Chinesische Elektroautos drängen auf den europäischen Markt. Die EU hat knapp acht Monate nach dem Beginn der Untersuchungen zu Elektroauto-Subventionen in China nun offiziell mit hohen Sonderzöllen gedroht, um den eigenen Markt vor Wettbewerbsverzerrung zu schützen. Das Neuwagen-Vergleichsportal Carwow hat hierzu eine Umfrage unter seinen Nutzern durchgeführt. Diese stehen dem Vorhaben der EU-Regierung größtenteils negativ gegenüber.
„Ich finde es besorgniserregend, wenn auf diese Art und Weise in den Markt eingegriffen wird“, so Carwow-Chef Philipp Sayler von Amende. „Strafzölle würden das Angebot auf dem europäischen Markt erheblich limitieren und Käuferinnen und Käufern den Zugang zur E-Mobilität erschweren – ein klarer Dämpfer für die Mobilitätswende.“
Noch sind die Zölle nicht endgültig festgelegt, aber die EU hat beschlossen, den bisher geltenden Importzoll auf chinesische Autos in Höhe von rund 10 um bis zu 38 Prozent zu erhöhen. Dadurch müssten Hersteller im schlimmsten Fall 48 Prozent an den Zoll abführen, wobei dieser Satz sowohl den Fahrzeugpreis als auch die Transportkosten umfasst.
Zusätzlich treffen die neuen Zölle nicht nur chinesische Hersteller, sondern auch europäische Unternehmen, die Teile ihrer Produktion nach China verlagert haben. Deutsche Hersteller wie BMW, VW und Mercedes sind durch ihre Werke und Gemeinschaftsunternehmen in China ebenfalls betroffen. Auch Tesla, das viele seiner Elektroautos aus China importiert, könnten von individuellen Zollsatzregelungen der EU betroffen sein.
Mehrheit sieht Strafzölle kritisch
Wie Endkunden sonst auf die drohenden Strafzölle reagieren, hat Carwow in einer Umfrage ermittelt. Befragt wurden insgesamt 736 Nutzer des Portals. Mit einem Anteil von 40 Prozent sind die meisten Befragten gegen eine Erhebung von Strafzöllen. Nur 28 Prozent würden die Einführung solcher Zölle unterstützen. Der Rest (27 %) steht der Entscheidung neutral gegenüber.
Die Skepsis verschärft sich in den kommenden Fragen zunehmend. So fürchten mehr als die Hälfte der Befragten negative Auswirkungen, sollten ab dem 4. Juli tatsächlich Strafzölle auf chinesische Auto-Importe erhoben werden. Knapp 60 Prozent der Umfrageteilnehmer sind sich sicher, dass das Eingreifen der EU-Regierung die Einfuhr von Neuwagen aus Fernost behindern und den Markt dadurch erheblich einschränken wird. Auch die Sorge, dass China als Reaktion darauf ähnliche Maßnahmen einleiten wird, spielt dabei eine Rolle. Lediglich ein Zehntel ist der Meinung, dass die Zölle hilfreich sein könnten.
Preis spielt große Rolle bei Kaufentscheidung
Nur ein Drittel der Befragten gab an, dass künftig erhobene Zölle keinen Einfluss auf ihre Kaufüberlegung haben werden und chinesische Marken weiterhin für sie infrage kommen.
Grundsätzlich sind die Befragten dafür, die Wirtschaft auf dem Heimatkontinent zu stärken und lokale beziehungsweise EU-Marken zu unterstützen (42 %), jedoch nicht mithilfe von Strafzöllen. Ebenfalls 42 Prozent der Teilnehmenden wünschen sich daher staatliche Anreize wie beispielsweise einst die Kaufprämie „Umweltbonus“, um den Wettbewerb zu fördern und die Preise für E-Autos zu senken.
Anstelle von Zöllen auf Importe für Wettbewerber zu erheben, wünscht sich Sayler von Amende von den europäischen Regierungen mehr Zuschüsse und Unterstützung für die Produktion. „Autos müssen durch mehr Wettbewerb und offene Märkte günstiger werden, nur so kann der Wandel zur E-Mobilität gelingen. Insbesondere für diejenigen, die früh Elektroautos eingeführt haben, schaffen Strafzölle ein schwieriges Umfeld. Ich würde es begrüßen, wenn es mehr Anreize als Hindernisse gibt“, erklärt der Chef des AutoPortals.
