Der chinesische Elektroautobauer Nio setzte im ersten Quartal 2025 den Wachstumstrend aus dem Vorjahr fort, konnte jedoch noch nicht in den schwarzen Zahlen landen. Der Absatz stieg um 40,1 Prozent auf 42.094 Fahrzeuge, was vor allem der günstigeren Marke Onvo zu verdanken ist. Im Vergleich zum vierten Quartal 2024 fiel der Absatz jedoch um 42,1 Prozent, da die Zahl der Auslieferungen von Nio-Modellen (27.313 Fahrzeuge) im Verhältnis zu Onvo (14.781 Fahrzeuge) gesunken ist.
Der Umsatz stieg ebenfalls, jedoch weniger stark. Nio erzielte einen Umsatz von rund 12,0 Milliarden Yuan (etwa 1,46 Mrd. Euro), was im Vergleich zum Vorjahr einen Zuwachs von 21,5 Prozent bedeutet. Im Vergleich zum vierten Quartal 2024 fiel der Umsatz jedoch um fast 39 Prozent.
Trotz der Erfolge in den ersten drei Monaten meldete das Unternehmen einen Nettoverlust von 6,75 Milliarden Yuan (818 Mio. Euro), was eine Steigerung von 30,2 Prozent im Vergleich zum Q1 2024 darstellt. Im Vergleich zum vierten Quartal 2024 fiel der Verlust in Q 2025 mit -5 Prozent etwas geringer aus.
Nio blickt dennoch zuversichtlich in das laufende Jahr. Laut eigenen Angaben hat das Unternehmen im zweiten Quartal bereits mehr Autos ausgeliefert (47.131) als im gesamten ersten Quartal, und die Juni-Zahlen stehen noch aus. Die Auslieferung des E-Kleinwagens Firefly der gleichnamigen neuen Marke hat das Potenzial, den Absatz weiter zu steigern.
Für die Zukunft plant Nio zudem den internationalen Rollout überarbeiteter Modelle der Kernmarke, darunter der ES6 (SUV), EC6 (SUV-Coupé) und ET5 (Limousine) und ET5 Touring (Kombi), deren Verkaufszahlen im Mai 2025 begannen. Der CEO von Nio, William Bin Li, äußerte sich zuversichtlich: „Seit Beginn des zweiten Quartals verzeichnen wir einen stetigen Anstieg des monatlichen Auslieferungsvolumens.“ Auch die Nachfrage nach dem neuen Onvo L60 sei gestiegen.
Zur Sicherstellung dieses Wachstums kündigte Nio Maßnahmen zur Kostenkontrolle an, um die Effizienz in Bereichen wie Forschung, Entwicklung und Vertrieb zu steigern. Finanzvorstand Stanley Yu Qu betonte, dass das Unternehmen ab dem zweiten Quartal eine Verbesserung der Kosteneffizienz anstrebe, ohne das Wachstum zu gefährden.
BEV meint
abwarten Onvo und Fierfly haben das Potential in die Breite zu gehen
man muss nur durchhalten können, etwas, das wir in Europa nicht (mehr) können, wir geben alles immer gleich auf, wenns nicht sofort Gewinn abwirft
M. meint
Wir?
Das sind nicht „wir“.
Mir z.B. ist das völlig gleich, mit wie vielen Marken Nio hier aufschlägt.
Ich brauche nichts davon.
Future meint
Klar. Deutschland ist satt und braucht eigentlich nichts mehr – alles ist im Überfluss vorhanden. Aber Deutschland muss grüner werden. Dafür braucht auch Deutschland viele neue Marken, damit es endlich mehr Angebote und billigere Preise gibt. Bisher ist Deutschland immer noch viel zu dreckig. Insofern ist uns jeder Marktteilnehmer willkommen. Auch Nio.
M. meint
Ich sage doch gar nicht, dass du dir keinen Nio kaufen darfst. Du darfst das.
