Im Rahmen der Initiative „Elektrisch ist einfach“ will der Zentralverband Deutsches Kfz-Gewerbe über Elektroautos aufklären und Vorurteile bekämpfen. „Viele der Bedenken, denen die Verkäuferinnen und Verkäufer in unseren Autohäusern begegnen, lassen sich entkräften“, sagte ZDK-Präsident Arne Joswig bei der 49. Bundestagung in Frankfurt am Main.
Für die Initiative hat der Verband nach Partnern gesucht, allerdings vergeblich. „Trotz vieler Impulse unsererseits kam bislang vom Bundeswirtschaftsministerium wenig“, so Joswig. Auch den Herstellerverband VDA und den Importeursverband VDIK konnte der ZDK bislang nicht zur Teilnahme bringen.
In kurzen Videoclips soll Influencerin Kim Truckenbrodt im Auftrag der Kampagne auf den Social-Media-Kanälen TikTok, Instagram und Facebook über Aspekte von Elektroautos wie Laden, Reichweite, Technik und Ausbildung sowie Beratung im Autohaus mit Probefahrt informieren.
Hauptsorgen der Branche seien der schleppende Hochlauf der Elektromobilität und die negativen Auswirkungen der Transformation auf den Wirtschaftsstandort Deutschland, erklärte der ZDK in einer Mitteilung zur jüngsten Bundestagung. Stefan Reindl, Direktor des Instituts für Automobilwirtschaft, beschrieb in seiner Keynote die Marktlage in Deutschland, die durch ein fehlendes Angebot an kleinen und bezahlbaren E-Fahrzeugen gekennzeichnet sei. Subventionen würden hier nur bedingt helfen. Wichtig seien der Ausbau der Ladeinfrastruktur und verlässliche Rahmenbedingungen.
Wenn die CO2-Vorgaben für die Autohersteller in der EU 2025 deutlich strenger werden, fürchtet der Handel einen ruinösen Preiskampf. „Die Hersteller werden versuchen, ihre Elektro-Ziele über ihre Bonussysteme auf den Handel abzuwälzen“, warnte ZDK-Vize Thomas Peckruhn schon zuvor. „Weil die Nachfrage nach E-Autos niedrig ist, werden wir die Elektro-Verkaufsziele der Hersteller nur erreichen, indem wir über den Preis verkaufen.“
Er sei zwar kein Pessimist, so Peckruhn, aber „das Jahr 2025 wird eine extreme Herausforderung“. Um dies zu bewältigen, fordert er weitere Unterstützung: „Wir brauchen eine Förderung des privaten Verbrauchers, und zwar in der Breite.“
David meint
Dass der Handel das möchte, ist ja logisch. Dass man das besser nicht macht, ist ebenso logisch. Man muss 2025 bezüglich CO2 sowieso alles in den Ring werfen, um mehr Elektroautos unter das Volk zu bringen. Da wäre es völlig falsch, diese natürliche Bewegung zu ignorieren und Leuten, die eh gekauft hätten noch Geld hinterherzuwerfen. Wer also schlau ist, plant sein neues/nächstes Elektroauto für 2025 ein, am besten nicht gleich zu Anfang des Jahres, weil möglicherweise die besten Angebote erst später kommen.
F. K. Fast meint
Ich freue mich auf 2025, wenn die Händler beginnen, die BEV endlich auch verkaufen zu wollen.
CJuser meint
Schlussendlich gibt es wohl keine Ideallösung, aber es sollte auf jeden Fall eine Förderung nur für Privatkunden sein. Mir würde da einfallen, ob man vielleicht die MwSt. senkt. Entweder direkt beim Listenpreis oder als Erstattung vom Staat. Für Kunden die leasen, wäre der letzte Fall nur von Vorteil. Dies dann aber nur für Fahrzeuge bis 50t Euro Netto inkl. Extras und sonstigen Rabatten. Und bei Leasing bei mindestens 24 oder 36 Monaten Laufzeit.
F. K. Fast meint
Wenn Förderung, dann bitte nicht an den Kauf binden, sondern an die Nutzung. Also z.B. Ladestrom steuerlich vergünstigen (das Kartellamt könnte bspw. mal aktiv werden).
CJuser meint
Ich denke nicht, dass das einen wirklichen Effekt haben würde. Mir wäre halt wichtig, dass keine Oberklasse-Fahrzeuge davon profitieren und bezahlbare Fahrzeuge aus den Leasingverträgen auf dem Gebrauchtwagenmarkt landen.
brainDotExe meint
Nein eine Kaufprämie oder von mir aus Steuergutschrift ist die bessere Lösung.
