Der chinesische Batteriehersteller CATL hat beim Börsengang in Hongkong umgerechnet rund 4,1 Milliarden Euro eingenommen. Diese Summe könnte sich auf bis zu 4,7 Milliarden Euro erhöhen, falls es bei einer sogenannten Greenshoe-Option zum Verkauf weiterer 17,7 Millionen Aktien kommt.
CATL war bereits an der Börse in Shenzhen notiert, die jedoch für internationale Investoren weniger zugänglich ist. Der Schritt an die Börse in Hongkong soll die globale Reichweite des Akkuriesen erhöhen.
Ein Teil des Erlöses soll in den Bau einer neuen Batteriezellfabrik in Debrecen, Ungarn, investiert werden. Das Werk soll eine Jahreskapazität von 100 GWh haben, mit Gesamtinvestitionen von 7,3 Milliarden Euro. Die Fabrik entsteht unweit der neuen BMW-Fabrik, in der Elektroautos der „Neuen Klasse“ gebaut werden. Es wird nach dem deutschen Werk nahe Thüringen die zweite Fertigungsstätte von CATL in Europa.
Im spanischen Saragossa bauen die Chinesen zudem zusammen mit dem Automobilhersteller Stellantis in einem Joint Venture für über vier Milliarden Euro eine Batteriezellenfabrik. Dort sollen kostengünstige Lithium-Eisenphosphat-Zellen (LFP) für die diversen Marken des Konzerns in Europa produziert werden.
CATL ist Marktführer bei Batterien für Elektroautos. Laut SNE Research hielt das Unternehmen 2024 weltweit einen Marktanteil von 38 Prozent, in China sogar knapp 50 Prozent. Chef Pan Jian sagte im Februar: „Langfristig ist es nicht nachhaltig, nur aus China in Endverbrauchermärkte wie Europa zu exportieren.“ Zu den bereits bestehenden Kunden hierzulande gehören Unternehmen wie BMW und Mercedes-Benz.
Dieseldieter meint
Catl stellt Wechselstationen für Elektro-LKW vor.
Gehen die Lobeshymnen nun weiter oder verbrennen die sich genau wie nio?
Weil bald geht doch laden schneller als wechseln, müsste man das bei catl nicht eigentlich wissen?
Jörg2 meint
Ich vermute, wir werden Wechselstationslösungen noch von mehreren chinesischen Anbietern sehen.
Ich gehe davon aus, dass es innerhalb von China sinnvoll ist, auch dort BEV (Pkw und Lkw) anzubieten/einzusetzen, wo es keine ausreichende Ladeinfrastruktur gibt (im Sinne von „dicke Kabel -> schnelles Nachladen“). Dazu wird es in der Fläche keine ausreichenden Netzkapazitäten geben.
Eine Wechselstationslösung mit gleichbleibender, zeitlich steuerbarer netzdienlicher Netzanbindung, kann da hilfreich sein.
Das dann solche Lösungen auch in andere Märkte schwappen (und dort für sinnfreie Kritik, bishin zur Todesvorhersehung der Unternehmen sorgen) halte ich für nachvollziehbar.
Mary Schmitt meint
Die Frage ist ja, wo ist was für welchen Zeitraum sinnvoll. Auch ist die Frage, wieviel CATL investiert. Vermutlich setzen sie eher nicht alles auf eine Karte.
Futureman meint
Die versuchen halt, alle Märkte abzudecken. Ob sinnvoll oder nicht bleibt abzuwarten. Ich freue mich aber immer (wenn auch selten), dass ich beim Laden zur Toilette kann und nicht im Auto sitzen bleiben muss, wie bei den Wechselstationen.
In den anderen 97% der Ladevorgänge lädt das Auto zu Hause oder bei der Arbeit quasi fast gratis (PV, Börsenstrom)
Futureman meint
Gut für die Energiewende. Alleine mit der neuen Fabrik könnte CATL in den nächsten 10 Jahren genügend Batterien nach Deutschland liefern, damit Deutschland zu 100% auf Sonne und Wind setzen kann. Und ich denke, das Wachstum von CATL ist noch nicht zu Ende.
Währenddessen wird in Deutschland über neue Gaskraftwerke geredet. Die Zukunft gestalten andere.
Sebastian meint
Das gute an der neuen Regierung, die haben was gelernt was nicht mit klatschen und tanzen zu tun hat. Physik ändert sich nicht, daher sind backup Gaswerke wichtig, zusätzlich zum Ökostrom. Von Wärme sprechen wir mal lieber nicht…
Haubentaucher meint
aber nicht in diesem Umfang von 40MW.
