Der ADAC hat eine neue Klimakammer für E-Mobilitäts-Tests in seinem Technik Zentrum in Landsberg am Lech eröffnet. Diese „hochmoderne Testinfrastruktur“ biete „einzigartige Möglichkeiten“ zur umfassenden Bewertung von Elektrofahrzeugen unter extremen Klimabedingungen, heißt es. Der erste durchgeführte Test simulierte einen Stau bei sommerlicher Hitze mit einem Elektroauto.
„Mit der Kombination aus Allrad-Rollenprüfstand, Klimakammer und fortschrittlicher Schnellladetechnik mit bis zu 300 kW setzt das Testlabor Elektromobilität neue Maßstäbe im europäischen Verbraucherschutz“, so Dino Silvestro, Leiter Fahrzeugtest im Technik Zentrum.
Die Klimakammer ermöglicht es den Angaben nach, Fahrzeuge bei Temperaturen von -20 bis +40 Grad Celsius zu testen. Hierbei können individuelle Fahrszenarien von standardisierten Testzyklen bis hin zu realen Fahrstrecken reproduzierbar simuliert werden. Im Detail untersuchen die Tester hier zukünftig Energieverbrauch und -effizienz, Reichweite, Ladeverhalten, aber auch Sondereinsätze wie die Nutzung von E-Fahrzeugen als Zugfahrzeug.
Der erste Test in der neuen Klimakammer bildete einen Stau bei sommerlicher Hitze ab, um das Verhalten eines Elektroautos unter extremen Bedingungen zu analysieren. Die Ingenieure simulierten über acht Stunden einen typischen Sommertag, inklusive Temperaturanstieg auf bis zu 35 Grad Celsius und unterschiedlich starker Sonneneinstrahlung durch UV-Lampen.
Das Testfahrzeug, ein Tesla Model Y, hatte zu Beginn des Versuches einen Batterieladezustand von 60 Prozent. Die Klimaanlage wurde konstant auf 20 Grad Celsius eingestellt und das Fahrzeug im sogenannten Camping Modus betrieben, um eine durchgängige Klimatisierung zu gewährleisten.
Das Armaturenbrett des Fahrzeugs erreichte durch die simulierte Sonneneinstrahlung Temperaturen zwischen 30 und 45 Grad Celsius, die Außenseite der Windschutzscheibe wurde sogar über 60 Grad Celsius heiß. Die Klimaanlage hielt die Innenraumtemperatur trotz der hohen Außentemperaturen konstant unter 25 Grad Celsius, gemessen auf Kopfhöhe und im Fußbereich.
Für die Kühlleistung benötigte die Klimaanlage durchgängig etwa 1,5 kW, wobei kurzzeitige Abweichungen bei Änderungen der Sonneneinstrahlung oder nach dem Öffnen der Türen auftraten. Insgesamt verbrauchte das Model Y etwa 12 kWh an Energie während des achtstündigen Tests, was einem Verlust von 16 Prozent des Batterieladezustands entsprach. Dies bedeutet, dass das Fahrzeug etwa 2 Prozent Akkukapazität beziehungsweise 8 Kilometer Reichweite pro Stunde verbrauchte.
Zum Vergleich: Ein Verbrennungsmotor würde unter diesen Bedingungen zwischen 1 und 1,5 Liter Kraftstoff pro Stunde benötigen und dabei Abgase erzeugen. Betrachtet man die lokale Effizienz, so entspricht das umgerechnet circa 10 bis 15 kWh pro Stunde. „Ein klarer Effizienzvorteil also für den Stromer“, so der ADAC.
„Der erste Versuch im neuen ADAC Testlabor Elektromobilität zeigt, dass E-Auto-Fahrer keine Angst haben müssen, liegen zu bleiben, falls sie bei hohen Temperaturen in einen langen Stau geraten und die Klimaanlage aktiviert lassen“, sagt Silvestro. Dennoch sollten Reisende auch im Sommer auf genügend Rest-Akkukapazität achten, um auch im schlimmsten Hitzestau einen kühlen Kopf zu bewahren.
NeutralMatters meint
Das Model Y hat ein Glasdach, freillich UV-geschützt, dennoch wäre es im Vergleich interessant, wie sich ein BEV mit Blechdach hier verhalten würde, was die Innenraumtemperatur im Sommer beträfe.
Tendenziell/mutmaßlich müsste hier der Energieverbrauch zur Kühlung sogar etwas geringer ausfallen.
M. meint
Definitiv.
Es zeigt sich ja schon während der Fahrt, dass der erhöhte Kaltluftbedarf den Verbrauch etwas treibt. Da gab es mal einen anderen Test, ein Auto in 10 Farben oder so. Und eins mit Glasdach.
Aber wie ich den Versuchsaufbau sehe, hat man das einkalkuliert und die Sonnensimulation auf die Frontscheibe konzentriert. Ein bisschen was auf Heck- und Seitenscheiben.
F. K. Fast meint
20*C? Hab gerade beim Fahren meine Klimaautomatik auf 28,0*C drehen müssen, weil es darunter zu kalt war.
LOL meint
was läuft bei dir schief ?
