Jaguar hält an seinen Plänen fest, zum reinen Luxus-Elektroautohersteller zu werden. „Wir gehen weg von Premium und positionieren Jaguar mit seiner ganzen Tradition und seinem ganzen Erbe wieder als das, was es ist: eine Luxusmarke“, sagte Rawdon Glover, Managing Director von Jaguar, laut der Automobilwoche bei einem Gespräch vor Journalisten am Rande des Goodwood Festival of Speed in Südengland.
Die neuen Modelle würden ab rund 130.000 Euro starten. Zuerst kommt ein viertüriger GT, der im kommenden Jahr enthüllt und angeboten werden sowie 2026 starten soll. Eine erste Designvision von „New Jaguar“ soll Ende des Jahres präsentiert werden. Das Modell werde in optischer Hinsicht „substantielle Präsenz“ haben, was Design, Fahrdynamik und Technologie angeht. Es sei die große Herausforderung, wieder zur „E-Type-Attrakivität“ zurückzukommen, sagte Glover mit Verweis auf den ikonischen Sportwagen aus den 1960er-Jahren.
Die bisherigen Modelle haben für die britische, seit vielen Jahren im Besitz des indischen Tata-Konzerns befindliche Marke nicht mehr funktioniert. „Künftig geht es nicht um Volumen, sondern darum, mit der Marke nach oben zu kommen“, erklärte Glover. Neben den zuletzt angebotenen Verbrenner-Modellen im SUV-, Limousinen- und Sportwagen-Segment wird auch der Crossover I-Pace als erstes Elektroauto der Marke auslaufen.
Die wichtigsten Märkte seien für Jaguar in Zukunft China, USA und einige Märkte in Europa, so die Automobilwoche. Glover schätze, dass nach der neuen Positionierung zehn bis 15 Prozent der Kunden zurückkommen, der Rest müsse neu erobert werden. Auch der Handel müsse mit kleineren Volumina rechnen. Eigene Verkaufshäuser wolle Jaguar selbst aufziehen, in Weltmetropolen wie Paris oder Tokio.
Das erste Modell der neuen Ausrichtung, der Jaguar GT, soll mit einer Reichweite von bis zu 700 Kilometern und 800-Volt-Batterie punkten. Der Antrieb soll der stärkste jemals in einem Serienauto der Marke eingesetzte sein. Produziert wird das Elektroauto in Großbritannien.
Jaguar plant laut früheren Berichten die Markteinführung von drei Modellen, die auf der neuen Plattform JEA (Jaguar Electric Architecture) basieren. Der Konzern Jaguar Land Rover (JLR) hat erklärt, dass 60 Prozent aller seiner Verkäufe bis 2030 auf Batterie-Autos entfallen sollen und dieser Anteil bis 2036 auf 100 Prozent steigen werde. Auch die Jaguar-Schwester Range Rover wird zukünftig Elektroautos anbieten.
Clemens meint
Leider ist der Spirit von Jaguar seit der 3er Serie XJ
abhanden gekommen.Schwärme immer noch von den ersten Serien E,MK,XJ !
Man braucht heut zu Tage schon Volumen,aber von bewerten , außergewöhnliche Fahrzeuge.
Nostradamus meint
Bevor Mr. Thierry Bolloré der „Joystick“ vom Jaguar übernommen hat, hatte die Marke Jaguar ein vollständiges Modellportfolio. Die Jaguar-Autos haben sich gut verkauft, aber nicht in gewünschtem Umfang. Anstatt die Ursache zu analysieren, um die Modelle zu verbessern, Mr. Bollore, der statt „Benzin in Blut“ der „Buchhaltung in Blut“ hat, hat zum Rotstift gegriffen und das komplette Programm zum Tode verurteilt! Außer zwei SUVs und F-Type. Sein Nachfolger, Mr. Rawdon Glover, will anscheinend die Philosophie seines Vorgängers fortzusetzen – er will nur Modelle aus obersten Klassen anbieten. Nach Erfahrungen mehrerer Marken in der Geschichte des Automobilbaus führt diese Strategie führt in eine sichere Katastrophe. Ohne ein breit gestelltes Portfolio, das den Modellen in verschiedenen Klassen anbietet, gibt es keinen sicheren Geschäftslauf! Dafür braucht man nicht zu viel nachzudenken, man sollte deutsches Premium. Mercedes und BMW als Vorbildnehmen.
eBikerin meint
Tatsächlich gibt es schon ein paar Marken die nur Luxus bedienen und trotzdem erfolgreich sind: Ferrari, Lamborghini, ,Bentley, RollsRoyce – aber das muss man sich erarbeiten. Erstere bauen Supersportwagen, letzter Luxus – nur ein Premium alleine reicht dann wohl eher nicht. Superluxus auch nicht – siehe Bugatti.
BEV meint
Und die Technik die drin steckt ist meist zum größten Teil vom jeweiligen Konzern
Wie soll man neue Technologien mit wenigen Fahrzeugen finanzieren?
Nostradamus meint
Vielen Dank! Gerade wollte ich das sagen! :-) Hinter Lamborghini, Bentley, Rolls, Lotus, etc. stehen große Konzerne. Ferrari ist eine bewundernswerte Ausnahme.
Cristian meint
Das ist eine Strategie die sich innerhalb der europäischen Autoindustrie bei einigen Marken beobachten lässt. Glaub nicht das, dass funktionieren wird, in China werden ausländische Marken zunehmend Marktanteile verlieren, auch im Luxussegment. Parallel dazu bleibt eine hohe Abhängigkeit Chinas bestehen.
„Die wichtigsten Märkte seien für Jaguar in Zukunft China, USA und einige Märkte in Europa,“
Auch interessant, hört sich an als wolle man Europa den Rücken kehren und Jaguar/Land Rover in indonesischer Tata Hand seinen Rivalen China umgarnen.
Cristian meint
„indischer“ …
M. meint
Ich kenne jetzt – abgesehen von Kleinstherstellern – ein paar Marken, die oberhalb 130k€ anfangen:
Lamborghini, Ferrari, RollsRoyce, Maserati, Bentley, Aston Martin und Rimac-Bugatti natürlich.
Alle anderen, BMW, Mercedes, Audi, sogar Porsche, haben den Einstieg deutlich darunter.
Das ist kein riesiger Markt, und da muss Jaguar sich beweisen. Ein solcher Einstiegspreis ist eine Hürde. Da muss man was bieten. Dicke Batterie und starke Motoren wäre da zu wenig. Das kann elektrisch jeder.
David meint
Muss man sehen. Grundsätzlich ist Jaguar immer noch eine starke Marke. Auch würde ein elektrischer Antrieb gut zum Markenimage passen. Die Frage ist, wie man das umsetzt, vom Produkt und vom Marketing her. Chancenlos würde ich das nicht sehen. Aber der I-Pace war kein gutes Erstlingswerk.
A.F. meint
„Elektroauto-Luxusmarke“
Haha die sind vielleicht Lustig, mir hat der I Pace gereicht.
Habe meine Zweifel, dass die einen Sprung zurück zur Luxus schaffen!
(höchstens Luxuspreise)
Solariseur meint
Die Luxusmarke hat sich schon mit dem S-Type abgeschafft.