Autohersteller haben laut einem Bericht damit begonnen, Leasingfirmen für den sinkenden Wert gebrauchter Elektroautos zu entschädigen. Hintergrund ist ein von Stromer-Branchenprimus Tesla ausgelöster Preiskampf, der zusammen mit der schwächelnden Nachfrage die Restwerte der Fahrzeuge unter Druck setzt. Den Absatz müssen die Hersteller aber weiter forcieren, um staatlichen Emissionsvorgaben für ihre Flotten gerecht werden zu können.
Ayvens, das größte Multimarken-Leasingunternehmen, hat laut CEO Tim Albertsen in den letzten Wochen bereits Beträge erhalten, um den Preisverfall auszugleichen, berichtet Automotive News. Die Leasingunternehmen fordern demnach von den Herstellern von E-Autos Zugeständnisse. Dazu gehören Vereinbarungen, dass sie Fahrzeuge zurückkaufen. Damit wollten sie sich vor einer weiteren Erosion Gebrauchtwagenmarktes schützen.
„Die Hersteller müssen heute weiterhin E-Fahrzeuge verkaufen“, so Albertsen während der Bilanzkonferenz des Unternehmens in diesem Monat. „Wir brauchen dann eine Art Schutz von den Herstellern in Bezug auf ihre zukünftige Preisgestaltung.“
Leasingverträge basieren in der Regel auf dem geschätzten Gebrauchtwert eines Fahrzeugs zum Zeitpunkt des Vertragsablaufs. Die Zahlungen bis dahin sollen den Wertverlust abdecken. Wenn der Wert niedriger als erwartet ausfällt, wie es in letzter Zeit bei E-Autos der Fall war, verlieren die Leasingunternehmen Geld mit diesen Fahrzeugen.
Ayvens, das 2022 aus der Fusion von ALD Automotive und LeasePlan hervorgegangen ist, hat Automotive News zufolge mehr als eine halbe Million E-Fahrzeuge in seiner Flotte. Das Unternehmen befinde sich in Gesprächen mit Autoherstellern, um das Risiko des Wertverlusts zu decken – etwa durch Vereinbarungen, gut gewartete Autos ein zweites oder drittes Mal zu verleasen, sagte Albertsen.
Große Firmenkunden haben begonnen, sich von Elektroautos zu distanzieren. So kündigte SAP kürzlich an, seinen Mitarbeitern keine Teslas mehr anzubieten. Als Begründung wurde angegeben, dass die schwankenden Preise die Planung und das Risikomanagement erschwerten. Anfang des Jahres hatte der Autovermieter Hertz beschlossen, 20.000 E-Fahrzeuge aus seiner Flotte zu entfernen. Europas größter Autovermieter Sixt kündigte an, Teslas nicht mehr anzubieten.
Alle Hersteller von Elektroautos böten Leasingfirmen Rückkaufgarantien an, um den Verkauf neuer Batterieautos aufrechtzuerhalten, sagte Ursula Weigl, Partnerin bei der Unternehmensberatung McKinsey, gegenüber Automotive News. Dies helfe zwar, das Risiko in die Zukunft zu verlagern, aber die Autohersteller blieben in der Pflicht, Gebrauchtwagenkäufer zu einem angemessenen Preis zu finden oder Abschreibungen zu riskieren.
alupo meint
Die Preise für BEVs müssen weiter sinken und ich bin sicher, dass sie das auch tun werden.
Das war so bei ersten Fernsehern, später den Farbfernsehern, den CD-Playern, DVD- und BR-Playern und den Digitalkameras. Es gibt noch unzählige Beispiele. Und jeder der damaligen Early Adopter wusste das. Und heute sind sogar Unternehmen zu „d..m“ dafür, aus der Geschichte zu lernen und tun nun verwundert?
Ich würde denen für ihre Fehler keinen Cent zahlen, außer die Verträge sehen das vor.
Tesla sehe ich davon überhaupt nicht betroffen. Verleasen die überhaupt über Dritte? Ich denke nicht. Außerdem las ich, dass deren Leasingpreise „unattraktiv“ waren, sie also den höheren Wertverlust bereits vom Leasingnehmer bezahlt bekommen haben.
