Opel will von 2025 an keine neuen Verbrenner mehr entwickeln und ab 2028 in Europa exklusiv Elektroautos anbieten. Firmenchef Floriane Huettl bekräftigte das Ziel in einem Interview mit der Süddeutschen Zeitung.
Zuletzt hat die Nachfrage nach Stromern in einigen Ländern an Dynamik verloren. In Deutschland hat das laut dem Opel-Manager damit zu tun, dass die bisher klare Linie der Regierung in letzter Zeit in Zweifel gezogen worden sei durch das abrupte Ende der Prämien für Elektroautos. Das habe für eine Menge Verunsicherung gesorgt. Allerdings habe sich der Bundeskanzler klar zur Elektromobilität bekannt und die volle Unterstützung der Politik zugesagt. „Das hilft natürlich – aber wir brauchen hier Stabilität.“
Opel wolle sich so schnell wie möglich unabhängig von Subventionen machen, damit die E-Mobilität bezahlbar werde. „Wir sind nicht mehr so weit weg“, sagte Huettl. „Wir stehen voll hinter dem Verbrenner-Aus“, betonte er. „Wir wünschen uns klare Rahmenbedingungen, eine klare Richtung.“ Jedes Opel-Modell gebe es schon dieses Jahr auch als Elektrovariante. Es liege am Kunden, welchen Antrieb er wählt.
25.000-Euro-Elektroauto geplant
Der Opel-Chef hält ein Elektroauto für 25.000 Euro für das Angebot, mit dem man auch wirklich breite Käufergruppen ansprechen kann. Der Kleinwagen Corsa koste als Verbrenner um die 20.000 Euro, als E-Auto knapp unter 30.000. Mit dem Frontera bringe man 2024 ein elektrisches Modell, das unter 29.000 Euro startet. Aber dafür bekomme man auch mehr Ausstattung und habe die Vorteile eines E-Autos, zum Beispiel geringere Betriebskosten.
Darauf angesprochen, wann der zum Stellantis-Konzern gehörende Anbieter ein 25.000-Euro-Elektroauto bringen werde, sagte der Opel-CEO: „Ja, das machen wir, mit der nächsten Generation.“ Was wichtig sei: „Wir machen jedes Jahr Fortschritte. Wir arbeiten daran, die bestehenden Autos günstiger zu machen. Um auf 25 000 Euro zu kommen, brauchen Sie aber eine neue Plattform.“
Stellantis bietet mit dem Citroën e-C3 bereits ein Elektroauto für 23.300 Euro an. Dessen Plattform könnte auch ein entsprechender Opel nutzen. Zur Produktion eines solchen Modells sagte Huettl: „Das 25.000-Euro-Auto können wir nicht in Deutschland bauen.“ Die Kosten seien zu hoch, so sei etwa der Energiepreis zweimal höher als in Frankreich. Auch die Lohnkosten seien hoch. Demgegenüber stünden ein hohes Ausbildungsniveau „und die deutsche Ingenieurskunst“.
„Wir setzen voll auf Elektro, auch wenn wir aktuell all unsere Modelle noch mit anderen Antriebsvarianten anbieten“ unterstrich der Opel-Boss. Es gebe bei der Marke „keinen Plan B zur Elektromobilität“. Huettl ist überzeugt: „Wir werden alle Elektroautos fahren. Wir sehen keinen Kunden, der mit einem Elektroauto zu uns kommt und sagt, er hätte lieber wieder einen Verbrenner.“
M. meint
@ecomento
Was zeigt das Titelbild? Ist das der nächste Manta? So – etwas entschärft natürlich – soll Opel das gerne bauen.
Endlich mal kein SUV.
ecomento.de meint
Die Studie „Experimental“: https://ecomento.de/2023/08/09/opel-experimental-elektroauto-gibt-ausblick-auf-die-zukunft-der-marke/.
