Um herauszufinden, in welchen Bundesländern die Ladeinfrastruktur am besten ist, hat Allianz Direct eine Studie durchgeführt, in der die Dichte des Ladenetzwerks für jedes Bundesland ermittelt wurde.
Die Auswertung zeigt, dass Berlin bundesweit die beste Ladeinfrastruktur aufweist. Mit 411,21 Ladesäulen pro 100 km² hat die Hauptstadt das dichteste Netz von Ladestationen in Deutschland. Berlin hat 3.668 Ladepunkte insgesamt. Was die Anzahl der E-Auto-Zulassungen pro Kopf angeht, liegt die Metropole mit nur 460 pro 100.000 Einwohner allerdings nur auf dem 11. Platz bundesweit.
An zweiter Stelle liegt ebenfalls ein Stadtstaat: Hamburg. Mit 342,25 Ladesäulen pro 100 km² verfügt die Hansestadt knapp hinter Berlin über das zweitbeste Ladenetzwerk. Die Hansestadt hat insgesamt 2.584 Ladepunkte. Zwischen Januar 2023 und März 2024 wurden hier im bundesweiten Vergleich die viertmeisten E-Autos pro Kopf registriert: 790 pro 100.000 Einwohner.
An dritter Stelle steht erneut ein Stadtstaat: Bremen. Allerdings fällt die Anzahl von Ladepunkten für Platz 3 deutlich geringer aus als auf Platz 2. Bremen hat fast viermal weniger Ladepunkte pro 100 km² als Hamburg und Berlin. Insgesamt gibt es in Bremen 745 Ladepunkte – die niedrigste Anzahl im Ranking. Allerdings wurden im Untersuchungszeitraum pro 100.000 Einwohner 506 E-Autos neu zugelassen, womit Bremen noch vor Berlin auf Platz 10 deutschlandweit liegt.
Die Studie zeigt weiter, dass Deutschland im europaweiten Vergleich die fünftbeste Ladeinfrastruktur besitzt. Hier gibt es im Durchschnitt 3.020 Ladestationen pro 10.000 km². Damit liegt die Bundesrepublik zwischen der Schweiz, die mit 3.827 Ladesäulen pro 10.000 km² auf Platz 4 liegt, und Frankreich auf Platz 6 mit 2.139 Ladesäulen pro 10.000 km². In den letzten drei Jahren ist die Anzahl der Ladesäulen in Deutschland um 82 Prozent gestiegen.
Die Niederlande belegten in der Studie den ersten Platz mit 34.839 Ladestationen pro 10.000 km². Das ist mehr als zehnmal so viel wie in Deutschland. Belgien belegt mit 14.338 Stationen pro 10.000 km² den zweiten Platz und hat damit fast fünfmal so viele Ladesäulen pro 10.000 km² wie Deutschland.
Future meint
Wenn man sich in einer der gängigen Apps mal ansieht, wieviele Ladesäulen es in Amsterdam gibt (und das schon seit vielen Jahren), dann kann man sehen, wie es in 15 Jahren in Hamburg, München und Berlin aussehen wird. Die Niederlande haben halt keine Autoindustrie, die jahrelang alles mögliche für die Verhinderung der Elektromobilität unternommen hat. Die gute Zukunft ist währendessen in China längst Alltag: Allein Peking hat etwa 8000 öffentliche Ladeparks mit insgesamt mehreren 100.000 Ladeplätzen.
Data meint
Vermutlich fliegen die Holländer längst, wenn wir noch nach Ladesäulentarifen googeln.
M. meint
Wenig überraschend: da wo die meisten Menschen auf einem Haufen leben, stehen die meisten Ladesäulen.
Gegencheck mit der Wüste Gobi: keine einzige.
Scheint so zu stimmen.
E.Korsar meint
Ich würde eine grafische Darstellung vorziehen. Ich denke da an ein Koordinatensystem, in welches man die Positionen der Ladepunkte einträgt. So kann man intuitiv die Verteilung der Ladepunkte erfassen. Zusätzlich würde ich Landesgrenzen und Straßen zur Orientierung einzeichnen.