Andreas meint
„Große Firmenkunden haben begonnen, sich von Elektroautos* zu distanzieren.“
*Elektroautos der Marke Tesla, andere Hersteller sind nicht betroffen.
Powerwall Thorsten meint
Die „Anderen“ zahlen halt lieber Millionen zurück – das ist natürlich besser ;-)
Stefan meint
Bei manchen Leasingverträgen waren die Leasingraten viel zu niedrig angesetzt, um die Autos für den Markt attraktiver zu gestalten.
Die Leasingraten sollten nach oben um den realen Wertverlust darzustellen.
Kasch meint
Geschäftskunden leasen dann garantiert keine BEVs mehr, Privatkunden sowieso nicht. War sonnenklar, was auf den Markt zukommt. Rund 70% der Produktion wird von Verbrennerherstellern an Geschäftskunden verleast – bei Tesla rund 30% und weiter sinkend, da Tesla keine Rabatte gibt. Finde den Fehler und denk an die logischen Konsequenzen. Ein Verbrenner nimmt keinen Schaden, wenn er mal über ein Jahr im Freien steht, bis sich ein Käufer findet – wie siehts wohl mit riesigen Halden BEVs aus ? Tipp: HV-Akku, kaputt und/oder technisch veraltet.
Solariseur meint
Unsinn. Wir haben in Spanien ein altes Model S stehen, auch noch einem Jahr ist da nichts kaputt. Bei Verbrenner auf Halde muss der Akku abgeklemmt werden sonst kannst du ihn nach einem Jahr wirklich wegwerfen. Wer kommt auf die Idee, dass das bei einem BEV nicht notwendig ist?
Das wird ganz einfach im Service Menü gemacht. Dann ist der Akku ab, brauchst du nicht mal Schrauben lösen wie beim Verbrenner. Knackpunkt ist der 12 Volt Akku!
gradz meint
@Solariseur es gibt eine ganz kleine Preisdifferenz zwischen dem Bleisammler und dem Fahrakku :)
Werner Mauss meint
Schneeballsystem bei dem der Staat doppelt draufgezahlt…
Draggy meint
Mein alter Opel hat nach 1 Monat Stillstand 800€ Reparatur gekostet, Headunit von der niedrigen Batterie zerschossen. Beinahe wärs sogar ein wirtschaftlicher Totalschaden gewesen, nur mit Glück wurde der Schaden überhaupt gefunden. 5 Jahre alt gewesen damals.
Dagobert meint
Wie war das doch gleich mit der Verbrenner-Restwerthalde?
Yogi meint
Hat mich grade interessiert, für meine ZOE intens 2014 gibts 21 Anzeigen bei auto…24. Die Preise liegen bei 5300€ bis 8000€. Die 5300er sind über 100.000km, das Mittelfeld zwischen 60T und 80Tkm…..
Ist das nun schlecht? Die intens gabs für 18500€ vor 10 Jahren…. (Alles Mietakku)
Thorsten 0711 meint
Yogi
Wir haben gerade eine 2020er ZOE ZE50 Intens, Mietakku, CCS mit 16000 km für 15750€ gekauft.
Yogi meint
Damals ohne Förderung. Es waren halt 185€ Reperaturkosten in 10 Jahren… wahrscheinlich ein zehntel des Polos vorher….
gradz meint
@Yogi verkauf das Fahrzueg und berichte über den Verkaufspreis.
Wer soll sich so eine Kiste mit Akkumiete (ca 1200€ / Jahr) kaufen?
Unser Diesel verbraucht im Jahr bei 6000km ~ 500€ :) :) :) und kann ganz sicher nochmal 5-10 Jahre fahren.
Yogi meint
Ok, wenn du schon an der Berechnung der Akkumiete scheiterst, wie willste dann überhaupt vergleichen? Stimmt, mit deiner nicht vorhandenen 10 jährigen eReperaturhistorie und deiner nicht vorhandenem 10 jahrigen Akkuwissen. Lies doch weiterhin Bild-Zeitung und denke über kalendarisches Altern im Hirn nach?
gradz meint
@Yogi was kostet die Akkumiete im Jahr?