VG | ecomento.de
FrankyAC meint
Öl ist endlich, also fahren irgendwann natürlich alle elektrisch. ;)
Fritzchen meint
In den 80er Jahren wurde dieses Gerücht schon verbreitet, 2030 gäbe es längst kein Öl mehr. Danach ist die Ölproduktion ins Unendliche gestiegen. Und ein Ende ist nicht in Sicht. Aber das Gerücht hält sich wacker. Auch die Sonne ist endlich.
Mario meint
Entfernt. Bitte bleiben Sie sachlich. Danke, die Redaktion.
one.second meint
Eine Großteil fahre ich schon elektrisch mit den Öffis. Busse bitte schnellstens elektrifizieren.
Oppenheimer meint
97% fahren Verbrenner beim LKW sind es 100%.
Seit 2010 steht dich fest das alle Eautos fahren werden.
Den Zeitpunkt allerdings legt die Industrie fest!
South meint
Hihihihi, köstlich, genau, die sitzen alle um einen riesigen Tisch mit di cken Zigarren und vorne gibt Ernst Stavro Blofeld seinen te uflischen Plan Preis und hofft das James Bond mal Urlaub hat ….
Interessant werden so Details, wie wurden denn alle eingeladen?…. Wenn einer ausschert, nennen wir ihn mal einfach so Elon, wartet dann das Ha ifischbecken auf ihn?
Gerry meint
Wenn’s nach der Industrie geht dann frühestens im Jahr 2100.
Nein die Politik und die elektrische Konkurrenz bestimmen das Tempo👍.
Und der Autokäufer kann die Entwicklung noch beschleunigen, wenn er sich weigert den Verbrennerschrott zu kaufen.
ID.alist meint
Leider führen solche Bezeichnung wie „Verbrennerschrott“ zu einer Trotz-Reaktion beim Autokäufer.
Diese Überheblichkeit manche BEV-Fahrer ist das schlimmste was der Elektromobilität passieren könnte. Aber das sind teilweise dieselben die vor ein paar Jahren ständig einem erzählt haben wie toll ihr neuer Diesel war.
David meint
Bei den Öffis gibt es ja durchaus Stadtwerke, die dort schon einen Elektrifizierungsplan mit Datum vorgelegt haben. Ziemlich gut dabei ist die Bundeshauptstadt, wo bis 2030 alle Linien elektrifiziert werden. Dabei werden keine Routen umgelegt oder gekürzt, die Fama, dass Elektrobusse ein Reichweitenproblem haben, ist lange ad acta gelegt. Wo es nötig ist, werden an der Endhaltestelle Pantographen verwendet, die in der Pause des Busfahrers den Bus nachladen.
Future meint
Vorreiter ist auch Hamburg. Bis Anfang der 2030 plant auch die Hamburger Hochbahn, ihre gesamte Busflotte zu elektrifizieren. Bereits seit 2020 bestellen sie nur noch Elektrobusse. Über 220 emissionsfreie Busse sind in Hamburg schon im Einsatz, darunter auch Gelenkbusse für gut 100 Fahrgäste. In den meisten deutschen Städten ist man leider noch längst nicht so weit.
Daniel meint
Dir ist aber bekannt, dass nur 6ß% des Schienensystems in Deutschland elektrifiziert sind. Gerade der Nahverkehr der Bahn fährt oft mit Diesel.
Stefan meint
Im Schienenverkehr gibt es inzwischen auch Akkuzüge für bis zu 150/200 km ohne Oberleitung und Wasserstoffloks/-triebzüge.
Gerade die stark befahrenen Strecken sind schon bzw. werden demnächst elektrifiziert. Bei Strecken mit geringem Takt lohnt sich der Bau- und Instandhaltungsaufwand für die Oberleitung meist nicht.
Deutschland wird also auch in 40 Jahren nicht 100% elektrifizierte Strecken haben, vielleicht aber 70-80% der Strecken mit insgesamt über 90% des Personenverkehrs.
Technologisch sind alle nicht elektrifizierten Strecken für Akkuzüge geeignet.
Manche Strecken sind aber vom Oberbau/Achslasten noch nicht für schwere Akkuzüge nutzbar.