Der chinesische Elektroautobauer Nio will im nächsten Jahr unter einer neuen Marke mit dem Codenamen Firefly einen Stromer zum Basispreis von unter 30.000 Euro in Europa auf den Markt bringen. Dieses und weitere Modelle werden wie die Stromer der Hauptmarke den schnellen Batteriewechsel unterstützen, dafür sind eigenständige Stationen geplant.
Der Gründer und CEO von Nio William Li sagte laut dem Portal CN EV Post, dass Firefly-Fahrzeuge über eigene Batteriewechselstationen verfügen werden. Damit bestätigte er zum ersten Mal, dass die neue Marke nicht die bestehenden Stationen von Nio sowie der zweiten vor dem Start stehenden neuen Unternehmensmarke Onvo teilen wird.
Firefly-Modelle werden nicht in der Lage sein, die bestehenden Batteriewechselstationen von Nio zu nutzen, sondern nur eigene, kleinere Stationen nutzen können, erklärte Li. Die kleineren Stationen haben dem Bericht zufolge eine einfachere Struktur, etwa die Größe eines Schiffscontainers, und können Produkte, einschließlich Kaffee, im Inneren anbieten.
Nio hat im Mai seine Marke Onvo und deren erstes Modell offiziell vorgestellt. Das Crossover-SUV Onvo L60 sowie weitere geplante Baureihen sollen wie die Modelle von Firefly auch nach Europa kommen.
Firefly sei für Nio das Äquivalent zu Mini für BMW, hatte Li im März gesagt. Obwohl sich die Marke auf Kleinwagen konzentriere, werde sie dem europäischen Fünf-Sterne-Sicherheitsstandard gerecht und den Batteriewechsel unterstützen. Durch die Unterstützung des Batteriewechsels soll die Kaufschwelle für diese Modelle niedriger sein, auch wenn die Kunden eine monatliche Gebühr für die Batterie bezahlen müssen.
Die Hauptmarke von Nio ermöglicht es Kunden bereits, Fahrzeuge ohne Batterie im Rahmen eines BaaS-Modells (Battery as a Service) zu kaufen – nur dann ist auch der Akkuwechsel möglich. Im Juni hat Nio in China erste Batteriewechselstationen der vierten Generation in Betrieb genommen. Die neue Generation unterstütze auch Modelle anderer Marken mit unterschiedlich großen Akkus, so das Unternehmen. Deutsche Autobauer kooperieren bisher nicht mit Nio beim Batteriewechsel.
Tadeky meint
Einfach nur Comedy. Ein Randgruppenhersteller mit eigenen Akku-Wechselstationen, dessen Konzept schon zuvor mit Betterplace und bei Renault gescheitert ist, entwickelt für die Tochtermarke ein eigenen und nicht kompatibles Wechselstation System .
H24menie meint
bis dato 53 Millionen Tauschvorgänge – 1 Hersteller, zukünftig 2 Systeme
CSS+Typ2 2 Systeme, 1000te Anbieter, 1000te Säulenhersteller, 1000te Ladekarten
M. meint
Ja, davon 52,9 Mio in einem Land, weit weg uns. Wen interessiert das?
In der gleichen Zeit gab es global vermutlich 20 Mrd. Ladevorgänge.
Und ob ein Lademonopol nun ein Argument für einen Anbieter ist, das müssten wir mal noch diskutieren… in China haut denen notfalls der Parteivorsitzende auf die Finger, hierzulande gucken die Kunden nur dumm, wenn die Preise plötzlich anziehen würden.
H24menie meint
Wie auch damals bei Tesla, steht es jedem frei Partnerschaften mit NIO zu knüpfen und scheint auch gewünscht. Oder sich zumindest mit dem deutschen Wettbewerbsgedanken bzgl. „Technologieoffenheit“ zumindest hintergründig einzuhängen. Bestens Deals werden zu Beginn geschlossen, selbst bei Konkurs kann anschließend billig abgestaubt werden.
Verträge mit 5 Milliarden an Rivian oder 500 Millionen in Xpeng und anschließendem Weinen, dass 5 Milliarden fehlen, Leute gekündigt werden müssen/werden/sollten what ever.. sehr toll
Futureman meint
Nach der Pleite bei Fisker folgt das Fiasko bei Nio.
Swissli meint
Heute Meldung, dass Nio in Europa keine neuen Märkte (z.B. GB) mehr abdecken „will“. Konzentration auf europ. Länder in denen Nio bereits aktiv ist (u.a. Deutschland).
Die haben also andere Probleme (Zölle, Finanzen?) als Akkuwechselsysteme….
M. meint
„Aktiv“ nennen die das also.
Ok.
Tommi meint
Weiter gedacht werden wir dann wohl an Raststätten zukünftig für jedes Automodell einen separaten Container zum Wechseln haben. Bei beliebten Automodellen mehrere. Das ist ja schlimmer als die Ladekabel vom Handy.