Geringere Besteuerung von Ladestrom bringt einem als PV Lader wenig bis gar nichts.
Yoshi meint
Wer PV-Lader ist hat eine Förderung auch meistens nicht nötig. Das Geld muss in den unteren Einkommensklassen ankommen. Die oberen können schon günstig daheim laden und sind tendenziell öfter mit 0,25%-Firmenwagen für unter 100€ netto im Monat unterwegs.
brainDotExe meint
Es geht ja nicht darum wer das nötig hat, sondern um Gleichbehandlung.
Ich hätte es nicht nötig Gehabt ein Elektroauto zu kaufen, ein gebrauchter Verbrenner hätte es auch getan.
Die Kaufprämie (in Kombination mit der Möglichkeit PV Strom zu laden) hat zumindest die TCO ungefähr in die selbe Region verschoben.
Ohne Kaufprämie hätte sich das für mich vorne und hinten nicht gerechnet und ich hätte kein BEV gekauft.
Yoshi meint
Die Gleichbehandlung hört Sinnvollerweise irgendwo auf. Du nimmst ja auch hin, dass du aufgrund deines Einkommens wahrscheinlich einen höheren Einkommenssteuersatz hast als ich. Vielleicht verdienst du ja sogar so gut, dass du Soli zahlen musst – ich nicht.
So ist das nun Mal, warum sollte ausgerechnet beim Strom eine Ausnahme gemacht werden?
brainDotExe meint
Ja die Gleichbehandlung hört irgendwo auf, zum Beispiel beim Nettobasislistenpreis des Autos, z.b. 75.000€.
Aber darunter sollte Gleichbehandlung stattfinden.
Soli bezahle ich nicht, Steuerklasse 1.
Yoshi meint
Mein Beileid, die hab ich auch:(
Steffen meint
Über den Preis verkaufen IST eine Förderung des privaten Verbrauchers!
Dagobert meint
Privatunden wollen vor allem, dass Klein-/ und Kompaktwagen nicht weiter künstlich verteuert werden.
Besser-BEV-Wisser meint
Zurück zu Subventionen halte ich für das falsche Signal.
Die Politik sollte
– für mehr Wettbewerb und Transparenz beim öffentlichen Laden sorgen. (Ladeabo-Chaos beenden! Preismeldungen einführen!)
– für günstige Rahmenbedingungen für die produzierende Industrie (Stromkosten! Bürokratie! Lohnnebenkosten! Unternehmenssteuern!) sorgen
– den Ausbau der Ladeinfrastruktur beschleunigen (weniger Bürokratie, Rastplatz streit beenden)
Das bringt auf Dauer mehr als Subventionen auf den Autokauf. .
Jörg2 meint
Wenn ich die Argumentation richtig verstehe, dann stehen die Hersteller unter Druck, ihre BEV in den Markt zu bringen.
Die Händler suchen nun eine interessierte Seite, die dies per Geld und also Preisreduktion fördert.
Wieso kommen die da auf den steuerzahlenden Bürger und nicht auf den Hersteller?
Eichhörnchen meint
Lieber Handel, warum soll der Staat Euch subventionieren wenn Eure Hersteller nicht in der Lage sind preiswerte, konkurrenzfähige Elektro Autos zu bauen?
Und bitte dran denken, CO2 Flottenziele einhalten, sonst wird es teuer. Und Eure Verbrenner Kunden auf den CO2 Zertifikate Handel ab 2027 hinweisen!
ID.alist meint
Sagen wir es mal so, die Händler verkaufen die große Mehrheit aller Elektroautos in Deutschland, so schlimm können diese nicht sein.
Viele diese Autos werden auch in anderen Länder verkauft, wo E-Autos besser stehen im Markt. Und Händler haben nichts mit Flottenziele zu tun, die auch nicht nur für Deutschland gelten, sondern EU-weit.
Yoshi meint
Guter Hinweis, der Zertifikatehandel wird den Sprit um ca. 40 cent verteuern. Ein Liter Diesel kostet dann 1,90. Wenn man 6 liter auf 100 verbraucht, hat man 10k Aufpreis Gegenüber einem Bev bei 10.000 km im Jahr bereits nach 12-14 Jahren wieder drin!