Die Nachfrage nach Elektroautos stockt auf im Flottenmarkt. Das zeigt eine Studie des großen europäischen Flottenanbieters Arval.
„Es gibt derzeit keinen weiteren Wandel in den Unternehmensflotten hin zu reinen Elektroautos“, sagte Arval-Managerin Katharina Schmidt der Automobilwoche. In Deutschland wurden für das jährliche Fuhrpark- und Mobilitätsbarometer des Leasingspezialisten 300 Unternehmen befragt, insgesamt waren es mehr als 8.000 Firmen in 28 Ländern.
Die Skepsis gegenüber Elektroautos zeigt sich der Auswertung zufolge in allen befragten Regionen, insbesondere aber hierzulande. Laut den deutschen Studienergebnissen, die der Automobilwoche vorliegen, haben 28 Prozent der befragten Unternehmen Elektroautos in ihrer Pkw-Flotte – fünf Prozentpunkte weniger als ein Jahr zuvor.
In Europa nahm der Wert unter dem Strich ab, allerdings auf einem niedrigeren Niveau als in Deutschland: Hatte 2024 in der Region noch knapp jedes vierte Unternehmen (24 %) Batterie-Autos in seiner Flotte, ist es nun nur gut jedes fünfte (22 %). Ein ähnliches Bild zeigt sich bei Plug-in-Hybriden, wenn auch schwächer ausgeprägt.
Ladeinfrastruktur weiter zentrales Hindernis
Das größte Hindernis ist laut der Umfrage weiter die Ladeinfrastruktur. Während die öffentlichen Lademöglichkeiten von gut jedem fünften Unternehmen (22 %) genannt werden, halten vor allem die fehlenden Ladestationen in den Betrieben (32 %) und die Situation bei den Mitarbeitern die Unternehmen von Stromern ab.
„Die Ladeinfrastruktur beschäftigt Unternehmen nicht nur in Deutschland, sondern auch in allen anderen Ländern“, sagte Schmidt der Automobilwoche. „Es ist ein entscheidender Faktor, weshalb viele Unternehmen mit der Einführung von Elektroautos in ihre Flotten zögern.“
Wichtigstes Argument für die Nutzung alternativer Antriebstechnologien sind für die Umfrageteilnehmer deren geringeren Auswirkungen auf die Umwelt (40 %), gefolgt von der Erfüllung der CSR-Richtlinien (Corporate Social Responsibility/33 %) und Steuervorteilen (32 %). Hofften 2024 noch 34 Prozent, mit alternativen Antriebstechnologien ihr Image zu verbessern, sind es inzwischen nur noch 30 Prozent.
Bei leichten Nutzfahrzeugen ist die Zurückhaltung jetzt noch größer: Hatte 2023 jedes sechste Unternehmen (18 %) alternative Antriebe in der Transporter-Flotte, ist es nun nur noch jedes siebte (14 %) 2023 wollte mehr als jedes dritte Unternehmen (34 %) alternative Antriebe in den folgenden drei Jahren in seiner Transporter-Flotte einführen – mittlerweile hat das nicht einmal mehr jedes vierte vor (23 %).
Monica meint
Viele, die meisten Flottenfahrzeuge, gehen abends als Laternenparker mit zum Mitarbeiter zum schlafen. Real facts: Mein Nachbar macht Bad/Heizung, 48 Mitarbeiter. Abends steht KEIN EINZIGER Transporter am Hof. Nebendran ein Elektriker, 14 Mitarbeiter, Tagsüber stehen 4 Autos von der Verwaltung, abends kein Handwerker Auto…
aber hey… die Profis im Internet schreiben doch immer, das die Leute doch in der Firma laden könnten… naaa logo, in der Verwaltung vl. – also für die Leute die sitzen und denken und parken.
Lademöglichkeiten bei uns im Rathaus? Am Landratsamt? Zero. Okay, das Sparkasse Gebäude hat im neuen Parktower 10 Wallboxen installiert.
Jörg2 meint
Bei uns auf dem Friedhofparkplatz: keine einzige Lademöglichkeit! Skandal!
Dieses „Einzelschicksal“ ist generalisierungswürdig!!!! Alles BEV-Interessenten werden dies als Entscheidungsgrundlage nutzen.
Mein örtlicher Handwerker wird seine Entscheidung, auf E-Kleintransporter umgestellt zu haben rückgängig machen und sich Pferdefuhrwerke zulegen.
Das Loch in der Mitte der Erdscheibe wird immer größer….
Peter meint
Und das, obwohl am Friedhof ganz schnarchige einphasen-AC-Säulen ausreichen würde. Sind ja alles Langzeitparker…
ID.alist meint
„Laut den deutschen Studienergebnissen, die der Automobilwoche vorliegen, haben 28 Prozent der befragten Unternehmen Elektroautos in ihrer Pkw-Flotte – fünf Prozentpunkte weniger als ein Jahr zuvor.“
Sind dieselben Unternehmen befragt worden? Wenn nicht, dann liegen 5% innerhalb der Aussagekraft von solchen Statistiken.
