Ola Källenius hat derzeit neben der Führung von Mercedes-Benz auch die Leitung des europäischen Autobauerverbands ACEA inne. Bei der Shanghai Auto Show forderte er nun, dass die EU die auf in China gebaute Elektroautos erhobenen Strafzölle überdenkt.
„Ein Gespräch über gleiche Wettbewerbsbedingungen auf einem offenen Markt ist immer legitim. Aber eine reine Zollschranke ist das gröbste Instrument, das man anwenden kann“, sagte der Manager laut Automotive News vor Reportern am Rande der Automesse.
Die EU hat im letzten Jahr hohe zusätzliche Zölle auf in der Volksrepublik gebaute Elektroautos aktiviert. Brüssel wirft Peking vor, seine Hersteller umfangreich zu subventionieren und damit Dumpingpreise zu ermöglichen. Davor sollen die neuen Zölle die europäischen Hersteller schützen. Allerdings sind auch etwa deutsche Unternehmen betroffen, die in China produzieren und von dort Autos nach Europa bringen. Die Branche fürchtet zudem Vergeltungsmaßnahmen Chinas, das trotz wachsender lokaler Konkurrenz weiter ein sehr wichtiger Absatzmarkt ist.
Konkret hat die EU Zölle auf in China gebaute Elektroautos im Oktober auf bis zu 45,3 Prozent erhöht. Zuvor waren Einfuhrzölle von 10 Prozent üblich. Die Sonderzölle richten sich nach der Höhe der ermittelten Subvention und fallen für Unternehmen unterschiedlich hoch aus. Die Volksrepublik hatte im Gegenzug Strafzölle auf französischen Cognac verhängt, weitere Maßnahmen werden erwartet.
„Wir haben uns gewünscht, dass die EU und die Verhandlungsführer auf chinesischer Seite eine gerechte Lösung finden, und nach allem, was ich gelesen und gehört habe, befinden sie sich in Gesprächen“, erklärte Källenius in Shanghai. „Die Geschichte lehrt uns, dass Volkswirtschaften, die der vollen Kraft des Wettbewerbs ausgesetzt sind, die innovativsten sind. Das ist es, was wir wollen.“
Mindestpreis statt Strafzoll?
Die Europäische Union und China nähern sich laut Berichten einer Lösung an. Demnach verhandeln die Politiker über eine Alternative für EU-Ausgleichszölle auf China-Elektroautos: Sie erwägen nach Angaben beider Seiten eine Vereinbarung von Mindestpreisen für in der Volksrepublik hergestellte Stromer. Diese würden anstelle der von der EU 2024 eingeführten Ausgleichszölle gelten.
Chinas führende Elektroautobauer sollen zudem verstärkt in Europa investieren und Technologietransfers leisten. Im Gegenzug würde die EU anstelle der Ausgleichszölle einen Mindestpreis einführen. Der Vorteil für die Volksrepublik wäre dabei, dass ihre Autohersteller die Differenz zwischen ihrem ursprünglichen „Dumpingpreis“ und dem vereinbarten Mindestpreis selbst behalten würden und keine Zölle zahlen.
Monica meint
Lustig finde ich, das Themen die jede schwäbische Hausfrau schon lange Zeit am wissen ist, jetzt bei CEOs langsam in die Dämmerung übergeht…
Mäx meint
Der Schmerz mit Smart ist wohl spürbar.
Till meint
…sehe ich genauso.
Fehler Nr.1: Ein „Branding“ das mit Ressourcenschonung, Europa, Öko, luxuriösee Sparsamkeit (rttm) und Jugendlichkeit verknüpft war, wurde verkauft für genau das Gegenteil. „smart“ verbindet man immer noch mit dem knuffigen Ei auf Rädern.
Fehler Nr.2: Aus Geldgier und Profitmaximierung das ganze Geschäft nach China verlagert, um ein komplett anderes Produkt anzubieten. Das ist so offensichtlichiche Irreführung, das potentielle Kunden sich „ver….“ vorkommen.