Laut einer Studie des Gesamtverbands der Versicherer (GDV) liegt die durchschnittliche Schadenhöhe bei Elektroautos bis zu 35 Prozent über der vergleichbarer Verbrenner. Noch haben Stromer unter anderem aufgrund niedrigerer Laufleistungen und Durchschnittsgeschwindigkeiten weniger Haftpflicht- und Vollkaskoschäden. Versicherer warnen aber vor der weiteren Entwicklung.
„Wir rechnen damit, dass sich die Schadenfrequenz von Verbrennern und E-Autos im Laufe der Zeit angleicht“, sagte Christian Sahr, Leiter des Allianz Zentrums für Technik, der Automobilwoche. „Wenn bis dahin nicht die Schadenhöhe sinkt, haben wir als Gesellschaft ein großes Problem.“ Denn dann stiegen Versicherungsprämien. Ohnehin seien diese bei vielen Versicherern bisher noch subventioniert.
Die Allianz bemängelt, dass die bei E-Autos die Reparaturvorgaben und Diagnosemöglichkeiten nach Unfällen oft unzureichend seien. So schrieben Hersteller etwa bei Kratzern am Unterboden den Tausch der Batterie vor, die das mit Abstand teuerste Teil eines E-Autos ist. „Gäbe es evidenzbasierte Kriterien für Reparatur- und Tauschverfahren für das Batteriegehäuse oder einzelne beschädigte Module wäre ein Ersatz der gesamten Batterie oft nicht notwendig“, sagte Sahr. Noch besser wäre ein separater Unterbodenschutz, der das Batteriegehäuse kostengünstig abschirmt – wie etwa beim VW-Konzern.
Einige Hersteller verlangten daneben den Tausch der Batterie, sobald ein Airbag oder Gurtstraffer im Auto ausgelöst hat. Das sei aus Sicht der Allianz eine nicht schlüssige Vorsichtsmaßnahme, die extrem hohe Kosten verursache. Eine detaillierte Analyse sei notwendig, auf deren Basis das weitere Vorgehen abgeleitet wird. Das werde beispielsweise bei Mercedes so gehandhabt.
Ein weiterer Kostentreiber seien Sicherheitsmaßnahmen nach Unfällen. Was wirklich notwendig ist, lasse sich wegen des Fehlens von Leitfäden und Möglichkeiten zur Eigendiagnose oft nicht abschätzen. Ein E-Auto mit womöglich kritischem Akkuzustand abzuschleppen und in Quarantäne abzustellen, kostet laut Sahr bis zu 20.000 Euro. Viele elektrische Autos würden zudem zur Prävention im Löschcontainer versenkt und damit zum Totalschaden.
Die Werkstätten müssten für Arbeiten an E-Autos speziell geschultes Personal und spezielle Werkstattausrüstung vorhalten, erklärte Sahr. Beides sei teuer und in vielen Werkstätten noch nicht vorhanden. Autohäuser und Werkstätten ließen sich daher Arbeiten an E-Autos gut bezahlen, wenn sie diese anbieten können. „Manche Werkstätten verlangen für Arbeiten an E-Autos sehr hohe Stundenverrechungssätze bis über 400 Euro pro Stunde. Das halten wir trotz des höheren Aufwands für nicht angemessen.“
Zu höheren Werkstattkosten bei Elektroautos führt auch der Trend, große Karosserieteile aus einem Stück zu fertigen. Auf das sogenannte Gigacasting setzen nach Elektropionier Tesla inzwischen auch Toyota, Hyundai, Ford und Volvo. Dadurch sparen die Hersteller Produktionskosten, gleichzeitig steigen dadurch die Reparaturkosten in den Werkstätten.
Solariseur meint
„…langt Tesla kräftig zu. Mittlerweile erlischt auch die Garantie wenn der Service nicht durchgeführt wird.“
Ähm, hab ich da was verpasst?
Powerwall Thorsten meint
Ja wir sind hier nämlich mittlerweile beim Fake News B S Bingo angekommen – alle Mitspielen dürfen keine Ahnung von Tesla haben, das ist scheinbar Teilnahmebedingung.
Solariseur meint
Habs mir gedacht, kam ja von Steli…Heini….Origi… ach, blick da nicht mehr durch. Multipel.