Aber gerade Nio ist nichts, was man in Deutschland braucht. Nio beantwortet Fragen, die niemand stellt. Ein Blick auf die Verkaufszahlen bestätigt das doch…
Der Firefly ist schon eher in einer brauchbaren Größe – wenn denn verfügbar. Und dann muss man das Angebot mit dem anderer Anbieter vergleichen. Und da ist auch keine Frage, wo der exklusiv die Antwort liefern würde. Nur eine weitere von… irgendwann vielen. Das Ding soll immerhin 30.000 Euro kosten. Bei 20k hätte ich ja gesagt „ok, der hat eine Lücke gefunden, besser als der ë-C3 oder auch ein BYD Dolphin Surf“, aber 30? Ich bitte dich.
Gernot meint
Kleines Problem: Geld ist für Unternehmen eine endliche Ressource. Unternehmen können eben nicht sagen: Wenn es 5 Jahre dauert, um die Gewinnzone zu erreichen, dann dauert es eben 5 Jahre. Und wenn es 10 oder 20 Jahre dauert, dann ist das so. Irgendwer muss die auflaufenden Verluste in dem Zeitraum bezahlen, ansonsten ist das Unternehmen schlicht insolvent. Die aktuell vorhandenen Mittel reichen bei Nio noch für etwa 4 Quartale. Dann ist Ende. Es sei denn jemand schießt wieder etliche Milliarden nach.
Future meint
Bei Amazon hat es 9 Jahre gedauert, bis die Gewinnzone erreicht wurde. Es braucht nur geduldige Investoren. Das ist bei jedem Startup so.
visitor meint
Bei Tesla hat es ca. 10 Jahre gedauert, bis die Gewinnzone erreicht wurde. Dann mit einer umso stärkeren Rendite als andere OEM. Aktuell ist der Trend jedoch deutlich negativer.
Tinto meint
Das stimmt nicht so ganz. Die Investoren kamen erst 1997 beim Börsengang an die Nasdaq, und in Q4/2001 gab es schon einen Gewinn. Trotz dotcom Blase.
Gernot meint
Der Amazon-Vergleich hinkt. Amazon war ein Disruptor mit einem gigantischen Potenzial, dass Amazon dann auch realisiert hat.
Es gibt aber längst genug Automarken und Autobauer. Nur weil jetzt Elektromotoren statt Verbrennermotoren verbaut werden, wächst der globale Markt für Autos nicht. Die je nach Quelle 100-500 EV-Automarken, die es jetzt neu gibt, die braucht der Markt nicht. 99% davon werden nicht überleben. Und Nio bedient nun mal keine Nische sondern den Massenmarkt und da zählen Größe und Skaleneffekte. Nur die, die ausreichend schnelle eine hinreichende Größe erreicht haben (z.B. BYD) werden überleben. Nio gehört da bislang nicht zu.
Gernot meint
Bei Nio stimmt es vorn und hinten nicht. Der Absatz ist zu niedrig, um zu überleben. Es fehlen Skaleneffekte. Daneben ist zu vermuten, dass Nio heftig rabattieren. Der Durchschnittserlös pro Auto liegt unter 35.000 Euro. Die Wechselstation sind nur sinnlose Kapitalverbrennung. Das sage ich schon seit 3 Jahren.
Wenn Sie Glück, kauft einer von den Großen Nio auf, ansonsten dürfte es schwer werden. Ich bezweifle, dass Abu Dhabi endlos Geld nachschießt.
Couch Kartoffel meint
Also in Deutschland hat bei der letzten Monatszulassung sogar schon Rolls Royce Nio überholt und selbst Exoten wie Morgan sind drauf und dran Nio zu überholen. Soviel zur Nachfrage im europäischen Leitmarkt.
Rüdiger meint
1,4 mrd Umsatz? Setzt man das mal ins Verhältnis was so ein schwäbischer dachdecker mit 30 Mitarbeiter erwirtschaftet, kann man nur über Nio lachen.
