Die Europäische Beobachtungsstelle für alternative Kraftstoffe (EAFO) hat Verbraucher in zwölf EU-Ländern nach ihrer Haltung gegenüber Elektroautos gefragt. Ein Drittel der Teilnehmer der im Oktober 2023 durchgeführten Umfrage zeigt sich gewillt, innerhalb von fünf Jahren auf einen elektrischen Pkw umzusteigen. Längerfristig sind es mehr als die Hälfte der Befragten aus den Ländern Belgien, Dänemark, Deutschland, Frankreich, Italien, Litauen, Luxemburg, die Niederlande, Slowenien, Spanien, Schweden und Ungarn.
Bei den Umfrage-Teilnehmern unterscheidet die EAFO zwischen Elektroauto-Fahrern und Nicht-Elektroauto-Fahrern. Ein Kernergebnis der Analyse ist es laut dem Portal Electrive, dass die Europäer der E-Mobilität im Allgemeinen positiv gegenüberstehen. Obwohl der Preis von Stromern eine hohe Hürde darstellt, erwägen demnach 57 Prozent der Fahrer von Nicht-Elektroautos den Kauf eines Stromers in der Zukunft. In Deutschland sind es 55 Prozent.
Bei den typischen europäischen Elektroauto-Fahrern handelt es sich laut der Umfrage überwiegend um Männer zwischen 35 und 55 Jahren, die in einem Einfamilienhaus leben, über ein mittleres Einkommen (2.000 bis 3.999 Euro) verfügen und ein hohes Bildungsniveau haben.
Während 57 Prozent der Nicht-Elektroauto-Fahrer angeben, sich kurz-, mittel- oder langfristig ein Elektroauto kaufen zu würden, sind 18 Prozent unschlüssig. 25 Prozent schließen dies aus.
29 Prozent der Nicht-Elektroauto-Fahrer sind der Befragung zufolge bereits mit Stromern „vertraut“ oder „sehr vertraut“. Gut ein Drittel (37 %) bezeichnet sich als „an BEVs interessiert“. In Deutschland erwägen etwas mehr Menschen als im EU-Schnitt der zwölf Länder den Kauf eines E-Autos binnen fünf Jahren (37 %). Die Vertrautheit mit E-Autos (30 %) und das Interesse (36 %) sind so gut wie im Durchschnitt. 29 Prozent der deutschen Befragten schließen ein Elektroauto für die Zukunft aus, das sind etwas mehr als im ermittelten Schnitt der zwölf Länder.
Klimafreundlicher, aber teuer
Der wichtigste Vorteil von Elektroautos ist aus Sicht der Befragten, dass sie als besser für das Klima angesehen werden. Der größte Nachteil sind die Anschaffungskosten. Als Median-Wert für die Kosten, die europäische Fahrer bereit sind, für ein gebrauchtes oder neues E-Auto zu zahlen, ermittelt die EAFO-Analyse 20.000 Euro. Für einen Verbrenner sind es 15.000 Euro. In Deutschland sind die Verbraucher mit 25.000 Euro (Medianwert) einverstanden.
Bei der Reichweite wünschen sich die europäischen Befragten mehr als 500 Kilometer (47 %) oder 300 bis 500 Kilometer (34 %). Unter denjenigen, die ein Elektroauto haben, geben 84 Prozent an, dass ihre Reichweite meistens oder immer ausreichend sei. Konkret nennen 6 Prozent der europäischen E-Fahrer eine Werksreichweite bis 200 Kilometern, 41 Prozent zwischen 201 und 400 Kilometer und 53 Prozent mehr als 401 Kilometer. In Deutschland sind 93 Prozent der Elektroauto-Fahrer zufrieden mit ihrer jeweiligen Reichweite.
Die meisten laden zu Hause
Der meistgenutzte Ort zum Nachladen ist eine Ladestation zu Hause (55 % der Befragten auf täglicher Basis oder mehrmals pro Woche). Zählt man das Laden an einer Haushaltssteckdose hinzu, erhöht sich dieser Wert auf 80 Prozent. Weniger häufig werden öffentliche Normal- oder Schnellladestationen (18 bzw. 10 %) täglich oder mehrmals wöchentlich genutzt. In Deutschland ist die Quote von Heimladegeräten niedriger (47%). Dafür ist das Laden am Arbeitsplatz mit 27 Prozent beliebter als im Durchschnitt der untersuchten EU-Länder (20 %).
