Elektroautobauer VinFast stellt den Vertrieb hierzulande auf ein Händlermodell um. Das vietnamesische Unternehmen dementiert vor diesem Hintergrund Gerüchte, die einen Rückzug aus Europa kolportieren. Vielmehr wolle man die eigene Position in Europa ausbauen, teilt die zum vietnamesischen Mischkonzern Vingroup gehörende Firma mit.
Kürzlich gab VinFast Händlerverträge mit Astrada Silva, seinem ersten autorisierten Händler in Frankreich, und mit der Schachtschneider Automobile GmbH & Co KG, seinem zweiten Partner dieser Art in Deutschland, bekannt. Diese Vereinbarungen stellten eine wichtige Entwicklung in der globalen Strategie dar, den Umsatz durch ein Händlermodell zu beschleunigen, heißt es nun. „Sie unterstreichen zudem die feste Entschlossenheit des Unternehmens, die Einführung von Elektrofahrzeugen in ganz Europa voranzutreiben.“
Die Schachtschneider Automobile GmbH & Co. KG soll drei autorisierte VinFast-Händler-Showrooms in Deutschland betreiben. Dies schließt sich an die Zusammenarbeit von VinFast mit dem Autohaus Hübsch an, in deren Rahmen bereits zwei Showrooms eröffnet wurden. Astrada Silva ist VinFasts erster offizieller Händler in Frankreich, mit Standort in Aix-en-Provence. Die Eröffnung ist für Juni 2025 geplant.
An allen VinFast-Händlerstandorten können europäische Interessierte das Design und die Funktionen der E-Autos der Marke entdecken und Probefahrten durchführen. „Über den Verkauf hinaus fungieren diese autorisierten Händler als zentrale Anlaufstellen für einen zuverlässigen Kundendienst und gewährleisten Fahrzeugwartung und -reparaturen nach höchsten Standards“, erklärt das Unternehmen. „Kunden profitieren zudem von einem umfassenden Garantieservice und der Verfügbarkeit von Originalteilen, die die Langlebigkeit und optimale Leistung ihrer VinFast-Fahrzeuge garantieren.“
„Langfristiges Engagement auf dem Kontinent“
VinFast konzentriert sich laut der jüngsten Mitteilung auf den weiteren Ausbau seines Händlernetzes in Frankreich, Deutschland und den Niederlanden. Die Vietnamesen planen zudem eine Expansion in andere europäische Märkte. Gleichzeitig will das Unternehmen sein Portfolio an E-Autos erweitern und so „sein langfristiges Engagement für europäische Verbraucher und die Zukunft der Elektromobilität auf dem Kontinent unterstreichen“.
VinFast betont auch die inzwischen 22 Technikzentren, die strategisch über den europäischen Kontinent verteilt sind, darunter acht in Deutschland, zwölf in Frankreich und zwei in den Niederlanden. Um die Infrastruktur weiter zu stärken, gab das Unternehmen kürzlich eine Zusammenarbeit mit LKQ Netherlands für die Bereitstellung eines Kundendienst- und Wartungsnetzwerks speziell in den Niederlanden bekannt.
„Die strategisch positionierten Servicezentren bieten ein umfassendes Leistungsspektrum, darunter Garantiereparaturen, Wartung von Hochspannungssystemen, Reifenservice und allgemeine Fahrzeugwartung“, so VinFast. Jede Einrichtung sei für die spezifischen Anforderungen der Modelle VF 6 und VF 8 sowie aller zukünftigen E-Autos der Marke optimiert. Um etwaige Fahrzeugausfallzeiten zu minimieren und den Kundenkomfort zu maximieren, würden Ersatzteile in hoher Frequenz, bis zu fünfmal täglich, geliefert.
Sebastian meint
3 Händler für ganz Deutschland…
Ich bewundere die Entschlossenheit von all den x y z peng bums fast dead Hersteller ungemein.
Da kämpfen etablierete schon die einen Millionenabsatz p.a. seit Jahrzehnten vorzuweisen haben und dann kommt die Karavane aus Osten angerauscht und will das Feld beackern.
Kirky meint
Von vorne gut kopierten Renault. Ansonsten kauft den keiner privat. Der schrullige Milliardär an seine eigene Miet und Leihwagenfirma. Der verkauft die quasi an sich selbst. Das wars dann aber auch schon.
Mary Schmitt meint
„Niemand hat die Absicht, sich vom deutschen Markt zurückzuziehen.“
Besser-BEV-Wisser meint
Dead Man Walking.
Thomas meint
Hatte ich auch gedacht. Aber der VF6 ist außerhalb der drei Topmärkte USA, Europa, China hinter dem Model Y das meistverkaufte eAuto (finden die Quelle leider nicht mehr, war auf cleantechnica). VinFast insgesamt hat seine Verkäufe in 2024 verdoppelt und prognostiziert eine weitere Verdopplung in 2025. Zwar noch stark auf den Heimatmarkt konzentriert, aber immerhin.
eBikerin meint
„Aber der VF6 ist außerhalb der drei Topmärkte USA, Europa, China hinter dem Model Y das meistverkaufte eAuto “
90% – oder besser gesagt 90.000 Autos blieben aber in Vietnam. Heisst VinFast hat den Rest der Welt mit gerade mal 10.000 Autos geglückt.
heisst also ausserhalb der 3 Topmärkte – verkauft Vinfast halt in Vietnam.