Das ganze nenne ich dann https://www.goingelectric.de/stromtankstellen/.
Ach, verdammt! Gibt es ja schon. Wieder zu langsam.
Detlef meint
Was man mit Excel-Tabellen alles für Quatsch-Statistiken erzeugen kann … Tesla etc. lachen sich kaputt darüber und bauen die Säulen lieber nicht nach km2 oder Wohnbebauung, sondern da, wo sie benötigt werden.
Tom meint
Warum gibt es nicht mal eine Studie zu privaten Wallboxen?
Da jede Wallbox gemeldet werden muss sollte es doch kein Problem sein hier mal Werte zu ermitteln…
E.Korsar meint
Mein Grundstück hat 0,001km², ich habe eine Wallbox, in meinem Haushalt wohnten die letzten 10 Jahre im Schnitt 2,3 Personen.
Das sind dann 100.000 Wallboxen pro 100km².
Hilft Dir das Ergebnis?
S EDE meint
Hallo Tom,
weil es nicht jeder macht, die Wallbox anzumelden. Hat mir ein Freind gesagt.
eBikerin meint
Was ist das den wieder für ne Auswertung? Ladesäulen pro 100km² – irgendwie logisch, dass da die Stadtstaaten vorne sind. Ich vergleiche mal – Berlin 3668 Ladesäulen – FFM 1150 Ladesäulen. Berlin ist 3,6 mal so groß wie FFM: 1150×3,6= 4140. Ein Auswertung sollte logischerweise entweder pro Einwohner oder pro KfZ gemacht werden.
Ich mach noch mal ein übertriebenes Beispiel: ich wette bei Laxdesäulen pro km², Einwohner oder PKW wäre Zusmarshausen wohl absoluter Spitzenreiter – wenn es ein Bundesland wäre ;-)
Data meint
Die Betrachtung: Ladesäulen pro Fläche finde ich für ein aussagekräftiges Ranking nicht die richtige Basis. Pro Einwohner passt das schon besser.
Daniel meint
Natürlich ist diese Statistik für die Füße (man könnte auch sagen, geistige Umweltverschmutzung). Aber, vielleicht musste einfach mal eine Statistik erstellt werden, bei der Berlin mal gut abschneidet.
Yogi meint
Eigentliche Überschrift: Die weltbeste Autonation hat fünfbestes Ladenetz in Europa….
(Und von so 94 auf 82 subventionierte H2 Säulen reduziert, die eh kaum einer nutzt)… /s
Future meint
Die weltbeste Autonation ist ein Gefühlszustand aus der verbrennenden Vergangenheit. Bei der elektrischen Mobilität ist China die weltbeste Nation. Sowohl bei den Autos als auch bei dem wichtigsten Bauteil und der Infrastruktur. Das ist schon beeindruckend.
B.Care meint
Schön dass du es erwähnst, nicht dass noch jemand denkt China wäre ein Entwicklungsland :-)
South meint
Hmm. Dass Berlin, „die Metropole mit nur 460 pro 100.000 Einwohner allerdings nur auf dem 11. Platz bundesweit.“ so wenige E Autos pro Einwohner hat könnte aber schlicht auch daran liegen, dass in Stadtstaaten allgemein es viel weniger Autos pro Kopf gibt.
Zumindest in München haben viele nur eines oder sogar gar kein Auto….
PP meint
Naja, in Berlin gibt es ca. 320 PKW auf 1000 Einwohner. Also knapp jeder dritte Berliner hat ein Auto. Find ich nicht gerade wenig.
Stefan meint
In ländlicheren Gebieten gibt es gern mal 450 oder über 500 Autos pro Tausend Einwohnern. Berlin liegt da schon deultich unter dem Schnitt.
David meint
Das sind keine Sachen mehr, die interessieren. Darüber ist man hinaus. Die Ladeinfrastruktur steht. Da kann man stolz drauf sein. Klar, besser geht immer, siehe Niederlande. Aber man kommt schon sehr gut zurecht.