Mike meint
Ich fahre im Sommer ohne Felljacke und mag Luftbewegung?
Gerry meint
Klimaanlage im eAuto 1,5 kWh Energiebedarf.
Klimaanlage im Verbrenner 10-15 kWh Energiebedarf (wg. umständlicher Umwandlung von Benzin in Strom mit verheerendem Wirkungsgrad).
Höchste Zeit zum Umsteigen auf eMobilität würd ich sagen👍. Die Zukunft beginnt genau heute 😉.
Wolfgang Pitzer meint
12 kWh über 8 Stunden bei 1,5 kW beim Stromer gegenüber 15 kWh beim Verbrenner
Gerry meint
Wolfgang, bei 8 Stunden Betrieb ist der Energieverbrauch wie folgt:
eFahrzeug 12 kWh
Verbrenner 80-120 kWh
Ich weiß, kaum zu glauben aber traurige Wahrheit 🙄.
Verbrenner ist krasse Energieverschwendung, nicht nur bei der Klimaanlage auch im Fahrbetrieb.
LOL meint
die Klimaanlage muss dann auch noch gegen die Hitze vom Motor ankämpfen … HAHAHA
und gleichzeitig vergiftet man sich noch gegenseitig selbst mit den Abgasen
aber ja super Technik so ein Verpenner
Yoshi meint
Na und? Wird trotzdem kalt im Auto.
Wie effizient das gegeneinander ankämpfen ist juckt doch auch keinen Kunden, wenn 100 km 12€ kosten kann der Nutzungsgrad 10 oder 80% betragen, das ist dem Kunden wurscht.
Außerdem:
– Man vergiftet sich nicht, die Abgase gehen ja nicht in den Innenraum, sondern aus aus Auspuff
– Du hast Verbrenner falsch geschrieben
– anscheinend wirklich eine super Technik, wenn sich 9 von 10 Käufern dafür entscheiden, hahahah
Gerry meint
Joshi, Verpenner trifft es schon sehr gut👍.
Es gab auch die Zeit als sich noch 9 von 10 fürs Tastenhandy entschieden haben, und irgendwann kam dann doch die Erleuchtung😉.
Ben meint
12€/100km ??? Welcher normale Mensch kann sich das heut zu Tage noch leisten ?
Yoshi meint
Na klar Gerry, weil das Smartphone wesentlich mehr Funktionen hatte.
Vorher konnte man telefonieren und SMS schreiben, mit der neuen Technik hat sich die Hauptanwendung auf Internetnutzung, Messenger, Bezahlung per Handy, Kameraersatz usw erweitern. Beim Bev erweitert sich nichts, da bleibt die Anwendung Beim Fahren.
Ben: ich kann mir das leisten, und offenbar 9 von 10 Neuwagenkäufern auch. Der Grund ist einfach: auf der Langstrecke ist das Bev kaum günstiger, im Nahverkehr kannst du gar nicht so viel fahren dass du den Aufpreis wieder rein bekommst.
Beispiel: Fiat Tipo Limousine, 130 PS und gute Ausstattung.
Bei Fiat direkt im Konfigurator 17.000€
Hier der Code, auf den Legst du ja immer großen Wert: B9411AE4
Und jetzt bitte ich dich um einen Konfi-Code für ein vergleichbares Bev.
Danke im Voraus!
M. meint
Im Stand, während der Fahrt ist die Rechnung komplexer.
Jörg2 meint
Verstehe ich das richtig? Der erste Test dieser Anlage erfolgte mit einem Tesla?
David meint
Das passt doch ausgezeichnet, ich finde, ADAC und Tesla sind eine gute Kombination, beide hatten ihre Erfolge früher. Atmosphärische Störungen könnte es nur geben, wenn sie mal wieder Tests mit weniger vorhersehbaren und weniger unproblematischen Inhalten machen. Wie der Test der Ergonomie der Bedienelemente, wo Tesla letzter wurde. Dann schäumt wieder die Community…
Ben meint
Oder als du letzten geschäumt hat weil der ID. 3 mehr Verbraucht hat als das Model 3 oder letzte Woche als du wie Rumpelstielzche hatiert hast weil Tesla unter den Premiummarken in Sachen Innovation auf Platz 1 war und du dem CAM die Kompetenz abgesprochen hast obwohl in der Kompaktklasse der ID. 3 auf Platz 1 ist.
M. meint
Das steht da nicht. Nur, dass die Anlage neu ist.
Bis die für die Fahrzeugtests genutzt wird, wird sie selbst eine ganze Reihe Validierungstests durchlaufen haben, die nichts mit Fahrzeugen an sich zu tun haben.
Aber irgendwann kommt das erste Auto als Testobjekt rein, ja. Irgendeins muss das erste sein, das geht anders gar nicht ;-)
Warum nicht da einen Tesla nehmen?
Ben meint
Da hat der ADAC doch alles richtig gemacht und die neue Anlage mit dem meistverkauften PKW weltweit und in der EU getestet ist doch logisch.
M. meint
Die haben das mit dem Toyota Corolla getestet?
Hast du mal einen Link?