EdgarW meint
In Ländern mit bereits hohem BEV-Anteil wie Norwegen entwickeln sich längst Werkstätten, die sich auf auf echte Analysen und Reparatur von BEV spezialisiert haben, also auch den Austausch von Batteriemodulen und Zellen – jeweils halt nach Analyse. Beispiele sieht man zB in Bjørn Nylands Videos (auf englisch).
Dass sich derlei Werkstätten in D bisher kaum zu entwickeln scheinen, obwohl hierzulande der BEV-Markt längst wesentlich größer ist als in Norwegen (Stückzahlen, nicht Anteil), liegt vermutlich an der hiesigen Vollkasko-Mentalität; die Versicherung zahlt ja, also kümmert man sich nicht um billigere Alternativen. Das wird sich mit dem größer werdenden Gebrauchtmarkt ändern.
Leute, die argumentiern, E-Autos würden weniger lange halten als Verbrenner, denken statisch und verstehen die Marktdynamik nicht – weder auf der Hersteller-Seite (mehr Erfahrungen, Vermeidung von Anfangsfehlern wie schlechter Batteriekühlung), als vor allem auch auf der der Werkstätten. Aber diese „Argumente“ dienen eh nicht der Dikussion, sondern dem Trollen und der Erzeugung von FUD (Fear, Uncertenty and Doubt; Angst, Unsicherheit und Zweifel).
Andi EE meint
„Manche Werkstätten verlangen für Arbeiten an E-Autos sehr hohe Stundenverrechungssätze bis über 400 Euro pro Stunde. Das halten wir trotz des höheren Aufwands für nicht angemessen.“
Versteh ich nicht, der Stundenansatz ist lächerlich hoch, egal wieviel Arbeitsstunden es sind. Keine Ahnung wieso die Versicherung dagegen nicht vorgeht, das ist doch ihre Aufgabe.
Klar ist natürlich auch, wenn man die Fahrten von FSD 12 sieht, dass das ganz grosse Einsparpotenzial in der Crashvermeidung liegt. Es ist unfassbar was FSD 12 mittlerweile problemlos lösen kann. Ich verstehe die Versicherer, einiges könnte man sicher kostengünstig umsetzen, aber in dieser Phase kurz vor der Einführung dieser Crashprtection auf dem Niveau von Tesla/FSD 12, macht eine Optimierung auf Reperaturfreundlichkeit, keinerlei Sinn. Klar muss man das tun, was einfach möglich ist, aber eine Konstruktion so auslegen, dass man bestmöglich tauschen und reparieren kann, verkennt einfach die Kosten der Arbeitsstunden bei der Reperatur.
Die Werkstätten sind derart ineffizient gegenüber Produktilosanlagen die Neues ausspuckt, denke das kann man mit Faktor 20 angeben. Werkstatt irre teuer, irre ineffizient, extrem langsam. Und die Zeit arbeitet nicht für die Reperatur, weil die Produktion immer effizienter, automatisierter wird … und die Gebrechen und Limits der Werkstätten sich eher noch vergrössern (bedingt durch die modernen Produktionsmethoden). Es klafft hier eine Schere auseinander, die sich nicht mehr schliessen lässt.
Envision meint
FSD hat doch damit gar nix zu tun, abgesehen davon das ich einem reinen Kamerasystem mit all seinen Macken je nach Licht/Sichtverhältnissen (Blendung, da gibs auch mit FSD 12 Videos wo er ohne Eingreifen crashen würde) nicht trauen würde.
Ein – guter – Notbrems/Kollissions Assistent verhindert viele Unfälle im Alltagsverkehr bzw. mindert deren schwere und den haben viele aktuelle Autos drin, egal ob BEV oder ICE, Spurhalte ist ja auch mittlerweile in EU Pflicht.
Die meisten auf Technologie von „MobileEye“ basierenden Lösungen (mit Radar) bei den großen Marken sind immer noch das Maß der Dinge auch wenn Elon sich mit denen verkracht hat, im Modell Y refresh soll ja angeblich zumindest wieder Radar Einzug halten.
Powerwall Thorsten meint
FSD wird damit in Zukunft sehr viel zu tun haben – denk mal darüber nach.
Beim Preis der Tesla Versicherung kommt es nämlich auf das defensive Verhalten des Fahrers im Straßenverkehr an – je vernünftiger du fährst, desto günstiger ist die Versicherung, weil damit natürlich auch dein Unfallrisiko sinkt.
Am Ende werden die schwarzen Schafe dann bei der Allianz und Co bleiben – und rate mal, was dann mit den Prämien passiert.
