Die Stimmung in der deutschen Automobilindustrie hat sich im November wegen der Auftragsflaute deutlich eingetrübt. Das entsprechende Barometer fiel auf minus 32,1 Punkte, von minus 28,6 Zählern im Oktober, wie das Münchner Ifo-Institut zu seiner Unternehmensumfrage mitteilte.
„Die Branche steckt fest in der aktuellen Gemengelage aus tiefgreifender Transformation, intensivem Wettbewerb und schwacher Konjunktur“, sagte Ifo-Branchenexpertin Anita Wölfl.
Die Unternehmen beurteilen ihre aktuelle Geschäftslage nochmals deutlich schlechter als im Oktober. Zudem blicken sie den kommenden sechs Monaten noch pessimistischer entgegen.
Das Stimmungstief ist vor allem der schwachen Nachfrage geschuldet: „Der Auftragsberg, den die Unternehmen der Autoindustrie angesichts von Pandemie und Lieferkettenproblemen seit Anfang 2021 angehäuft hatten, ist abgearbeitet. Neue Aufträge kommen herein, reichen aber nicht aus, um die Kapazitäten auszulasten“, so Wölfl.
Die Krise in der Autoindustrie zeigt sich auch bei der Arbeitsnachfrage: Der Indikator der Beschäftigungserwartungen ist zwar im Vergleich zum Vormonat etwas gestiegen, erreicht aber ein Langzeittief. „Viele Unternehmen der Autoindustrie halten sich bei Neueinstellungen zurück oder diskutieren über Stellenkürzungen“, erklärt Wölfl.
Auch beim Auslandsgeschäft blicken die Unternehmen den kommenden Monaten pessimistisch entgegen. Ein negativer Trump-Effekt scheint allerdings ausgeblieben zu sein. Der Indikator der Exporterwartungen ist vielmehr von Oktober auf November gestiegen. „Die Unternehmen warten noch ab, wie sich die Handelspolitik entwickeln wird“, sagt Wölfl. Zudem habe der Dollar nach der Wahl kräftig aufgewertet, wovon die Exporteure profitieren könnten.
Gerry meint
Leute googelt mal „osborne effect on the car industry“.
Die Nachfragedelle wurde schon vor Jahren ausführlich beschrieben.
Die Verzögerungstaktik der Hersteller und der Schlingerkurs der Politik verstärken diesen Effekt noch.
Schwierig wirds für diejenigen die zu spät auf eAutos gesetzt haben.
Jörg2 meint
„Schwierig wirds für diejenigen die zu spät auf eAutos gesetzt haben.“
Ich befürchte, die internen und externen Mechanismen (von Wirtschaftsgesetzmäßigkeiten über Personalentwicklungsergebnisse in den Führungsetagen bis übliches menschliches Verhalten…) führen dazu, dass Verbrennerhersteller fast chancenlos sind, aus einer solchen Marktumstellung halbwegs gut herauszukommen.
Immer dann, wenn der neue Markt von völlig anderen „Personengruppen“ aufgemacht wird, haben die alten keine Chance. „Personengruppen“: alt -> Personen aus dem Automobil- und Maschinenbau; neu -> Personen aus dem Bereich IT.
Die „Denke“, die Entwicklungsgeschwindigkeit und die zentralen Themen sind dann andere. Haben diese Neuen Erfolg (es reicht ein kleiner Teil davon), ist das (in der Regel) ein untrügerisches Zeichen dafür, dass das Alte überholt ist.
Schnelle Skalierung, Reduktion auf das Wesentliche… führen zu einem Kostenvorsprung, der durch die Alten nicht mehr aufholbar ist. Ihnen (den Alten) bleibt für eine Weile der Nischenbereich ihrer alten Produkte und im neuen Markt der Bereich, der (weil eventuell nicht ausreichend skalierbar) von den Neuen nicht bespielt wird.
Wir erleben bei der Autoindustrie live und in Reinstform diese Mechanismen.
David meint
Hinterher hat man es vorher gewusst. Wenn man sich anschaut, wie ein reiner Elektroautohersteller namens Tesla in das Jahresende trudelt, dann wäre man lieber nicht für Tesla in Deutschland oder Europa oder das USA-Geschäft verantwortlich. Der CyberTruck macht Produktionspause, weil es keine Nachfrage gibt. Die mehreren Millionen Bestellungen waren offenbar nur 40.000. Die haben die eh schwachen Model S und Model X Absätze komplett kannibalisiert. Ein Lehrstück für miserables Marketing! Neue Modelle sind nicht in Sicht. Facelifts kann Tesla nicht.