Andi EE meint
Neuer Skandal um den Zertifikate-Handel (UER), wo sich CO2-intensive Industrien mit grünen Projekten sauberer bezüglich CO2 machen können. Konkreter Fall, Mineralölfirmen verkaufen Sprit, würden z.B. im Gegenzug Wald aufforsten. Das was es mehr kostete, hat man beim Spritpreis draufgeschlagen. Problem … die Projekte existieren gar nicht, kassiert haben diese Firmen den Aufpreis in die eigene Tasche.
https://www.zdf.de/nachrichten/politik/deutschland/klima-schutz-china-betrug-bundestag-100.html
In erster Linie natürlich ein Skandal von diesen Firmen, die wahrscheinlich wieder nicht richtig bestraft werden, weil in Europa die Gesetze nicht griffig ausgestaltet sind. In der Presse ist es natürlich so, dass der Skandal primär im Umweltbundesamt gesehen wird (von Grünen geführt).
Das find ich wieder unfassbar, wie in der Presse mit den ungeheuerlichen Vorgängen von der Privatwirtschaft umgegangen wird. Statt dass man diese Firmen an den Pranger stellt, haut man auf die Politik ein. Klar, kontrolliert ist was anderes, aber verdammt nochmal, man muss doch die Täter ins Zentrum rücken. Das ist doch wieder ein Wirtschaftsskandal von wirklich schlimmer Güte. Und die haben nichts Gescheiteres zu tun, als das Kontrollorgan zu rügen (Politik). Dieses Wegschauen bei der eigenen Wirtschaft ist eine Katastrophe.
Dass das hier kein Thema ist, verstehe ich auch nicht. Solche Skandale in der fossilen Wirtschaftsverflechtung nützen der Elektromobilität. Ich verstehe es nicht, die fossile Fraktion haut einen Lügenartikel über BEVs nach dem anderen raus und hier ist Funkstille auf der Elektroseite.
South meint
Ja, jetzt kommt raus, wer schon ohne es zu Wissen schon ein chinesisches Auto von BMW, Mini, VW oder Tesla fährt :-). Natürlich sind die Zölle wieder einmal ein zusätzliches Hemmnis, aber in Summe könnte dies auf Dauer sogar hilfreich sein. Die Chinesen werden ordentlich in Fabriken in Europa investieren (müssen) und der Wettbewerb sollte dadurch auf lange Sicht profitieren… man wird ja sehen….
David meint
Der Kostenvorteil in China entsteht ja nicht ausschließlich aus direkten Subventionen. Sondern auch durch Ausbeutung der Arbeitskräfte, u.a. dadurch, dass es keine wöchentliche Regelarbeitszeit, keinen Kündigungsschutz und keine Lohnfortzahlung gibt. Zudem sind die Themen Compliance, Umweltschutz und Arbeitsschutz in China im Wesentlichen nicht vorhanden, was auch sehr viel Geld spart. Zuletzt hat man natürlich auch Skaleneffekte durch riesige Werke.
Wenn man in Europa baut, hat man die ganzen oben genannten Themen an der Backe und gleichzeitig ein viel kleineres Werk. Da ist dann der Kostenvorteil eher nicht mehr gegeben. Und das Märchen der wesentliche effizientere Produktion durch Newcomer ist doch am Beispiel Tesla bestens widerlegt. Der Abwasserbericht 2023 weist aus, es sind exakt 200.172 Autos mit 12.500 Mitarbeitern gefertigt worden. Solche offiziellen Berichte sind Gift für Tesla.
