Laut der repräsentativen Automotive-Studie der Unternehmensberatung Simon Kucher fürchten über die Hälfte der Deutschen, dass etablierte Hersteller in Zukunft vom Markt verschwinden könnten. Die Gründe: Die hohe Dynamik im Bereich der E-Mobilität, Innovationsdruck, neue Wettbewerber und Nachhaltigkeits-Anforderungen.
Fiat, Ford, Kia. Die Top 10 der vom Markensterben bedrohten Autohersteller betrifft Hersteller aus aller Welt. Allen voran: Daihatsu. 28 Prozent der Deutschen glauben, dass diese Marke bald verschwinden kann. Aber auch deutsche Traditionsmarken finden sich im Ranking. So sehen die Deutschen vor allem Traditionsmarken wie Opel (20 % – Platz 2), Audi (15 % – Platz 5) und BMW (11 % – Platz 8) bedroht.
„Etablierte Marken stehen aufgrund der hohen Dynamik bei Elektromobilität, Innovationsdruck, neuen Wettbewerbern und Nachhaltigkeitsanforderungen wie dem Verbrennungsmotoren-Verbot vor der Herausforderung, ihre Relevanz zu sichern“, sagt Matthias Riemer, Partner bei Simon-Kucher. „Ohne Anpassung droht auch deutschen Traditionsmarken der Verlust von Marktanteilen und Vertrauen!“
VW auf Platz 1 vor Ford & Skoda
Was Marken betrifft, bleibt VW die beliebteste Nicht-Premium-Marke vor Ford und Skoda. Was den Antrieb betrifft, stehen die Zeichen auf Elektromobilität: 61 Prozent der Deutschen sehen E-Autos als die Zukunft. Hier steigt die Nachfrage von 52 Prozent auf 56 Prozent, bei Premium-Autos sogar auf 63 Prozent. Generell zeigen sich die Deutschen aber technologieoffen. So erwägen 60 Prozent Benziner, 51 Prozent Plug-in-Hybride, 49 Prozent Hybride und 27 Prozent Diesel.
Sinken sieht die Studie die Zahlungsbereitschaft für Leasing/Abos. „Während die Auto-Kauflaune der Deutschen steigt, sieht der Leasing-Sektor trotz steigendem Kunden-Interesse sinkende Zahlungsbereitschaft“, so Alexander Dietz, Senior Director bei Simon-Kucher. „Grund ist vor allem der steigender Wettbewerbsdruck, wie ihn neue Marken aus China befeuern. Etablierte Hersteller sehen sich gezwungen in diesem Vertriebskanal nachzuziehen. Auch gegen den bestehenden Wettbewerb.“ Bereits jetzt erwägen 34 Prozent der befragten Deutschen den Kauf eines chinesischen Autos.
„Autokäufer auf den letzten Metern noch von einer neuen Marke überzeugen? Das ist fast unmöglich“, sagt Riemer. So haben sich laut der Berfragung bereits 60 Prozent der Deutschen bei der Marke ihres nächsten Autos festgelegt. Bei der Antriebsart sind sich bereits 71 Prozent sicher. „Umso wichtiger ist es für Autohersteller, sich langfristig aufzustellen und mit den richtigen Strategien nachhaltiges Wachstum zu schaffen. Der Schlüssel: Kundenorientierte Ausrichtung am Markt, und zwar dynamisch umgesetzt.“
Mcdaun meint
Der Grandland meines Nachbarn hat nach 4, 5 Jahren und 50 k Laufleistung einen Motorschaden. Opel bot aus Kulanz 15 %, der Händler ebenfalls, mein Nachbar sollte noch 7 K zahlen. Unser Opel stand 10 Tage in der Werstatt, Ersatzteil kam nicht, das alte wurde wieder eingebaut, jetzt hat der Wagen 4 Fehlermeldung und zieht nicht, zurück in der Werkstatt. Nach 5 Jahren und 63 k Laufleistung. Ergebnis kommt noch, aber bei solchen Erfahrungen werde ich nie wieder einen Opel fahren.
brainDotExe meint
Montagsautos gibt es bei jedem Hersteller.