Das wissend kommt man drauf, die klassischen OEM sind gar nicht so schlecht bedient mit ihren Verbrennern, die sie noch in riesigen Stückzahlen verkaufen können. Selbst wenn einzelne OEM nächstes Jahr 25 % Elektroanteil erreichen, bedeutet das im Umkehrschluss, sie verkaufen 75 % Verbrenner. Da die verbrennerspezifische Weiterentwicklung schon lange weitgehend gestoppt ist, hat man die Kosten gut reduziert. Auch wird man die Preise erhöhen. Wer Verbrenner möchte, musste indessen lernen, dass die superniedrigen Einstiegspreise Kann das auch nicht haben kann vorbei sind.
D.h., aber noch lange nicht, dass es keine Krisen auf dem Automarkt gibt. Das ist ja eine Folge anderer Themen und letztlich ist so ein Zyklus nicht zu vermeiden. Das beinhaltet immer die Chance, die Struktur etwas zu bereinigen.
Jörg2 meint
Du hast nichts verstanden.
Ist Tesla Deine persönliche Benchmark? Oder warum bringst Du diesen Hersteller aufs Tapet? Es war keine Rede von irgendeinem Unternehmen.
VW wäre mit seinem Schlingerkurs (Werksschließungen, Arbeitskräfteentlassung, 1,4 Millarden Steuerhinterziehung in Indien, bisher kein weltweit halbwegs marktgängiges BEV…) doch auch eine gute Reibefläche.
hu.ms meint
Ein weltweit marktgängiges BEV gibt es nicht !
Dafür sind die ansprüch in den 3 grossen märkten inzwischen viel zu unterschiedlich.
VW MEB dominieren europa – in china floppen sie. Teslas brechen in europa ein und in USA + china erstmals rückläufig. BYD dominiert in china in europa und china aber nur ein paar tausend verkauft.
Um überall gut dabei zu sein, ist eine technisch gute anpassungsfähige plattform notwendig, auf die dann karosserien, innenausstattungen und bedienkonzepte, angepasst an den jeweiligen markt gesetzt werden.
Hat aktuell keiner, wer die hohen entwicklungskosten aufbringen kann wird aber bestehen.
Fritzchen meint
Hersteller reden von einer schwachen Nachfrage. Richtiger ist allerdings das fehlende Angebot an bezahlbaren Autos für den Normalbürger. Ohne drastischen Rückgang der Dividenden wird auch so schnell keines kommen. Das Entertainment muss raus aus dem Auto. Irgendwann wird einer damit anfangen.
Deine Mudder meint
Liegt an politischen Vorgaben, das „Entertainment“ wird mit den obligatorischen Assistenzsystemen nicht weniger werden, in 10 Jahren müssen Kleinwagen Radar, Infrarotsichtgeräte und Fahrtenschreiben haben, wenn das so weiter geht.
Unter 30k wird es vielleicht in absehbarer Zukunft garkeine Neuwagen mehr geben (können), dass der Gesamtmarkt da irgendwann einbricht liegt auf der Hand. Aber derlei Politik ist auf Dauer nicht tragfähig und wird abgewählt werden.
Yoyo meint
Solange in manchen Gegenden rotgestrichene Besenstiele aufgestellt und gewählt werden, wird sich wenig ändern.
Frag mal in früheren roten Hochburgen nach….
Duesendaniel meint
Das katastrophale Erbe der Union wird ja schon bald weiter ausgebaut werden, aber merken werden es deren Wähler trotzdem nicht. Ist wie in Amerika: Einmal vollends von der Realität entkoppeln und dann mit Vollgas in den Untergang.
Deine Mudder meint
Diese Gesetze wurden auf EU Ebene geschaffen und müssen auch auf EU Ebene wieder rückgängig gemacht werden, aber wenn es in D, I und F nur schlecht genug läuft wird es auch so kommen.
South meint
Die Verpflichtung zur Assistenzsystemen ist wirklich nichts neues, z.B. bei Airbag, ESP etc. und es macht auch Supersinn sinnvolle Standards zu etabllieren, anstatt einfach blind das billigste Auto zu produzieren. Mit Radar z.B. können viele teure Unfälle, also runter bis zum Parkrempler, leicht vermieden werden und sind in Summe für die Autofahrer besser, als wenn man sich diese System beim Kauf spart.
