Die Loyalität der Autokäufer lässt sich anhand verschiedener Faktoren bewerten. Die Marktforscher von Dataforce analysieren sie mit Hilfe von Neuzulassungs-, Bestands- und Besitzumschreibungsdaten und berücksichtigen dabei auf Monatsbasis unter anderem das Alter und Geschlecht der Halter, die Kraftstoffart und viele weitere Eigenschaften des Fahrzeugs.
Das Jahr 2024 sei von intensivem Wettbewerb geprägt gewesen, doch einige Marken konnten ihre Kunden besonders stark an sich binden, so Dataforce. Dacia habe sich im Privatmarkt unangefochten den ersten Platz mit einer Loyalitätsrate von 80 Prozent gesichert.
Neben der Loyalität sei die Eroberung eine der entscheidenden Kennzahlen, wenn es darum geht, Marktanteile zu gewinnen. Insbesondere in einem stagnierenden Privatmarkt werde es umso wichtiger, Kunden von der Konkurrenz für sich zu begeistern. An der Spitze der erfolgreichsten Eroberer steht laut der Auswertung Fiat: Die Italiener erreichten mit einer Eroberungsrate von 84 Prozent den ersten Platz. Besonders erfolgreich war Fiat bei bisherigen VW-Fahrern, die 17 Prozent der neugewonnenen Kunden ausmachen.
Fahrer, die zuvor ein Elektrofahrzeug besaßen, entschieden sich 2024 in 67 Prozent der Fälle erneut für ein E-Auto. Zwar bedeutet dies einen Rückgang im Vergleich zu den Vorjahren, dennoch bleibt die Loyalität auf einem soliden Niveau. Deutlich niedriger fällt hingegen die Loyalitätsrate bei Plug-in-Hybriden aus: Hier bleiben lediglich 24 Prozent der Fahrer dieser Antriebsform treu.
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Auch bei Benzinern zeigt sich eine weiterhin hohe Loyalität von 75 Prozent, wenngleich die Werte aus Vorjahren höher waren. Während ältere Fahrer zunehmend auf alternative Antriebe umsteigen, zeigt sich insbesondere bei jüngeren Autofahrern eine stärkere Bindung an Verbrenner. Besonders ausgeprägt ist dies bei den 17- bis 24-Jährigen sowie den 25- bis 34-Jährigen, die im Vergleich zu anderen Altersgruppen weniger Wechselbereitschaft zu elektrifizierten Antrieben zeigen.
„Mit Blick auf die kommenden CO2-Regularien wird die Balance zwischen Verbrennern und Elektrofahrzeugen eine entscheidende Rolle spielen“, glaubt Dataforce. „Die Fähigkeit der Hersteller, nicht nur neue Kunden zu gewinnen, sondern sie gezielt auf alternative Antriebe hin zu begeistern, wird eine zentrale Herausforderung und zugleich eine der wichtigsten strategischen Aufgaben im Jahr 2025 sein.“
Die Kundenloyalität bleibe eines der zentralen Themen im Privatmarkt, so die Analysten. „Hersteller müssen Markttrends wie Segmentverschiebungen, Kraftstoffpräferenzen, Karosserieformen sowie das Alter der ersetzten Fahrzeuge frühzeitig erkennen, um passgenaue Lösungen anbieten zu können. Idealerweise erfolgt dies so präzise, dass selbst Altersgruppen- und Geschlechterpräferenzen berücksichtigt werden.“
Till meint
Dass junge Menschen (Männer!) Verbrenner bevorzugen, ist dem hervorragendem Framing aus der ultrarechtskonservativen Blase zu verdanken. Die sind stark auf Insta und TikTok. da ist es dann auch egal ob es sich um Migranten handelt, denen die Eltern noch die Ehefrau kaufen, oder Deutsche, die genau davon träumen. ich kann das bei unseren Azubis sehr gut beobachten, bzw. in Gesprächen feststellen. Fakten interessieren da nicht. obwohl laut diverser Studien ja Frauen angeblich der E-Mobilität nicht so zugewandt seien, scheint dies bei ganz jungen Frauen anders zu sein. Mit Besorgnis beobachte ich eine zunehmende Entfremdung von jungen Männern und Frauen. Eine „trumpsche“ misogyne Blase wünscht sich das „Tradwife“ als Partnerin. Die emanzipierten „fridays for future“ Girls haben hingegen ein komplett konträres Männerwunschbild. In der jungen Generation wird die e-Mobilität weiblich.