Future meint
Dachdecker bauen allerdings keine Autos. Startups machen sowas und da es ist nicht anders als bei Fisker, Tesla, Rivian, Cannoo, Lucid etc. Nicht jedes Startup wird das neue Apple. Bei den Dachdeckern gibt es keine Startups, aber Pleiten gibt es auch bei Dachdeckern.
da_hierzi_mobil meint
Ich hoffe, dass Nio nicht eingeht. Der Firefly ist ein wirklich interessanter Kleinwagen und wird sicher Abnehmer finden.
Future meint
Das finde ich definitiv auch. Man sieht dem Firefly an, dass er in München entwickelt wurde. Er wirkt seht europäisch.
Futureman meint
Der Verlust ist fast so hoch wie der Umsatz. Für einen der etablierten Hersteller aus China nicht gerade ein gutes Zeichen. Gleichzeitig wird mit der neuen günstigeren Serie das Hauptsegment unwichtiger und das Batteriewechselsystem nimmt bei 1000kW-Ladern auch als Alternative ab. Denke mehr als 2 Jahre gibt es den Hersteller nicht mehr. Aber bei so vielen neuen Herstellern weltweit bleibt nun einmal nicht Platz für alle.
Mäx meint
Nio ist auch einer der Hersteller aus China, die ich am schwächsten sehe.
Obwohl schon lange am Markt immer noch hohe Verluste, keine großen Innovation wie bei den anderen.
Die Volumenmarken und damit der Weg in die Rentabilität wollen auch nicht so zünden.
Steht bei mir auf dem Zettel Übernahmekandidat; vielleicht hat sich CATL deswegen schon am Wechselkonzept beteiligt
M. meint
Auch mit CATL macht das Wechselsystem (außerhalb von China) nicht mehr Sinn als heute schon.
Wenn ein BYD in 5 Minuten laden kann, braucht man keine komplexen Wechselstationen. Und wenn der BYD mal nicht mit 1000 kW lädt, dann eben mit 400 oder 500. Dann dauert’s halt 10 Minuten. In der Zeit ist man immer noch nicht in der Nähe der nächsten Wechselstation.
Nio wird das nicht überleben. Nicht weil die Autos schlecht sind, aber es wird zu viel Geld in ein überflüssiges USP gesteckt, und ein anderes USP fällt mir gerade nicht ein.
Future meint
Natürlich wird Nio das schaffen. Firefly ist die edle Billigmarke für die Masse und Nio ist die Luxusversion für Wenige, die es sich leisten wollen. Das Prinzip funktioniert doch bei VW mit Skoda und Audi auch hervorragend.
Wechselakkus braucht keiner Europa. Aber es ist doch super, dass sich das Ding in 2 Minuten ausbauen lässt, falls mal eine Zelle repariert werden muss. Das dauert bei den anderen Herstellern viele Stunden.
Also mal abwarten mit den ganzen düsteren Prognose, Leute – und einen schönen grünen Tee aus China trinken.
Tinto meint
Bestimmt keinen grünen Tee aus China, der ist extrem mit Pestiziden belastet. Die spritzen das Zeug sogar noch 2 Wochen vor der Ernte! Die Wuy Shan Region ist inzwischen komplett mit Pestiziden verseucht.
Aber, möchte dir deinen Genuß nicht verderben :-)
Future meint
Ich trinke zweimal am Tag langsam gerösteten Bio-Kaffee aus dem Siebträger. Da sind weniger Pestizide drin. Es soll auch Grünen Tee aus Bioanbau geben.
wilkais meint
Als ob es hier anders aussieht…
Hilft nur Bio Produkte zu kaufen
M. meint
„Aber es ist doch super, dass sich das Ding in 2 Minuten ausbauen lässt, falls mal eine Zelle repariert werden muss.“
Eine Zelle wird nicht repariert. Falls es Module gibt, werden Module getauscht. Zellen lassen sich allenfalls stilllegen, wenn sie ausfallen.