Keine Frage, es gibt tatsächlich aber auch überbordende Bürokratie, was aber nicht automatisch bedeutet, dass jede neue Regelung gleich eine ist.
Übrigens am Rande bemerkt, wer denkt, dass populistische oder gar totalitäre Regime davon weniger versprechen, da liegt man weit daneben. Solche Systeme leben von der systematischen Förderung der eigenen Elite und von der Unterdrückung des großteils der Bevölkerung und sind ganz sicher alles andere als unbürokratisch… ;-)
South meint
… als witziges oder besser tragikkomisches Beispiel Usbekistan, bei denen der Despot weiße Autos bevorzugt und es Malus auf alle andere Farben gibt…
South meint
Hihihi, oder auch ganz lustig, am unteren Ende Nordkorea, bei dem einen sogar der Haarschnitt vorgeschreiben wird…
South meint
Hihihi, oder auch ganz lustig, am unteren Ende Nord kor ea, bei dem einen sogar der Haa rsch nitt vorgeschreiben wird…
Deine Mudder meint
Die Grünen sind auf ihre Weise auch Populisten, es braucht ein Zurück zur gesunden Vernunft.
South meint
Ich wusste gleich, dass die Legalisierung von Hanf negative Folgen haben würde, aber dass es gleich so schlimm ist…. Grün sind Populisten? Donnerwetter. Wie ist dir denn dieser Geistesblitz in die Glieder gefahren? Und bei solchen Kommentaren tu ich mich immer schwer, wenn jemand von „gesunder Vernunft“ schreibt…
Kleiner Tipp. Bei Höcke könnts nen Scheitel und nen kleines Bärtchen werden und billige Autos sind dann dein kleinste Problem….
South meint
Schau dir doch mal diese Regime an. Es ist doch völlig realitätsfremd, dass solche Regierungen sich um irgendwie um ein Problem des kleinen Mannes scheren. Die Türkei hatte die letzten Jahre eine Inflation von 72%, 54% und geschätzt diese Jahr um die 50%. Die hohe Inflation ist in Russland übrigens das kleinste Problem, da reden wir von Kri eg. Und in Nordkorea verhungern die Leute.
Populistische Regime bedienen ihr Kernklientel, eine Elite, oder glaubst du Erdogan, Putin oder unten dann KIM Jong-un schert sich auch nur eine Minute um dein günstiges Auto oder Bürokratie? Diese Regime kommen mit Lügen nach oben, sähen gezielt Unsicherheiten, da brauchen sie dich noch, danach bist du derjenige der die Kohle für die Elite ranschafft und wenn du aus der Reihe tanzt eine Zielscheibe…
Aber in einem hast du Recht. Um E Autos musst du dir dann keine Sorgen mehr machen…
hu.ms meint
Entertainment hat mit den sicherheitssystemen nichts zu tun.
Ich habe bei meinem ID.3 dieses abgeschaltet (= schwarzer mittenbildschirm) und abstandsassistent, spurhalter, schildererkennung und klimamenue funtionierten trotzdem.
South meint
Die Autokrise ist zum großen Teil hausgemacht. Das Autoangebot mit übermäßigen Preissteigerungen der letzten Jahre trifft gesättigten, überlaufenen Markt, bei denen viele Kunden kaum oder keinen Inflationsausgleich bekommen haben, dann noch bei zuwenig Innovationen vorallem bei Software, E Antrieb und sogar Rückschritte bei der Qualität. Garniert mit absehbaren Hindernissen wie Trump oder verstärkten Wettbewerb mit China und zwar in China und sehr wahrscheinlich auch in Europa. Von einer sehr wahrscheinlichen Taiwankrise ganz zu schweigen.
Selbst ohne E Autos wäre der Markt in eine tiefe Krise gerutscht. Es mag uns nicht gefallen, aber wir müssen wieder bessere Preis- Leistung bieten und die Überkapazitäten abbauen. Die Zuliefer und Absatzmärkte besser diversifizieren. Einfach weiter so und wieder alle Probleme nur mit Subventionen zuzukleistern, wird die Probleme nur verschärfen… und uns gesellschaftlich teuer zu stehen kommen.
hu.ms meint
Umsatzdellen wie aktuell in europa gab es schon mehrmals. Wird sich auch wieder ändern.
