Die Mercedes-Benz-Tochter Accumotive betreibt seit 2012 im sächsischen Kamenz ein Werk zur Montage von Batteriesystemen für Elektroautos, zunächst für den Smart und heute für Modelle der Mercedes-EQ-Serie. Ab 2026 soll dieser Standort um eine neue Funktion erweitert werden: Die Wiederaufbereitung gebrauchter E-Auto-Batterien, die anschließend erneut in Fahrzeugen eingesetzt werden.
Für dieses Vorhaben wird ein bestehendes Gebäude auf dem Werksgelände umgebaut und erweitert. Ziel ist es, gebrauchte Batterien umfassend zu prüfen und wieder einsatzfähig zu machen. Laut einer Unternehmenssprecherin sollen diese Energiespeicher dann als Ersatzteile in Mercedes-Stromern ein „zweites Leben“ erhalten.
Voraussetzung für die erneute Verwendung in E-Autos ist ein hoher sogenannter State of Health (SoH) des Batteriesystems – also ein guter Zustand der Batterie, da leistungsschwache Akkus für diesen Zweck weniger geeignet sind.
Die geplante Wiederaufbereitung unterscheidet sich klar vom klassischen Recycling. Während beim Recycling die Batterien zerlegt und die Rohstoffe zur Herstellung neuer Akkus gewonnen werden, bleibt bei der Wiederaufbereitung die Batterie als Ganzes erhalten und wird für eine zweite Nutzung aufbereitet. Mercedes-Benz betreibt parallel dazu seit Herbst 2023 eine erste Recycling-Anlage im Baden-württembergischen Kuppenheim.
Zwar ist die Wiederverwendung von Batterien nicht neu, bislang wurden ausgediente Akkus jedoch meist für stationäre Speicherlösungen genutzt, nicht für den erneuten Einsatz in Fahrzeugen.


Duesendaniel meint
Nachhaltigkeit als Geschäftsmodell, das ist genau der richtige Weg. Chapeau Mercedes, weiter so!
Monica meint
Ja, darauf wartet der Kundendende.. in einem Auto das monatlich neue Akku Technologien erfährt, einen alten Akku reinschrauben. Kennt man eigentlich bisher nur von Tesla, wenn einem SC01 Akku mit 74% SoH, man einem mit 78% reinbaut. Um die Garantie zu wahren.
Duesendaniel meint
‚Man‘ kennt das auch von anderen OEMs, oder der EV-Clinic in Berlin: ‚Der Kunde‘ und natürlich die Kundin wartet vor allem auf bezahlbare Elektroautos, mit denen man seinen Alltag bewältigen kann.
Wer dem Hype nach immer größerer Reichweite und Ladeleistung hinterherläuft, kann ja weiterhin viel Geld dafür ausgeben. Die Mehrheit der Autofahrer wird schnell feststellen, wie unnötig das ist.
M. meint
Der was?
Egal: Dir steht während der Garantiezeit ein Akku mit mindestens 70% SoH zu. so steht das in allen Garantiebeschreibungen. Ich kenne keine, in der steht: wenn der Akku durch ist, bekommst du einen neuen.
Einen mit genau 78% muss man aber erstmal haben. Die Module müssen zueinander passen, also vergleichbare SoH haben. ein Modul mit 75% zieht ein ganzes Pack mit ansonsten 92% runter.
Und: die Materialien sind viel zu teuer, um sie bei 90% in einem Stationärspeicher zu vergeuden. Es kann ja auch sein, dass ein Modul (s.o.) eine Batterie im Kundenfahrzeug runterzieht – dann bekommt er ein intaktes Modul aus einer anderen Batterie, und es geht genau das weiter, wo man aufgehört hat. Ohne CO2-Rucksack eines neuen Moduls. Ist doch super, auch für die Umwelt.