Jeder Mitarbeiter hat demnach im Jahr 16 Autos gefertigt. Ein Katastrophenwert, wenn man weiß, dass der Akku, das komplexeste Bauteil, vollständig montiert angeliefert wird. Die Montagezeit eines Tesla aus Grünheide beträgt mit dem anderswo gefertigten Akku aus 4416 winzigen Rundzellen vermutlich etwa 200 Stunden. Und nicht 10 Stunden, wie gerne mal erzählt wird. Wobei die Zahl 10 übernommen werden kann, denn das läuft dann auf nur 10 Autos pro Mitarbeiter und Jahr hinaus.
alupo meint
„Zudem sind die Themen Compliance, Umweltschutz …“
Der Umweltschutz ist wie wir seit dem VW Dieselskandal alle wissen, in so manchen deutschen Unternehmen wie z.B. VW so gut wie gar nicht ausgeprägt. Schlimmer, nicht nur die Umwelt wird durch VW Autos vergiftet sondern auch alle Menschen gesundheitlich geschädigt. Bis heute fahren dreckige Diesel und Benzindirekteinspritzer auf den Strassen frei herum als wäre VW damit gar nicht inflagranti erwischt worden. Noch schlimmer, VW baut auch heute immer noch Auspuffautos und verwässert ihre früheren BEV-Ziele (sie wollten Tesla schon vor vielen Jahren überholt haben. Jeder kennt aber die Fakten).
David meint
Nicht zu vergessen, dass Tesla bei Human Rights Watch ganz klar auf der Liste der Menschenrechtsverletzer in China steht. Was wäre so eine Liste auch ohne sie, wie man hört, hat der Chef sich aktuell schon wieder in einer seiner Firmen sexistische Verstöße geleistet. Da wird also von ganz oben eine toxische Arbeitsatmosphäre geschaffen.
Future meint
Tesla hätte seine Autofabrik natürlich nicht in Deutschland bauen sollen. Es war ja auch mal geplant, in Shanghai eine zweite Fabrik zu bauen. Allerdings war wohl die chinesische Regierung dagegen. In Deutschland sind keine weiteren Autofabriken mehr erwünscht und die Produktion ist ja eh viel zu teuer hier. Tesla hätte nach Ungarn gehen sollen, so wie es auch BMW und BYD mit ihren Elektroautos machen. Aber Musk wollte halt gerne die Deutschen provozieren. Das ist ihm ja auch bestens gelungen. So tickt er halt.
Powerwall Thorsten meint
Ich weiß ja nicht, wer deine Mathelehrerin war, aber irgendwie ist da in Bezug auf das große Ganze irgendwas extrem schief gelaufen.
Die 10 Stunden von Tesla zweifelt glaube ich außer dir niemand an, aber die haben eben alle Ahnung von Tesla.
PS wie verarbeitet man das schlechtere Abschneiden des „neuen“ Taycan gegenüber dem Tesla Model 3 eigentlich so:
Porsche Taycan (nur Heckantrieb)
Batterie 97KWH
WLTP: 421 miles
Reality: 368 miles
88% of claimed range
3,8 miles/KWH
New Tesla Model 3
WLTP: 390 miles
Reality: 352 miles
90% of claimed range
4,7 miles/KWH
Quelle Carwow 14.06.24
Ganz schön gut für „4416 winzige Rundzellen“ –
so geht Effizienz 2024 Schätzchen
:-)
Powerwall Thorsten meint
Ganz vergessen:
Das ganze beim Tesla übrigens mit einer kleinen 75 KWH Batterie mit genialem Kühlsystem, das bei aller technischen Finesse sogar noch dicht ist – diesen Beweis muß der „neue Taycan“ übrigens erst noch erbringen ;-)
Future meint
Tesla ist ganz sicher auch Weltmarktführer gewoden wegen dieser legendären Effizienz. Wer sich als Käufer damit beschäftigt, stellt fest, dass er bei Tesla das beste Produkt bekommt.
brainDotExe meint
Warum nimmst du an, dass es beim Porsche um Effizienz und Reichweite geht?
Wie sieht es beim Thema Beschleunigung, Vmax und Rundenzeiten aus?
Wie schneidet da das Model 3 gegenüber der Taycan ab?
Mäx meint
@Brain
Da würde ich mich nicht so weit aus dem Fenster lehnen.
Beschleunigung 0-100km/h macht das Model 3 LR in 4,4s…der Taycan in 4,8s. Auf der 1/4 Meile ist der Taycan RWD dann immer noch dahinter (12,3s Model 3 LR; 13,1s Taycan RWD).
Klar wird der Taycan das bessere Fahrverhalten haben, aber kostet dann eben auch doppelt+ so viel.