Problematisch ist das wegbrechen des chinesischen marktes !
Die KP will die übernahme durch chinesische firmen.
Ob das jetzt über ein paar jahre passiert oder schlagartig (taiwan annektion!) ist am ende eigentlich egal. Es trifft alle ausländischen marken – auch tesla.
Je mehr ein hersteller bisher in china umsatzanteile hatte, desto stärker wird es ihn treffen.
Wie schreibt einer immer hier: time will tell…
hu.ms meint
Die änderung der antriebsart sehe ich weiniger als herausfordrung.
e-motor, reku, ladeplanung haben inzwischen fast alle drauf.
Die digitalisierung = anzeigen, bedienung, zusatzfunktionen wie sprachsteuerung ist die größere herausforderung. Man muss den geschmack/die vorstellungen der kaufinteressenten treffen, die in allen 3 grossen märkten unterschiedlich sind – folglich auch unterschiedlichen bedienkonzepte realisieren.
Jörg2 meint
hu.ms
Die ingenieurtechnische Seite ist das kleine Problem. Laborlösungen bekommen ALLE hin. Eine Produktion dann schon weniger. Eine Produktion, die ein Produkt mit Marge auf den Markt bringt… da wirds dann schon ganz ganz dünn.
Wer zu teuer einkauft und/oder Margenverluste durch zu lange externe Vorketten hat, der kann bei der Angebotspreisfindung ganz ganz schlecht aussehen.
Ford hat seine BEV-Ergebnisse öffentlich gemacht. Ich vermute, den anderen Alt-Verbrennerherstellern wird es nicht viel anders gehen. Wären da aktuell tolle Ergebniszahlen zu vermelden, würden wir es alle jeden Tag mehrmals lesen können.
Andi EE meint
Das Bedienkonzept ist seit 2 Jahrzehnten gegeben, Google(Android) und Apple haben das in der Welt breitstmöglich umgesetzt. Milliarden von Nutzern haben das in allen Kontinenten auf Smartphones und Tablets bestätigt. Sprachsteuerung kommt als Ergänzung hinzu, auch nix Besonderes mehr.
Aber gut, VW kann sich auch noch ein zweites Mal blamieren, wenn sie das „Bedienkonzept“ für drei Märkte unterschiedlich auflegen. Selbst mit der vollständigen Autonomie wird der grosse Touchscreen zum Illustrieren von Absichten, Erklärungen, Eingaben von Text, Bestätigen von Zielen und nicht zuletzt für die Unterhaltung, immer bleiben.
hu.ms meint
Sieht man ja am tesla-absatzrückgang in D und europa, dass deren angebot – jetzt wo es genügend alternativen mit herkömmlicheren bedienungskonzept gibt – eben lange nicht mehr so gefragt ist.
hu.ms meint
…und warum hat tesla diese bedienkonzepte nicht bei google und apple eingekauft – wenn sie doch fast alle nutzer von ihren wischkastl her kennen ?
Envision meint
Die flinken, günstigen Chinesen machen jetzt leider doch das, was sie z.B. im Smartphone Bereich schon gemacht haben – und Player wie Xiaomi legen bei den BEV gerade erst los.
China als – DER Cashcow Absatzmarkt der 90er – quasi weg und dazu chin. Konkurrenz auf heimischen Märkten bei Rekordlohn und hohen Steuern/Energiekosten ist Todesurteil – droht ähnliches Szenario wie deutsche Unterhaltungselektronik Industrie.
Was mich gruselt: mit 1300 Milliarden Sozialausgaben pro Jahr inklusive Rente/Krankenversicherungen (die erst mal erwirtschaftet werden müssen) und kommende Babyboomer Rentenwelle strangulieren wir uns ohne extreme Maßnahmen die nächsten 10 Jahre quasi von selbst und werden nach unten durchgereicht, Tendenz zur selbst Beschleunigung.
Future meint
Die deutschen Autos sind in China nicht attraktiv. Das hat nichts mit der Partei zu tun, sondern mit dem fehlenden Angebot. Tesla als anderer ausländsicher Hersteller ist attraktiv in China und wird sehr gut gekauft.