Spiritogre meint
Ja, alles hat mit Genderkrieg zu tun und nicht mit den Preisen… alles klar.
Was ein Glück, dass die meisten jungen Frauen die ich kenne nicht auf diese selbsternannten White Knights reinfallen und sich ihre eigene, geerdete Meinung bilden können.
Skodafahrer meint
Wer einmal ein Elektroauto mit sehr kurzer Reichweite hatte, ist oft auf einen Verbrenner zurückgewechselt. Heute gibt es anteilig viel weniger solche Elektroautos. Heute baut man solche oder größere Batteriekapazitäten in Plugins ein.
Gerry meint
Kann ich nicht bestätigen, erstes eAuto in 2016 mit 14,5 kWh Akku (Peugeot Ion) angeschafft. Haben wir immer noch, fährt tadellos.
Mike meint
Kann ich auch nicht bestätigen. Die Kollegen, die noch e-Golf oder Ioniq fahren, sind nicht zurückgewechselt. Die, die einen Ioniq 5 mit großem Akku hatten, sind auf einen PHEV gewechselt, um 15min auf der Fahrt in/aus den/dem Urlaub zu sparen.
South meint
Die ersten BEV Käufer waren umweltbewusst und/oder technikaffin, da ist die Loyalität naturgemäß sehr hoch gewesen. Auch die Generation der nun mehr praxistauglichen E Autokäufer ist relativ loyal, also sag mal 60kWh Accu ab 2020 rum, hat noch nen Schnaps mehr bezahlt und zum Teil risikobereit, den Langzeiterfahrung mit der E Technik gab es nicht. Die Käufer die jetzt langsam erschlossen werden, für die ist Umweltschutz und Technik schon auch wichtig, aber die können oder müssen auch warten, der Preis, die Ladesituation… Die Gruppe hat auch kein Problem erst bei ner günstigen Gelegenheit einzusteigen oder sich auch erstmal noch nen Verbrenner zuzulegen. Da muss das E Auto sich erst beweisen, die Loyalität verdienen, wenn man so will.
Das E Auto wird sich also mit zunehmender Technikreife, damit ist übrigens auch ein niedrigerer Preis gemeint, langsam in die Käuferschichten reinfressen. Und da sieht es sehr gut aus. Meiner Meinung nach ist der Schlüssel eher das günstige Schnellladen mit einem schnelladefähigem Auto. Wer in sein Auto in 10 Min. 300km nebenbei beim Einkaufen reinladen kann, der braucht nicht unbedingt einen netten Vermieter, Arbeitgeber oder ne eigene Steckdose.
eBikerin meint
Also da kann man einfach nur zu 100% zustimmen.
Mike meint
Vernünftige Zusammenfassung.
Jürgen Baumann meint
Ich tanke seit 2016 Strom. Sehr loyal. 😉
Stefan Redlin meint
2013, auch loyal………………..
Marc meint
Ein totaler Bloedsinn! Fiat. Das zeigt doch den Unsinn. Das sind meist Firmenkunden mit vielen Fahrzeugen im Mix. Damit schaut man nur auf das letzte zugelassene Fahrzeug. Das hat wenig Aussage. Privatkunden werden seltenst von Elektro auf Verbrenner zurückwechseln.
Till meint
In dem Artikel geht es um den Privatmarkt.