Die österreichische Tochtergesellschaft des US-Elektroauto-Herstellers Fisker hat einen Antrag auf Insolvenz in Eigenverwaltung gestellt. Die anderen Fisker-Gesellschaften seien nicht involviert, heißt es. Bei Fisker Austria wird nun unter anderem der Verkauf von Vermögenswerten erwogen.
Im März wurde bekannt, dass vorübergehend beim Fisker-Auftragsfertiger Magna in Österreich keine Exemplare des SUV Ocean mehr vom Band rollen – offiziell, um Lagerbestände abzubauen. Fisker Austria teilte nun mit, dass es „einen Antrag auf Eröffnung eines Sanierungsverfahrens mit Eigenverwaltung im Sinne der österreichischen Insolvenzordnung gestellt“ habe. Das Unternehmen solle einschließlich der Bezahlung der Mitarbeiter und dem Verkauf von Autos fortgeführt werden, steht dem Portal Electrive zufolge in einer Mitteilung.
Fisker Austria will im Verlauf des Sanierungsverfahrens seine Fahrzeuge „so weit wie möglich“ weiter an Kunden ausliefern, Serviceleistungen erbringen und Updates für die Over-the-Air-Software bereitstellen. Allerdings hat das Unternehmen auch verkündet, neben der Fortführung der Geschäfte eine „wertmaximierende strategische Transaktion oder einen anderen Verkauf von Vermögenswerten voranzutreiben“.
Der Kleinen Zeitung erkläre Fisker Austria auf Nachfrage: „Die österreichische Geschäftseinheit von Fisker konzentriert sich in erster Linie auf das Management der Auftragsfertigung der revolutionären Elektrofahrzeuge von Fisker.“ Damit dürfte der bereits unterbrochenen Fertigung des Ocean bei Magna in Graz das endgültige Aus drohen. Offiziell hat sich das Unternehmen bislang nicht zur weiteren Zukunft der Produktion geäußert.
Die anderen Fisker-Gesellschaften seien nicht in das österreichische Sanierungsverfahren involviert und führten den Geschäftsbetrieb regulär fort, heißt es. Das Aktienunternehmen hat derzeit mit finanziellen Schwierigkeiten zu kämpfen. Im Februar stellte das Start-up in einer Mitteilung gemäß US-Börsenrecht seine eigene Zukunft infrage. Mitte März wurde dann in US-Medien berichtet, dass sich Fisker mit Anwälten auf eine mögliche Insolvenz vorbereite.
Lau aktuellen Berichten schließt Fisker nach Informationen von Insidern seine Zentrale in Kalifornien. Das Unternehmen soll sich zudem mit einer Reihe von Klagen konfrontiert sehen, darunter einer Schadenersatzklage des Entwicklungspartners Bertrandt wegen eingestellter Zahlungen und der Verletzung geistigen Eigentums.
Fisker bietet derzeit nur den Ocean an. Darauf sollte mit dem PEAR ein kompakteres SUV für den Massenmarkt folgen, die Produktion sollte das taiwanesische Technologieunternehmen Foxconn übernehmen. Darüber hinaus hat die Marke weitere Baureihen angekündigt, darunter den Pick-up Alaska und einen Sportwagen.
Die Wahrheit meint
„Man fragt sich …“ ?
Wer ist man? FUDavid ist klar.
Schau mal in die Glaskugel, wann endet denn VW, wenn schon das Dach brennt?
Ich frage mich auch immer, wer Aktien von völlig überschuldeten Firmen kauft. Schlimmer noch, die müssen gerade den Milliardenberg verdoppeln. Da sehe ich eher ein Ende, als über ungelegte Eier zu orakeln.
Schönes Wochenende und viel Spaß im stinkenden plug-in und Verbrennerstau.
David meint
Man fragt sich, welche -Dummen- äh, Geldgeber Fisker in fünf Jahren für sein nächstes Projekt finden wird. Da weiß ich zwar gar nicht, was es sein wird, aber ich weiß jetzt schon, wie es enden wird.
Michael S. meint
Wurde auch langsam Zeit, dass kann man sich ja nicht mehr anschauen. Schlechtester Service aller Zeiten, komplett unfähig eine Firma aufzubauen. Das Auto ist und war eine Katastrophe und eine bodenlose Frechheit, so etwas dem Kunden auszuliefern. Zum Glück habe ich es einen Tag nach dem Kauf wieder mit Gewinn verkauft. Das war das schlechteste Auto ever! Henrik Fisker hat sich wieder einmal komplett verzockt. Normal müsste man meinen, dass man nach der ersten Pleite schlauer ist. Scheint nicht der Fall zu sein. Die deutsche Gesellschaft und die anderen Ländern kippen jetzt nach und nach um. Am Ende steht die Abwicklung, Ende der Fisker Geschichte. Ein drittes Mal wagt er es hoffentlich nicht mehr…
alupo meint
Ob er schlau ist oder nicht, keine Ahnung.
Aber die Kunden sind nun die Dummen. Oder war es doch eher umgekehrt?
Franz Mueller meint
Unglaublich, wie sich ein Weltkonzern wie Magna von Fisker blenden hat lassen. Jeder der sich auskennt wusste, dass Fisker keinen Erfolg haben wird.