Zu Wartezeiten an öffentlichen Ladestationen kam es für knapp ein Drittel der europäischen E-Auto-Fahrer noch nie („wenn besetzt, weitergefahren“). Das gilt auch für 37 Prozent der deutschen Befragten. Mit Blick auf Auslandsreisen bewerten 60 Prozent der Befragten ihre Erfahrungen beim Laden als „einfach“ oder „sehr einfach“.
96 Prozent der europäischen E-Auto-Fahrer nutzen ihr Fahrzeug laut der Umfrage täglich oder mehrmals pro Woche. Ihr Stromer ist meist neu (74 %) und befindet sich in Privatbesitz (69 %). Jeder Fünfte least (20 %), bei jedem Zehnten handelt es sich um einen Firmenwagen (11 %). Knapp die Hälfte der E-Fahrer weiß, was Vehicle-to-Grid (V2G) ist (44 %) und gut zwei Drittel (68 %) sind am Kauf eines V2G-fähigen Modells interessiert. In Deutschland ist der Anteil der Neuwagen (86 %) deutlich höher als im ermittelten EU-Schnitt, die Quote des Privatbesitzes ist niedriger (61 %). Leasing (27 %) und Firmenwagen (12 %) spielen eine größere Rolle.
Als Anreiz halten die meisten Befragten einen Kaufbonus für den wirkungsvollsten Hebel, um den Elektroauto-Absatz zu steigern. Sie fürchten aber, dass zu wenige private und öffentliche Wechselstrom-Lademöglichkeiten (AC) zur Verfügung stehen könnten. In geringerem Maße geben die Umfrageteilnehmer zudem an, dass zu wenige öffentliche Schnellladestationen ein Problem darstellen können.
Elvenpath meint
Die Stimmung entwickelt sich wieder in die richtige Richtung. Trotz der massiven Lügenkampagnen der Fossilindustrie. Es sind jetzt einfach zu viele E-Autos auf den Straßen und die Leute hören Berichte aus erster Hand. Und die Berichte sind meist positiv.
NeutralMatters meint
Ich finde es mit den mittlerweile beinahne schon wöchentlichen Meinungsbildern schwierig, noch nennenswerte Erkenntnisse daraus zu ziehen – denn die einen sagen so, die andern so – es ergibt sich ein sehr unstetes Gesamtbild, aus dem man alles und nichts ziehen könnte.
Futureman meint
Kommt halt immer drauf an, wer die Umfrage macht.
Dagobert meint
Nein, es kommt drauf an wer die Umfrage in Auftrag gegeben hat.
Die einzige ehrliche Meinungsumfrage findet ohnehin in den Auftragsbüchern der Hersteller statt.
Jeff Healey meint
Was die überlegene Antriebstechnik ist, da gibt es keinen Zweifel. Daher ist es auch völlig unerheblich ob die Menschen sich, zu welchem prozentualen Anteil auch immer, davor noch scheuen.
Das Bessere ist des Guten Tod.
Früher oder später.
Immer.
alupo meint
Leider nicht immer, siehe VHS im Vergleich zu Betamax oder Video2000.
Aber auf BEVs bezogen gebe ich Dir recht.
Ich bin überzeugt, dass es mit Tedlas kommendem kleineren BEV zu einer Preisreduzierung kommen wird. Die partiell erstmalig eingeführte neue Fertigungsweise gibt, zusammen mit den gesunkenen Zellpreisen Tesla die Möglichkeit, weitere Preissenkungen umzusetzen. Denn die „erschwingliche Mobilität“ ist ein Pfeiler der Teslastrategie.
Elvenpath meint
Die Fossilindustrie lässt viele Lügen verbreiten, damit genau das passiert.
Andi EE meint
Es braucht gute Regeln. Das Allerwichtigste ist, dass der Verbrennung immer teurer als
Elektrisch sein muss. Es ist ganz simpel, man kann den vielen Verbrennern etwas aus der Kasse nehmen und Elektroweg etwas vergünstigen.
Bei Gas und Elektrisch gibt es ja auch eine solche Verkettung, den das Elektrische hat überproportional steigen lassen. Wieso bitte soll ein solcher Mechansiums nicht auch vom Verbrenner zu Elektrisch möglich sein. Z.B. den Netzausbau über die Verbrenner finanzieren und beim Strompreis diese Kosten rausnehmen.
