In den Fahrbatterien von Elektroautos befinden sich Akkus unterschiedlicher Hersteller mit verschiedenen chemischen Zusammensetzungen zur Stromspeicherung. Welchen Einfluss die verwendete Technologie auf die Ladeleistung und auch den von den Kunden wahrgenommen Wert hat, zeigt das Beispiel Skoda Enyaq.
Im Dezember 2024 stellte Skoda die Version Elroq 60 der Baureihe vor, die mit neuen Batteriezellen des chinesischen Herstellers CATL ausgestattet ist. Die Zellchemie bietet laut dem Portal Edison im Vergleich zu den Akkus des südkoreanischen Herstellers LG Chem eine bessere durchschnittliche Ladeleistung, auch wenn die Spitzenladeleistung etwas geringer ausfällt. Der Vorteil: Trotz der niedrigeren maximalen Ladeleistung wird die Ladezeit für das wichtige Ladeintervall von 10 auf 80 Prozent durch die stabil hohe Ladekurve nicht beeinflusst.
Nun wird auch die Topversion Elroq 85 mit CATL-Batterien ausgestattet. Die neue Akkutechnologie sorgt dem Bericht zufolge dafür, dass die maximale Ladeleistung von zuvor 175 auf 135 kW sinkt. Skoda versichert jedoch, dass die Ladezeit von 10 auf 80 Prozent auch bei dieser neuen Batterie weiterhin bei maximal 28 Minuten bleibt, die Ladegeschwindigkeit wird also insgesamt nicht beeinträchtigt.
Die Entscheidung für diese Änderung wurde von Skoda als Teil einer „Optimierung der Lieferkette“ erklärt, um eine reibungslose Produktion und schnellere Auslieferung zu gewährleisten. Der Wechsel zu CATL-Batterien sei notwendig, um den gestiegenen Produktionsanforderungen gerecht zu werden, da die Nachfrage nach dem Elroq insbesondere bei der Topversion sehr hoch sei.
Trotz dieser Erklärung stießen die Veränderungen bei einigen Kunden auf Kritik, da sie die ursprünglich höhere Ladeleistung als ein wesentliches Kaufargument angesehen hatten. Händler berichteten, dass in Einzelfällen Preisnachlässe gewährt werden mussten, um Kunden trotz der geänderten Spezifikationen zu halten. Wie damit weiter umzugehen ist, wollen laut Edison Vertreter des Skoda-Händlerverbandes mit dem Deutschland-Importeur besprechen. Die plötzliche Veränderung der Fahrzeug-Spezifikationen darf nicht auf ihre Kappe gehen, heiße es aus der Vertriebsorganisation.
Anonym meint
Eine Ladekurve mit einer Mischung aus Plateau und Peak fände ich am besten.
Dieser krasse Peak ist häufig Marketing. Doch 150kW könnten es beim Enyaq schon sein.
Monica meint
my 2 cents (nach knapp 10 Jahren BEV), was wichtig ist, das die Ladekurve bis 80% eine Gerade ist.
Jörg2 meint
Eine fallende Senkrechte geht auch als „Gerade“ durch…. ;-))
M. meint
Wenn man etwas falsch verstehen WILL, schafft man das meistens auch.
Jörg2 meint
Noch mal inkl. der letzten 4 Zeichen lesen und dann Deinen Text auf Dich selbst beziehen!?
Oder ging nur der Beißreflex mit Dir durch?
Im Übrigen bin ich für eine Kurve und nicht für ein kastrierte Kurve um eine Horizontale zu erzeugen.
Anonymous meint
Und was ist wenn man nicht von 10 auf 80% lädt sondern nur einen kurzen schnellen Zwischenstopp einlegen will, um von 5-30% zu laden? Dann profitiert man nicht von der höheren durchschnittlichen Ladeleistung sondern von einer höheren Peakladeleistung die in dem Fenster bei vielen anliegt. Mir ist klar, dass das in der Praxis nur wenige Minuten ausmacht aber das ändert nichts daran, dass vielen 135kW Peak im Prospekt heute gefühlt einfach zu wenig sind. Ich schreibe bewusst gefühlt, denn das fließt nun mal in die Kaufentscheidung ein. Da steht 135 Peak und bei anderen eben 180 oder mehr und dann ist das ein Makel, egal wie oft man beteuert das es im Schnitt von 10-80% keinen Unterschied macht. So ticken Konsumenten einfach und die Industrie macht sich das ja nicht umsonst in der Werbung zu Nutzen.
Wenn es aus gründen der Lieferkette nicht unbedingt nötig war und es nur um ein paar Euro im Einkauf geht, war das m.E. ein Fehler. Die MEB Modelle haben sich inzwischen wirklich gemacht aber das ist leider ein Rückschritt, Schade.
Monica meint
Ob ich von 5 bis 30 mit 130 oder 180 lade ist echt keine Diskussion wert… wichtig ist das bei 5% Akku eine Ladesäule steht und die vorteilhaft auch frei ist.. ;-)
Und die 5 bis 30% erledigt jedes BEV mit Dingen wie Pipi machen, im Baumarkt den Unterschied zwischen einer M6 oder M8 Schraube zu erkennen, oder klassisch: einen Kaffee ausm Automaten zu holen.
Jörg2 meint
Ich bin ja dafür, solch Betrachtungen nicht in % sondern in „nächste Fahr-km“ zu führen.
