Lucid will 262,4 Millionen Stammaktien anbieten und so bis zu 860 Millionen Dollar einnehmen. Der auch in Europa aktive US-Elektroautobauer hat zuletzt immer wieder hohe Quartalsverluste ausweisen müssen. Das Start-up hat schon vor einiger Zeit gesagt, dass Mehrheitsaktionär Public Investment Fund (PIF), ein saudi-arabischer Staatsfonds, nicht dauerhaft die Finanzierung des Markthochlaufs übernehmen könnte.
Vorerst hilft der Haupteigner aber weiter: Zusätzlich zu den mehr als 262 Millionen Aktien, die öffentlich angeboten werden, kündigte der PIF an, dass er 374.717.927 zusätzliche Stammaktien von Lucid erwerben werde. Die Aktien werden von der PIF-Tochtergesellschaft Ayar Third Investment Company gekauft, die damit ihren Anteil von rund 58,8 Prozent an den Lucid-Stammaktien behält.
„Darüber hinaus hat Ayar mitgeteilt, dass sie beabsichtigen, von uns zusätzliche Aktien zu erwerben, um ihren Anteil an den ausstehenden Lucid-Stammaktien aufrechtzuerhalten, falls die Emissionsbank ihre Option ausübt“, so der Automobilhersteller. Es wurde eine 30-tägige Option zum Kauf von bis zu 39.367.040 zusätzlichen Stammaktien eingeräumt.
Lucid hat im dritten Quartal 2.781 Elektroautos ausgeliefert – 387 Fahrzeuge mehr als im zweiten Quartal. Die Anzahl der produzierten Stromer war allerdings rückläufig. Die Marke stellte in den Monaten Juli, August und September 1.805 Elektroautos her, 305 weniger als im vorherigen Quartal. Um das Jahresziel von 9.000 Elektroautos zu erreichen, müsste das Unternehmen im Schlussquartal 3.357 Fahrzeuge bauen – fast doppelt soviel also wie im jüngst vergangenen Quartal.
Den Nettoerlös aus dem Börsengang und der Investition von Ayar werde man „für allgemeine Unternehmenszwecke verwenden, die unter anderem Investitionsausgaben und Betriebskapital umfassen können“, teilte Lucid nun mit. Reuters berichtet, dass Lucid im zurückliegenden Quartal Verluste „im Bereich von 765 bis 790 Millionen Dollar“ erwartet.
Erst vor etwa zwei Monaten investierte Ayar 1,5 Milliarden Dollar in Lucid, die nach Angaben des Automobilherstellers bis Ende 2025 reichen sollten. Es war die zweite Investition der PIF-Tochter, nachdem sie im März dieses Jahres im Rahmen einer Privatplatzierung eine neu geschaffene Serie wandelbarer Vorzugsaktien im Wert von einer Milliarde Dollar erworben hatte. Dieses Mal will Ayar Third Investment Vorzugsaktien im Wert von 750 Millionen Dollar kaufen und einen ähnlichen Betrag als Kreditlinie zur Verfügung stellen.
Lucid verfügt derzeit nur über ein Modell: Die auch in Deutschland angebotene Edel-Limousine Air. Mit dem großen Luxus-SUV Gravity soll bald ein zweites Modell starten. In Arbeit sind zudem Mittelklasse-Elektroautos.
Tadeky meint
Lucid kann sich nicht aus eigenen Finanzmitteln, Gewinnen, finanzieren.
Sie sind ausschließlich vom Fremdkapital aus Saudi Arabien abhängig. So wie viele chinesische Firmen wie Nio vom Staat und Partei Chinas.
Tadeky meint
Lucid ist finanziell stark angeschlagen. Pro verkauften Lucid Air 400.000 Dollar Verlust.
Je Dollar Umsatz 4 Dollar Verlust.
Data meint
Waa verstehst Du unter finanziell angeschlagen? Können die ihre Rechnungen nicht mehr zahlen?
Viele Firmen können ohne neue Kredite zu machen. Entscheidend ist ja eher, ob die notwendigen Finanzierungen stehen. Wie sieht es da bei Lucid aus?
Jörg2 meint
Schon bemerkenswert: Bereits der erste Beitrag nutzt Tesla als Benchmark.
Nicht irgendwie Daimler, VW, irgendwelche Japaner….
Kaiser meint
Was ist daran ungewöhnlich? Hier ist doch der Tesla Stammtisch, das wird geradezu heiss erwartet.
Jörg2 meint
Kaiser
Dieses „sich reiben“ kommt eher von der FUD-Schleuder als von irgendeinem „Tesla-Stammtisch“ (was immer das ist).
