Der chinesische Hersteller BYD hat bisher bei seiner Europa-Expansion auf Elektroautos gesetzt. Nun baut das Unternehmen auch ein Angebot an Plug-in-Hybriden auf.
BYD werde im nächsten Jahr neben drei Elektroautos drei neue Plug-in-Hybride in Europa auf den Markt bringen, berichtet Autocar. Das Unternehmen strebe ein umfassenderes Produktportfolio an, um seinen Marktanteil angesichts der schwächelnden Nachfrage nach reinen Elektrofahrzeugen und der hohen EU-Importzölle zu erhöhen.
BYD-Präsidentin Stella Li hat gegenüber Autocar erklärt, dass Plug-in-Hybride eine „sehr wichtige Rolle“ spielten, um den Aufwärtstrend des Unternehmens zu unterstützen. Der Konzern ist nach Tesla der weltgrößte Hersteller von Vollstromern, bietet aber auch teilelektrische Fahrzeuge an. „BYD ist anders. Tesla hat nur Elektroautos, aber wir haben Plug-in-Hybride“, so Li und bezeichnete diese als ein „Game-Changer“-Angebot.
Li sagte, dass Plug-in-Hybride wie der Seal U DM-i als Brücke zur vollständigen Elektrifizierung für vorsichtige Elektroauto-Käufer wieder an Bedeutung gewinnen würden. „Viele Menschen wollen Elektroautos ausprobieren, haben aber derzeit Reichweitenangst und zögern, aber dieses Auto bietet ihnen die Lösung.“
Li nannte die Flexibilität und die geringeren Betriebskosten eines Plug-in-Hybrid-Antriebsstrangs als die wichtigsten Verkaufsargumente. „Sobald man Plug-in-Hybride einführt, die Menschen aufklärt und sie zu einem wettbewerbsfähigen Preis anbietet, erkennen die Menschen die Einsparungen. Dann wird die Zahl der NEVs (New Energy Vehikels, d. Red.) sehr solides Wachstum verzeichnen.“
Li wollte nicht bestätigen, welche Teilzeitstromer BYD nächstes Jahr nach Europa bringen wird, aber das Unternehmen verkauft in China DMI-Versionen der Limousinen Seal 06 und Seal 07 sowie des Crossovers Song-L.
Dieter Spakowski meint
Elektro-Auto oder Hybrid-Auto?
Positiv ist bei beiden Antriebsarten das Fahrerlebnis im EV-Modus.
Ich habe mir ein Vollhybrid Fahrzeug gekauft. Ein reines E-Auto kam aus preislichen Gründen und wegen der geringen Reichweite, des hohen KW/Strompreis in Deutschland sowie die ungeklärte Batrieentsorgung, nicht in Frage.
Positiv ist die Nutzung in der Stadt, auf der Autobahn kommt keine Fahrfreude auf.
Weil ich zu 80% in der Stadt fahre, kann ich mit den Gegebenheiten leben.
Ich habe mir Fahrzeuge der Fa. BYD angeschaut, da diese Autos meinen Bedürfnissen weitgehend entsprachen ( bester Treffer Plugin-Hybrid). Zum Kauf kam es nicht, weil einige Features, aus meiner Sicht übertrieben sind:
1. Das Glasschiebedach brauche ich nicht.
2. Der Anzeigeschirm ist übertrieben groß, 10″ ist mehr als genug.
3. Das Fahrzeug ist zu lang und zu wuchtig.
Mein Wunsch ist: Konzentration auf das Notwendige und Preise niedriger.
Beispiel: MG Hybrid + !
Frohnhauser meint
die Chinesen werden über kurz oder lang alle Automärkte weltweit beherrschen. So wie sie das auch in allen anderen Industriebereichen auch schon tun oder angehen. Der einfache Grund: sie sind schlau und vor allem fleissig. Diese beiden wichtigsten Tugenden für langfristigen Erfolg vermisse ich in unseren Breitengraden zunehmend. Jeder Kommentar hier wurde auf einem Produkt aus China getippt. Wir hier sind die Deppen der Welt. Die selben Autos werden von VW, Mercedes etc. in Nordamerika für deutlich weniger Geld verkauft. Wir hier sorgen für die fetten Margen. Noch. Wenn die Chinesen anfangen, die billigen heimischen Preise in Europa zu verlangen, können alle europäischen Hersteller zumachen. Autos sind heutzutage nichts anderes als rollende Computer mit fetten Akkus. Und in diesen beiden Technologien sind die Chinesen seit vielen Jahren Marktführer. Selbst Tesla kann bald nicht mehr mithalten. Wer einen 100.000€ E-Mercedes mit einem 50.000€ China Auto vergleicht, wird sich wundern. Ich empfehle jedem, sich mal selbst ein Bild zu machen.