Man muss einfach neidlos anerkennen, dass das Model 3 sehr sparsam ist.
Es hatte die höchste Effizienz obwohl es Allrad hat und alle anderen mit RWD angetreten sind.
Der i5 e40 hatte übrigens mit 3,7mi/kWh die schlechteste Effizienz des gesamten Tests.
brainDotExe meint
@Mäx:
Bereits der Taycan Turbo ist mit 2,7s 0-100 schneller als alle Model 3 Varianten.
Klar kostet der auch locker das doppelte. Geschenkt, niemand erwartet von einem Porsche dass er preiswert oder gar günstig ist.
Ebenso wie niemand von einem Porsche erwartet, dass er besonders effizient ist.
Keine Frage, das Model 3 ist sehr effizient, aber darauf geht es halt nicht immer.
Vielen Leuten sind andere Aspekte wichtiger als Effizienz.
Powerwall Thorsten meint
@Brian:
Wenn es jemand um die absolute Endgeschwindigkeit geht, dann kauft er eben ein Model. S Plaid.
Das kostet dann übrigens immer noch 50 % weniger als der Porsche.
Und sind wir einmal ehrlich, wenn du und ich als durchschnittlich begabte Autofahrer mit diesen beiden Fahrzeugen auf der Nordschleife fahren dann wird der Porsche den Mehrpreis sicher nicht wert sein.
Wir reden hier wahrscheinlich dann von Zehntelsekunden- Wer das braucht soll es bezahlen- jeder wie er will
Mäx meint
@Brain
E wurden doch Tesla Model 3 LR und Taycan RWD verglichen hinsichtlich Effizienz. Du hast dann z.B. die Beschleunigung ins Spiel gebracht.
Die ist dann beim Tesla aber auch noch besser.
Also Effizienz besser, Beschleunigung besser.
Nun ein weiteres 3x so teures Fahrzeug (Taycan Turbo ab 175k) ins Spiel zu bringen, damit die Argumentation doch noch hinhaut ist irgendwie seltsam.
Ich bin übrigens schon Taycan Turbo gefahren (nicht Facelift) und es ist schon erstaunlich wie groß die Spreizung des Fahrzeug ist (Komfort zu Sport). Das Fahrzeug fährt wirklich sehr sehr gut. Dementsprechend bezahlt man aber eben auch.
brainDotExe meint
@Mäx:
Achso, du beziehst dich auf das konkrete Modell aus dem Test. Ok, da hast du wohl recht.
Mir ging es um die Baureihe generell.
Ja klar ist der Porsche teurer keine Frage, aber es geht beim Porsche halt eben nicht um Effizienz, beim Tesla hingegen schon.
brainDotExe meint
@Thorsten:
Es geht ja nicht darum was du oder ich als durchschnittliche Fahrer auf der Rennstrecke erreichen, sondern wozu das Fahrzeug in der Lage ist.
Ich könnte genau so den Verbrauch vom Model 3 auf über 40 kWh / 100 km bringen, mit dem entsprechenden Fahrstil.
Ändert nichts daran, dass das Auto prinzipiell in der Lage ist deutlich effizienter zu sein.
Genau so wie der Porsche in der Lage ist deutlich besser auf der Rennstrecke abzuschneiden. Das ist den Leuten Geld wert.
Andi EE meint
@brain
Die Aeroeffizienz vom M3 ist im Vergleich zum Porsche im hohen Geschwindigkeitsbereich noch deutlich grösser, da der Luftwiderstand ja im Quadrat wächst = Doppelte Geschwindigkeit, 4-facher Luftwiderstand. Der Porsche muss bei 200km/h viel mehr Luftwiderstand überwinden. Der Verbrauch steigt dementsprechend nicht linear. Wenn es vorher 15% Verbrauchsunterschied bei 120km/h sind, kann es bei 200km/h durchaus 35% oder noch mehr sein.
Und da kann man auch nicht sagen, dem Porsche-Fahrer ist es egal, das sind gravierende Nachteile die man da hat.
M. meint
Wow, Carwow.
Die neue Referenz dafür, was wichtig ist im Autobau.
Eindrucksvoll belegt durch: 1/4 -Meilen Rennen.
Aber sonst… da wirds schon dünn.
