General Motors nimmt mit dem eingeschlagenen Kurs hin zu Elektroautos auch wieder Europa ins Visier. Nach längerer Abwesenheit seiner Marken geht der US-Konzern einen Neustart an, unter anderem mit den neuen Batteriemodellen der Edelmarke Cadillac. Trotz des aktuell schwächelnden E-Auto-Absatzes erwartet man, dass sich die reine E-Mobilität langfristig durchsetzen wird.
CEO Mary Barra sagte in einem Interview mit NBC News, dass sich der Plan des Traditionsherstellers, seine Flotte zu 100 Prozent elektrisch zu betreiben, „über Jahrzehnte“ erstrecken werde. Deshalb würden vorerst auch weiter Verbrenner eine Rolle spielen. „Wir haben bereits 2018 gesagt, dass wir uns für eine rein elektrische Zukunft einsetzen werden. Aber dieser Wandel wird sich über Jahrzehnte hinziehen. Und deshalb könnte ich nicht stolzer auf unsere benzinbetriebene Flotte sein.“
In einer Erklärung, die nach der Veröffentlichung des NBC-Artikels abgegeben wurde, bekräftigte ein Sprecher von General Motors, dass das Unternehmen ab dem Jahr 2035 ausschließlich Elektrofahrzeuge verkaufen wolle.
„Ich möchte, dass die Leute sich für ein Elektroauto entscheiden, weil sie jeden Aspekt daran lieben“, so Barra im Gespräch mit NBC News. „Und wenn es nicht zu ihrem Lebensstil passt, haben wir im selben Ausstellungsraum ein großartiges benzinbetriebenes Fahrzeug, von dem ich glaube, dass es ihre Bedürfnisse erfüllt.“
Man müsse dahin kommen, dass Elektroautos erschwinglich werden, unterstrich die Managerin. Sie will auch im Falle eines Sieges von Donald Trump, der kein E-Auto-Fan ist, an ihrer Strategie festhalten. „Wir werden einfach dranbleiben, weil wir glauben, dass E-Fahrzeuge langfristig besser sind“, sagte sie. „Und sogar jetzt schon – ich meine, steigen Sie in ein E-Fahrzeug und fahren Sie damit. Es ist ein sofortiges Drehmoment. Man muss nie zur Tankstelle gehen, vor allem, wenn man bei sich zu Hause, in einer Wohnung oder in einem Haus, die Möglichkeit zum Aufladen hat.“
Sie glaube, so Barra, dass sich die Menschen langfristig für E-Fahrzeuge entscheiden werden, wenn es eine „sehr robuste Ladeinfrastruktur“ gibt, weil sie einfach besser seien.
Yoyo meint
Es werden noch viele Milliarden Staatshilfen an GM fließen.
Oder die überflüssigen Worker gefeuert.
Die brauchen gat nicht über Jahrzehnte schwafeln, entweder ist 2030 Schluß oder sie haben wirklich ein tragfähiges Konzept.
David meint
Mary ist glaubhaft, weil sie eben für diese Zeit und die aktuelle Verfasstheit ihrer Landsleute ein überzeugendes Angebot in der gefragtesten Fahrzeugklasse am Start hat. Nämlich den Chevrolet Silverado mit 240 kWh brutto und 215 kWh netto. Ein Pick-up Truck aus dem Vollen geschnitzt, der den CyberTruck in jedem Vergleichstest wie ein Kasperle-Auto stehen lässt.
In Amerika läuft halt immer noch Big Bigger Biggest. Und das ist dieses Auto. Es ist kein Auto, wo Reichweite noch ein Problem ist. Es ist kein Auto, wo Anhängelast noch ein Problem ist. Es ist kein Auto, wo Transportkapazität noch ein Problem ist. Es ist kein Auto, wo Ladegeschwindigkeit noch ein Problem ist. Es ist kein Auto, wo der Preis noch ein Problem ist.
Wer sich in Europa an diesem Überfluss stört, sollte bedenken, man will damit potenzielle Neuwagenkäufer aus ihrem nächsten V8 Pick-up, der 20 l verbraucht, in ein Elektroauto holen. Und im Vergleich mit einem Pickup-Verbrenner dieser Größe, spart der Silverado EV viel mehr Energie ein als wenn ein deutscher Opa aus seiner Verbrenner-Limousine in ein Model Y umsteigt. Oder, um den Vergleich realistischer an die deutsche Marktrealität 2024 anzupassen, als ob ein junger Familienvater aus einem Verbrenner-Mittelklasse-SUV in ein MEB-Modell umsteigt.
Fred Feuerstein meint
Blöd nur, dass sich der Silverado EV nicht verkauft. Im ersten Quartal 2024 wurden lächerliche 1061 Fahrzeuge verkauft. Vom Cybertruck wurden hingegen im ersten Quartal 2803 Fahrzeuge verkauft.
Dafür, dass der Verkauf des Silverado´s früher begonnen hat und alles besser können soll, ist das irgendwie enttäuschend. Tja, offenbar interessiert es die Kunden nicht, was ein deutscher Schreiberling hier von sich gibt.
David meint
Im ersten Quartal ist ja auch nur die extrem extrem puristische Work Truck Version erhältlich gewesen. Die wendet sich explizit an Gewerbetreibende. Die Privatkundenversion wird in relevanten Umfängen erst im dritten Quartal auf den Markt kommen.