Gerry meint
Wer heut noch plugin kauft ist 10 Jahre in der Zeit zurück. Das Tastenhandy lässt grüßen.
Dagobert meint
Wir erinnern uns doch sicher alle noch an die Smartphone-Kaufprämie, rufe der Hersteller Technologieklarheit zu schaffen, und das Gesetz, das nach 2015 das auf den Markt bringen von Tastentelefonen verboten hat.
Nein? Hat sich etwa eine überlegene Technologie von ganz alleine durchgesetzt?
Na sowas…
Gerry meint
Ja hat sich durchgesetzt, obwohl es deutlich teurer war 👍.
Die Geschichte wiederholt sich 😉.
Es dauert nur bis jeder von neuer überlegener Technik überzeugt ist.
Yoshi meint
Deutlich teurer, aber mit deutlich anderen Funktionen, die die Nutzung komplett verändert haben.
Vorher: Telefon und SMS
Nachher: Internet, Email, Messenger, Kameraersatz, Bezahlen mit dem Handy, Ersatz fürs Laptop. Die eigentliche Hauptfunktion ist in den Hintergrund getreten.
Hauptfunktion Verbrenner: Fahren.
Hauptfunktion Bev: Fahren.
Deutlich mehr wird dafür kaum jemand zahlen.
M. meint
Das wird -abseits von Inflation natürlich – auch nicht so kommen.
In Summe – also TCO – soll es ja günstiger werden, was zumindest immer dann funktioniert, wenn man nicht ständig zu Preisen > 60 cent laden muss.
Nur bei den Produktionskosten kommt es noch nicht hin, weshalb ja einige Autos innen Seifenkisten-Charme versprühen (manche auch außen).
Das wird dann als „clean“ verkauft, aber eigentlich gehts nur ums Geld.
Jörg2 meint
Yoshi
Die Hauptfunktion „Telefonieren / Fahren von A nach B“ blieb/bleibt erhalten.
Dazu gekommen sind die Softwarelösungen und die Einschränkung im Bereich Akkulaufzeit.
Es wiederholt sich.
Yoshi meint
Jörg, kommen weitere Funktionen neben dem Fahren dazu, die das Nutzungserlebnis vollkommen verändern?
Das einzige was mir da einfällt wäre autonomes Fahren, was aber technisch und rein rechtlich mehr als spannend wird. Mit einem Autobahnassistent, der nur bei gutem Wetter funktioniert und bei dem du immer noch nicht die Augen zumachen oder arbeiten darfst, wird das nichts.
Jörg2 meint
Yoshi
Wenn ich mich daran zurückerinnere, wie es beim Telefon/Smartphone war, dann bin ich mir sicher, dass der jetzige Softwarestand bei Elektroautos nicht der letzte Stand ist.
Die Geschichte wird sich wiederholen.
Yoshi meint
Was Ihr immer alle mit Software habt… Es geht ums Fahren. Akkuvorkonditionierung, Ladeplanung, OTA, alles gut und schön. Mehr als Fahren kannst du mir der besten Software aber nicht.
Das Thema interessiert Otto Normalverbraucher auch nicht wirklich… Handy per Bluetooth verbinden und gut ist.
Norbert Pabst meint
Das Tastenhändy spart mir jede Menge Benzin und spart mir Wertvolle Lebenszeit. Und ich muss dann auch nicht soviel Kaffee oder sonstiges teuer kaufen, während sie warten bis ihr Stromer aufgeladen ist.
Franz Mueller meint
China-OEMs versuchen jedes Jahr Verbrenner in Europa zu platzieren, und nie klappt es. In Europa gibt´s ja bereits einen großen Low-Budget Markt, die preisliche Differenz der chinesischen Marken ist keinem Kunden die Unsicherheiten wert.
Bei BEVs hätte es funktionieren, da die Differenz aktuell noch größer ist (aber allein diese Pressemeldung zeigt ja, das es mit BEVs auch nicht funktioniert)
Deine Mudder meint
Welcher große chinesische Hersteller hat das denn versucht? Ich habe schon die ersten Verbrenner MG gesehen, Autos bei ATU oder Euronics zu verkaufen geht natürlich in die Hose, egal welcher Antrieb, denke hier an Neo-Borgward und Eiweiß.