Hast du sonst noch was? Cielleicht ein paar Interviews mit Taycan-Fahrern, die neidisch auf Model3 -Fahrer sind?
Das wäre doch mal was.
South meint
@David. Das stimmt so nicht. Es muss ja nicht der Preis von China sein, es reicht ein günstigerer Preis als die Wettbewerber, wie z.B. VW, Stellantis etc.. Und die Chinesen haben nicht den Wasserkopf und eine gute Accu Versorgung…
Matze meint
Welche chinesischen Autos von VW kann man denn in Europa so fahren?
Tim meint
„Die Chinesen werden ordentlich in Fabriken in Europa investieren“
Oder die fangen mit der Eskalationsspirale an und bestrafen Europa, am Ende wird jeder verlieren aber Deutschland am meisten.
Ich verstehe nicht warum man nicht nur die Hersteller mit Strafzöllen belegt die durch milliardenschwere Subventionen Wettbewerbsvorteile hatten, anstattdessen werden auch alle bestraft die dort produzieren wie BMW, VW oder Tesla. Was haben die verbrochen? Man hat den Eindruck dass die Franzosen hier in Europa alleine bestimmen.
Thrawn meint
„….Strafzölle würden das Angebot auf dem europäischen Markt erheblich limitieren und Käuferinnen und Käufern den Zugang zur E-Mobilität erschweren ….“
Das sind doch gute Nachrichten für die Mineralölwirtschaft. Vielleicht ist das alles Teil des Masterplans?
Ich bin zwar kein Verschwörungstheoretiker, in diesem Fall würde mich das aber nicht wundern.
Die Kriegskasse dieser Branche zur Abwehr von lästiger Konkurrenz ist jedenfalls bestens gefüllt. Wer das Geld hat, hat die Macht.
NeutralMatters meint
Für die Hersteller in DE, bzw. die Premiumhersteller in der EU (in DE und SWE) geht es durch die BEV-Submarken nur um die Flottenemissionswerte und wie diese aus Herstellersicht günstig zu erreichen wären.
Die Geely-PKW der Hersteller, wie u.a. BMW/Mini, Mercedes/Smart oder Volvo, sind hier ein beliebtes Werkzeug für, nun ist es ohne weitere Einigung zw. der EU und China so, dass diese PKW um 20% teurer werden.
Bei MG werden es durch den SAIC-Konzern im Hintergrund sogar über 38% mehr, vorbehaltlich einer Übereinkunft zw. China und der EU, wobei China hier eher uneinsichtiger zu sein scheint, laut deren Außenministerium.
Natürlich haben die Premiummarken kein Interesse an höheren Importzöllen nach China, jedoch ist deren Kundschaft so oder so interessiert, am Prestige der Marken.
Dennoch sollte beachtet werden, warum gerade die EU-Hersteller kleiner PKW _FÜR_ die Zollaufschläge sind.
Die Wahrheit meint
Die erneute Forderung nach einer Kaufprämie ist klar vom Tisch. Die Ampel hätte sie nicht abgeschafft! Bravo, Herr Merz, der unbedingt eine Gerichtsklage erwirken musste. Er wollte damit nur der Bundesregierung eins auswischen, getroffen hat es aber die Autokäufer und die Autohersteller mit dem einbrechenden Absatz.
Die Folge daraus war, dass Herr Linder die Mittel für die Fortführung der Kaufprämie sofort streichen musste. Herrn Habeck blieb dann die undankbare Aufgabe, das Aus der Förderung bekannt zu geben, da ihm der Fördertopf schlagartig entzogen wurde.
Bei wem darf sich der Autokäufer nun bedanken?
Die geniale Umfrage der CDU zum Verbrenner Aus ging dann auch unerwartet nach hinten los und musste frühzeitig mit irrwitziger Lüge gestoppt werden. Leider sah sich eine große deutsche Autozeitung genötigt, die gleiche Umfrage nochmal zu starten mit dem gleichen Ergebnis. Eine Doppelklatsche für Herrn Merz und seinen unglücklichen Aktionen.
