Die EU-Kommission plant Strafzölle auf in China produzierte Elektroautos, je nach Hersteller von bis zu mehr als 35 Prozent. Um dies zu umgehen, prüft der staatliche chinesische Autobauer GAC die Herstellung von Stromern in Europa.
GAC gehört zu den größten Automobilherstellern der Volksrepublik und strebt bis 2030 einen Absatz von 500.000 Fahrzeugen in Übersee an. Es verkauft noch keine Elektroautos in Europa, dürfte aber bald damit starten.
GAC betrachtet Europa laut dem Generaldirektor des internationalen Geschäfts Wei Heigang nach wie vor als eine wichtige Region. Der Markt sei trotz der Maßnahmen der Europäischen Kommission, Zölle auf in China hergestellte E-Autos zu erheben, „relativ offen“. Das Thema Zölle habe „definitiv einen Einfluss auf uns. Langfristig kann dies jedoch überwunden werden … Ich bin sicher, dass es einen Weg geben wird, das Problem zu lösen“, sagte Heigang der Nachrichtenagentur Reuters.
„Die lokale Produktion wäre eine der Möglichkeiten, dies zu lösen“, so der GAC-Manager. „Wir untersuchen diese Möglichkeit sehr aktiv.“ Die Gespräche befänden sich in einem sehr frühen Stadium, man überlege noch, ein neues Werk zu bauen oder ein bestehendes Werk mitzubenutzen oder zu übernehmen.
Das kürzlich bei der Pariser Automesse gezeigte kompakte Elektro-SUV Aion V mit einer Reichweite von 520 Kilometern soll Mitte 2025 auf einigen europäischen Märkten eingeführt werden und weniger als 40.000 Euro kosten.
Tudor Niki meint
300 Euro Leasing Renault Megane E Tech vs Fiat 500 Electric im Autoabo ebenfalls 300 Euro. Also kein Wunder warum das kein Renner ist.
Tadeky meint
Der 25 chinesische Hersteller einer unbekannten Marke die mit 0815 SUVs nach Europa wollen zu stolzen Preisen.
Das wird wieder nix. Bitte in die Geschichtsbücher schauen wie Japaner, Koreaner, Tschechen oder Rumänen es gemacht haben. Durch preiswerte und gute Autos den Markt aufrollen. Dacia oder Hyundai ist auch nicht auf die Idee gekommen Porsche als Konkurrent aufzurufen.
South meint
Ja, das sehe ich auch so. Es geht immer um Preis- Leistung und auch ums Image, was sich über dauerhafte Qualität und ja, auch Herstellerverhalten aufbaut. Die damals „neuen“ Marken wie Toyota, Hyundai… haben sich über Jahre mit guter Qualität und fairem Preis hochgearbeitet. Sowas aufzubauen dauert Jahrzehnte, verlieren kann man sowas in kürzester Zeit…. siehe Opel…
Und. Da wird immer so getan, als ob es dem Kunden so richtig wurscht wäre, wo ein Auto herkommt, Hauptsache das richtige Emblem. Aber so Einfältig dürften nur die wenigsten Kunden sein, zumal die Info heute in wenigen Sekunden via Google in Erfahrung zu bringen ist. Ein Auto ist immer noch ein teures, spezielles Produkt mit Image und kein Staubsauger, wo einem da schon schneller egal ist. Und das Image des Produktes und dem Herstellerland sind miteinander verknüpft. Klar, einige Kunden, vorallem in der unteren Preisklasse, nehmen nur den Preis als Messlate, aber das ist bei weitem nicht die Mehrheit…
Elvenpath meint
Der lukrative Luxusmarkt blieb aber größtenteils in europäischer und amerikanischer Hand. Weil Japaner und Koreaner sich ein Image mit Billigautos gemacht haben.
Die Situation kann man aber eh nicht vergleichen, da E-Autos deutlich teurer sind, als vergleichbare Verbrenner. Und diejenigen, die darüber hinwegsehen, sind Leute, die mehr Geld haben. Im Hochpreisbereich lassen sich die Akkukosten leichter verkaufen. Denn das Auto wird nicht doppelt so teuer, sondern nur um 20%, oder so. Und die etwas besser betuchte Kundschaft muss nun mal nicht so sehr auf den Cent schauen.
Zudem ist es schwierig, ein Auto zu bauen, welches 15.000 Euro kostet und über 400 km Reichweite hat (besser noch 500 finden viele).
Ich bin sicher, die Chinesen haben in ihre Strategie mehr Gehirnschmalz und mehr Analysen investiert, als du.
Ich lache mich eh über diese ganzen Stammtischexperten tot.
Beim Fußball haben wir Millionen von Trainerexperten,
Politiker sind so dumm, das könnte ja jeder einfache Bürger besser,
und plötzlich hatten wir eine unglaubliche Menge an Virologen
und neuerdings wissen Hinz und Kunz ganz genau, wie Autokonzerne zu führen sind. Viel besser natürlich, als diese unfähigen Manager.
Dunning-Krueger hier echt vom Feinsten.
Tadeky meint
Byd, Ora etc. alle gescheitert mit den hochpreisigen Newcomern ab 40k Euro.
