BMW und Pirelli haben gemeinsam einen Winterreifen entwickelt, der speziell für Elektroautos große Reichweitenvorteile bringen soll. Der neue Pirelli 20-Zoll P-Zero Winter 2 wurde für die Luxuslimousine 7er entwickelt uns soll ab August 2024 erhältlich sein.
„Der Reifen bietet ein herausragendes Fahrerlebnis mit bis zu 50 km mehr Reichweite gegenüber einem herkömmlichen Winterreifen im vollelektrischen BMW i7, außergewöhnlichen Komfort und hervorragende Leistung bei winterlichen Bedingungen“, so BMW.
Üblicherweise haben Winterreifen Nachteile in Bezug auf die Reichweite, da sie aufgrund ihrer Gummi-Mischung und ihres Profilmusters im Vergleich zu Sommerreifen einen höheren Rollwiderstand haben. Der Rollwiderstand eines Reifens beschreibt die Kraft, die für die Rollbewegung erforderlich ist. Sie wirkt sich unmittelbar auf die Reichweite eines Fahrzeugs aus.
Der Winterreifen von Pirelli gleicht laut dem Hersteller diese Nachteile aus und ermögliche dem i7 eine deutlich höhere Reichweite. Sie liege bis zu 50 Kilometer höher als bei einem herkömmlichen Winterreifen. „Dieser beachtliche Sprung ist auf technologische Fortschritte des Pirelli P Zero Winter 2 in den Bereichen Laufflächenmuster und Laufflächenmischung zurückzuführen“, heißt es.
BMW wirbt auch mit Nachhaltigkeit: Es würden erneuerbare Materialien verwendet, wo dies technisch möglich sei, und der CO2-Fußabdruck bei der Herstellung in allen Pirelli-Werken reduziert.
Ziel sei es, die neue Reifen-Technologie in anderen zukünftigen BMW-Modellen einzuführen, beginnend mit dem neuen X3 in der zweiten Jahreshälfte 2024.
M. meint
Ja, der 2,7 Tonner i7 hängt das Model 3 jetzt ab. Demnächst folgt dann der X3. Das hast du schön zusammengefasst.
M. meint
Ecom.. das war unseren Pensionär.
Steffen meint
„der speziell für Elektroautos große Reichweitenvorteile bringen soll“
Und bei Verbrennern bringen die Reifen keine 50 km mehr Reichweite? Wie wird das denn technisch umgesetzt? Hört sich für mich nach einem Marketing-Gag an. Es ist halt ein Reifen, der jetzt für alle Autos besser ist als ein anderer Reifen. Aber so klingt es natürlich nicht so interessant und wäre hier auch keine Meldung wert…oder gibt es doch eine technische Begründung?
Merlin meint
Wahrscheinlich ist der Reifen so teuer, dass ihn nur i7 Kunden bezahlen können…aber Thema „Reichweite“ zieht besser als 1,5l/100km geringerer Verbrauch.
Generell sollte so ein Reifen auf alle Fahrzeuge…wenn den bezahlbar…
Draggy meint
1,5l ? Die würde ich sofort an einen A2 3l bauen.
Dagobert meint
Sehe ich genau so, wenn der am i7 für 50km mehr Reichweite sorgt müssten es beim Supberb TDI 200 km sein…
Wie gut der Reifen wirklich ist werden zum Glück unabhängige Tests zeigen.
brainDotExe meint
Bei einem Verbrenner bringt es logischerweise auch Vorteile beim Verbrauch ist nur schlicht uninteressant.
M. meint
Nein, weil…
Also, das ist kompliziert. Erstmal scheint dieser Reifen für besonders schwere Fahrzeuge wie den i7 konzipiert zu sein. Da dürfte die Walkarbeit besonders groß sein, was (das ist jetzt nur eine Vermutung) durch höheren Luftdruck alleine nicht mehr zu kompensieren ist. BEV sind ja meist schwerer als Verbrenner und haben daher erstmal mehr Walkarbeit.
Der zweite Punkt ist etwas, was Verbrennungsmotoren „können“, ein E-Motor aber nicht: Lastpunktverschiebung. Vereinfacht ausgedrückt brauchen Verbrenner eine gewisse Last, um zu funktionieren. Im Leerlauf ist der Wirkungsgrad praktisch Null. Da die Motoren üblicherweise auf eine hohe Dauerleistung ausgelegt werden müssen (eine Peakleistung wie beim E-Motor ist nicht so einfach machbar), sind die Motoren meist massiv überdimensioniert und laufen dann meistens in wirklich üblen Wirkungsgradbereichen.
Heißt: 10% mehr Last bedeuten beim Verbrenner gar nicht 10% mehr Verbrauch. Also, schon Mehrverbrauch, aber eben keine 10%. Das dreh sich erst bei höheren Leistungsanforderungen, die man aber selten hat.
Schön zu sehen ist das, wenn man Stadt- und Autobahnverbräuche bei BEV und Verbrennern vergleicht. Verbrenner sind im Stadtverkehr meistens richtig schlecht, werden aber auf der Autobahn eher besser. Bei BEV ist das umgekehrt, die sind in der Stadt schon so gut, dass sie auf der Autohbahn nicht mehr viel effizienter werden können, und da kommen ihnen dann die höheren Fahrwiderstände in die Quere.
Zu lang?
Kurz gesagt, auch Verbrenner können davon profitieren, aber nicht in diesem Ausmaß.
Arne meint
Hinzu kommt ob 50km mehr Reichweite im Jahr oder Lebensdauer des Reifens???
David meint
Das Problem der Winterreifen ist in der Tat das Anforderungsdreieck Verschleiß, Grip und Rollwiderstand. 50 km klingt nach Effizienz A statt vorher C. Das sind pro Buchstabe 0,1l/100 km, also 1 kWh. Wenn hier 2 kWh auf 100 km gespart werden, sind das insgesamt etwa 10 kWh, gut, damit kommt man im Bummeltempo 50 km. Wenn jetzt weder Verschleiß noch Grip deutlich nachlassen, wäre das also ein deutlicher Fortschritt.
hu.ms meint
Besserer Rollwiderstand ist ein guter ansatz.
Beim CW-wert ist den meisten käufern die optik/nutzwert wichtiger.
Dagobert meint
Ich achte bei einem Winterreifen vor allem auf sehr gute Werte in allen andern Kategorien außer dem Verbrauch. Ein Reifen muss vor allem eins: unter allen Bedingungen gut haften!
Draggy meint
Zumindest nach Label kann man ohne Problem AAB Reifen finden, die gut sind im Verbauch und sehr gut in Haftung und Geräusch.
alupo meint
Naja, dann sollte mit +50 km ab jetzt BMW die BEV-Verbrauchskrone übernehmen, oder?
Aktuell hat das Model 3 von Tesla den niedrigsten Verbrauch, knapp dahinter (+0,1 kWh/100 km) folgt der Koreaner.
David meint
Das Model 3 hat nur in der Wunschvorstellung der Tesla Fans den niedrigsten Verbrauch. Auch sind sie Meister im Hochdrehen von Normverbrauchswerten. Da laufen ja auch schon indessen einige Untersuchungen gegen Tesla und sie haben zugegeben, es ist das interne Ziel, dort gute Werte egal wie stehen zu haben. Wenn dann in Tests der Tesla wirklich im Verbrauch geschlagen wird, heißt es, die Presse ist gegen Tesla.
B.Care meint
Aktuell hat der ID.7 den niedrigsten Verbrauch, 0,3 weniger als das Model 3