Zum Thema eAuto haben die deutschen Autohersteller mit Hilfe den Betriebsräten, Gewerkschaften, Verbänden (Grüße ab den VDA), Politikern und vielen anderen Personen ganze Arbeit geleistet. Die Verunsicherung, inzwischen sogar offener Hass gegen die EMobilität ist extrem groß. Jetzt hat die Bundesregierung ein Problem, die Klimaziele zu erreichen.
Deutschland hat sich, wue kein anderes Land, auch bei diesem Thema ins Abseits geschossen.
Die Folge wird sein, dass hohe Strafzahlungen an die EU wegen Überschreitung der Grenzwerte drohen. Ein Vertuschen und Betrügen, wie beim Dieselskandal, wird nicht funktionieren.
Aber Herr Lindner wird es schon mit seinen eFuels richten. Dumm nur, dass jeder Experte klar sagt, EFuels im PKW Bereich sind Unsinn.
Die EU Zölle, wenn sie denn gegen jegliche Vernunft durchgesetzt werden, machen das Chaos perfekt.
Thrawn meint
Volle Zustimmung! Ähnliches Spiel auch bei der Wärmepumpe. Die wurde ebenfalls zur Schlachtbank geführt, nur um den politischen Gegner eins auszuwischen.
Mit Desinformation und Halbwahrheiten („die Ampel will uns ab 2025 unsere Öl und Gasheizungen verbieten“, “ Der Einbau einer Wärmepumpe kostet mindestens hunderttausend Euro“, “ Wärmepumpen sind nur für Neubauten geeignet“) Hat man es geschafft, die wohl beste Alternative für Heizungssysteme komplett zu zerstören.
Die Ironie dabei: Das Gesetz hat tatsächlich bereits die Groko beschlossen, Habeck wollte das Ganze nur um ein Jahr vorziehen. Aber auch das hat man natürlich unter den Teppich gekehrt und lieber den politischen Gegner angeschwärzt.
Jetzt sitzen die Handwerksbetriebe teilweise auf nicht installierten Wärmepumpen, welche Sie wegen des zu erwartenden Booms bestellt hatten und können froh sein, wenn sie deswegen nicht insolvent gehen.
Ebenso die Wärmepumpenhersteller, die Kapazitäten aufgebaut hatten, um die gestiegene Nachfrage und die damit verbundenen langen Wartezeiten zu kompensieren.
Vielen dank CDU/CSU, Für nichts!
Jeff Healey meint
@Die Wahrheit und Thrawn,
zwei der besten Beiträge hier.
Die politischen Spielchen einiger Parteien sind unter anderem dafür verantwortlich, dass Deutschland und seine Menschen in vielen Bereichen verlieren, und das anscheinend wider besseren Wissens.
Das ist das eigentliche Katastrophale.
Als Politiker ist man nicht der eigenen Machterhaltung/Erlangung verpflichtet, sondern dem Wohlergehen der Gesellschaft.
Viele Handlungsweisen der Politik stehen konträr dagegen.
David meint
Da fragt man also den Kunden, ob er es gut findet, wenn ein Auto teurer wird. Und der findet es nicht gut… da ist der Erkenntniswert überschaubar. Spannender wäre, welche Auswirkungen die neue Einstufung auf die Preise des MG 4 hat. BYD macht sich keine Sorgen, das kann man nachvollziehen bei knapp über 7 % mehr. Aber bei MG sind es jetzt 38 % statt vorher 10 %. Was machen die? Preise um 25 % erhöhen? Das wäre einfach. Das wäre aber auch das Ende. Denn niemand kauft dieses Auto, weil es so toll ist.
Andreas meint
Die Zölle kommen auf die bestehenden 10% oben drauf.
Ocin meint
Dass Schutzzölle nur einen begrenzten Nutzen und für den Großteil der Marktteilnehmer eher negative Folgen hat u.a. Hazlitt bereits 1946 in „Economics in one lesson“ beschrieben. Die europäischen oder deutschen Verbraucher müssen zukünftig mehr für Autos bezahlen. Die Differenz fehlt dann zwangsläufig als Nachfrage bei anderen Gütern oder Dienstleistungen. „Der Zoll vergrößert die Wirtschaftszweige, in denen ein Land relativ
unproduktiv arbeitet, und lässt diejenigen schrumpfen, in denen das Land
vergleichsweise leistungsfähig ist. Er schmälert also die Leistungsfähigkeit
eines Landes, aber auch die der Länder, mit denen es andernfalls verstärkt
Handel getrieben hätte.“
Jeff Healey meint
Dass man nicht ewig weiter plump die Steuern und Zölle anheben kann, und die Kaufkraft der Menschen nicht weiter bis zum Zerreißen beschneiden darf, ist bei den politischen Entscheidern bisher nicht angekommen. Bis die Binnen-Nachfrage irgendwann mal komplett am Boden liegt. Dann ist die Überraschung groß.