Diesen Netzausbau macht man ja nur, weil die Verbrennung diesen Schaden anrichtet. Wir haben einen Schadensverursacher, der immer ungeschoren davonkommt … total verrückt wie wir gegen die Wissenschaft und Vernunft verhalten.
Perr meint
Ich bin selbst begeisterter BEV Fahrer.
Aber wo handelt man gegen Wissenschaft und Vernunft?
Vielleicht als man die letzten drei Atomkraftwerke agbeschaltet hat (CO2 freie Energie?…) oder wenn man unter dubiosen Fördermethoden Fracking Gas, welches 5 x teurer ist aus den USA importiert.
Immer den Verkehrssektor als „Bösen Buben“ vor sich herzutreiben ist falsch!
Wenn die Technik gut, die Preise akzeptabel sind, und die unsägliche Abzocke beim Schnellladen aufhört, steigen die Menschen von allein auf BEV um, ohne Zwang auf Sie auszuüben!
Mal sehen ob dieser Beitrag veröffentlicht wird?
Ben meint
Welche Abzocke beim Schnellladen ? Der einzige der sich aufregt ist der Michi und auch nur über die Roamingpreise, er wird halt langsam alt und typisch deutsch engstirnig und unflexibel, am besten noch Ladesäulen mit Münzeinwurf.
Normale Menschen nehmen die größten Anbieter in Deutschland Telekom oder Vodafone…äh ich meine EnBW und laden einfach immer bei EnBW man kan sogar Autocharge aktivieren und läd dann wie bei Tesla, anschtecken läd.
Wer Lust hat sich mit dem Thema zu beschäftigen der informiert sich halt selbst, ist bei Handytarifen auch so darum hab ich kein Vodafone sonder Klarmobil.
Aztasu meint
Gestern gab erst die Nachricht über die verzögerte Suche eines Endlagers. Eigentlich sollte bis 2030 was gefunden werden, in dem Dokument kommen Berater zu dem Ergebnis das auch erst 2050 oder 2070 vorstellbar sind bis man etwas gefunden und aufgebaut hat. Das Endlager muss dann mindestens 100k Jahre halten, theoretisch noch länger. Was ist das für ein Schwachsinn. Diese Bürde sollte sich kein Staat ans Bein binden. Die kosten über die Jahrzehnte, Jahrhunderte, Jahrtausende sind exorbitant. Klar, wir haben bereits eigenen Atommüll, aber auf das Problem jetzt einfach oben drauf zu packen ergubt keinen Sinn. Das bisschen Energie aus Atommeilern die Deutschland noch benutzt hatte ist vollständig durch erneuerbare Energien ersetzbar. Zum Lastenausgleich können Stromspeicher jeglicher Form helfen.
Gunnar meint
„Normale Menschen nehmen die größten Anbieter“
Nur leider befeuert genau das die Monopolstellung und treibt die Preise hoch.
Wir brauchen Wettbewerb. Und den gibt es wegen den Abwehrpreisen beim Roaming leider nicht.
Und nicht jeder hat Lust, sich damit zu beschäftigen.
Normale Menschen wollen das so einfach haben wie beim Tanken. Einfach per EC/Kreditkarte adhoc laden und fertig und wollen kein dämliches App- und Karten-Wirrwarr. Die Technik muss sich ändern, nicht der Mensch, damit die Akzeptanz steigt. Sonst endet das Thema BEV zwangsläufig in einer Sackgasse.
Aztasu meint
Das mit den Atomkraftwerken, das solltest du dir nochmal überlegen. Gestern gab erst die Nachricht über die verzögerte Suche eines Endlagers. Eigentlich sollte bis 2030 was gefunden werden, in dem Dokument kommen Berater zu dem Ergebnis das auch erst 2050 oder 2070 vorstellbar sind bis man etwas gefunden und aufgebaut hat. Das Endlager muss dann mindestens 100k Jahre halten, theoretisch noch länger. Was ist das für ein Schwachsinn. Diese Bürde sollte sich kein Staat ans Bein binden. Die kosten über die Jahrzehnte, Jahrhunderte, Jahrtausende sind exorbitant. Klar, wir haben bereits eigenen Atommüll, aber auf das Problem jetzt einfach oben drauf zu packen ergubt keinen Sinn. Das bisschen Energie aus Atommeilern die Deutschland noch benutzt hatte ist vollständig durch erneuerbare Energien ersetzbar. Zum Lastenausgleich können Stromspeicher jeglicher Form helfen.