Ich sehe keine Zukunft für Batteriewechselstationen.
Jörg2 meint
Schlimmer als die Situation bei Handwerkergeräten wirds wohl nicht werden.
Mir ist (bei Pkw) bisher nur NIO bekannt, die zum üblichen Ladesystem auch den Wechsel anbieten.
Kasch meint
Ein ganzes Leben lang in Automobilentwicklung tätig, hätte ich zu keinem Zeitpunkt auch nur einen Pfifferling auf das deutsch-chinesische Projekt Nio gewettet und werds auch niemals tun. Nebenbei: alleine die Aussicht auf die KI FSD-V12 treibt Bestellung von Teslas aktuell in China in unglaubliche Höhen.
Jörg2 meint
Was hier schon wieder alle wissen !
Ich entnehme dem Artikel, dass das alles Zukunftsmusik ist und es werden weder Fakten zu den Akkus noch zu den Wechselstationen in einem Umfang benannt, die uns Laien auch nur annähernd sinnige Schlussfolgerungen ermöglichen.
Aber die Untergangslyriker schreiben und schreiben ….
Klar, das kann alles scheitern bei NIO oder verändert werden oder so bleiben und erfolgreich werden…. Aber heute schon wieder zu wissen, was die Zukunft bringt, ist Blödsinn.
Kasch meint
Und wenn du mal einen Ladepark von vielen ähnlich großen sehen willst, mitten in einer Metropole mit einer Ausdehnung, ungefähr von Nürnberg bis München, bitte schön:
https://m.youtube.com/watch?v=r6Vp0IrkU54
Die 637 HPC-Lader werden derzeit zügigst durch 600kW-Lader von GAC ersetzt – warum rechnet sich das wohl binnen eines Jahres ?
Kasch meint
Das ist es, was ich kritisiere. Wärend wir aus Berlin oder Brüssel evtl. gar kaum umsetzbare Vorschriften, oder Bezahlsysteme für öffentliche WCs evtl noch fürchten müssen, entwickelt sich China und der Rest der BRICS+ wohin und in welcher Geschwindigkeit ?
M. meint
Willkommen im Quatsch Comedy Club.
Batterien dürfen nicht varieren in der Größe aufgrund des unterschiedlichen Gewichtes? Ich höre immer, dass die fast das gleiche wiegen.
Wie machen das die ET5/7 mit den 75/100 kWh Batterien? Einmal 100, immer 100?
Warum bekommt der Firefly dann nicht einfach immer die 75 kWh Version? Können die nicht sortieren in ihren Wechselstationen?
Der Unterschied ist einfach der: die Nio-Batterien passen vom Format nicht in einen Firefly. Die sind zu groß.
Nicht mal das haben die geschafft, zu vereinheitlichen. In EINER Firma.
Aber alle Automarken sollen EIN Batterieformat haben, und dazu das Nio-System lizensieren.
Ne… is klar.
bs meint
Genau das dachte ich auch: noch nicht mal in einer Firma haben die ein kompatibles System. Für jeder Marke eigene Stationen. Ich frage mich wirklich was die da rauchen.
H24menie meint
Jeweils ca. 20kg unterschied, 75 100 150. In der EU ist bis heute das Volltanken erlaubt. Auch dabei variiert das Fahrzeuggewicht innerhalb von 5min um diese ca 20-50kg.
Aber bei Nio ist das ein Gesetzesbruch -> ist halt EU Bürokratie Logik
Teuer und Günstig wird getrennt. Weniger Gefahr für eine Warteschlage bei den Swap für hochpreisige Nios + Partner im Mittel und Premiumsegment.
Firefly Swap wird einfach gestaltet sein, weitere Partnerschaften mit Klein und Kleinstwagenfirmen möglich, zB. Wechselakku-Taxis die bereits in China herumfahren. Kleinere Autos (Akkus) müssen tendenziell öfters tauschen.
M. meint
Ich bin bei dir, dass das Unsinn ist. Zumindest in diesem Rahmen solöte es möglich sein. Vermutlich ist die Richtlinie einfach zu alt.
Aber das würde mich als Nio nicht bremsen. Der Akku wäre ganz schnell diese 20 kg schwerer.
Der 150 kWh Akku interessiert jetzt mangels Masse noch gar nicht.
Das Problem hätte uch also längst gelöst.
Wie soll der Wechsel bei Firefly denn einfacher werden? Die Akkus hängen doch noch immer unter dem Auto, oder?
