Der europäische Automobilhersteller Stellantis hat einen Gewinneinbruch von 70 Prozent gemeldet. Wie der 14-Marken-Konzern mitteilte, gingen die Nettoerlöse im vergangenen Jahr auf 5,5 Milliarden Euro zurück. 2023 waren es noch 18,6 Milliarden Euro gewesen. Auch der Umsatz verringerte sich deutlich um 17 Prozent auf 156,9 Milliarden Euro.
Das Unternehmen begründete den Umsatzrückgang mit „der vorübergehenden Abwesenheit bestimmter Modelle im Angebot“ der Gruppe mit Marken wie Peugeot, Jeep, Fiat oder Opel und Verkaufsaktionen zum Abbau „der Lagerbestände“. Die Ergebnisse entsprechen den Ankündigungen von Stellantis, das Ende September eine Gewinnwarnung veröffentlicht hatte.
Im Dezember war Stellantis-Chef Carlos Tavares mit sofortiger Wirkung zurückgetreten. Zuvor war der Absatz nur noch schleppend gelaufen, vor allem in den USA. Zudem musste der Start mehrerer neuer Modelle wegen Problemen mit der Elektronik verschoben werden.
„In den 90 Tagen seit Beginn des Führungswechsels“ habe die Interims-Unternehmensführung „schnelle und entscheidende Maßnahmen ergriffen, um die Leistung und die Wirtschaftlichkeit zu verbessern“, erklärte Stellantis. Dazu gehöre die „Priorisierung entscheidender Markteinführungen, um den sich entwickelnden Kundenbedürfnissen, insbesondere in den USA, besser gerecht zu werden“.
„2024 war für das Unternehmen ein Jahr der starken Kontraste, in dem die Ergebnisse hinter unserem Potenzial zurückblieben, dennoch haben wir wichtige strategische Meilensteine erreicht“, so Verwaltungsratschef John Elkann, der den Konzern interimsmäßig führt und als Agnelli-Erbe den größten Anteilseigner repräsentiert. Mit „strategischen Meilensteinen“ sind unter anderem neue Plattformen für die Stellantis-Marken gemeint, die sowohl Elektro- wie auch Verbrennerantriebe aufnehmen können.
Für 2025 stellte Stellantis den Start zehn neuer Modelle in Aussicht. Wohin der Konzern längerfristig steuert, wird insbesondere der nächste Vorstandschefs bestimmen. Die Suche nach einem Tavares-Nachfolger soll im Laufe dieses Halbjahres abgeschlossen werden. Bis dahin bleibt auch offen, ob Stellantis weiter in Europa von 2030 an nur noch vollelektrische Autos auf den Markt bringen wird.
Andi EE meint
Immerhin aber immer noch positiv abgeschlossen. Und ja, der Absturz beim Gewinn ist brutal, aber auch nicht so übel wie erwartet. Der Gewinn 2023 war extrem hoch, eine Wahnsinnsmarge für den Konzern, … und jetzt scheint sich alles ins Gegenteil zu verdrehen.
Der Umsatzeinbruch von 17% ist schon bedenklich, beinahe ein Fünftel geschrumpft, hängt wahrscheinlich mit der Halde bei den Händlern zusammen. Es gab einige Meldungen, dass Stellantis der OEM mit der höchsten Anzahl nicht verkauften Fahrzeuge bei den Händlern sei. Das ist ja dann nur eine Frage der Zeit, bis es im folgenden Jahr knallt.
Florian meint
Ich fahre seit vier Jahren den Corsa-E, eigentlich ein gutes Auto, aber die Garantie- und (Nicht-)Kulanzregelungen sind so unterirdisch, dass dies nach 20 Jahren Opel mein letztes Auto von Stellantis war. Das erzähle ich auch weiter und ich bin zudem für eine kleine Firmenflotte mitverantwortlich. Daher wundert mich so ein Einbruch der Zahlen nicht.
Lotti meint
Ich fahre momentan auch einen Opel Corsa E, der Verbrauch liegt hier bei 17 kWh, mein Model3 braucht im Jahresschnitt 13,1 kWh
Das sind Welten allein im Verbrauch
Mäx meint
Ich habe einen Bekannten der fährt seit 2 oder 3 Jahren Corsa E.
Der liegt bei 14-15kWh/100km oder sowas.
17kWh/100km erscheint mir sehr hoch.
Haben die Autos die gleichen Fahrprofile?
