Die künftige Bundesregierung aus CDU/CSU und SPD plant neue Kaufanreize für Elektroautos, um den Absatz von Stromern wieder anzukurbeln. Eine aktuelle Umfrage des Online-Autoportals Carwow mit über 1.100 Teilnehmern zeigt: Die Mehrheit der Autokäufer unterstützt diesen Schritt.
Laut der Umfrage sprechen sich 70 Prozent der Teilnehmer für die Wiedereinführung einer staatlichen Kaufprämie für Elektrofahrzeuge aus. 67 Prozent geben an, dass eine solche Förderung ihre Entscheidung beeinflussen würde, beim nächsten Autokauf ein E-Auto zu wählen. Besonders gefragt sind zudem Maßnahmen wie direkte Kaufanreize (64 %), steuerliche Vorteile (40 %) sowie Zuschüsse für private Ladeinfrastruktur (26 %) und Ladekosten (25 %).
„Unsere Daten zeigen deutlich: Ohne finanzielle Anreize bleibt der Umstieg auf Elektromobilität für viele unattraktiv. Andere Länder haben zudem Sanktionen für Verbrenner, um den Wechsel zu EVs anzukurbeln“, so Philipp Sayler von Amende, Geschäftsführer von Carwow Deutschland. „Die Preisparität zwischen Elektro- und Verbrennerfahrzeugen ist noch nicht erreicht – insbesondere im unteren Preissegment besteht weiterhin eine erhebliche Lücke.“
Preisunterschiede bestehen weiterhin
Trotz sinkender Preise für Elektroautos bleibt der durchschnittliche Preisunterschied zu Verbrennern laut Carwow bei etwa 15 Prozent. Im unteren Preissegment sei die Differenz noch größer. „Unter 20.000 Euro gibt es aktuell nur zwei Elektro-Modelle auf Carwow – dem gegenüber stehen 29 Verbrenner“, erklärt Philipp Sayler von Amende. „Das zeigt, dass insbesondere im Einstiegsbereich das Angebot an bezahlbaren E-Autos fehlt.“
Neben den Anschaffungskosten spielen auch die Leasingraten eine Rolle. „Die Leasingpreise folgen einem ähnlichen Trend wie die Kaufpreise: Im Durchschnitt liegen die monatlichen Raten für E-Fahrzeuge rund 15 Prozent über denen vergleichbarer Verbrenner“, erläutert Sayler von Amende. Auch seien Angebote im Bereich Social Leasing ein guter Weg, den Umstieg zu fördern.
Für die weitere Entwicklung 2025 und 2026 sieht der Carwow-Geschäftsführer mehrere Einflussfaktoren: „Wie sich die chinesischen Marken positionieren, welche Importzölle greifen und vor allem, welche Förderungen angeboten werden – das alles wird entscheiden, wie schnell E-Mobilität im Massenmarkt ankommt.“
Ein starkes Signal sieht der Carwow-Chef in der aktuellen Umfrage: „Die Nachfrage ist da – aber nicht um jeden Preis. Es braucht ein breiteres Modellangebot, günstigere Einstiegspreise und stabile Förderbedingungen, damit mehr Menschen auf Elektro umsteigen.“
NeutralMatters meint
Länder wie Frankreich haben bereits ein Malus-Konzept, wo ein CO2-Sockelbetrag/-Freibetrag (113g/km seit 2025, sinkt um 7g/km jährlich) besteht und dann sich verstärkend ansteigt.
Für 2025 liegt der Höchstwert in FR bei 70.000 Eur und steigt um 10.000 Eur ebenfalls jährlich für den Höchstwert (>226g/km), sodass 2027 dieser bei 90.000 Eur liegt.
Das ist eine sehr clevere Idee, da es zum einen grunsätzliche Individual-Mobilität nicht unnötig verteuert, vorallen für eher sparsame PKW und gleichzeitig Konsum so lenkt, dass es unattraktiv gemacht wird, PKW mit hohem CO2-Ausstoß zu kaufen.
Gleichzeitig gibt es auch eine Verknüpfung mit dem Fahrzeuggewicht (Sockelwert 1.600kg), sodass die Hersteller „motiviert“ werden, leichtere PKW zu bauen.