Vielleicht hat man das System weiterentwickelt, aber am Prinzip hat sich wohl nichts geändert…
David meint
Das ist natürlich superclever, dass man nicht da drauf wartet, bis die Fortschritte bei Energiedichte und Ladegeschwindigkeiten die Company in einigen Jahren vom Markt fegen, sondern gleich selber dran arbeitet, indem man seinen eigenen Standard torpediert. Bin aber sicher, dass einige Deutschland-Kaputtschreiber auch daran noch irgendwas Gutes finden.
Steffen meint
Andere Marken werden unterstützt aber die eigenen Nio-Submarken nicht? Hört sich nach einem Fiasko an, kommunikativ wie wirtschaftlich.
Franz Mueller meint
Wenn noch nicht mal die eigene Firma einen Standard bei Akkuwechsel durchhält. Naja, ist eh nur ein Marketinggag. Statt einer Wechselstation passen auch 4 HCP Plätze und letzteres schafft mehr Durchsatz und ist vor allem für alle günstiger.
Besser-BEV-Wisser meint
Schade, Nio verzettelt sich…
Und die Batteriemiete & Wechsel ist ein Rohrkrepierer wenn das nicht standardisiert ist.
CJuser meint
Das größte Problem ist leider, dass man in DE aufgrund der Rechtslage, nicht zwischen den Akkugrößen bei der Wechselstation wählen darf, weil das Fahrzeug dadurch unterschiedliche Leergewichte aufweist. Fände die Idee schon cool, wenn Leasing bei NIO so aussehen würde, dass man grundsätzlich eine Grundgebühr mit kleinem Akku hat und bei Wechsel auf einen größeren Akku tageweise einen Aufschlag bezahlt bzw. wenn man nicht lädt sondern wechselt, halt dann noch zusätzlichen pro geladene kWh.
M. meint
Ich halte das für vorgeschoben. Meine nachgerüstete AHK wiegt mit Kabel und allem drum und dran auch an die 30 kg – da wurde kein Gewicht geändert.
Ich wette, wenn wir jetzt 10 Golf 8 von der Straße nehmen, auf den gleichen Tankfüllstand und auf die Waage stellen, dann
– wiegt jeder was anderes
– keiner trifft sein Gewicht aus dem Fahrzeugschein.
Versprochen.
Und in der allergrößten Not macht man die 75er Batterie halt 20 kg schwerer… auf dem Papier müsste das schon reichen. Die 150er interessiert real ja niemanden.
Das größte Problem bei Nio ist das preislich völlig überzogene Wechselssystem. Solche Aufpreise für die Batterie bzw. diese Leasingkosten, und dann zuzüglich noch Wechselgebühren, kaum vorhandene Stationen, die real eben meist gar keinen Vorteil bieten… auf die Idee muss man erstmal kommen. Preise für die kWh legt Nio dann auch noch fest – das mag heute günstig sein, aber welche Garantie gibt es dafür, dass das nächstes Jahr noch so ist? Wird mir der Strom zu teuer, ist die teuere Technik nutzlos.
Wäre die Batterie im Grundpreis inbegriffen, würden sich die Autos verkaufen. Den ganzen Wechselquatsch könnte man sich für Garantiefälle aufheben. Da bräuchte es nur eine Station in Deutschland…
bugs meint
so ist es – und war vorhersehbar. Die Evolution der Batterietechnik ermöglicht immer höhere Laderaten und damit kürzere Verweilzeiten. Wechselstationen sind obsolet …
bs meint
Kurzer kann man es kaum zusammenfassen :-)
H24menie meint
Wie siehst du das Laden der aktuell noch Verbrennerkleinwagen in der Stadt voraus? Polo, Fiesta, i20, Rio.. usw.
Berlin hat derzeit 1,2 Millionen KFZ zugelassen, viele ohne privater Steckdose beim Fahrzeug. Streiten die alle an den 11kw, oder an den 300kw Hypercharger?
Besser-BEV-Wisser meint
Beim Supermarkt/Baumarkt/Freibad/… während dem Einkauf/Freizeit Aktivität laden.
ALDI/OBI/… haben schon entdeckt das man mit Ladeinfrastruktur Geld mit seinem Parkplatz verdienen kann der sonst nur kostet.
H24menie meint
Bzgl- besser wissen
Damit mutiert zb Aldi mit 2200 Standorten zu größten Anbieter von Hypercharger, 11kw hat dort ja keinen Sinn. Spannende These, man kennt die vollen Parkplätze, wo auch schon ohne Ladesäulen Stress angesagt ist. Freizeitaktivitäten bringt mit hoher Wahrscheinlichkeit Blockiergebühren mit sich, wenn Langsamladen eingestellt blockiert man automatisch alle anderen.
South meint
So isch es. Man bekommt heute schon WLTP Reichweiten von 600km+ und laden um die 20 Min…. und ehrlich, nicht einmal das bräuchte es. Und jetzt dann lieber eine Abhängigkeit von Standorten von Wechselstationen? Teuer, sinnlos volle Accu’s vorhalten?