Wenn der Corsa nur Kurzstrecke fährt und da jedes Mal Heizung + Sitzheizung läuft würde das schon einiges erklären
Mary Schmitt meint
Und 13 ist ungewöhnlich niedrig. Damit will ich nicht sagen, dass Tesla-Fans die Unwahrheit sagen…obwohl, Moment, doch, doch, eigentlich wollte ich genau das sagen.
Im Supertest von ams war zum Vergleich der Corsa E sogar im Verbrauchschart aufgeführt und war bei niedrigerem Tempo sparsamer als das Model 3. Das änderte sich erst bei etwa 100 km/h, was durch den Luftwiderstand logisch ist.
Überhaupt war der Supertest wie alle seriösen Tests für den Tesla nicht gut. 17 kWh/100 km Testverbrauch, der i4 war sparsamer.
Lotti meint
Gleiche Strecke, gleiche Geschwindigkeit.
Trotzdem ist der Verbrauch 20-30% höher als im Model3
Lotti meint
@Mary Schmidt, wie viel Praxis-Erfahrung hast du mit Elektroautos? Bist du einen der beiden Autos schon mal gefahren? Was die AMS schreibt ist also die ultimative Wahrheit?😂
LOL meint
wer noch bessere Fakten als aus der AMS haben will, der sollte mal in die Auto Bild schauen .. wow
Future meint
Mary und Aztasu warten noch ab, bis die heimischen Elektroautos endlich besser werden. Aber Dav id ist schon soweit.
Andreas meint
Joah, wenn man bei Tesla den Zahlen vom Display glaubt, ist man eh von allen guten Geistern verlassen. Die Abweichung zum Zähler in der Wallbox ist enorm.
Stichwort Verbrauchsmanipulation Tesla auf Google bringt einen weiter.
Kaiser meint
Gibt es irgendwas, was bei Tesla nicht manipuliert ist?
F. K. Fast meint
Ist nachvollziehbar. Wenn ein Hersteller bei Garantien zickt,er für seine Technik keine Verantwortung übernehmen will, werde ich auch abwandern. Da kann ein Fahrzeug noch so schön oder der Preis attraktiv sein. Bei fehlender Zuverlässigkeit hört der Spaß ganz schnell für mich auf.
Ich würde dringend allen Herstellern raten, bei BEV lange Garantien anzubieten und sehr kulant zu sein. Nur so schafft man es, auch potentiellen Kunden die Angst vor der neuen Technik zu nehmen. Leider werden BEV von Herstellern noch immer statt als Zukunft als notwendiges Übel, um CO2-Grenzwerte einzuhalten, angesehen.
Jeff Healey meint
Vor kurzem habe ich einen Beitrag über einen Opel Corsa-e gesehen, gerade einmal 2,5 Jahre alt, Klimaanlage undicht.
Der Ersatz nebst Werkstattkosten soll bei Opel offiziell 1700,-€ kosten.
Das Ersatzteil aus einem Unfallfahrzeug kam den Besitzer ganze 50,-€……
Nur ist bei weitem nicht jeder Kunde in der Lage, sich auf die Weise selbst zu helfen. So hohe Kosten nach so kurzer Nutzungsdauer schrecken andere potentielle Kunden extrem ab.
Es ist meiner persönlichen Meinung nach leider nicht das erste Mal, dass Stellantis mit extrem hohen Preisen für Ersatzteile und Reparaturen auffällt. Zuletzt wurde Stellantis zumindest im Fall der „Zahnriemen im Ölbad-Schäden“ kulanter. Das sollte Stellantis auch ganz schnell auf die übrigen Komponenten seiner Fahrzeuge ausweiten, sonst sehe ich kein Licht am Horizont für Stellantis.
Ich war und bin mit meinen „GM-Opel“ immer sehr zufrieden, weil das Preis- Leistungsverhältnis passt.
Daher habe ich mich zuletzt nach einem gebrauchten Corsa-e umgesehen, aber meine Liebe zu den (Stellantis-) Opel erkaltet derzeit im Zeitraffer. Der Absatz-Rückgang bei Stellantis wundert mich nicht, wenn Kunden für den teuren Ersatz minderwertiger Qualität erfolglos um Kulanz betteln müssen.
Deine Mudder meint
Fiat ist die nächste Marke die von PSA ruiniert werden wird, Fiat Motoren hatten eigentlich auch einen guten Ruf, werden aber auf PSA Technik umgestellt, in den USA die V8 zu streichen kam dort meine ich auch nicht gut an. Denke mit Stellantis wird es den Bach runter gehen, hüben wie drüben.