Ich hatte bisher zweimal Opel und wenn sie ein passendes Modell gehabt hätten, als ich in die Mittelklasse gewechselt bin, wäre es wahrscheinlich immernoch ein Opel.
Ansonsten würde ich auch heute noch einen Opel empfehlen, wenn das passende Modell im Portfolio ist. Alleine schon aus Sympathiegründen zur Marke.
Deine Mudder meint
Wer heute einen Opel kauft, der kauft Peugeot, das sollte man wissen. GM-Opel waren wohl besser als ihr Ruf.
brainDotExe meint
Peugeot würde ich alleine wegen der hässlichen Optik schon nicht kaufen.
Opels aktuelle Autos hingegen sehen sehr gut aus.
Deine Mudder meint
Die Motoren sind die selben und darauf kommts an.Optisch sind sich Peugeot und Opel auch viel näher als z.B. Skoda und VW. Wer den Peugeot hässlich findet, aber den Opel toll will vielleicht einfach die Realität nicht sehen.
Jeff Healey meint
„GM-Opel waren wohl besser als ihr Ruf.“
Das kann ich nur bestätigen. Speziell die 1,4er, 1,6er, 1,8er und auch die letzten 2,0er Benziner sind quasi über Jahrzehnte hinweg von Opel weiter entwickelt und verbessert worden, waren besonders in den letzten Baujahren extrem ausgereift. Allesamt kreuzbrave Vierzylinder mit einfachster Saugrohr-Einspritzung.
Kein Turbo, kein Kompressor, keine Direkteinspritzung, keine technischen Mätzchen. Nicht besonders sparsam und stark, aber auch nicht lahm, wenn man das richtige Öl drin hatte, und wusste, wie sauber und homogen diese Maschinen bis zum roten Bereich zu drehen sind.
So gut wie unverwüstlich.
In unserer Familie fahren immer noch vier von den Dingern, sie liegen allesamt zwischen 240.000 und 300.000 Kilometer Laufleistung, ohne jegliche teure Reparaturen.
Die laufen und laufen und laufen. Den ganzen Downsizing-Schrott der letzten zehn, fünfzehn Jahre sparen wir uns, überspringen wir einfach. Das ist auch eine Form der Nachhaltigkeit, wenn man so will.
Die nächste Fahrzeuggeneration wird bei uns elektrisch, etwas anderes macht für uns keinen Sinn mehr.
M. meint
„nie wieder Opel“ ist hier auch ein Nick ;-)
Davon abgesehen, das ist natürlich außerordentlich ärgerlich, für eine ehrliche Bewertung müsste man diese Geschichte allerdings verifizieren und dazu noch herausfinden, was „der Nachbar“ mit dem Auto so angestellt hat.
Wenn man will, bekommt man sowas in viel kürzerer Zeit klein.
Und statistisch betrachtet sind Einzelschicksale nicht sonderlich interessant – gilt für alle Marken.
Deine Mudder meint
PSA Technik, Zahnriemen im Ölbad, da ist der Motorschaden fast vorprogrammiert, Ford hatte ähnlichen Murks fabriziert. Dass sich sowas in Zeiten des Internets nicht zu den Kunden herumspricht und diese Marken überhaupt noch gekauft werden …
Jeff Healey meint
Viele sind in Hinsicht Fahrzeug-Auswahl uninformiert.
Ich würde mir, wenn es unbedingt noch einmal ein Verbrenner sein müsste (fällt mir eh nicht mehr ein) eher einen gut gebrauchten Vierzylinder GM-Opel kaufen, als einen der aktuellen Dreizylinder.
eCar meint
So ist es. Wie vor kurzem bei einer Bekannten erfahren: Opel Corsa Bj. 2021 mit 1.2 Turbo –> Alle 20000km Spezialölwechsel, sonst löst sich der Zahnriemen auf. Nach ca. 60000km Zahnriemenwechsel, weil dieser dann so gut wie hinüber ist. Was sich PSA dabei gedacht hat, erschließt sich mir nicht.
Jeff Healey meint
Hallo eCar,
PSA hat den Versprechungen eines großen Zulieferers geglaubt, wie übrigens ein paar andere Hersteller auch: Der neue Zahnriemen im Ölbad sollte angeblich sehr lang halten und besonders leise sein. Pustekuchen.
