Hyundai plant laut einem Bericht, sein SUV mit Wasserstroff-Brennstoffzellen-Elektroantrieb Nexo für eine zweite Generation „radikal neu zu erfinden“. Ein Prototyp der neuen Generation wurde kürzlich bei Testfahrten auf öffentlichen Straßen in Europa gesichtet.
Die Vorserienmodelle lassen ein Abkehr vom Styling des bisherigen Modells erkennen. Das neue Fahrzeug wird demnach deutlich kastenförmiger und sitzt näher am Boden. Unter dem Blech wird der nächste Nexo laut Autocar voraussichtlich eine deutliche Verbesserung gegenüber dem Erstlingswerk darstellen.
Das aktuelle Auto verfügt über drei 52-Liter-Wasserstofftanks, einen 95-kW-Brennstoffzellenstack und eine 1,56-kWh-Batterie. Das ermöglicht eine Reichweite von 666 Kilometern zwischen den Tankvorgängen.
Nach Informationen von Autocar wird das Brennstoffzellensytem durch eine neue 100-kW-Einheit ersetzt, die etwa 30 Prozent kleiner ist und 50 bis 100 Prozent länger halten wird. Hyundai gibt an, dass die bisherige Technik 5000 Stunden oder 100.000 knapp 160.000 Kilometer durchhält. Weitere Aktualisierungen – die wahrscheinlich eine effizientere Batterie und einen effizienteren Motor umfassen – sollen ebenfalls dazu beitragen, die Reichweite des Nexo auf die von koreanischen Medien genannten um die 800 Kilometer zu erhöhen.
Der aktuelle Nexo verkauft sich bisher kaum. Das liegt nicht nur an der ungewohnten Technik und kaum verfügbaren Wassertstofftankstellen, sondern vor allem auch an dem hohen Preis. Hierzulande kostet das knapp 4,7 Meter lange SUV mindestens 77.290 Euro. Das Ziel von Hyundai ist, Wasserstoffautos künftig günstiger anzubieten. Der neue Nexo soll ab kommendem Jahr starten – zu welchem Preis, bleibt abzuwarten.
Hyundai arbeiten einem früheren Bericht nach auch an einer Serienversion des N Vision 74. Die Südkoreaner hatten den Entwurf eines Konzepts mit Wasserstoff-Brennstoffzellen-Elektroantrieb, der dem Coupé-Konzept „Pony“ von 1974 ähnelt, vor zwei Jahren erstmals präsentiert. Es wird allerdings nur eine limitierte Auflage von 100 Exemplaren erwartet, die Fertigung soll in der ersten Hälfte des Jahres 2026 beginnen. 70 der Fahrzeuge sollen an Kunden gehen, die anderen 30 will das Unternehmen im Motorsport einsetzen.
Futureman meint
Selbst bei einer Halbierung der Preise bleibt das Problem fehlender Tankstellen und günstigen Wasserstoffs.
Stromspender meint
Es wird ja regelmäßig kolportiert, dass der aktuelle Nexo für 80.000 € verkauft wird, Hyundai aber 120.000 € kostet. Ich würde jetz mal behaupten, dass ohne große Skalierung eine Halbierung der Herstellungskosten schon ein Riesenerfolg wäre. Aber selbst wenn Hyundai noch etwas drauflegen und das Teil für 50.000 € verkaufen würde, bin ich bei den horrenden Betriebskosten (von dir richtig angemerkt).
Der Wasserstoff kostet in Deutschland zur Zeit gerne mal 17,75 €/kg (Quelle: h2.live). Bei einem Verbrauch von ca. 1 kg/100 km ist das schon eine Ansage… Ich kann zuhause laden und verbrauche übers Jahr mit Ladeverlusten ca. 17 kWh/100 km – macht bei meinem ‚Hausstromtarif 4,42 €/100 km. Unterwegs (ca. 10%) lade ich mit ca. 50 Cent/kWh – 9,50 €/100 km (Verbrauch Autobahn ca. 19 kWh/100 km).
Ach ja, die nächste Wasserstofftankstelle liegt für mich 21 km entfernt (und nicht auf dem Weg zur Arbeit oder so). Also qusai um die Ecke…
Mark Müller meint
Du hast das nicht so richtig begriffen.
Mit einem modernen FCEV würdest du lokal immer noch mit deinem billigen Strom rumfahren, wenn du aber nach Kopenhagen, Mailand, Bordaux oder Barcelona unterwegs bist, kannst du an der Autobahn in max. 10 Minuten ca. 500 km nachladen; so oft du willst.
Stromspender meint
Ja, nee, is klar. Oder auch nicht.
Der Akku des neuen Nexo ist 1,56 kWh „groß“. Wie viele hundert Kilometer willst du damit elektrisch fahren? Und jetzt komm mir bitte nicht mit den irgendwann einmal geplanten Geldverbrennungsmaschinen, die neben einer Brennstoffzelle auch noch einen 40 kWh-Akku spazieren fahren.
Oder nenne Ross und Reiter: Welcher Hersteller bringt FCEV mit einem Akku größer 40 kWh wann auf den Markt? Und zu welchem Preis?