Bin trotzdem gespannt ob der neue Dodge Charger nach Europa kommt und ob ich mal einen zu Gesicht bekomme.
Ossisailor meint
Arbeiten an Kälteanlagen dürfen nur von zertifizierten Kältetechnikern durchgeführt werden. Das ist eine EU-Regel. Kaum vorstellbar, dass ein Laie einen undichten Kältekreislauf wieder fit bekommt.
Powermax meint
Also Eautos sind doch besonders wartungsarm und viel günstiger in der Wartung –> so die Meinung im Eauto Neuwagen Forum.
Ich fahrr meinen tdi seit 23 Jahren mit geringsten Wartungskosten. Die Autos wurden früher auf Langlebigkeit konstruiert trotz 2 Jahren Garantie (meine ist vor 20 Jahren abgelaufen).
Die heutigen Eautos werden als wegwerfautos konstruiert für maximalen Gewinn.
Jeff Healey meint
„Die heutigen Eautos werden als wegwerfautos konstruiert für maximalen Gewinn.“
Den Eindruck habe ich leider mittlerweile auch bei so einigen Herstellern.
Ich frage mich, wie soll bei dieser Wahrnehmung von „Qualität“ irgendwie Kauflaune entstehen?
Ich habe über einen gebrauchten Corsa-e nachgedacht.
Ich habe sogar mit dem Neukauf eines Frontera-e geliebäugelt.
Aber die Qualität, oder besser gesagt das Komplett-Bild aus Preis/Leistungsverhältnis und Qualität, stimmt für mich bei einigen Herstellern einfach hinten und vorne nicht mehr.
Da kann ich mir auch gleich den billigsten gebrauchten Dacia zulegen, so billig wie nur eben möglich, und nach zehn bis zwölf Jahren zum Verwerter weggeben. Das kommt wahrscheinlich am Ende noch am günstigsten für mich.
Deine Mudder meint
E-Autos least man. Aber die meisten modernen Verbrenner sind auch Müll, entweder Dacia (billig) oder guten Japaner (langlebig) kaufen oder eben leasen, da kann einem dann alles egal sein.
Jörg2 meint
Der nächst Old-OEM.
Mary Schmitt meint
Du meinst, weil der von dir verehrte Hersteller gerade in der Schule sitzengeblieben ist, tut es gut, wenn es noch jemanden erwischt? Das mag deine Seele reparieren, aber ändert nichts am Absturz.
Lotti meint
Deine neue Schwester Carry Shitt liefert die besseren Kommentare ab.
Jörg2 meint
Mary*/#
Du hast noch immer nicht begriffen, dass ich keinen bevorzugten Autohersteller habe.
Diese Unmöglichkeit bei/von Dir, Informationen sinnvoll aufzunehmen, zu verarbeiten, bringen Deine sinnfreien Postings hervor.
Wer strauchelt von den Old-OEM gerade?
VW (Chinageschäft, Arbeitsplätzeabbau, Steuerverfahren in Indien…)
Mercedes (Gewinneinbruch, Abhängigkeit von chinesischen Großaktionären…)
Stellantis…
Ford…
Da entsteht viel Raum im Markt, den sich die Old-OEM (wenn es nach der Wirtschaftstheorie geht) nie wieder zurückholen werden.
Da nun in der EU auch noch der „CO2-Druck“ wegfällt, wird die Innovationskraft deutlich nachlassen. In wenigen Jahren wird die Preisführerschaft durch Nur-BEV-Hersteller nicht mehr aufholbar sein.
So meine sehr persönliche Meinung.
Aber wieder deutlich zu sehen: Eine sinnvolle Gegenargumentationbekommst Du nicht hin.
David meint
Das ist nicht das Dramatische. Das größere Problem ist, dass man als Hersteller in eher preissensitiven Segmenten und kleinen Fahrzeugklassen, es nicht geschafft hat, eine Plattformstrategie umzusetzen. Die ersten Fahrzeuge auf STLA Small kommen erst Ende nächsten Jahres und auch dann gibt es keine ausreichenden Skaleneffekte. Denn die STLA Medium teilt sich nicht genug Komponenten und wird auch dann nicht auf Stückzahlen kommen. Es gibt insgesamt zu wenig Produktionskapazitäten für STLA-Fahrzeuge. Man hatte auf eine Stagnation der Elektromobilität für dieses Jahrzehnt gesetzt. Wenn man das Ruder herumwerfen will, muss man jetzt in Zeiten schwacher Gewinne viel investieren und ist spät dran. Technisch ist das auch alles schwach.