Ich lese das was von 70-130€/ Monat also 840€ – 1560€ im Jahr.
für 840€ bekomme ich 460L Diesel. Damit kann ich locker 9200km fahren.
gradz meint
@Yogi fährst du die 10 Jahre alte „Schrott“ Zoe noch oder erzählst du wieder nur Märchen :) und hast zwischen durch schon X weitere Autos gekauft.
Yogi meint
Ach du hast dich über Miete informiert und scheiterst schon wieder an der Preisspanne. Respekt.
Is schon schwer, wenn die Zoe in 10 Jahren weniger Reparaturkosten hat, als ein Loch im Auspuffrohr schweißen für den Rostgolf. Der Polovorgänger war dreimal so teuer. Und der Golf 5 meiner Frau nach 8 Jahren bereits unter allen Plastikteilen rostig. Kannst aber wieder nicht mitreden, hast ja null Erfahrung und Vergleiche. Und süß, Sprit hat die Zoe theoretisch jährlich für 20.000km völlig umsonst. :)
Das mit dem CO2 Rucksack deiner Rostlaube, den du schon sechs- bis siebenmal durch deine Auspuff gejagt hast, das zehnfache deines Autogewichts, warum scheiterst eigentlich ständig daran das zu begreifen? Ein tatsächlich 50.000€ Rostgolf plus je nach Tagesform zwei Ibizas bei dir, ist kein Benefit für Umwelt und Geldbeutel. Wundert ein immer wieder, wie die lange Haltedauer bringst, gleichzeitig „CO2 interressiert keinen“ sagst, gleichzeitig das 6-7fache des CO2 Rucksacks durchjagst.
Andreas meint
Wer kennt sie nicht, die Rückläufer aus dem 10-Jahresleasing.
Hier geht es um junge Gebrauchte, 2-4 Jahre alt.
South meint
… der Preisverfall war in meinen Augen deutlich vorherzusehen und hätte berücksichtigt werden müssen und es wird nochmal in wenigen Jahren einen Sprung bei den Kosten und damit bei den Preisen nach unten geben.
Die Hersteller haben sich einfach einen zu deutlichen Schluck beim Preis gegönnt und diesen auf die Leasingfirmen abgewälzt und jetzt ist der Katzenjammer zeitverzögert nun groß. Ganz schwarz weiß ist die Welt aber nicht, E Autos sind gebraucht tatsächlich aktuell schwerer verkäuflich und da liegt das Problem, dass viele Kunden den Zustand des Accu nicht einschätzen können und nicht die Katze im Sack kaufen wollen. Auch hier wären die Hersteller in der Pflicht, Abhilfe zu schaffen. E Autos Accu müssen einfacher und billiger zu reparieren sein und der Zustand ablesbar sein. Bis jetzt dominieren Horrorgeschichten von Auto kaputt wenn Accu defekt…und das müsste nicht so sein…
MichaelEV meint
Stimmt, der Preisverfall (unabhängig von der Antriebsart) war klar vorhersehbar. Und der Schluck aus der Pulle war berechtigt solange es noch tatsächlich einen Mangel gab, das Spiel danach noch weiter zu betreiben war es nicht.
“ E Autos sind gebraucht tatsächlich aktuell schwerer verkäuflich“
Woran machen sie das fest?
Ein Model 3 SR hat vor drei Jahren 40k gekostet. Abzüglich Umweltprämie waren es 34k. Heute fangen die Preise gebraucht mit 50 bis 80.000km bei 28k an.
30% oder 18% mit Umweltprämie sind relativ wenig Verlust dafür, dass Neuwagen im Schnitt 50% Verlust vom Listenpreis in 3 Jahren nachgesagt wird.
