Der chinesische Hersteller BYD stellt den Sealion 7 in Europa vor. Es handelt sich um ein 4,83 Meter langes Mittelklasse-SUV mit elektrischem Allradantrieb, schneller Beschleunigung und vergleichsweise hoher Ladeleistung. Das Modell greift die Designsprache der Ocean Series auf, zu der auch die bereits hierzulande verfügbaren Elektroautos Dolphin und Seal gehören.
Der Sealion 7 fährt auf der e-Platform 3.0 und verfügt über eine „Blade“-Batterie von BYD mit Lithiumeisenphosphat-Chemie (LFP) und Cell-to-Body-Technik. Letzteres bedeutet, dass die Akkus direkt – ohne Module oder Batterierahmen – in das Fahrzeug eingebaut werden. Die obere Abdeckung des Akkupacks dient dabei als Boden der Fahrgastzelle.
In China gibt es den Sealion mit Batterien mit 72 und 81 kWh Speicherkapazität sowie drei Antriebe, darunter Hecktriebler mit 170 und 230 kW (231/313 PS) sowie ein Allradantrieb mit 160 plus 230 kW (218/313 PS). In der Allradversion beschleunigt das E-Auto in 4,5 Sekunden von 0 auf 100 km/h, maximal sind 215 km/h möglich. Die Reichweiten liegen bei bis zu 610 Kilometern nach der chinesischen, eher wenig realistischen CLTC-Norm.
Aufgeladen wird der Sealion in bis zu 25 Minuten von 10 auf 80 Prozent. Dabei werden den Angaben nach Ladeleistungen von bis zu 230 kW erreicht. Zur Serienausstattung gehört eine Wärmepumpe. Innen finden sich in der China-Version ein mittger Touchscreen mit 15,6 Zoll Diagonale, physische Tasten für wichtige Bedienelemente und ein Head-up-Display. Zwei Farbvarianten stehen fürs Interieur zur Auswahl, vier Lackierungen für das Exterieur.
Der Sealion 7 erscheint bereits auf der BYD-Website, ist aber noch nicht konfigurierbar. Dort findet sich die Angabe von bis zu 91,30 kWh Batteriekapazität, die Baureihe könnte hierzulande also andere technische Daten aufweisen als die China-Version. Preise und Daten der europäischen Variante sollen in Kürze bekannt gegeben werden. Der Bestellstart ist für diesen Monat geplant, die ersten Auslieferungen an Kunden sollen ebenfalls noch in diesem Jahr beginnen.
Nostradamus meint
Sealion 7 hat ein schnörkelloses, elegantes und sportliches Design, offensichtlich mit perfekter Aerodynamik. Wie auch viele andere chinesische Modelle hat Sealion 7 kein „Gesicht“ vorne, etwas wie eine Frontmaske mit charakteristischer Form, womit man eine Marke erkennen und von der anderen differenzieren kann. Ein weiteres Manko sind die rechteckigen Umrandungen von Rädern. Solche Form passt zu einem SUV, aber nicht zu einer Limousine. Bei einer „Blade“-Batterie, ich frage mich wie solche Batterie repariert wird, Module ausgetauscht, etc. Bei einer solcher Intervention muss man komplett Interieur demontieren, was aber sehr teuer wird.
B.Care meint
Der Sealion 7 ist doch ein SUV und keine Limousine.
M. meint
Kein Auto hat eine „perfekte“ Aerodynamik.
Es kann auch gar nicht der Sinn sein, sonst könnte das Auto seine eigentlichen Aufgaben nicht erfüllen. Wenn du mal srhen willst, wie eine kompromisslosere Annäherung daran aussieht:
aptera.us
Eine Blade-Batterie hat keine Module. Das stimmt, wenn man einzelne Zellen entnehmen will, muss man quasi den Boden entnehmen.
Aber wie oft kommt das vor? Bei den meisten Autos – Qualitätsprobleme mal ausgenommen, wahrscheinlich erst bei der Demontage zum Ende des Lebenszyklus.
Salopp gesagt: beim Schrotti.
Bei den eckigen Radhausabdeckungen bin ich dabei, die sind mir auch gleich aufgefallen. Doe passen auch zu einem SUV nicht.
M. meint
Typischer BYD, so sehen die jetzt eben aus. Das ist gar nicht negativ gemeint: ein Image wird man brauchen. Hübscher ist ein Cupra Tavascan auch nicht.
Die 81 kWh LFP-Batterie ist interessant, die damit erzielte Reichweite (geschätzt: 520 km WLTP) eher nicht. Das ist nicht besonders viel, wenn auch dank LFP immerhin gut nutzbar.
Standard sind dagegen die 25 Min. für 10-80%.
Also nichts, was einen optisch/technisch vom Hocker haut, aber auch nicht schlecht.
Fehlt noch der Preis.
one.second meint
Im Text steht was von 91 kWh.
M. meint
Ja.
Aber das steht da auch:
„In China gibt es den Sealion mit Batterien mit 72 und 81 kWh Speicherkapazität“
Solange wir keine Brutto/Nettowerte kennen, ist das alles Spekulation.
Abgesehen davon ging es um die Effizienz, und die wird sich – da als CLTC-Standard angegeben – auf die in China erhältlichen Batterien beziehen.
„bis zu“ 610 km CLTC -> 85% -> ca. 520 km WLTP
(als erste Näherung, bis es offizielle Werte gibt)
Und das ist kein Traumwert, wenn man zu Tesla Y, Enyaq & Co. in den Ring steigt. Die machen mehr km aus weniger oder gleich viel Akku.
M. meint
Kleiner Nachtrag: das Auto ist jetzt auf der BYD-HP*.
Dort steht: bis zu 91,3 kWh.
Der verwandte SEAL U kommt mit 87 kWh bis zu 500 km weit.
Das sind 17,4 kWH ohne Ladeverluste, mit dann eher 19 – 20 kWh (WLTP), das ist nichts, womit man angeben kann.
*byd.de ist es übrigens nicht, wie ich gerade gemerkt habe, aber lustig ist das allemal.
Die richtige Adresse endet auf com/de.