Für Familien ab 3 Kindern gibt es auch eine Regelung, um die steuerlichen Belastungen (da größerer PKW) zu reduzieren.
Alles ist in sich logisch, konsequent und pragmatisch – wir können uns im besten Sinne der französisch-deutschen Freundschaft das gern abschauen!
Futureman meint
Warum nicht E-Bikes fördern? Oder alle unter 1000kWh Jahresverbrauch bekommen ihren Strom geschenkt? So könnte man auch umweltbewusstes Verhalten fördern.
Besser finde ich auch, schlechtes Verhalten durch Kosten zu bestrafen. So hat es die CDU ja auch angekündigt, zweifele aber an der Umsetzung. Denn sobald der CO2 Preis 2027 steigt, gibt es einen Riesenaufschrei und es wird einfach verschoben bis nach der nächsten Wahl.
Swissli meint
Trump: die Zölle bezahlen die Exportländer. In Realität der Importeur und schlussendlich der Konsument.
Subventionen: bezahlen andere (Staat, andere Steuerzahler, Zentralbank usw). In der Realität der Steuerzahler und Konsument
hu.ms meint
Wie wäre es, statt BEV zu vergünstigen, neu zuzulassende stinker zu verteuern !
Über eine Zulassungssteuer und/ oder co2-abhängige kfz-steuer von mind. 5 € je g/km.
Und der aufschlag auf fossile treibstoffe durch die co2-zertifikate kommt ja ab 2027 auch noch.
Verursacherprinzip: wer emittiert muss für den schaden am klima aufkommen !
Gleiches gilt auch für heizungen.
Jeff Healey meint
Dafür! 👍
Sebastian meint
Die sieht man wie die Deutschen ticken… bald haben wir eine Staatsquote von 70% und sind dann wieder im Sozial ismus angekommen.
F. K. Fast meint
Mehrheit will auch kostenfreies Tanken. Manchmal sollte man die Entscheidungen vernünftigen Menschen überlassen. Es sollte keine BEV-Kaufprämie geben, zumindest nicht für alle (bestenfalls für eine kleine Menge ärmerer Einkommenskreise).
Gunnar meint
Der Titel müsste heißen:
Umfrage: Mehrheit will neue Elektroauto-Kaufprämie, welche sofort vom Hersteller eingepreist wird und am Ende dem Kunden keinen finanziellen Vorteil bringt und nur die Gewinne der Hersteller auf Steuerkosten sprudeln lässt.
Jeff Healey meint
Dagegen!
Staatliche Kaufförderung von E-Fahrzeugen hält die Preise der OEM weiter künstlich hoch, und lässt nicht den notwendigen Wettbewerbsdruck aufkommen.
Das gleiche Spiel sehen wir bei den Wärmepumpen.
Weg mit dieser Art der Förderung!
brainDotExe meint
Halte ich für ein Gerücht.
Wenn man Preise von zum Beispiel Panasonic Monoblock Wärmepumpen in Deutschland und Italien vergleicht, sind die relativ gleich.
PV Module und Komponenten werden seit ein paar Jahren durch die Aussetzung der Mehrwertsteuer gefördert, ist alles durchgehend günstiger geworden.
Die Aussetzung oder Reduzierung der Mehrwertsteuer für Elektroautos wäre wohl die einfachste Möglichkeit.
Steuergutschrift ja, dann muss das aber vollautomatisch ohne Zutun des Käufers geschehen. Sprich einfach von der Lohnsteuer absetzen ohne dass derjenige eine Steuererklärung angeben muss.
Ansonsten halt Kaufprämie wie bisher.
hu.ms meint
Wer keine EST-erklärung macht und zuviel bezahlte steuern (meist im LST-verfahren) sich nicht zurückholt ist einfach selbst schuld.
Ich fände das gut, denn dann kann gleich eine einkommensobergrenze bei der BEV-förderung berücksichtigt werden.
Und einen freibetrag für das LST-verfahren eintragen lassen macht doch jeder, der über die fahrtkostenpauschale vorteile erlangt.