Tadeky meint
Aiways ist nicht wegen Euronics pleite gegangen sondern 0815 SUV zu Preisen über etablierter Anbieter. Hiphi ist am Preis und zu viel Bling Bling gescheitert.
Landwind und Brilliance haben es mit Verbrennern in Europa probiert. Brilliance ist einer der größten Autohersteller Chinas immerhin.
David meint
BYD ist in Europa nicht erfolgreich. Daher mussten sie ja ihre in den Seehäfen Europas auf Halde stehenden Fahrzeuge an Uber verschakkern. Woran der mangelnde Erfolg liegt, kann man an der Vergangenheit sehen. Neue Markt-Invasoren, wie in den fünfziger Jahren die Italiener und Franzosen, in den siebziger Jahren die Japaner und in den neunziger Jahren die Koreaner mussten erst mit viel Leistung für sehr wenig Geld anfangen.
Dieser Weg ist den Chinesen verbaut. Im Inland tobt ein gnadenloser Konkurrenzkampf, der auch die dort erfolgreichsten Unternehmen deutlich Marge kostet. Zudem sind den Chinesen große andere Märkte wie Nordamerika im Wesentlichen versperrt. Ihre Kriegskasse ist also nicht gut gefüllt und auch in Europa gibt es indessen Zollschranken. Zudem ist ein Invest in einer schlagkräftige lokale Sales- und Servicestruktur extrem kostenintensiv und macht nur Sinn, wenn man sich signifikante Verkäufe verspricht.
Gegen eine gute Zukunft spricht, dass auch grundsätzliche Vorbehalte wachsen, weil China sich immer mehr als politischer Feind herausstellt indem sie immer mehr zum Schurkenstaat werden, wie letzte Analysen zu IT Angriffen auf westliche Systeme zeigen. Sollte ein leitender IT Mitarbeiter einer Bundesbehörde ein chinesisches Auto besitzen, wird er damit aktuell besser nicht zum Dienst kommen…
Yoshi meint
Die chinesischen Hersteller wurden aus 2 Gründen geführchtet:
1) Deutlich überlegene Technik. Das was bisher gezeigt wurde ist aber bestenfalls Mittelmaß. Feststoffakkus, Laden mit 600 kW usw. wurden zwar mal gezeigt, aber wie weit das von der Seite weg ist weiß niemand. Offenbar traut man den vollmundigen Ankündigungen nicht so Recht.
Der Vorsprung bei der Software scheint sich auf Spielereien zu beschränken, auf die die chinesische Kundschaft abfährt.
2. Die Chinesen überrollen uns mit günstigen Autos.
Ist bisher auch nicht passiert. Der Lohnkostenanteil an einem Auto ist relativ gering, und von im Sinkflug befindlichen Batteriepreisen macht sich nirgendwo etwas bemerkbar. Angekündigt sind 2 Kleinstwagen mit mini-Batterie für um die 20k und die üblichen 40k-Suvs.
Was bei den Preisen auf dem chinesischen Markt noch an „verdeckten“ Subventionen fließt kann wohl niemand nachvollziehen.
So wird das nichts, das hat man gemerkt, nun kommen halt günstige Hybride, die die Euro 7 einhalten dürften und gegenüber ersten Versuchen wie Landwind und co ausgereift ein.
Welchen Antrieb die Autos haben, das ist den Chinesen vollkommen wurscht, hauptsache verkaufen.
M. meint
„„BYD ist anders. Tesla hat nur Elektroautos, aber wir haben Plug-in-Hybride“, so Li und bezeichnete diese als ein „Game-Changer“-Angebot.“
Beinahe alle haben Plug-in-Hybride, Frau Li.
So sehr „Game-Changer“ ist das nicht.
Deine Mudder meint
Wenn die Chinesen mit E-Autos den Fuß in der Tür haben, werden sie irgendwann auch reine Verbrenner zu Spottpreisen anbieten, siehe MG/SAIC.
M. meint
Ja. Die Idee, dass die Chinesen aus Gutmenschentum das Klima mehr retten wollen als jemand anderes, ist naiv.
Die wollen Märkte beherrschen. Sonst nix.
Kaiser meint
Mit anbieten alleine ist es nicht getan, man braucht auch Käufer.
Spottpreise sehe ich auch keine bei den Chin. Anbietern, eher sind die zu teuer.
Deine Mudder meint
MG3 Vollhybrid für 20k – spitzen Preis heute, den MG HS sehe ich nicht mehr auf der Homepage, der hatte als 1.5 Sauger unter 20k gekostet, davon hab ich schon einen gesehen.