Viel wichtiger ist aber: wir wissen ja inzwischen, dass Batterien viel länger halten als immer gedacht.
Und für das eine Auto von 100, das der Garantiezeit vielleicht mal ein neues Modul benötigt – damit will man die konstruktive Sackgasse der Wechselbatterie begründen?
Dann kann man auch an jedes Auto Griffe schweißen, falls man das mal von der Straße schieben muss.
Future meint
Vermutlich haben sich Tesla und BMW deshalb auch für diese Cell-to-Chassis-Konstruktionrn bei den Akkus entwchieden. Nio wird das bestimmt auch irgendwann ändern. In Europa braucht man keine Akkuwechselstationrn – hier gibt es genug Ladesäulen und BYD will sogar die Megacharger nach Europa bringen.
M. meint
Cell-to-Chassis ist natürlich nochmal ein anderer Level von Vertrauen als Module, das ist schon richtig. DA ist nichts mehr zu machen. Zelle kaputt – Pack ins Recycling. Die ersten 8 Jahre kein Problem, aber danach… man wird sehen.
Nio kann das auch machen, verrät dann aber die eigene Mission. Und ehrlich gesagt, wenn Nio das aufgibt, gibt es außer dem stellenweise als europäisch empfundenen (auch da gehen die Meinungen auseinander, aber egal) Design tatsächlich die Argumente aus. Dazu muss man nicht mal aus dem China-Topf raus, selbst dort finden sich genug mindestens gleichwertige Alternativen.
Und wenn Chinese, dann nur „XY“ – das wird es in 20 Jahren vielleicht geben, aber aktuell ist das bestimmt keine Diskussion für mehr als 1000 Menschen außerhalb der jeweiligen Firma.
M. meint
„Die edle Billigmarke für die Masse.“
Wem ist denn der Quatsch eingefallen? Das ist ein Kleinwagen mit amüsantem Scheinwerfer-Layout. Für die Masse ist das vielleicht in China was.
Und dort ist der Nio vielleicht auch etwas, das „man sich leistet“. Hier ist das ein gesichtsloser Chinese. Den kannst du gegen 10 andere Chinesen tauschen, und wenn die Farbe passt, werden das 90% aller Mitmenschen gar nicht merken.
Wer sich hier „etwas leisten“ will, hat zahllose Möglichkeiten, an einen Nio denken da nur ganz bestimmte Menschen, die krude Werbeslogans erfinden.
Future meint
Der Firefly ist ein echter Bayer, komplett in München für den Weltmarkt entwickelt. Ausstattung und Materialien sind sehr wertig. Auch die Software ist gelungen. Das Auto könnte erfolgreich werden.
M. meint
Das ist ein echter Chinese. Egal, wer die Striche dafür gezogen hat.
Auf dich wirkt er typisch deutsch – hab ich verstanden, wirklich.
Aber du bist nun mal nicht die Allgemeinheit. Und die denkt beim Namen nicht an Bayern, besonders, wenn man rausfindet, dass das Ding von einem chinesischen Hersteller in China gebaut wird. Beim Interieur denkt niemand an Bayern, weil es eher so aussieht, wie ein besserer Tesla 3 im Idealfall ausgesehen hätte. Beim Webauftritt kann niemand an Bayern denken. Und beim Insektengesicht wird das auch nicht jeder. Du schon, und irgendwer sonst vielleicht auch. Kann ja sein.
Ich wette: „Bayern“, das war nie der Plan bei Nio.
Das macht den Firefly nicht zu einem schlechten Auto, das will ich damit gar nicht sagen. Nur das ultimative Alleinstellungsmerkmal, das fehlt ihm dann doch.
Auf der Homepage ist auch gar nicht von Wechselbatterien die Rede. Jedenfalls stellt man es nirgends heraus.