;-)
Andi EE meint
@Envision
Du hast von der FSD 12 etwa so viel Ahnung, wie eine Amöbe von der Relativitätstheorie. Dieses System wird um Klassen sicherer als ein menschlicher Fahrer fahren, das ist jetzt schon absehbar, schau in die Neuesten Videos, das ist bahnbrechend. Wieso soll das Fahrzeug mit so einem 24/7 wachsamen System noch Unfälle produzieren? Die Wahrscheinlichkeit, dass das geschieht, wird sich dramatisch reduzieren. Und somit auch die Reperaturfälle dramatisch reduzieren. Dass andere auf technisch tieferem Level in dich fahren, ist ja dann nicht dein Problem.
Schau in die neuen Videos, das ist so verblüffend gut, dass jede Erklärung einfach nur nutzloses Geschwafel ist. Dieser Sprung den die Technik dank der KI gemacht hat, ist unfassbar gross. Das wird eine Zweiklassengesellschaft erzeugen, das ist jetzt schon absehbar.
Duesendaniel meint
„Wieso soll das Fahrzeug mit so einem 24/7 wachsamen System noch Unfälle produzieren?“ – OMG, ist das eine ernst gemeinte Frage? Das mit der Amöbe war wohl eher die Suche nach einem Gesprächspartner auf Augenhöhe.
Origami meint
Die Realität sieht anders aus, da hat laut dem US Unternehmen Mitchel, Tesla jetzt schon die höchsten Reparaturkosten aller Elektroautos. Mit Gigacasting werden die Reparaturen noch teurer, das sollte klar sein. Hier FSD beta als Problemlöser anzupreisen ist doch komplette Träumerei.
Von den Servicekosten ganz zu schweigen, die werden bei teslawissen ch präzise aufgeführt: 2500 CHF für einen Vierjahresvertrag nur Servicekosten ohne Teile sind heftig, auch hier langt Tesla kräftig zu. Mittlerweile erlischt auch die Garantie wenn der Service nicht durchgeführt wird.
Da lobe ich mir VW, die konstruktiv vorgesorgt haben um höhere Reparaturkosten zu verhindern. Das wird sich in Zukunft positiv aus die Typklassen auswirken.
Jörg2 meint
Origami
„… Von den Servicekosten ganz zu schweigen, die werden bei teslawissen ch präzise aufgeführt: 2500 CHF für einen Vierjahresvertrag nur Servicekosten ohne Teile sind heftig, auch hier langt Tesla kräftig zu. Mittlerweile erlischt auch die Garantie wenn der Service nicht durchgeführt wird. …“
Mein Wissenstand:
Tesla schreibt keine Wartungen vor um die Garantiebedingungen einzuhalten.
Ein kostenpflichtiger Servicevertrag mit Tesla ist nicht vorgeschrieben und ist nicht Bedingung für den Erhalt der Garantieleistungen.
Aus Deinem Post entnehme ich, dass Du da auf einem anderen Wissensstand bist. Hättest Du für mich einen Link zu den zutreffenden Tesla-Dokumenten die Deine Meinung stützen? Danke!
Powerwall Thorsten meint
Diese BS Behauptung belegst du dem Forum bitte noch.
Unser Tesla 44.000 Km September /21:
Beim nachträglichen Einbau der Anhängerkupplung wurde auf meinen Anfragen das Licht noch etwas „nachjustiert“. Das war’s schon.
Da gibt’s kein Service-Intervall und keine Vorgaben wegen Garantie Verlust so ein Schwachsinn:
Hast du das in der Bild gelesen oder hat der Bloch von der AMS so etwas behauptet?
alupo meint
Dann kauf halt ein Model 3 wenn Du soviel Angst vor Deinen Fahrkünsten und somit vor einem Unfall hast.
Solariseur meint
Wieder mal: Alternative Fakten.
alupo meint
Dann traust Du Dir auch nicht, denn Deine Augen funktionieren ausschließlich mit Licht.
Noch schlimmer, alle anderen Verkehrsteilnehmer basieren ebenfalls auf Licht.
Konsequenterweise solltest Du deshalb Deinen Führerschein abgeben. Bist Du konsequent?
M. meint
Schade, dass keine konkreten Hersteller/Modelle als gute oder schlechte Beispiele genannt wurde.