Peter meint
Wenn ich den Geladen-Podcast richtig in Erinnerung habe:
Wir haben einen Jahresbedarf von ca. 3000TW Primärenergie. (im idealisierten Durchschnitt also 8 TW pro Tag) Davon entfallen nur ca. 600TW auf den Strommarkt (im idealisierten Durchschnitt also 1,6TW pro Tag). Wenn wir also die „restlichen“ 2400TW auf Strom umstellen (was in speziellen Nischen nicht möglich sein wird), benötigen wir also noch ca. 1500TW weiteren Strom (+/- , weil Effizienzgewinne, im idealisierten Durchschnitt also ca. 3TW pro Tag).
40MW sind da Tüddelkram im homöopathischen Bereich. Man braucht eine Mischung aus vielen Speicher-Technologien.
Und sehr deutlich braucht man „Netz“.
Lanzu meint
@Haubetaucher und Peter
Ihr wolltet beide nochmal schleunigst die Einheiten nachschlagen.
Es sind 40 GW Kraftwerke.
Und
Ca. 3000 TWh Endenergiebedarf, nicht Primärenergie, das sind mehr.
Die 1,6 TWh pro Tag entsprechen durchschnittlich 66 GW.
Mäx meint
@Lanzu
Ich bin ja froh, dass anscheinend doch noch ein paar Leute ihre Einheiten und Fakten parat haben und Interesse an einer faktenbasierten Diskussion haben.
Ist mir schon mehrfach bei dir aufgefallen, finde ich sehr wohltuend gegenüber dem Rumgetrolle hier.
Lanzu meint
Irgendwie sind beide Kommentare komplett losgelöst von der politischen Realität. Die Pläne für Backup-Kraftwerke wurden von der vorherigen Regierung übernommen.
Steffen meint
Habeck wollte sie aber H2-ready haben, während davon jetzt – zumindest, was man bisher so gehört hat – keine Rede mehr davon ist. Das richt nach Kohlekraftwerk Moorburg…
Steffen meint
Gaskraftwerke, die wohl nicht H2-ready sein werden und in 10 Jahren viel Steuergeld stillgelegt werden müssen. Zusätzlich die politische Abhängigkeit. Die haben nichts gelernt, diese Ideologen von der Union.
Futureman meint
In der neuen Regierung „arbeiten“ zum größten Teil Menschen, die vorher (und nachher) ihr Geld mit Lobbyarbeit und in den Branchen, die jetzt profitieren beschäftigt waren. Gerade im Energiebereich muss jetzt alles getan werden, damit die Energiewende nicht so schnell weitergeht. Andere Länder (z.B. China, Australien) investieren massiv in PV/Wind in Kombination mit Batteriespeicher, weil es die günstigste und schnellste Lösung ist.
Selbst wenn man Akkus hinstellt, die nur ein bis zwei Wochen im Jahr (Dunkelflaute) gebraucht werden, ist es günstiger als für die gleiche Zeit Gaskraftwerke vorzuhalten. Oder sollen die Gaskraftwerke etwa gar nicht nur für die Dunkelflauten gebaut werden, sondern weiter einfach fossile Energie aus anderen Ländern verfeuern?
Sebastian meint
Na ein Glück das die Traumtänzer die 3 Jahre davor eine beinharte Arbeit für das Land erledigt haben. Den Wohlstand gemehrt haben und Schaden vom Volk gehalten haben.
Donald meint
Die expandieren so schnell, dass die Nachrichten kaum hinterher kommen. Immer schön unterm Radar, 80% der Bevölkerung weiß nicht, wer CATL ist. Genügt vollkommen, VARTA zu kennen, den GRUNDIG der Batteriebranche.
Haben nun also alle deutschen BEVs MfC (made from china)-Akkus?
Jetzt noch China-Akkus in den Keller, Korea-WP dran, MiC Solarplatten drauf, und fürs „absolut reine Gewissen“ ( ©Daum) ein Deutsches Auto (aus Ungarn) vor die Tür, alles wird schön.
Jeff Healey meint
Hmm….,
ich finde, lieber Akkus aus China, als Öl und Gas aus Russland…
Alles gut, so lange die chinesische KP keine destruktive, und für die weltweiten Handelsbeziehungen katastrophale Entscheidung bezüglich Taiwan trifft.
Ich hoffe wirklich sehr, dass sie besonnen und klug genug sind, Taiwan freundlich zu hofieren. Das führt eher zu einer dauerhaften und gewaltfreien Lösung, als ständige Drohgebärden, geschweige denn eine Invasion.
Torsten meint
Invasion?
Donald meint
… abwarten….