Hat nur keiner gekauft die Nios, Aiways oder Hiphie inzwischen sind die letzten beiden teure Briefbeschwerer. Für Aiways gibt’s nicht mal mehr Ersatzteile in Shanghai
David meint
Die Tschechen würde ich bei dieser Gelegenheit nicht nennen. Denn es handelt sich um eine der beiden Fake Marken von VW, um Mitmenschen die zwar in Deutschland ihr Geld verdienen, aber ausländische Autos kaufen, wenn sie dadurch Geld sparen können, vorzugaukeln, das sei gelungen.
Kasch meint
Witzig, es sind immer Die, die ohne jegliches Wissen die größten Sprüche klopfen. GAC verbaut in China aktuell Zellen mit Graphenanode, eine 3C- und eine 6C-Variante. Um Ladeleistung von 600kW bis ca. 70% SoC für ihre BEVs zu ermöglichen, errichtete / tauschte GAC mehr Lader in China, als z.B. EnBW HPC-Lader in Europa bislang errichtete. Das Rennen 2025 dürfte allerdings CATL machen: 5,5C mit LFP, evtl. als Hybrid mit Natriumionenzellen, um bei -10 Grad Celsius immer noch locker über 300 kW, über mindestens 50% der gesamten Ladedauer zu ziehen. Glücklicherweise kann man im Westen Teslas kaufen – die Einzigen im Westen, die aktuelle HighTech-Produkte des Markführers CATL nutzen können / dürfen. Akkus der kommenden Model 3, Y und weiteren Derivaten werden ab 2025 in einer gaaaanz anderen Liga spielen ! :-)
LOL meint
ach, ich dachte die KP pfeift gerade die Hersteller zurück, sie sollen nicht einknicken und die Produktion nicht in Europa aufbauen
insoweit funktionieren die Zölle ganz gut, sichert Arbeitsplätze in Europa … nur für die europäischen Hersteller ist das nicht gut
ID.alist meint
Das wäre noch zu beweisen.
ID.alist meint
Ich meinte den letzten Satz “ … nur für die europäischen Hersteller ist das nicht gut.“
BEV meint
naja die Autobauer fallen gerade mir ihrer Strategie die Autos in China fertigen zu lassen, auf die Nase und das wird eine Rolle rückwärts geben, sprich man wird das möglicherweise schneller als gedacht wieder ändern und die Kisten für Europa in Europa bauen und schon gar nicht auf die Idee kommen noch mehr Produktion nach China zu verlagern (ob Deutschland davon profitiert oder doch eher Ungarn und andere Länder, wird man sehen)
auch ausländische Hersteller kommen mit der Produktion nach Europa und schaffen dadurch Arbeitsplätze
Dagobert meint
Keine Ahnung was Sie so denken, aber Sie glauben doch nicht ernsthaft dass ein chinesischer Hersteller ohne den Segen der KP in Europa ein Werk baut?
Kasch meint
Exakt, die wirtschaftliche Entflechtung der Blöcke nimmt Fahrt auf. Bislang kauften Chinesen rund 10x soviele Autos europäischer Hersteller, als die EU Chinesische. Neben Strafzoll auf nahezu alle in der EU geförderten Exportgüter, die noch nach China gehen, wirds echt schmerzlich, wenn die KP die Joint-Ventures mit europäischen Herstellern liquidieren sollte. Selbst die rechtliche Möglichkeit dürfte öffiziell seit je her in den Verträgen verankert sein. Doch selbst wenn nicht, dem Westen, der Wirtschaftskriminalität (Sanktionen) auf der ganzen Welt betreibt, ist man international, vertragsrechtlich, moralisch auch in keinster Weise mehr verpflichtet.
M. meint
Die KP hat verstanden, dass „lokale Produktion“ auch „lokales KnowHow“ bedeutet. Wenn das nicht so wäre, würde man in China heute noch Modelle im Stile eines Landwind bauen. Die Dinger konnte man von Hand falten.
Nur ändert das ja nichts an den Zöllen. Es bleibt bei den Möglichkeiten:
1) chinesische Hersteller produzieren weiterhin in China und werden weiterhin staatlich subventioniert – das ist teuer und hat hinsichtlich Markteroberung wenig gebracht.
2) chinesische Hersteller setzen sich über die Direktive hinweg, das ist für die Chefetage nicht ungefährlich.
3) man versucht ein Mittelding und liefert Bausätze, die hier in kleinen Montagewerken zusammengesteckt werden. Das ist auch ein Risiko, die EU ist zwar nicht besonders schnell, aber sich anschauen wird man durchaus. Kommt man in Brüssel auf die Idee, der Masche einen Riegel vorzuschieben (das kann man relativ gut steuern), sind die Investitionen in die Montagewerke dahin, und das Rennen startet von neuem.
Was bedeutet das für die europäischen Hersteller?
In China nichts Gutes. Da ist es aber egal, ob hier Zölle kommen oder andere „Instrumente“ – es ist erklärtes (und kein geheimes) Ziel der KP, Zukunftsmärkte zu kontrollieren und bescheren. Und wo könnte das einfacher gehen also dort, wo man es einfach ins Gesetz schreiben kann? Da geht es bestenfalls um die konkreten Zeiträume, aber langfristig dürften sich die Europäer aus China verabschieden.
In Europa? Aktuell nicht viel, es kommt ja eh kaum was aus China, was die Betrachtung wert wäre. Da könnten die Zölle mittelfristig helfen, sobald die Chinesen stärker werden.
David meint
Entfernt, da themenfern. Die Redaktion.