Die Partei möchte halt, dass mehr Elektroautos in China verkauft werden und hat entsprechende Anreize geschaffen. Die deutsche Industrie konnte sich halt nicht vorstellen, dass das klappt und damit auch immer weniger Verbrenner in China gekauft werden. Deshalb verkauft VW nun in 2024 etwa 1,1 Millionen weniger Autos in China als 2023. Das ist bitter, aber lässt sich nun nicht mehr ändern.
Kaiser meint
In China läufts noch halbwegs für Tesla. Noch.
Future meint
Bei den Kunden hat Tesla in China ein sehr gutes Image. Das ist völlig anders als mit den deutschen Elektroautos in China. Der Markt ist verloren. Bei Tesla wird man halt sehen, wie sich der Handelskrieg zwischen USA und China im nächsten Jahr hochschaukelt. Aber Tesla produziert ja vor Ort und hat bisher einen guten Draht zur Regierung.
Es wird ein spannendes Jahr – vor allem endet in 2025 meine achtjährige Garantie auf den Akku …
hu.ms meint
Und wenn der trumpler mit heftigen zöllen auf china losgeht und Elon in seiner regierung sitzt, wird ganz sicher eine tesla-produktionsausweitung in china genehmigt…
und am SO ist Weihnachten und Ostern am selben tag !
Deine Mudder meint
Richtig, China dürfte als Markt für ausländische Hersteller weg sein und auch nicht wieder kommen, also kann man sich das E-Auto als chinesischer Sonderweg auch ganz in die Haare schmieren und braucht der KP nicht weiter hinter her laufen.
Musk passt auch eher in die Rolle des Dajjal als des Messias.
Dagobert meint
Ich habe mir im März angeschaut was die OEMs und Tier 1 alles bei uns nominiert haben, dann habe ich mir angeschaut was sie seit 2022 davon tatsächlich abgerufen haben, danach habe ich Bewerbungen geschrieben und 3 Wochen später gekündigt.
Das war bislang meine mit Abstand beste berufliche Entscheidung.
Jörg2 meint
Die Ertragslage ist schlecht. Da wird dann des Kaufmanns Leidensgesang halt lauter.
Ach die „Kreativität“ bricht sich Bahn: s. Steuervergehen eines großen deutschen Automobilherstellers in Indien (Importtrickserei).
Und, Wahlen stehen vor der Tür und den Politikern sind Wunschzettel zur Wirtschaftspolitik zu überreichen.
Gernot meint
Im Januar 2023 hat Mercedes noch 921 EQE-Modelle in China abgesetzt. Im Dezember 2023 noch 127. Im Oktober 2024 0. In Worten: Null.
Auch Mercedes gilt in China als altbacken und rückständig in Sachen ADAS und Infotainment. In sozialen Medien in China kursieren zahlreiche Memes und Kurzvideos, die Mercedes Features mit den Features chinesischer Autos vergleichen und sich über die Rückständigkeit von Mercedes lustig machen. Einst war Mercedes ein Statussymbol. Wenn man einen Mercedes fuhr, hatte man es geschafft. Jetzt gilt man in China eher als Depp, wenn man noch einen rückständigen Mercedes kauft.
Und daran sind eben nicht die Arbeitnehmer in Deutschland schuld. Oder die Strompreise in Deutschland. Oder die abrupt entfallene Kaufprämie in Deutschland. Oder Subventionen in China. Oder was sonst uns die Manager hierzulande immer einreden wollen. Daran ist das Top-Management von Mercedes schuld, das es nicht schafft, Mercedes Modelle aufzulegen, die die Kunden attraktiv finden. Die EQE- und EQS-Modelle sind beeindruckend effizient, aber wirklich komplett an den Kunden vorbei designed.
Ole Källenius hätte vor 4 Jahren gefeuert werden müssen, aber man hält weiter und weiter an ihm fest. Gerade hat er Smart ruiniert, weil er trotz absehbarer Gefahren null Diversifikation betrieben und zu 100% alles auf die Karte China gesetzt hat. Man hält weiter an ihm fest, bis Mercedes komplett ruiniert ist.
Yoyo meint
1 +
Future meint
In Europa klappt das ja etwas besser mit den rückständigen und altbackenen Mercedes-Modellen. Insofern ist die Party halt vorbei, aber es geht ja weiter.
hu.ms meint
Volle Zustimmung !
Gilt auch für alle anderen OEM in china – insbes. VW.