PSA geht bei neuen Modellen vereinzelt wieder zurück zum Kettenantrieb.
M. meint
Ok, was beim konkreten Modell verbaut ist, weiß ich mangels Interesse am Fahrzeug auch nicht. Ich war schon bei „Zahnriemen“ raus. Der muss gar nicht ins Ölbad. Ist natürlich die Krönung des Wahnsinns. :-)
Jörg2 meint
Zu „Audi“ passen die heutigen Pressemeldungen:
Gewinn -91%
Umsatz -5,5%
Stückzahl -16%
(Jeweils Vergleich Vorjahr)
Andreas meint
Da schlug die 1,5 Mrd. Rückstellung für die Schließung des Werkes in Brüssel voll rein.
Jörg2 meint
Die Brüssel-Rückstellung ist nicht vom Himmel gefallen.
Sie ist deutliches Symptom für den Zustand des Unternehmens.
Elvenpath meint
Die Anhänglichkeit an veraltete Technologien als „Technologieoffenheit“ zu deklarieren ist immer wieder witzig.
derJim meint
Es bleibt die Frage: Warum ist Geely auf Platz 4? Die Marke gibt es ja nicht mal als eigene Marke in der EU. Verstehe das wer will. Oder es ist ein wunsch, dass die dahinter liegenden Marken wie Volvo, Polestar, Ora, Geometry usw. wieder verschwinden. Verstehen kann ich die Antwort aber nicht :)
South meint
Mann, die E Autos müssen aber auch für alles Übel der Welt herhalten. Opel ist schon seit gut zwei Jahrzehnten im Niedergang, da waren E Autos noch Science Fiction. Wir hatten in der Familie früher auch einen Opel, damals war die Qualität schlecht und bei der Reparatur dann keine Kulanz. Das merken sich verärgerte Kunden und deren Bekannte langfristig, denn man „empfiehlt“ dann weiter…. und wenn das Image mal weg ist, dann kann eine Marke machen was sie will…
Und befürchten tut da keiner was, die teuer aufgebaute Marke verschwindet dann….
Dagobert meint
Nur weil ich GLAUBE, dass eine Marke verschwindet, BEFÜRCHTE ich das noch lange nicht. Vielleicht begrüße ich es sogar?
Davon Abgesehen ist Hersteller nicht gleich Marke.
Den HERSTELLER Opel gibt es nicht mehr, das ist jetzt die Peugeot Société Anonym. Die Marke Opel wird weiter bestand haben, ist aber inzwischen in etwa so deutsch wie die Marke Smart.
M. meint
Inzwischen?
Der Laden gehörte vorher Amerikanern, die haben den aber nicht verstanden.
Vielleicht ist man jetzt etwas näher dran. Wenn auch nicht wirklich „da“.
Kaunitz meint
Zölle für Dritte und überhöhte Preise für veraltete Konzepte und Produkte, das Erfolgsrezept der europäischen Autoindustrie. Daher werden diese Marken verschwinden.
Kein Wunder, wenn Kunden ausbleiben. Parkplatzprestige ist auch passé, bis auf wenige Ausnahmen in Gruppen der Bevölkerung.
Ich bin froh, diesem Wucher durch rechtzeitigen Kauf eines erstklassigen chinesischen BEV ausgekommen zu sein. Dessen Aktienkurse haben sich auch erheblich besser entwickelt, als die der ach so tollen europäischen Präpotenzfirmen, die am Öl hängen.
Smartino meint
Parkplatzprestige? Was ist das?
Bist du stolz, wenn du den schönsten Parkplatz ergattert hast??
BEV meint
is mir sch.. egal .. Firmen kommen und gehen, kennt noch jemand die Kutschenbauer?
Thorsten 0711 meint
Kühnle, Weber, Glinkowski…
😅😅😅
E.Korsar meint
Kufa, Sawa.
Rhetorische Fragen beantworten macht Spaß!
Data meint
Ja. Kennt noch jemand.
Future meint
Grundig klebt doch immer nich auf irgendwelchen Geräten drauf.
