Auf dem Caravan Salon Düsseldorf präsentiert Ford Pro die neue Modellpalette des Transit Custom Nugget. Dazu gehört der teilelektrische Transit Custom Nugget PHEV, dessen Plug-in-Hybridantrieb dem des Ford Kuga PHEV ähnelt. Dabei arbeitet ein 2,5-Liter-Benziner mit einer 11,8 kWh großen Batterie und einem Elektromotor zusammen. Die Systemleistung beträgt 171 kW (233 PS).
„Neben einer souveränen Kraftentfaltung für entspanntes Fahren auf der Langstrecke ermöglicht das Antriebskonzept auch rein elektrisches Fahren beispielsweise bei Ausflügen in urbane Nullemissions-Umweltzonen, zu ruhigen Campingplätzen oder in besonders schützenswerte Natur“, wirbt Ford. Aussagen zur elektrischen Reichweite und Verbrauch macht das Unternehmen nicht.
Statt einer konventionellen Brennstoffheizung verfolgt der Nugget PHEV ein Konzept, das ein elektrisches Heizen ermöglicht, wenn das Fahrzeug an Strom angeschlossen ist und setzt auf Gas bei einer autarken Nutzung. Der Stromspeicher lässt sich an einer Wechselstromquelle über das serienmäßige Mode-3- oder ein optionales Mode-2-Kabel aufladen.
Der neue Nugget basiert auf der kommenden Generation der Ford Transit-Custom- und Tourneo-Custom-Baureihe. Für die Entwicklung des fünfsitzigen Freizeitmobils hat Ford wieder mit den Spezialisten der Westfalia Mobil GmbH in Rheda-Wiedenbrück zusammengearbeitet. Westfalia übernimmt auch den Ausbau des Camping-Fahrzeugs.
Innenbereich komplett neu gestaltet
Ford und Westfalia haben für den neuen Transit Custom Nugget den Innenbereich komplett neu gestaltet. Er setzt dabei weiterhin auf das Konzept mit getrennten Zonen für Küche, Wohnen und Schlafen. „Selbst wenn beide Doppelbetten im parkenden Fahrzeug fertig aufgebaut sind, können sich die Passagiere im Nugget noch immer frei bewegen, kochen oder ein- und aussteigen, ohne sich dabei in die Quere zu kommen“, so Ford.
Die Sitzbereiche böten auch auf längeren Touren einen bequemen Platz. Am Zielort oder bei einer Pause verwandeln sie sich schnell in ein Esszimmer oder bieten eine Schlafgelegenheit. Auf Wunsch lassen sich die drehbaren „Kapitänssessel“ für Fahrer und Beifahrer künftig beheizen und belüften. Auch für die speziell gestaltete Dreierbank im Wohnraum steht eine Sitzheizung zur Wahl. Neue Lautsprecher und USB-C-Schnittstellen gehören zur Ausstattung. Im Fond finden bis zu drei Passagiere Platz.
Ford bewirbt auch eine verbesserte Küchenzeile mit L-förmigen Layout. Ein neuer Schubladen-Kühlschrank erleichtere den Zugang und fasse auch große, aufrecht stehende Flaschen. Zusammen mit dem integrierten Kochfeld und der Spüle ermögliche er eine aufgeräumte Oberfläche, die 20 Prozent mehr Platz zum Arbeiten bietet. Gedämpft schließende Riegel und ausklappbare Griffe reduzierten die Gefahr, dass sich Kinder die Finger klemmen, und senkten darüber hinaus auch das Geräuschniveau während der Fahrt. Eine Warmwasserversorgung zählt fortan zur Serienausstattung.
Ist das Bett im Dachbereich aufgebaut, lässt sich ein Teil der Matratze hochklappen. Das sorgt für eine größere Kopffreiheit im Küchenbereich. Die dreisitzige Bank lagert auf Schienen und kann mit einer Hand verstellt werden. Ab Werk zählt künftig auch die Warm-/Kaltwasser-Außendusche im Heckbereich zur Ausstattung. Ein Zelt, das vor neugierigen Blicken schützt, steht optional zur Verfügung.
Ein neuer, selbstfaltender Stoff erleichtert das Absenken des Aufstelldachs. Der serienmäßige Camping-Tisch und die dazugehörigen Stühle erhalten einen neuen, leichter zugänglichen Ablageplatz. An die Stelle der bisherigen Vorhänge treten Sichtschutzrollos, um die Privatsphäre zu schützen. Ein integriertes 5G-Modem zählt ebenso zur Grundausstattung des Transit Custom Nugget wie ein Induktionsfeld für das drahtlose Aufladen von Smartphones. Für die autarke Stromversorgung steht auf Wunsch ein Solardach bereit.