David meint
Die Stimmung wird wieder besser werden, wenn es nächstes Jahr den Elektroautoaufschwung gibt. Der findet nämlich unter Beteiligung der schlauen und der erfolgreichen Menschen in Deutschland statt. Nächstes Jahr zumeist nicht kaufen werden die Jammerlappen, die ihre eigene Leistung mit 46,3 Millionen Beschäftigter multiplizieren und dann auf ein verheerendes Bruttosozialprodukt für Deutschland kommen. Deshalb schreiben sie Deutschland ab. Die Logik ist nachvollziehbar. Aber die Welt besteht nicht nur aus Obergefreiten, die sich in ihrer unteren Mittelmäßigkeit durch das Erwerbsleben wurschteln und die vielen Niederlagen, die sie dabei erlitten haben, gegen das Land richten. Wir werden nächstes Jahr das zweite Auto durch ein Neues ersetzen. Natürlich wieder Elektro, natürlich wieder ein deutsches Fabrikat. So ähnlich wird es vielen gehen, wobei so einige ihr erstes Elektroauto bestellen werden.
Future meint
Wir werden viele neue Elektroautos auf den Straßen sehen. Die Kunden freuen sich endlich über günstigere Preise. Marge und Profitabilität wird es bei den meisten Herstellern deshalb weiterhin wohl nicht geben. Da muss man sich halt etwas einfallen lassen, wie das besser werden kann. Ich bin da optimistisch und hoffe auch, dass die neue Regierung nicht wieder zurück möchte in die goldenen 80er Jahre.
Fred Feuerstein meint
Der Obergefreite (hast du eigentlich gedient?) möchte wieder einen Dacia Spring…Schöne Prosa, wirklich lustig. Du scheinst dich mit der unteren Mittelmäßigkeit bestens auszukennen. Ist doch völlig in Ordnung.
F. K. Fast meint
Es gibt auch andere PKW-Hersteller außerhalb Deutschlands, die in der Krise stecken.
MiguelS NL meint
Alle Hersteller stecken in grosse Schwierigkeiten.
Aber da ist nichts aus dem Himmel auf den Herstellern gefallen.
EVFan meint
Ich behaupte sogar, dass sich kaum ein alteingesessener Automobilkonzern seiner Probleme so bewusst ist, wie VW. Leider schafft man es nicht die Probleme ausreichend zu lösen. Dies liegt zum Teil an der Eigentümerstruktur, aber auch an Beharrungen in der Organisation, Mängeln in der Execution und fehlendem Know-how (e.g. Cariad).
Jetzt ist man den radikalen Weg gegangen und kooperiert mit Xpeng, SAIC und Rivian, um schneller zu sein und fehlendes Know-how zu bekommen. Der Wegfall der entsprechenden Arbeitsplätze in Deutschland ist nicht zu vermeiden, wenn man wettbewerbsfähig bleiben oder wieder werden will.
BMW scheint grundsätzlich besser und fortschrittlicher aufgestellt zu sein. Ob es reicht, um zu bestehen, wird man sehen.
Aber das echte Problem der deutschen Automobilindustrie wird Mercedes werden. Die Luxusstrategie funktioniert nur, wenn das Produkt auch absoluten Luxus darstellt hinsichtlich Qualität, Ausstattung und Design. Davon sind z.B. EQS und EQE weit entfernt.
Frank von Thun meint
Die Autoindustrie baut seit 100 Jahren Autos we vor 100 Jahren…..und niemand will das ändern.
Tesla zeigt wie es besser geht, dummerweise wurde Tesla von der „alten“ Industrie erfolgreich als Feind aufgebaut. Im Ergebnis sind die „Alten“ zu teuer und beim „bösen“ Musk kauft man nicht. Ergebnis: Die Leute sind verunsichert und kaufen weniger.
Yoshi meint
Die Lösung liegt doch auf der Hand: Einfach keine Verbrenner mehr anbieten.
NeutralMatters meint
Würde hier anstelle vorschlagen, zunehmend „weniger“ anbieten, weil es leider immernoch so ist, dass nicht alle Lieferketten einen kompletten und akuten Hochlauf von BEV stützen könnten und auch hinsichtlich der verfügbaren Ladeinfrastruktur ein gradueller Hochlauf wichtig ist.
Es gibt allemal für viele Mieter und Straßenparker immernoch keine zufriedenstellenden Lösungen (bspw. Bordsteinladepunkte oder ähnliche Konzepte).