Merlin meint
wird es doch:
VW gut
Mercedes schlecht :-)
Reinhold Kluge meint
Symbolbild sehr passend zur Überschrift :-)
Andi_XE meint
Man könnte nach der Typklasse schauen:
zb:
VW ID.4 16
Tesla Modell Y 21
Powerwall Thorsten meint
Ich glaub ein 75 PS Golf und ein RS 32 fahren auch in verschiedene Typenklassen, oder?
So ähnlich ist das bei dem Tesla und dem VW eben auch – 500 PS müssen wohl zwangsläufig teurer sein als knapp die Hälfte.
Powerwall Thorsten meint
Streiche das S32 :-)
Powerwall Thorsten meint
Übrigens bitte Äpfel mit Äpfeln vergleichen – habe gerade bei meiner Versicherung angerufen:
Tesla Model Y Dual Motor: Teilkasko, 22 Vollkasko 21
VW id 4 GTX bei Teilkasko und Vollkasko jeweils 21
Man könnte Deinen Kommentar auch als „Fa ke New s“ bezeichnen
Andi_XE meint
Selber Fa…:
laut Carwow:
MODEL Y STD Haftpflicht: 21, Teilkasko: 21 und Vollkasko: 25
laut Autoampel
ID.4 Pro Haftpflicht: 16, Teilkasko: 22 und Vollkasko: 21
Powerwall Thorsten meint
Tja, dann musst du dir wohl einen ID4 bei Carwow kaufen, wenn es für den Tesla bei der Württembergischen nicht reicht – jeder wie er eben kann.
Mein Versicherungsvertreter sagt übrigens, auch daß die Typenklassen deutschlandweit gleich sind – und dein ID4 Pro ist eben kein GTX – und selbst der GTX ist im Vergleich zum Tesla eher der GTD vom Ma IK.
Äpfel und Birnen eben ;-) oder eben Fake News
Solariseur meint
Tesla Model Y Dual Motor: Teilkasko, 22 Vollkasko 21
Das ist korrekt.
gradz meint
Mit den Eautos wird sich die durchschnittliche Lebenserwartung dramatisch verringern.
Das ist gut für die Hersteller :)
Hans meint
Wie kommen sie zu dieser Annahme? Ich schätze genau das gegenteil wird der fall sein.
Die Motoren und Batterien sind unterm strich viel langlebiger als ein Verbrenner Antriebs Strang, dazu viel wartungsarmer.
Yoshi meint
Nach 20 Jahren ist eh fast jeder aktuelle Neuwagen durchgerostet oder ein paar der 65 Steuergeräte spinnen, unabhängig vom Antrieb.
Origami meint
Richtig, und bei der Sparwut der Hersteller um noch das letzte Quäntchen an Marge rauszupressen damit BEV preislich konkurrenzfähig zum Verbrenner bleiben, kann da auch schon Jahre früher Schluss sein. Reparaturkosten sind jetzt schon viele teurer, und durch das hohe Gewicht der E Fahrzeuge unterliegen alle Komponenten einem höheren Verschleiß. Ein Auto besteht ja nicht nur aus dem Antriebsstrang. Beim Tüv und Dekra Report fallen BEV bestimmter Hersteller schon nach 3 Jahren negativ auf.
Jörg2 meint
Origami
Das „TÜV-Thema“ hatten wir ja lange nicht!
Ich bin gespannt, wann sich das ausläuft und sich durchgeschwiegen hat, dass so mancher BEV-Hersteller lange Garantien OHNE Werkstattzwangsbesuche bietet und sich deshalb der eine oder andere Nutzer solcher BEV den sonst üblichen Weg: „Werkstatt! Mach mal TÜV-fertig und lass dann TÜV machen“ spart und als erstes zum TÜV fährt, sich die Mängelliste holt um dann beim Hersteller die Garantieleistungen machen zu lassen.
Origami meint
Jörg,
welche BEV Hersteller sind das, die Garantieleistungen ohne vorgeschriebene Serviceintervalle anbieten? Mir fällt keiner ein, aber vllt weißt du ja mehr.
Ganz perfide bei MG, wer den Jahresservice nur um max. 4 Wochen überzieht, verliert die Garantie komplett.
Nach 3 Jahren kann die Garantie schon vorbei sein, oder zumindest eingeschränkt solange es nicht die HV Batterie oder den Antriebsstrang betrifft. Da ist dann nichts mit dem Tüv Mängelbericht mal zum Händler und auf Garantie machen lassen, da bleibt nur die Hoffnung auf Kulanz., incl. dem ganzen Ärger.