Schon gut, ich weiß, was du meinst, auch wenn es nicht stimmt… ;-)
Ja, warum sollte man das nicht mit einem erfolgreichen BEV testen, da fällt mir jetzt gerade auch kein Negativgrund ein. Ist ja mal schön, wenn Tesla-Fans an einem Test vom ADAC nichts zu meckern haben.
Aber lieber mal auf „Jörg2 warten.
Ich hätte da was, aber ich warte mal noch. ;-)
Hans Meier meint
Spannendes Ergebnis (Effizienz), wobei Klima weniger braucht als Heizen, das ist auch bei alten EV’s so.
Solche Stromverbräuche als BasicWissen sollte man als E-Fahrer für sein Fahrzeugmodell generell kennen, weil diese Wichtig werden können wenn man mal länger im Stau steht und die Frage auftaucht, Laden oder Durchfahren.
Tim meint
Da finde ich den tesla einfach perfekt, gibt eine reale Kalkulation der Reichweite in Rückschau von einigen Kilometern (incl Klima usw). Macht es im Winter sehr gut abschätzbar. Selbst da fahre ich öfter mit 1% das Ziel an
Fred Ramses meint
Dazu muss man kein BEV des X-King fahren.
Nicht nur Volvo kann das dank perfekter Integration von Google bestens.
Sepp meint
Hast du keine Reichweitenanzeige?
alupo meint
So viele Variablen (mehr als 10) die Tesla zur Erhöhung der Genauigkeit der Reichweitenschätzung einbezieht verwendet kein anderer Hersteller. Auch da ist Tesla eben führend.
Yoshi meint
Arbeitet man dort jetzt mit umgekehrter Psychologie?
Ansonsten bin ich gespannt auf die Erklärungen, wie dieser Bericht zur Anti-Bev Kampagne passt.
eCar meint
Keine Sorge, bald kommen die ersten Zitatprofis welche aus dem Text ein paar Wörter anders zusammensetzen und daraus ein Klimagau für die BEVs zitieren. Einfach mal in den nächsten Wochen bei Fa**bo** vorbeischauen.
Andi EE meint
Wirklich seltsam. :D
Auf jeden Fall darf hier Tesla mal als gutes Beispiel herhalten, weil es keinen Quervergleich zu anderen Marken gibt. *lol*
Der liebe ADAC, wahrscheinlich war es den OEMs nach so viel selbst gestreutem FUD (auch der eigene Absatz stark eingebrochen) zu viel, dass man den Erfüllungsgehilfen jetzt wieder mit positiven BEV-Meldungen beauftragt hat.
Der ADAC ist eine Schrottbude im Auftrag der OEMs, dieser Bericht ist allenfalls ein Feigenblatt um beim nächsten Mal Tesla wieder in die Tonne zu treten, da würde ich jede Wette eingehen. Der beste Lügner ist der, der sich mit einem Prozentsatz Wahrheiten tarnt.
Yoshi meint
Bzgl deines letzten Satzes:
So mache ich es ja auch, ich bin leider kürzlich als blauwählender Ostdeutscher enttarnt worden, weil ja nur diese kleine Gruppe noch nicht elektrisch fährt.
Manchmal habe ich irgendwas linkes gepostet oder ein paar blumige Worte über Tesla verloren, damit meine Tarnung nicht auffliegt. Aber vor Sherlock South und Co. gibt’s kein Entkommen:)
M. meint
Der größte FUD kommt hier eindeutig von dir.
Du findest echt in jeder Suppe ein Haar.
Elvenpath meint
Auch beim ADAC sitzen Menschen. Und die haben unterschiedliche Weltsichten und Einstellungen.
Da gibt es auch BEV-Hasser, begeisterte E-Fahrer und auch relativ neutrale Personen.
Übel war zum Beispiel der Ingenieur vom ADAC der einem mit hahnebüchenen Verdrehungen tatsächlich weiß machen wollte, dass E-Autos nicht leiser wären.
Christian meint
„Hanebüchen“ kommt von der Hainbuche dem Holz der Hainbuchen herkommend. Es hat sich dann lautlich ein bisschen verändert. Hanebüchen hieß zunächst knorrig, derb oder grob. Dann sagte man oft: „Das ist hanebüchener Unsinn“ – also grober Unfug hat also nix mit dem Hahn zu tun.
M. meint
Ich kenne jetzt die Aussagen dieses Ing. nicht, aber die Lautstärke in Autos kann man ja unabhängig vom Antrieb messen. Und dabei kam eben auch mal raus, dass es beileibe nicht so ist, dass alle BEV leiser als alle anderen Autos wären.
Manche ja, andere nicht.
Das liegt wohl darin begründet, dass ein Auto mehr Geräuschquellen hat als den Antrieb (Straße, Reifen, Wind,…), Autos unterschiedlich viel davon produzieren, unterschiedlich gut gedämmt sind, und diese Geräusche die Verbrennungsgeräusche in gewissen Geschwindigkeitsbereichen einfach übersteigen, was den Pegel angeht.
Aber du kannst ja mal verlinken, was dieser Ing. gesagt hat.