Aber ich würde sagen, seit etwa der 2014er Jahre wurde der Fokus zu stark auf SUVs gelegt, was nur zu überhohen Emissionswerten (Energieverbrauch) führt und das ist gleichsam der Strick, den die in DE ansässigen Automobilisten sich selbst knüpften, in Kombination mit dem EU-Lobbyismus, die CO2-Werte für Klein- und Kompaktwagen zu verschärfen, aufgrund der Reduktion durch Fahrzeugmasse.
Hätten wir kleinere Verbrenner, kleinere/schwächere und damit effizientere Verbrennungsmotoren, wäre die Not längst nicht so groß aber das Rennen um Prestige und automobilen Hedonismus fordert seinen Preis.
Vernunft und clevere Lösungen bleiben bei deutschen Herstellern aus, dafür muss man entweder nach Frankreich, Japan oder Korea schauen.
Bär (NL) meint
„Vernunft und clevere Lösungen bleiben bei deutschen Herstellern aus, dafür muss man entweder nach Frankreich, Japan oder Korea schauen.“
Das mag sein, aber wenn ich ein Auto kaufe, schaue ich (Niederländer) nur auf deutsche Hersteller. Meiner Meinung nach kommen dort immer noch die allerbesten Autos her.
Schade, dass die Deutschen heutzutage etwas minderwertig über ihre eigene Branche sprechen. Ich denke nicht, dass das richtig ist.
(Übersetzt von Google).
MiguelS NL meint
“wenn ICH ein Auto kaufe, schaue ich (Niederländer) nur auf deutsche Hersteller”
Meist verkauften Autos NL Nov-2025
1. ……………… Tesla Model Y – 1.867 (VS)
2. …………… Volvo EX30 – 1.255 (China)
3. ……….. Tesla Model 3 – 1.004 (VS)
4. …….. VW Polo – 813 ( D)
…
Bär (NL) meint
@MiguelS NL:
Das ist nicht die Preisklasse, die mich interessiert…
MiguelS NL meint
“mich interessiert”
??
hu.ms meint
Wieder mal lustige aufstellung: pipi-NL und nur ein monat !
NeutralMatters meint
Bär – Wenn du in der Automotive-Industrie arbeiten würdest, wär deine Aussage bzgl. der Qualität eine andere. Aus meiner Erfahrung hätten nur zwei einen gewissen, höheren Qualitätsanspruch, das wären Mercedes und BMW, wobei die Zuverlässigkeit hier auch unter einer neutralen Gegenüberstellung betrachtet werden muss.
VW und der VW-Konzern ist hinsichtlich der Bauteile aller höchstens Mittelmaß, dafür werden aber Premium-Preise verlangt. Ich würde mir privat keinen VW-PKW kaufen und im hypothetischen Falle, die günstigste Ausführung (Seat/Skoda). Als Privatfahrer wäre Dacia als kostengünstige Alternative zu VW zu sehen.
Jeff Healey meint
„Vernunft und clevere Lösungen bleiben bei deutschen Herstellern aus, dafür muss man entweder nach Frankreich, Japan oder Korea schauen.“
Richtig erkannt. Es geht offensichtlich nicht in die Köpfe unserer Hersteller rein, dass der Markt für hochpreisige und größere E-Fahrzeuge aktuell gesättigt ist. Was fehlt sind die wahren Volksautos zum bürgerlichen Preis. Wie schon angesprochen ist auch die unsinnige Versteifung unserer Hersteller auf SUV‘s ebenfalls und absolut nicht hilfreich: Wo sind die echten Alltags-Könner mit niedriger Ladekante, großem und gerade geschnittenen Heckklappen-Ausschnitt, und flexiblen Innenraum-Lösungen (zum Beispiel wie beim Hyundai Inster)?
Verschiedene Größen an LFP Akkus rein für 300-450 Kilometer Reichweite und Preise von 20K bis 25K, sowie ein klares Design, und unsere Industrie kann sich vor Aufträgen gar nicht mehr retten.
Kasch meint
Und was alternativ, schicke, teure Lastnfahrräder, oder zusperren ? Europäische Fz-Hersteller machen mit jedem BEV Verlust.
South meint
Hihih. Yoshi…. viel Nachdenken muss man bei so ner „Lösung“ nicht….