Auf das Exportvolumen vergangener Tage würde ich an deren Stelle auch nicht mehr hoffen, diese Zeiten sind vorbei.
Hans Meier meint
Und täglich grüsst die „EU-Zölle auf China-Stromer für DE“ Debatte, mittlerweile sogar auf Kundenniveau… scheint das DE Lobbying in Brüssel wohl für die gesamte EU dann doch nicht gereicht zu haben… mein Beileid… und das (nicht mündige, weil keine Lobby) Endkunden das als Problem sehen glaubt auch nur der Storch. Bitte in Zukunft mehr News bringen, weniger Meinungen & Pressearbeit (der Industrie). Danke.
ID.alist meint
Als ob „die Industrie“ die einzigen wären die Lobbyarbeit betrieben.
Andi EE meint
Bis mal ehrlich, der @Hans hat doch recht, wieviele Male DE in letzter Zeit, kurz vor fertig, ein Gesetz doch noch kippt oder entschärft. Monatelang bereitet man was vor und dann gibt es kurz vor Schluss die obligate DE-Grätsche die alles über den Haufen wirft. Man kann jetzt zu den Zöllen stehen wie man will, aber da einigt sich die Mehrheit auf ein Vorgehen und dann kommt Deutschland und kippt die Sache wieder wegen den eigenen Wirtschaftsinteressen.
B.Care meint
So muß das sein, Germany first! Haben wir von den Amis abgeschaut, müsste dir doch eigentlich gefallen :-)
Hans Meier meint
Im Kern geht es eben um was Anderes als Autos… China ist mit Batterieautos aktueller & umweltfreundlicher, für die Welt ist es ein Gewinn, egal wie man zu China steht in diesem Punkt. DE hat immer verhindert und keine gebaut. Die chin. Autoindustrie ist schnell erwachsen geworden und die EU hat jetzt ein Problem, weil die Wertschöpfungskette nicht mehr bei uns ist. Also blockt man jetzt China um eine eigene Industrie (Batterie usw.) hier aufzubauen. DE würde gerne den Verbrenner noch in die Zukunftt retten, da sie sich nur dadurch von der chind. Autoindustrie abgrenzen könnten, fraglich ob das funktioniert, aber man versucht halt zu retten was es zu retten gibt. Ich finde es ok Schutzzölle zu machen, China hat mit den Partnerfirmen und Technologietransfers overall das gleiche in China gemacht und wenn chin. Firmen in die EU wollen, darf man dieses „BusinessModell“ jetzt auch gerne von den Chinesen kopieren mit Firmen vor Ort in Begleitung der EU. Das DE als Exporteur natürlich lieber ihre Interessen vertreten als die der EU ist verständlich, trotzdem ist es richtig was die EU macht und DE muss hier jetzt zurückstecken. Gier ist im Zusammenhang mit China mittlerweile ein schlechter Ratgeber, China ist wie wir alle sehen am Zurückgehen in eine Diktatur & kein Partner des Westens, also uns EU Bürgern, leider. DE würde natürlich gerne weitermachen wie bisher, aber wir sehen ja wirklich beispielhaft an unserem Clown im Osten & Frau Merkel wohin so ein Verhalten in der Zukunft führt und das es dann nicht nur ein Problem von DE sondern von der ganz EU wird. Sowas sollten wir mit China nicht wiederholen… Darum ergeben die Zölle schon Sinn, wir müssen uns bei kritischen Dingen wie Energie etc wieder auf unsere eigenen Stärken besinnen, Business as usual ist vorbei… Solche News möchte ich hier lesen & kein tägliches Oberflächengejammere der Industrie. (Das DE Photovoltaik-Industrie Thema lass ich jetzt mal aussen vor…)