Ein neuer Hersteller wie NIO kann nicht lange mit so einem ineffizienten System überleben. Da kann man drauf warten bis der Plopp verschwindet…
H24menie meint
Dann wird dich eine Präsentation am 25.9. interessieren, schauen wir mal ob und wann von dieser berichtet wird.
Thyl Engelhardt meint
Das glaube ich nicht, denn zugleich wachsen auch die Akkugrößen. Um weitere Kunden zu bekommen, werden wir in absehbarer Zeit 200 und evtl auch 300 kWh Akkus bekommen.
South meint
@Thyl. Oh Mann, da ist wieder die Elite unterwegs. Ein 80kWh Accu wiegt knapp ein halbe Tonne und reicht für 550km WLTP. Ob mal Accus noch etwas größer bzw. effizienter werden? Yoa, kann sein, aber deine Phantasiewerte geben keinen Sinn. Unnötig große Accus brauchen viel Platz, sind superteuer und sehr schwer. Aktuell würdest du damit sogar zum LKW werden ;-)
Also nix für Leute mit normalen Bedürfnissen, ich würde sogar sagen Menschenverstand. Und ich kann mir ehrlicherweise auch keine Nische vorstellen, dem Kunde müsste Geld, Gewicht und Platz egal sein. Wer soll den sowas Kaufen?
Deshalb die direkte Frage, wir kommst du auf so eine abstruse Größe und hast du eine seriöse Quelle?
Thyl Engelhardt meint
kann South nicht direkt antworten, also so: nein, keine Quelle, aber ich kenne ein bisschen die menschliche Psychologie. Man kann weitere Kundenkreise nur erschließen, wenn man sie überzeugt. Und das Hauptproblem ist die Reichweite. Die wiederum nur durch größere Akkus verbessert werden kann. Und gerade auf dem deutschen Markt, wo eben deutlich schneller gefahren wird als der WLTP misst, wird halt mehr Energie benötigt. Wir sind jetzt bereits bei 150 kWh bei Nio, und das bei Autos mit einer herausragenden Aerodynamik. Da sind 200 kWh schon in Sichtweite. Bei Autos wie Geländewagen erscheinen mir 300 kWh durchaus sinnvoll. Viele Leute wollen nicht nur mal kurz durchs Gelände düsen, sondern haben ernsthafte Transportanforderungen, z.B. Pferde durch halb Europa karren, ohne den Tieren dauernde Ladestops zuzumuten.
Was die Preise anbelangt, so wird der technische Fortschritte diese weiter nach unten drücken. Du gehst von heutigen Preise aus, ich von solchen in einigen Jahren. Und was das Gewicht anbelangt, so wiegen 150 kWh Halbfeststoffakku bei Nio nur wenig mehr als 100 kWh in konventioneller Technik. Man kann also davon ausgehen, dass auch 200 kWh in echter Feststoffzellchemie nicht schwerer sind. Jetzt reden erste Hersteller schon von Energiedichten von über 800 kWh/kg.
South meint
@Thyl. Wie es mal irgendwann in einer Nische in der Zukunft ausschauen wird, und das mit dann diffus mit menschlicher Psychologie zu begründen und für Autos mit Pferdeanhänger. Also Hüstel, wer weiß, die weit überwiegend allermeisten Autokäufer haben ein ganz anderes Profil und rationelle Preis- Leistungsanforderungen. Also ich hatte noch nie ein Auto was mehr als so 700km fahren konnte und ich würde nie ein superschweres Fahrzeug noch dazu für zigtausende Euro mehr kaufen, bloß weil ich mir bei den zwei Fahrten im Jahr mit mehr als 500km, eine so 20 Minuten laden sparen kann, obwohl ich die Pause sowieso mache. Mal als Vergleich, LKW Fahrer haben nach 4,5h Ruhezeiten.
Der 150 Accu von NIO wiegt 676kg und soll eine Reichweite von 1000 km WLTP ermöglichen, jetzts kommts aber, der soll so um die 40T€ Kosten. Spätestens beim Preis, wird bei 99% der Kunden nicht die lustige Psychologie, sondern der schlicht der Verst and einsetzen.
South meint
Trotzdem wird es auch mal Autos und Transporter mit größerem Accu als heute geben, denn es gibt spezielle Nachfrager wie allgemein Autos mit Anhänger oder Transporter, und da auch nur bei öfteren großen Fahrten, sonst lohnts nicht. Hier ist der Treiber aber gar nicht so die Psychologie wg. Phantasiereichweiten, sondern es braucht schlicht mehr Energie. Ob’s dann gleich so riesige Accus sein werden, glaube ich eher nicht, selbst Autofahrer mit Wohnanhänger haben finanzielle Limite. Da würde ich mein Geld lieber in nen besseren Anhänger stecken…