Wissen ist von vorteil. Wer sich im steuersystem nicht auskennt muss sich eben hilfe suchen.
brainDotExe meint
Viele wissen gar nicht wie eine Steuererklärung funktioniert. Woher auch? In der Schule lernt man das nicht.
Die dürfen nicht benachteiligt werden.
Auch eine Einkommensobergrenze halte ich für falsch, wenn schon dann fair für alle.
Wenn ist geholfen, wenn derjenige der die Einkommensobergrenze knackt, dann stattdessen einen Verbrenner kauft?
Jörg2 meint
brain
Niemand muss wissen, wie eine Einkommenssteuererklärung funktioniert um z.B. eine automatisierten Günstigerprüfung unterzogen zu werden oder (was im BEV-Falle eher zutrifft) automatisiert eine Steuergutschrift zu erhalten (bis hin zur Überweisung auf das private Bankkonto.
Anmerkung: Wenn wir nach der Schule nicht mehr dazulernen würden…. Gute Nacht!
brainDotExe meint
Deswegen schrieb ich ja, das muss automatisch ohne Zutun des Käufers passieren.
Wenn das im heutigen Finanzsystem machbar ist, super, dann gerne so machen.
Auch die wenigsten beschäftigen sich nach der Schule mit dem Thema Steuern und Vermögen. Ich wurde durch Kommilitonen damals darauf aufmerksam, aber die wenigsten kommen ja von sich aus auf die Idee: Hey, ich informiere mich mal zum Thema.
Jeff Healey meint
Hallo brainDotExe,
lies vielleicht mal ab dem Absatz „Handwerker-Mangel und fehlgeleitete Förderung“
https://www.tagesschau.de/wirtschaft/verbraucher/waermepumpen-kosten-foerderung-100.html
Genau so wirkt sich meines Erachtens eine Förderung auf den Kaufpreis von E-Autos aus.
Tt07 hat es sehr treffend formuliert:
„Wenn der Staat kauft, müssen die Hersteller nicht kämpfen. Ergo wenig Preisdruck, kaum Fortschritt.“
brainDotExe meint
Aus dem Artikel geht es ja schön hervor, das Gerät ist nicht der Kostentreiber, die bekommst du bei Händlern in Deutschland genau so günstig wie im Ausland.
Wenn du aber den Fehler machst und dir ein Komplettangebot vom Heizungsbauer machen lässt, ja der steckt sich die Förderung in die Tasche.
Aber hier geht es ja nur um das „Gerät“, bzw. das Auto, keine Dienstleistung oder Komplettangebote irgendwelche Zwischenhändler.
Tt07 meint
@Jeff, stimme zu.
E-Förderung klingt zwar gut, ist sie aber am Ende nicht.
Die hohen Preise bleiben, weil der Staat mitbezahlt. Innovation? Fehlanzeige oder die Gelder verschwinden in Projekten wie „Technologieoffenheit“
Wenn der Staat kauft, müssen die Hersteller nicht kämpfen. Ergo wenig Preisdruck, kaum Fortschritt.
Keine Förderung und wenn, dann Deckel bei ca. EUR 30k.
Jeff Healey meint
So ist es 👍
brainDotExe meint
„Deckel bei ca. EUR 30k.“
Guter Witz, dafür gibt es so gut wie keine für Deutschland relevanten Elektroautos.
Basismodell vom ID.3 vielleicht, mit ein bisschen Ausstattung ist man drüber.
eCar meint
Ein Deckel von 30K ist absolut nötig, damit unsere OEMs mal wieder aufwachen und den Gesamtmarkt betrachten und nicht immer nur den oberen Marktanteil. Ein Oberklassenauto und noch höher benötigt absolut keine Subvention!
brainDotExe meint
Wir reden nicht von Oberklasse.
Für 30.000€ bekommst du keine Kompaktklasse mit etwas Ausstattung!
Die wichtigsten Fahrzeugklassen in Deutschland sind Kompakt- und Mittelklasse inklusive deren SUV Derivate.
Die kann man nicht außen vor lassen.
Kasch meint
Ich hätte gerne dazu noch eine Ladekarte für kostenloses Laden und, und …
Gerry meint
Mit Steuermitteln Autos fördern? War und ist Käse.