Wie man übrigens aktuell hört, schrumpft der Vorbestellungsbestand beim CyberTruck wie Eis in der Sonne. Mit jedem Test, wo dieses Auto wieder gegen den Silverado auf die Nase fällt, lässt das Interesse nach. Noch gefährlicher ist, dass Rivian sein Fahrzeug technisch renoviert hat. Leistungfreaks finden jetzt den schnellst beschleunigenden Truck bei Rivian, zugleich ist er noch sparsamer geworden und hat jetzt 420 Meilen EPA Range.
Lass uns also mal nächstes Jahr gucken, wer dieses alberne Auto von Tesla dann noch abnimmt. Euer Wutgeheul auf jeden Silverado-Beitrag von mir zeigt, dass ihr genau wisst, wie sehr dieses Auto der Albtraum von Tesla im Mutterland ist. Typisch ist das Statement von Kyle Corner, Tesla Fan und CyberTruck Besitzer, der sagt: Der Silverado hält die Versprechen, die Tesla zum CyberTruck gemacht hat.
Fred Feuerstein meint
So viel Text…Aber wir schauen gerne was im nächsten Jahr passiert.
Deine Prognosen sind ja stets treffsicher… Sieht man ja an beispielsweise an deiner Prognose zum Volkswagenkonzern. Trotz vieler Marken- und einer ziemlichen Produktvielfalt im BEV Sektor setzt der Volkswagenkonzern immer noch erheblich weniger BEV ab, als der kleine Hersteller aus den USA.
Mäx meint
?
Der Silverado wurde erst seit Februar oder so ausgeliefert.
Dann noch zuerst nur als „Fleet Customer“, der frei verkäufliche kam nochmal etwas später-
Was soll da also groß im 1. Quartal verkauft worden sein?
Fred Feuerstein meint
Bitte die Quelle hierfür. Ich habe verschiedene Quellen aus dem Netz, dass die Auslieferung an erste Kunden bereits im Frühjahr 2023 begann, hier wurden insbesondere Flottenkunden bedient. Fakt ist, die Auslieferung begann eher als der Cybertruck und dafür ist der Absatz noch enttäuschend. Egal wer der Wettbewerber ist, ich würde mich freuen, wenn viele V8 Pickup Kunden einen elektrischen Pickup wählen würden.
Lotti meint
Der Automobilexperte David erklärt den übergewichtigen, schwächeren und altmodischen MEB zum sportlicheren, dynamischeren Auto für den jungen Familienvater 🙈
David meint
Auch deine Suchmaschine findet relativ zügig, dass Tesla die älteren Kunden hat. Das ist also keine private Meinung, sondern das ist ein Fakt. Ebenso ist ein Fakt, dass etwa 10.000 Autos im letzten Monat in Deutschland auf MEB Basis zugelassen wurden. Aber keine 2000 Tesla sämtlicher Modellreihen zusammen.
Tesla-Fan meint
David Dudenhöfer. Endlich kann ich mir den Namen merken.
Future meint
In Amerika wollen die allermeisten Menschen keine Elektroautos. Das ist da nach wie vor ganz genauso wie in Deutschland. Und das wird sich auch nicht so schnell ändern. Selbst Musk wird es als zukünftiger Berater des Präsidenten sehr schwer haben, gegen die viel mächtigere Lobby der Fossilen Industrien etwas zu erwirken. Da sollten wir uns alle keine Illusionen machen. Aber wir alle sollten Musk doch dabei unterstützen, dem Präsidenten die Vorteile des Wandels zu erklären – gell, David?
M. meint
Ich würden sagem, wir warten trotzdem mal noch die Wahlen und den anschließenden Bürgerkrieg ab. ;-)
Sagte Musk nicht, dass es keinerlei Gespräche gegeben habe?
Oder wer legt fest, wer wo Berater wofür wird?
Trump etwas zu erklären, ist allerdings aussichtslos. Der weiß doch schon alles.
He knows the best words, and he has the biggest……braaiiin.
David meint
Ganz sicher werde ich ihn nicht unterstützen und schon gar nicht an der Seite dieses Anwärters auf das Präsidentenamt. Zudem bin ich gar nicht so sicher, ob sich der orangene Spaßmacher nach der erfolgreichen Wahl noch an seine Versprechen erinnert. Denn als er Präsident war, saß Tesla bei sämtlichen politischen Gesprächen auch nur im Publikum und nicht am Verhandlungstisch wie die seriösen Autobauer. Diese Tradition hat Biden lediglich übernommen.
M. meint
Wo war denn zu lesen, dass Musk Berater des Präsidenten wird?
Wurde schon gewählt? Wer ist neuer Präsident?
Ist der folgende Bürgerkrieg schon vorbei?
Also, falls es Trump werden sollte, haben die Amerikaner ganz andere Probleme als Elektroautos.
Dem Typen bringst du das eh nicht näher, der weiß selbst alles am besten.
Very large….äh, …braaaiiin. Kennst du doch.
alupo meint
Im Innersten weiss sogar FUDavid dass Tesla die besten BEVs baut. Das gilt auch für den Cybertruck.