Die Bedienung und Kontrolle der Reisemobilfunktionen geschieht über einen 7-Zoll-Touchscreen mit Farbmonitor im Wohnbereich. Hierzu gehören etwa die Standheizung sowie die Ladestandanzeigen für die Batterie und den Wasservorrat. Die Innenbeleuchtung setzt auf LED-Technologie mit farblich anpassbarem Ambiente-Modus. Ein Neigungsanzeiger erleichtert das Ausrichten des Fahrzeugs auf unebenen Untergründen. Hinzu kommt eine eigene App, über die sich all diese Funktionalitäten auch per Smartphone aus der Nähe oder Ferne steuern lassen.
Der Ford Nugget als Plug-in-Hybrid soll Ende des Jahres auf den Markt kommen. Preise stehen noch nicht fest. Der aktuell angebotene Nugget mit reinem Verbrennerantrieb kostet hierzulande ab 73.125,50 Euro.
Michael meint
Man verpasst die Chance sich als elektropionier zu etablieren.. Ford scheint derzeit die Firma der verpassten Chancen zu sein.
Dann eben den California electric (in Der Buzz Variante)
Peter-Meier meint
Ich muss mich den anderen Kommentaren leider anschließen – schade, dass hier kein vollelektrischer auf den Markt gebracht wurde. Als jemand, der gerne und häufig campt, hätte ich mir gewünscht, dass sie hier etwas mutiger sind. Ich selbst fahre einen vollelektrischen Camper und obwohl die Reichweite nicht überragend ist, kann man durch leichtes Packen und eine ausgewogene Beladung (ich nutze dafür eine mobile Radlastwaage, hab ich mal vor Jahren gekauft: https://www.waagen-friederichs.de/radlastwaage-serie-ifx.html Manche Werkstätte bieten aber auch welche an) gut damit auskommen. Ich hätte mir einen vollelektrischen Camper mit größerer Reichweite gewünscht und hatte ein wenig darauf gehofft. Naja, mal sehen, was die Zukunft bringt…
Mark Müller meint
Tönt irgendwie wie Bedauern um eine Fehlinvestition und der Hoffnung auf eine wundersame Lösung. Wunder sind eher selten.
Ich hatte auch schon einen Camper und wäre von einem reinen BEV-Camper nie und nimmer zufrieden gestellt. Eine befriedigende Lösung ist aktuell ein PlugIn-Hybrid mit Verbrenner (konventionell oder seriell) und in Zukunft ein PlugIn-Hybrid als FCEV (z.B. 30/30/6: 30-kWh-Batterie, 30-kW-Brennstoffzelle, 6 kg H2). Was dann etwa 50-70% Lokalverkehr mit Batterie und 30-50% Fernverkehr mit primär REX ergibt.
Oeyn@ktiv meint
Hybrid? Nicht mal geschenkt. Wann endlich kommt der Nugget als BEV? Man nehme die Ausmaße eines Nugget plus, packe den Akku des werkseigenen F150 Lightning hinunter, gebe die mittlerweile deutliche Preisminderung der Akku an die Kundschaft weiter und habe keine Angst vor der Gewichtszunahme (denn es gibt genug Interessenten, die noch mit der alten Fahrerlaubnisklasse 3 bis 7,5 t zGG fahren dürfen und sich zudem auch für jüngere FS-Inhaber eine Neuerung abzeichnet).
Und siehe da, schwuppdiwupp stünde ich als Kunde beim Händler.
Doch so muss wohl wieder erst mal warten, was so aus Asien kommt.
Mark Müller meint
Hast du schon mal einen Camper besessen?
Nie und nimmer würde ich einen BEV-Camper kaufen. Dann schon eher diesen PHEV. So richtig funktionieren für das Camper-Leben wird das dann aber mit einem Wasserstoff-Hybriden, will heissen, FCEV mit Batterie für ca. 100 km.
Michael meint
Warum besitzen, es reicht ihn zu nutzen.
Wer mit einem Camper kein hypermiling auf Autobahnen macht sondern im Landstraßen Bereich unterwegs ist wird kein Reichweiten Problem haben und die BEV Vorteile nutzen können.
Thor69sten meint
„und setzt auf Gas bei einer autarken Nutzung“
Schade, ich glaube hier verpasst man eine gute Chance dem Akku einen Mehrwert zu verleihen…