DAS finde ich bemerkenswert:
Es eigentlich komplett von Bildfläche getilgt haben wollen aber es immer wieder zum interessanten Thema aufbauen….
Data meint
Bemerkenswert, nicht ungewöhnlich. Schon immer versuchen sich Mitbewerber am Leader zu messen, nicht am Loser. Gleichzeitig gestehen sie damit ihre Rolle als Follower ein.
Mitunter sind sie aber zu sich selbst so unehrlich, das zu realisieren und versuchen, mit selektiven Darstellungen ihrer Situation den Grund für den Rückstand zu leugnen. Zum Beispiel behaupten Sie, sie hätten sich zurückfallen lassen, um besser Anlauf nehmen zu können.
David meint
Da kommen die Einschläge näher. Das Konzept ist für mich nicht schlüssig und hat hohe Anlaufkosten. Der Fehler war, mit hohem Aufwand den besseren Tesla bauen zu wollen. Hat man zwar geschafft, aber indessen ist ja auch das Original auf dem Markt völlig irrelevant. Und warum soll man eine Mittelklasse von Lucid ordern?
Tim Leiser meint
Warum zählen Mittelklasse-Teslas zu den meistverkauften Autos der Welt?
Ich habe einiges an meinem Model Y zu bemängeln. Aber unterm Strich bin ich sehr zufrieden. Und wenn Tesla es schafft Musk loszuwerden, kaufe ich auch wieder einen.
David meint
Ich bezog mich darauf, dass in der Mittelklasse der Konkurrenzkampf am höchsten ist, denn Kern ist quasi jeder Hersteller in der Mittelklasse aktiv.
Jetzt hat Tesla an verkäuflichen Autos nur die Mittelklassemodelle, also müssen sie die in den Markt bringen. Bisher fiel ihnen nichts anderes ein als Rabatt, Rabatt, Rabatt wie ein Investor sagte. Das wird sich nicht ändern. Ebenso wird VW gute Preise machen können, weil sie im Wesentlichen auf einer einzigen Plattform bauen und, anders als Tesla für seine Grundmodelle, sogar vollen Tax Credit bekommen.
Von „oben“ kommen die Premium Modelle von Audi, BMW und Mercedes, die dann schon auf dem Markt sein werden und in der Mittelklasse 800 V Technologie anbieten. Und GM scheint indessen zumindest im Heimatmarkt zum Aufbruch zu blasen.
Das wird also schwer, Gründe für den Käufer zu finden, einen Mittelklasse-Lucid zu erwerben.
Data meint
Dann wird Tesla aber den Bach runtergehen, denn man wird dann alles so machen wie die alten Buden, inklusive Verluste der E-Sparte.
Tim Leiser meint
Tesla hat hervorragend Ingenieure und Informatiker. Ich bin sicher, es findet sich jemand, der das Potential erkennt und befördert, der kein Alt Right Idiot ist, dem die Umwelt ganz offensichtlich sch*** egal ist.
M. meint
Das könnte tatsächlich eine Kehrtwende sein.
Der Aufwand, aus einem Tesla ein vollwertiges Auto zu machen, ist gar nicht so hoch. Aber vorhanden. Etwas Geld kostet das halt auch – das wäre es aber wert.
Aber… Konjunktiv. Wird nicht passieren. Außer, der Typ sieht irgendwann noch Gespenster. So weit weg davon ist er ja nicht. ;-)
Data meint
Verbrennungsmotor rein bauen, fertig. So würde es dann ausgehen.
Alle anderen Marktteilnehmer würden ja aktuell auch ohne Verbrenner pleite gehen. Weil sie keinen Herrn Musk haben.
Mir ist schon klar, dass der Mann dadurch vielen hier unsympathisch ist.
Kaiser meint
Was glaubst du wieviel mehr Fahrzeuge Tesla verkaufen könnte wenn sie zusätzlich noch Verbrenner anbieten würden! Deshalb, gut dass er nicht weg ist, er ist doch die eigentliche Bremse bei Tesla ;-)
Data meint
90 Prozent.
Stell Dir nach Deiner Theorie vor, Herr Musk – die Bremse – verlässt tatsächlih Tesla. Dann können alle hier zu machen. Tesla würde dann viel besser laufen und 20 Millionen E-Autos im Jahr verkaufen. Richtig?
Ist wie bei SpaceX. Dadurch, dass er alles falsch macht, können die anderen nicht mal mehr ihre Leute von Bord nach Hause holen. So Deine Theorien.
Erinnert mich an die Badehose vom Bauern und ihre Schuld, dass er Nichtschwimmer ist.
Du amüsierst mich.