Andi EE meint
@Perr
„Aber wo handelt man gegen Wissenschaft und Vernunft?“
Selbstverständlich weil der Schadensverursacher (Verbrenner) nicht zur Kasse gebeten wird. Hast du was von meinem Post gelesen / verstanden, ich denke nicht.
„Vielleicht als man die letzten drei Atomkraftwerke agbeschaltet hat (CO2 freie Energie?…) oder wenn man unter dubiosen Fördermethoden Fracking Gas, welches 5 x teurer ist aus den USA importiert.“
Das macht man ja nicht freiwillig. Ist der Krieg in der Ukraine an dir vorbeigegangen. Euer Idiotenmove mit dem Verkauf der Gasspeicher an die Russen? Mit der Gasabhängigkeit gegenüber den Russen und das im Nato-Bündnis. Sorry, manchmal muss man für kapitale Fehler auch büssen.
„Immer den Verkehrssektor als „Bösen Buben“ vor sich herzutreiben ist falsch!“
Sondern? Es ist der einzige Sektor der einen kompletten Fail an den Tag legt. Schlechter geht nun wirklich nicht, wenn man sich die Entwicklung momentan anschaut.
Frank von Thun meint
Perr meint………….
Atomkraftwerke sind auch nur Dampfmaschinen – heizen also die Erde auf.
Wer gegen die Abzocke an den Ladesäulen ist, bitte bei b.e.n. unterschreiben – habe ich auch.
Egal was die Säulen kosten, hier gehen täglich Megawatt durch.
Als Tesla-Fahrer lade ich bei Tesla, hier stört mich nur, das für drei mal Laden am Tag, drei mal abgebucht wird.
brainDotExe meint
Worauf ich dich schön öfters hingewiesen habe, aber das scheint du wieder zu ignorieren, das gibt es bereits. Die CO2 Steuer.
Hier fehlt aber immernoch die Ausgleichszahlung „Klimageld“ zurück an die Bürger.
Weil wenn das Betreiben von Verbrennern künstlich teurer gemacht wird und Elektroautos weiterhin nicht in Massen als günstige Gebrauchtwagen (deutlich unter 10.000€) wird das Autofahren für alle teurer. Das gilt es zu verhindern oder zumindest abzumildern.
Frank von Thun meint
brainDotExe meint ……………
Etwas Klimageld gibt es ja bereits zurück :-)
Habe gerade 70 Euro bekommen und nennt sich THG-Quote.
Stromspender meint
Interessant, entgegen der häufig vertretenen Meinung, dass E-Autos fast ausschließlich Firmenwagen sind, sind selbst in Deutschland fast zwei Drittel der E-Autos im Privateigentum. Und die Firmenwagen liegen sogar noch hinter den Leasingfahrzeugen – wobei für mich unklar ist, ob bei den Leasingnehmern zwischen privat und gewerblich unterschieden wurde.
Dann sind europäischen Autofahrerinnen doch nicht komplett auf die FUD-Kampagnen der Öl- und Autoindustrie hereingefallen…
banquo meint
Ich hoffe, dass sich aus Kostengründen mehr Neuwagen-Käufer aufgrund günstiger Leasing-Angebote für ein EV entscheiden. Diese Wagen sind dann ein paar Jahre später als junge Gebrauchte im Markt interessant. Die Neuzulassungen bei Firmenwagen als EV ist auch entscheidend.
Yoshi meint
Das war damals ein großer Vorteil der Umweltprämie: Die wurde beim Leasing komplett als Sonderzahlung angerechnet und hat ausgesprochen günstige Raten ermöglicht.
Wenn der geplante Haushalt für 2025 so durchkommt, plant die Bundesregierung wohl eine Sonderausschreibung für elektrische Firmenwagen. Dann würde nicht nur der Arbeitnehmer von der niedrigen Versteuerung profitieren, sondern auch das Unternehmen hätte einen handfesten Vorteil. Ich hoffe das klappt, vielleicht komme ich ja in 3 Jahren, wenn meine Garantie abläuft an ein gebrauchtes my oder sowas. Für 2026 ist bei uns Glasfaser geplant, und ich gehe davon aus dass die Gemeinde spätestens in dem Zug auch ein paar AC-Säulen hinstellt.
Ach ja, kauft Verbrenner!!! Sorry den kleinen Scherz konnte ich mir nicht verkneifen:)