbrennern ab 2025. Ja die Idee ist gut.
gradz meint
@Frank und du stellt alle deine Lebensmittel gefälligst selber her :)
Frank meint
Ich freue mich über jeden Landwirt, der auf seinen Flächen Nahrungsmittel für Menschen produziert (und nicht für Nutztiere) – hier werde ich gerne Kunde direkt bei dem Landwirt und bin auch bereit doppelt so viel (für die saisonale Gemüsekiste) zu zahlen wie im Bioladen, wenn er auf die Verbrennung fossiler Treibstoffe verzichtet.
Justin Case meint
„ziehen dabei pro Stunde 250 bis 300 Kilowatt Leistung“ – soweit richtig, aber in Primärenergie. Also irgendwas um die 28 Liter Diesel die Stunde. Es ist wegen der thermischen Verluste beim Verbrenner irrwitzig anzunehmen, dass in Strom die gleiche Menge Energie notwendig wäre.
Realistisch wäre vielleicht 1:3 (weil die Landmaschinen mit gutem Wirkungsgrad unterwegs sind. Zudem gibt es bessere Lösungen, als den ganzen Energiebedarf eines Tages (dann 1000-1200kWh) in einem entsprechend großen Akku mitzunehmen.
gradz meint
@Justin Case ?? Dir ist schon Bewußt das in der Ernte alle Maschinen gebraucht werden und meist auch Nachts geerntet wird?
Wieviel Akkus sollen da zusätzlich angeschafft und geladen werden? Und was soll das Bingen?
Justin Case meint
Bingen? Am Rhein? ;-)
Ich glaube nicht, dass der landwirtschaftliche Maschinenpark in Zukunft sehr ähnlich aussieht wie der von Heute. Viel mehr als im Straßenverkehr bietet sich hier Automatisierung und Autonimie an. Wenn der Automat dann alle 2 Stunden seinen Akku selber wechselt, dann braucht es auch „nur“ 2 je Gerät und es interessiert mich nicht, dass er das automatisch tut.
In Nichterntezeiten kann der Landwirt dann gutes Geld mit Regelenergie verdienen. Einfach mal schauen, wie stark die Strompreise täglich schwanken.
Was es bringen soll: Weniger CO2-Emission.
CarBodyDesigner meint
@Frank
Bei der Verpflichtung für die Autohersteller stimme ich dir vollkommen zu. So etwas oder Ähnliches wären ein guter Ansatz dieser von Steuergeldern und Politiker-Zugeständnissen gepimpten Industrie einmal zu sozialen und ökologischen Lösungen zu bewegen. Es müsste ja nicht für jedes Fahrzeug gelten. Aber so ein, zwei Basismodelle mit solcher Option wäre schon ganz schön. Den in der Vergangenheit oft diskutierten Ansatz eines standardisierten Systems für schnell wechselbare Akkus (der Kunde kauft nur das Auto ohne Akkurisiko) haben wir ja schon verpasst.