Wenn man umsteuern will dann einfach Verbrenner verteuern und mit den Erlösen eAutos günstiger machen. Das kostet die Allgemeinheit 0 Euro 👍 und das Förderziel mehr eAutos wird schneller erreicht. 👍
eCar meint
Die OEMs werden alles mitnehmen was möglich ist, ergo entscheiden nur und auch nur die OEMs wann die eAutos günstiger werden. Die Erlöse sollte eher den Laternenparkern zugute kommen, d.h. seh viele kleine 3,7Kw-11Kw Ladestationen in den Städten.
Haubentaucher meint
Stimme teilweise zu. Mehr Wettbewerb und die CO2-Vorgaben fürhren zu günstigeren eAutos. Das hat man ja schon gesehen. Leider hat die EU hier wieder den Druck weggenommen.
brainDotExe meint
Würde aber zu sinkenden Margen bei den Herstellern führen. Das können wir uns besonders in den aktuellen Zeiten nicht erlauben.
BeatthePete meint
Brain, dann sollte aber der Hersteller seinen Gewinn auch mit der Bevölkerung teilen,findest du nicht?
brainDotExe meint
Passiert ja, die Arbeitsplätze in der Branche sind sehr gut bezahlt.
Tt07 meint
Hirn, kein Problem dann bitte nur die Mitarbeiter der Hersteller/Zulieferer die Subventionen tragen lassen.
brainDotExe meint
Nein, wieso das? Die Zahlen ja schon mehr Lohnsteuer.
CJuser meint
Es würde ja vermutlich schon viel bringen, wenn man endlich die Subventionierung vom Diesel streichen würde. Die Steuern sind hier pro Liter über 10ct niedriger im Vergleich zu Benzin.
David meint
Das ist wirklich überraschend. Der potentielle Käufer ist dafür, wenn ihm jemand beim Kauf Geld dazu gibt. Gut, dass das herausgefunden wurde.
E.Korsar meint
„Die Nachfrage ist da – aber nicht um jeden Preis.“
Das hat der Carwow-Chef wirklich gesagt?
In der Betriebswirtschaftslehre (BWL) bezeichnet „Nachfrage“ die Menge an Gütern und Dienstleistungen, die Konsumenten zu einem bestimmten Preis zu kaufen bereit sind.
David meint
Es ist halt eine verkürzte Darstellung. Da muss man jetzt nicht schlau schwätzen. Du weißt doch ganz genau, was gemeint ist. Es gibt für eine große Range an Preisen eine entsprechende Nachfrage für ein bestimmtes Auto. Wenn es günstig ist, ist die höher, wenn es teuer ist, ist die geringer. Mehr sollte nicht gesagt sein. Ist der Preis also hoch, ist die Nachfrage nicht mehr nennenswert.
CJuser meint
Wirklich profitieren würde man wohl nur durch eine direkte Kaufprämie. Kostenloses Laden klingt zwar gut, haben aber in erste Linie Kunden ohne eigene Lademöglichkeit etwas von und würde wohl gleichzeitig dazu führen, dass Ladeanbieter keinen Anlass für Preisreduzierungen sehen und zudem das Problem mit den überteuerten Ad-hoc Ladepreisen verschleppt wird.
Wichtig finde ich nur, dass man bei einer möglichen Kaufprämie die Preisegrenzen niedriger ansetzt, als beim letzten Mal.
Jörg2 meint
Klar, ein Vermittler von Autokäufen ist natürlich für ein Pampern von Autokäufen.
Ich wäre ja eher für Steuergutschriften* (über 3 Haltejahre gestreckt?) für Privatpersonen und Sonderabschreibungen für Unternehmen.
*Für jemand, dessen Steuerlast kleiner ist, als die Gutschrift, hat die Finanzbehörde das übliche Mittel der Auszahlung. Dieser Personenkreis (keine ausreichende Steuerschuld, BEV-Neuwagenkauf) ist wohl eher gering.
CJuser meint
Welche Steuer bitte bei Neuwagen?
Jörg2 meint
Oh!
Ich meine: Steuergutschrift auf die Einkommensteuerschuld der Privatkäufer.
Dieseldieter meint
Das wäre eine feine Sache😌