Yoshi meint
Hihihi, kommt ja auch nicht von mir, sondern wurde schon von mehreren Kommentatoren gefordert. Mit der Zeit gehen und sofort den Verbrennerverkäufe einstellen. Dass da nicht besonders viel nachgedacht wird, hast du gut erkannt.
South meint
Nö, mal wieder glatt gelogen. Du hast doch nicht auf einen Kommentar geantwortet der sowas gefordert hat, sondern einfach mal das so in den Raum gestellt, übrigens gleich mit dem Hinweis „mehreren“ Kommentatoren.
Welche mehrere Kommentatoren haben denn hier geschrieben, dass man zur Lösung der Krise „Einfach keine Verbrenner mehr anbieten“ soll?
Und da sind wir mal wieder bei blau-brauen Denke von dir. Denn dahinter steck, jeder der nachhaltig denkt und für einen schnellen Umstellung auf E Autos will, hat nicht nachgedacht, ist ein blinder grüner Idealist… den du dir ganz nach blauer Denke vorher selbst geschaffen hast, denn sowas hat keiner behauptet….
Yoshi meint
Und da ist es, pünktlich wie ein Uhrwerk – das einzige Argument das man heutzutage braucht:
Blaaaaaaaaauuuuuuuuu-Braaaaaaaaauuuuunnnn😂
South meint
Hihihi, bitte, GELOGEN und blau-braun…. oder hab ich was überlesen, wo denn dein Unsinn je einer geschrieben hätte?
South meint
Aber entschuldige. Schon klar. Du bist ja nur hier, weil du „dir ein E Auto kaufen willst“ muhahahahaha….. alter… Leute mit „Tiefgang“ gibts… die könnt sich kein Comedian ausdenken…
Yoshi meint
Sorry South ich habe nicht mehr ganz so viel Zeit für unsere kleine Fehde, bald geht hier bei uns im Osten der Wahlkampf los und ich muss den Leuten erzählen dass Habeck kommt und Ihre Heizung ausbaut.
Außerdem haben mich meine Geldgeber um kontroversere Kommentare gebeten, da sie 14% BEVs bei den Neuzulassungen als bedrohlich empfinden (haben wohl geschlafen hihi).
Also:
Was macht man denn wenn nach 5 Jahren der Akku kaputt ist wie beim Handy? Recyceln sicher nicht! Und dann müssen die armen Kinder im Afrika einen neuen ausbuddeln!!!!
Und woher soll der Strom kommen ohne Atom, etwa aus dem KOHLEKRAFTWERK????
Es hat heute morgen gefroren, also wo ist der Klimawandel, Fragen über Fragen, kannst du sie mir beantworten South?!?!?
Trotzdem finde ich das Model 3 ziemlich nice.
Yoshi meint
Ich würde mir tatsächlich ein E-Auto kaufen, im Gegensatz zu dir gestehe ich mir aber ein dass es finanziell nicht für mehr als eine Notlösung reicht (gebrauchter id3).
Dann doch lieber Verbrenner, schont die Nerven.
South meint
Ja, klar, und hier haben tatsächlich viele Kommentar geschrieben, dass man zur Lösung der Krise „Einfach keine Verbrenner mehr anbieten“ soll…und dann will das Blasenpack nicht verstehen, dass ich mir einen grottenschlechtes verdammtes E Autos kaufen will… also wirklich, echt jetzt…und früher wurde ich hier gemobbt, weil ich kein E Auto habe von…. ja halt von einem bestimmt nicht imaginären Blasenjünger…. Seufz, Rotz (Taschentuch…) (ironie off)
Hihih, aber so schlimm scheints mit deinen Nerven gar nicht zu stehen, wenn du täglich hier die Stellung gegen die Blase hältst… pardon, dich natürlich täglich ausgewogen vor deinem E Auto Kauf informieren willst….
South meint
Hahahaha. „Es hat heute morgen gefroren, also wo ist der Klimawandel, Fragen über Fragen“, ja da kann ich nur immer sagen, Leere Gläser kann man füllen. Scherben sind halt Scherben….
Dass nenn ich mal nen Abgrund, vom Weltbild bis zum Wissen. Beides hat übrigens eine große positive Korrelation, in deinem Fall ist das aber nicht schmeichelhaft….
Yoshi meint
Om, das „Ironie off“ hätte ich auch verwenden sollen, wenn du nicht mal das raffst wird mir einiges klar…