Die Namen werden also bleiben. BMW klebt man dann halt auf einen BYD drauf – passt auch schon mit den drei Buchstaben.
brainDotExe meint
Im Leben nicht.
Mäx meint
Dann bloß keinen Mini kaufen gelle.
Oder den bisherigen iX3, der bei Brilliance gebaut wird.
South meint
Aber hallo, das ist kein Science Fiction, aktuell Mini von BMW, oder Smart von Mercedes…. da kaufst du nen Chinesen kaufen, also da würde sogar ich mir lieber das Geld und Markengedöns sparen und nen echten Chinesen kaufen….
Also günstiges und gutes Auto ohne teures Emblem funktioniert…. gang und Gäbe …. dann legt man eben kein Wert auf das Markenemblem.
Aber teures Auto von teurer Marke vom billigem Hersteller ist Kundenveralberung… das wird wahrlich nicht lange brauchen, bis sich das rumspricht…
M. meint
Mäx meint
05.11.2024 um 13:43
Dann bloß keinen Mini kaufen gelle.
Oder den bisherigen iX3, der bei Brilliance gebaut wird.
Der Unternehmen Brilliance BMW gehört zu 75% BMW.
Das ist vielleicht eine Erwähnung wert.
Und ein Grund, irgendwo ein BMW-Logo auf einen BYD zu kleben, kann ich da auch nicht erkennen.
Außer, die Partei befiehlt es, aber das hat ja dann keine technischen oder wirtschaftlichen Gründe und funktioniert auch nur IN China. ;-)
brainDotExe meint
@Mäx:
Weder der iX3 noch der Mini sind BYD mit Label.
Der iX3 ist eine BMW Entwicklung und wird von BMW Brillance gebaut.
Der Mini ist eine Entwicklung vom Joint Venture von BMW und GWM und wird von diesem gebaut.
Future meint
Wie ist das denn beim Marktführer in Deutschland? VW und Skoda sollen ja ein identisches Produkt sein, nur Markenzeichen und Optik sind ein bisschen anders. Warum wird das teurere Produkt dann überhaupt gekauft?
Stefan meint
Seat kommt hier gar nicht vor? Wurde aber hier im Forum schon öfter abgeschrieben.
Deine Mudder meint
Opel existiert doch jetzt schon nicht mehr wirklich, sind Peugeots mit anderem Logo.
David meint
Ja, der Verkauf des Traditionsunternehmens Opel ist ein schwerer Schlag für Deutschland gewesen. Allerdings ist dieser Schlag etwas mehr als 95 Jahre her.
Deine Mudder meint
Opel unter GM bot in Europa aber eigenständige Technik bzw. eine Alternative zu anderen Herstellern, eben GM Technik, Opel unter PSA/Stellantis ist faktisch Peugeot und den Italienern steht dasselbe Schicksal bevor, Fiat soll motorenmäßig ganz ordentlich sein, wird aber auch auf PSA Technik umgestellt.
brainDotExe meint
Aber halt mit deutlich besseren Design.
M. meint
Finde ich nicht. Das einzige, was (außer Preis und meistens Batteriekapazität) gegen Peugeot spricht, ist das irre Cockpit, bei dem sich größere Menschen die Hände brechen, wenn sie lenken und auf den Tacho schauen wollen.
Bei allen anderen Marken (ok: fast allen) hat man ein brauchbares Konzept gefunden.
brainDotExe meint
Peugeot hatte schon immer die, in meinen Augen, hässliche Säbelzahn Optik. Opel war immer näher an dem hierzulande beliebten „Böser Blick“ Design dran.
M. meint
Geschmack ist Geschmackssache.
Es gibt ja Leute, denen gefällt ein Tesla Y. Muss man ja auch nicht verstehen, oder? ;-)
RainerLEV meint
Die Aussage ist mir zu pauschal. Die STLA Plattformen werden nicht von Peugeot exklusiv entwickelt. Opel hat seine Anteile an der Entwicklung und hat viele Freiheiten (unter dem strengen Kostendiktat selbstverständlich). Das Problem ist der Noch-CEO, der laut drüber nachdenkt, Marken zu schließen. So Banane muss man erstmal sein.