South meint
Ja schon, aber der gebrauchte E Automarkt besteht nicht nur aus Tesla…auch der ID.3 hat ist nach drei Jahren knapp bei 50T, aber weniger langstreckentaugliche E Autos sind deutlicher im Preis gefallen…
South meint
50 % :-)
MichaelEV meint
Sind die 50% vom damaligen oder heutigen Listenpreis bemessen (kann das beim ID.3 nicht herleiten)?
Was macht den ID.3 denn weiniger langstreckentauglich, die möglichen Akkukapazitäten unterscheiden sich zum M3 nicht wesentlich?
MichaelEV meint
Habs wohl falsch gelesen…
Viele unter dem ID.3 positionierte Fahrzeuge (vor allem Kleinwagen) hatten halt völlig von der Realität abgekoppelte Listenpreise.
Swissli meint
Eigentlich würden Wertverluste ja zum Geschäftsrisiko der Leasingunternehmen gehören.
Die bekommen satte Rabatte und tragen dann nicht mal das Risiko der potentiellen Wertverluste.
Statt Leasingunternehmen BEV zu „verschenken“ und Null Gewinn damit machen, würden die Autohersteller besser mal mehr Rabatte bei den Privatkunden geben.
PS: jetzt wissen wir auch bei welchen Kunden die Autohersteller mit BEV (angeblich) Geld verlieren.
Urs Daniel meint
Für die Leasingfirmen ist es ein Problem, dass Tesla ihnen, anders wie andere Hersteller keinen Rabatt gibt! Wenn der Restwert dann tiefer als der Rückkaufswert des Leasings ist haben sie ein Problem! Bei meinem Model S war der Restwert gemäss Tesla 32‘000.-, der Rückkaufswert des Leasings 39‘700.-. Verkauft habe ich ihn Privat für 47‘500.-! Hat einfach 3 Wochen gedauert bis ich einen Zahlungswilligen Käufer hatte.
MichaelEV meint
Tesla ist bzgl. dem Leasing-Thema doch nirgendwo erwähnt. Da geht es um eine nicht bezifferte Vielzahl an Herstellern.
Generell waren die Parameter genau anders herum, Tesla hat einen großen Anteil verkauft, hatte beim Leasing sehr teure Konditionen und hat die Listenpreise frühzeitig angepasst. Andere Hersteller haben einen hohen Anteil verleast und dabei zum Teil extrem günstige Konditionen angeboten (wobei hier häufig das Restwertrisiko direkt beim Hersteller auf „Entfaltung“ wartet). Auch haben andere Hersteller noch lange ein Hochpreisniveau vorgegaukelt, um noch möglichst viele Kunden zu hohen Preisen abzufischen (natürlich zum Wohle der Kunden bzw. ggf. dem Leasingunternehmen ;-)).
M. meint
Leasing != Mietwagen.
„Große Firmenkunden haben begonnen, sich von Elektroautos zu distanzieren. So kündigte SAP kürzlich an, seinen Mitarbeitern keine Teslas mehr anzubieten.“
Elektroautos != Teslas
M. meint
Wie süß, da benutzt jemand mein Kürzel.
Auf dich schiebe ich, wenn unter dem mal Mist steht. :-)
Solariseur meint
Das linke und das rechte M. Ist schon schizophren.
Lach mich schlapp.
M. meint
Ja, vermutlich bist du einer davon, weil du ja sonst nichts beitragen hast. ;-)
@ecomento: machen wir jetzt hier so weiter?
Nur, damit ich Bescheid weiß, wie das Spiel ab sofort zu spielen ist.
Vielleicht Zeit für eine Registrierung. Ist ja nicht das erste Mal, dass sich hier ein Troll findet.
Envision meint
Bei uns sind die BEV Leasingraten in der Firma nun einfach so hoch (quasi doppelt so hoch wie auf einschlägigen Portalen Angebote direkt für Privatkunden) das es sich mit dem Bruttogehaltsverzicht kaum rechnet, da überlegt man zweimal ob man das jetzt braucht/will, die Schnäppchen Zeiten sind auch da vorbei.
gradz meint
@Envision du hast geschrieben Eautos sind günstig.
Ich fahre als meine tdi real günstig einfach weiter.
Die schlechten DinoBEVs werden bald verramscht.