Die EU verschärft in den kommenden Jahren die CO2-Limits für die Autobranche. Die von 2025 an geltenden Flottengrenzwerte für die Hersteller sorgen für Unruhe und Forderungen nach Erleichterungen. Die EU wird aber wohl auf ihrem Kurs bleiben.
Nach derzeitiger EU-Gesetzeslage drohen Strafzahlungen für Autobauer, deren durchschnittlicher Verbrauch über einem individuellen Grenzwert liegt. 2025 wurde der Flottengrenzwert um 15 Prozent verschärft und die Erfassung vom veralteten Zyklus NEFZ auf den aktuellen WLTP umgestellt. Im Schnitt müssen die Hersteller nun einen Wert von 94 g CO₂/km erreichen. Dafür müssen laut Experten deutlich mehr lokal emissionsfreie Elektroautos verkauft werden. Einige Hersteller wollen die Vorgaben auch mithilfe von Elektroautobauern durch „CO2-Pooling“ erreichen.
EU-Klimakommissar Wopke Hoekstra erklärte laut Heise.de im Namen der Kommission, dass große europäische Hersteller eigenen Angaben zufolge zuversichtlich seien, die Ziele zu erreichen und sich ausdrücklich gegen Änderungen ausgesprochen hätten. „Eine Änderung der Vorschriften würde die gleichen Wettbewerbsbedingungen verzerren und diese Hersteller im Wettbewerb benachteiligen.“ Die EU-Kommission wolle eine entsprechende Verordnung wie vorgesehen erst 2026 überprüfen.
Für zu viel ausgestoßenes CO2 müssen Autobauer Strafe zahlen. Der europäische Automobilverband ACEA hat erklärt, dass der Branche Zahlungen von bis zu 15 Milliarden Euro drohen. Nach den Anpassungen in diesem Jahr plant die EU weitere: Bis 2029 soll der Flottengrenzwert stabil bleiben, dann eine weitere Verschärfung folgen. Zwischen 2030 und 2034 soll der Grenzwert 55 Prozent unter dem Wert liegen, der zwischen 2021 und 2024 galt.
Ab 2035 wird der Flottengrenzwert auf Null gesetzt, was viele ein „Verbrenner-Verbot“ nennen. Einige hoffen, das mit CO2-neutralen, synthetischen Kraftstoffen umgehen zu können – doch die sogenannten E-Fuels sind noch teurer und kaum verfügbar.
ID.alist meint
Wie Frau v.d.Leyen früher sagte, es ist wichtig und richtig.
Ja, 2025 kann etwas anstrengend für einige Autohersteller werden, aber klare und nicht ständig wechselnde Rahmenbedingungen sind immer besser.
Mäx meint
„[…] aber klare und nicht ständig wechselnde Rahmenbedingungen sind immer besser.“
Das ist vor allem wichtig.
Es wird ja oft Jahre im Voraus geplant. Wer hier gut geplant hat und Anstrengungen unternommen hat, dass man Flottenverbrauch 2025 gut übersteht, wäre dann gekniffen.
Aber gerade aufgrund der Vorausplanung ist es wiederum auch erstaunlich, dass manche doch so große Probleme haben.
Steffen meint
Manche Autobauer erscheinen halt wie schlechte, unmotivierte, pubertierende Schüler:innen – rausschieben so lange es geht und bloß nicht frühzeitig anfangen auf irgendwas zu lernen. Und plötzlich ist die Klassenarbeit da. :-)