JuergenII meint
„Optimierung der Lieferkette“ nettes Argument für günstigere Batterien.
Jetzt würde mich nur mal die Zellchemie interessieren, da hält sich aber Skoda diskret zurück. Ich gehe mal davon aus, dass sie LFP Zellen verbauen. Mit Glück die verbesserten M3P Zellen mit höherer Energietechnik. Natürlich können sie auch NMC Zellen verbauen, dank höherer Energiedichte und besserer Kälteperformance wäre das für die nördlichen Regionen Europas sinnvoll. Nachteil aber ist die geringere Zyklenfestigkeit gegenüber LFP. Denke aber, nachdem es sich um ihr Einstiegsmodell handelt werden normale LFP Batterien verbaut.
M. meint
Mir ist nicht bekannt, dass VW im MEB aktuell überhaupt LFP einsetzt.
Mäx meint
Bisher nur in China im ID3
M. meint
Ach, stimmt.
Aber ob es sich lohnen würde, das hierher zu importieren?
Da scheint ja etwas dagegen zu sprechen.
Malthus meint
Mich würde ja der Unterschied der zykl. Alterung interessieren, schließlich muss der Strom bei höherem Ladestand ansteigen- aber das ist ja morgen Schnee von Gestern & füllt keine „Newspapers“.
Trömmelsche meint
Eigentlich ein gutes Zeichen dafür, dass Hersteller diesen Lade-Peak weniger stark bewerben sollten. 175 vs 135kw Peak klingt viel… und trotzdem gleiche Ladedauer für 10-80% bzw gleicher Durchschnitt… Im Detail dann Unterschiede, dass der eine Akku schneller ist bei z.b. 10-50%, und der andere bei z.B. 40-80%. Aber auch hier nur max. 2 Minuten, soweit ich gesehen hab. Hätte man nur die Durchschnitts-Ladeleistung statt den Peak beworben…
Ich würd als Kunde natürlich auch versuchen, Rabatt rauszuholen. Die Änderung ist so relevant, dass es meine Unterschrift braucht, und abspringen ist teurer für den Hersteller als x Euro Rabatt zu geben. Also nehm ich das gerne mit.
EVrules meint
Ich seh die Angabe „bis zu x-kW Ladeleistung“ auch eher kritisch – es interessiert doch niemanden, wenn man kurz einen Peak erreicht, dafür dann im Durchschnitt langsamer läd.
Wichtiger sollte die durchschnittliche 10-80% Ladeleistung sein, damit wäre vieles eher und besser vergleichbar.
Tommi meint
Absolut. Extrem hat es ja der Ford Mustang Mach E getrieben. Ich weiß nicht, ob es heute noch so ist, aber der hatte Anfangs einen maximale Ladeleistung von 150 kW. Leider nur für wenige Prozent. Danach dann 100 kW.
M. meint
„Nachfrage so hoch, dass andere Lieferanten gebraucht werden“ ist doch ein gutes Signal an den Hersteller, auf dem richtigen Weg zu sein.
Wo ist eigentlich der Elroq von VW?
BEV meint
der ID.3
M. meint
Oh.
Wird einen Grund haben, dass ich an den gar nicht dachte. ;-)
Eine echte Alternative ist der aber nicht. Schon wegen der AHK, die aber angeblich niemand braucht.
EdgarW meint
Man kann dann ja den Elroq kaufen, wenn man einen „ID.3 mit AHK“ benötigt. Und 2026 gibt’s die nächste große Modellpflege des ID.3 mit starken optischen Änderungen, technischen Updates, neuem Cockpit, angeblich den viel beschworenen Tasten auf dem Lenkrad, vermutlich der VW-eigenen Einheitszelle und Weiterem, vielleicht kommt dann ja auch die AHK ab Werk.
Bekommen kann man ja eine im Zubehörhandel, mit 1.500 kg Anhängelast, ein großer Vorteil. Bei Neuwagen oder Leasing werden sich das aber Wenige trauen, wegen möglicher Garantieprobleme.
Michael meint
Ich brauch die! Ich wäre gerne ID.3 gefahren, aber jetzt hab ich eine alte ZOE. Die zieht 750kg. Allerdings ohne Ambilight das wohl alle anderen unbedingt brauchen.
M. meint
Eigentlich ist mir der Elroq zu viel (und mehr als der ID.3) SUV. Aber ok, immerhin ist er noch relativ „kompakt“.
Seit dem letzten Urlaub hab ich da eh einen anderen Blick drauf.
AHK nachrüsten würde ich nicht, wegen der genannten Unsicherheiten bei der Garantie.
Falls VW das Problem zusammen mit den anderen Kritikpunkten beseitigt, kann man noch mal schauen.
ID.alist meint
Gibt es leider nicht, bleibt nur zu hoffen, dass der ID.3 eineige seiner Mankos gegenüber den ELROQ ind seiner Endphase verliert.
South meint
Hihihi, na, bleibt doch eher zu hoffen, dass der ID.3 seine Endphase schnell beendet… oder direkt gefragt, hat jemand von euch jemals ein neues Golf Modell zweimal gekauft, weil es knapp zehn Jahre keinen Nachfolger gab? Ein Modell, dass 80er Accu, AHK und Fünfsitzer nicht drauf hat? Momentan ist der Automarkt ein Trauerspiel…