Kurz gesagt, man weiß nicht ob es mehr oder weniger Unternehmen Elektroautos in ihrer Flotte haben.
eBikerin meint
Genau das habe ich mich auch gefragt.
Futureman meint
Firmen beschweren sich über zu wenig Lademöglichkeiten bei Firmen. Sie beschweren sich also über sich selbst. Soweit ist es schon gekommen. So langsam sollten alles merken, dass „die Anderen“ jeder ist und einfach etwas unternehmen.
Mary Schmitt meint
Ich glaube, sie beschweren sich nicht, sondern suchen Ausreden.
eBikerin meint
Auch hier ist die Umfrage leider so nicht aussagekräftig.
Warum bauen die nicht selber eine Lademöglichkeit? Hier kann es viele Gründe geben, die wir leider nicht kennen. Bequemlichkeit? Geiz? Ausrede? Oder vielleicht nicht genug Kapazität? Auch das kann bei Firmen ein Grund sein. Auch wäre eine Auflistung gut gewesen, welche Gründe in welchen Ländern vorne liegen. Ich glaube das mit der eigenen Ladeinfrastruktur dürfte in Deutschland eher kein Grund sein. Dafür gabs (gibt es??) ja entsprechend hohe Förderungen.
Monica meint
Als Firma haste schon genug Stress am Hals, dann soll man das non-work life bancen für die Arbeiter noch mehr verfeinern? Die meisten Chefs sind doch schon froh, wenn mal eine Woche niemand krank ist im Jahr. Dann stellt sich die Frage, ob das Gebäude wirklich auch der Firma gehört. Viele denken viel zu romantisch im Stil der 80er Jahre, wo der big boss im Mercedes als Inhaber sein eigenes Reich befahren konnte und alle so easy war. Da gab es noch den firmen eigenen Elektriker…. lange ist das her, wie die Zeit vergeht.
Matthias meint
Nicht jede Firma hat ein eigenes Gebäude oder eigene Parkplätze. Oft ist man nur eingemietet, teils bei verschiedenen Vermietern, und mit denen aus anderen Gründen „im Clinch“.
Habe selbst erlebt dass ein Parkhausbetreiber recht früh ab 2016 mit PV und Ladeplätzen mit Schukodose in Vorleistung ging, und dann zu den bisherigen stromlosen Stellplätzen für ca. 40€ im Monat auch welche mit Stromschlüssel für ca. 70€ angeboten hat. Manche der dort parkenden Selbstständigen und Firmen griffen sofort zu und stellten ihre Mietverträge um, andere „prüfen“ vermutlich noch heute welche Ausreden sie vorbringen könnten. In einem Fall vermutlich weil niemand mehr einen Überblick hatte an wen die ganzen Parkhauskarten ausgegeben wurden, und welcher schlafende Hund überhaupt die Miete zahlt.
Dieseldieter meint
Jaja, wegen der Bildzeitung, weil die immer schlecht darüber schreiben!!!!!
Gerry meint
… oder weil mancher nicht verstanden hat warum wir auf Emobilität wechseln sollten 🤔. Alles möglich…
Karsten meint
😉 Naja ich verstehe es bisher auch nicht! Der verursachte Dreck hat nur eine andere Bezeichnung, es ist im Vergleich zum Verbrenner umständlich und das es sich besser fährt und Geld spart ist ja eher eine Erfindung der Bubble.
Gerry meint
…da hat sich meine These wohl bestätigt 😂👍.
Karsten ein Stichwort für dich: Klimaschutz 😉.
David meint
ESG/CSR spielen in immer mehr Unternehmen eine entscheidende Rolle. Das ist keine Sache nur von Konzernen. Über die Lieferketten, die in solche Bewertungen einbezogen werden, kommen diese Themen sukzessive auch in kleinste Selbstständigkeiten. Insofern spielt das gar keine Rolle, was hier herausgekommen ist. Vermutlich wissen die Hälfte der befragten Kfz-Meister, die jetzt noch nach bewährten Prinzipien den Fuhrpark leiten, noch gar nicht, dass sich nächstes Jahr alles ändert und sie selber rausgeschmissen werden. Denn nichts ist zur Erfüllung der Ziele einfacher, als den Fuhrpark umzurüsten.
Mary Schmitt meint
Das sehe ich auch so. Der Fuhrpark wird nicht mehr in den Hausdiensten belassen, sondern an das Vorstandsresort für Compliance/CSR/ESG gebunden und dann zieht eine Master o.S. Ökologie und Nachhaltigkeitsmanagement in das Büro, in dem früher ein Ölfuß seine Pirelli-Kalender ausstellte.
THeRacer meint
… schön blumig und treffend beschrieben. 🤣… schönen Feierabend! 😄