Ford startet die Serienproduktion der Batterien für seine in Köln gebauten Elektroautos Explorer und Capri. Der Automobilhersteller hat dazu das ehemalige „Motorenwerk“ komplett modernisiert und in eine Produktionsanlage für Hochvoltbatterien umgebaut.
Die laut dem Unternehmen vollständig digitalisierte neue Anlage ist für die Produktion von Batterien in drei verschiedenen Größen ausgelegt, die in der neuen Generation von E-Autos eingesetzt werden. Das SUV Explorer und das SUV-Coupé Capri werden im nebenan gelegenen „Ford Cologne Electric Vehicle Center“ gebaut. Beide Fahrzeuge bauen im Rahmen einer umfassenderen Kooperation auf Volkswagens E-Auto-Baukasten MEB auf.
„Die Batterie-Fertigung vor Ort sorgt für Effizienz und eine erhebliche Reduzierung von Transporten“, heißt es. „Die 180 neu installierten Roboter schweißen, kleben und schrauben das Batteriegehäuse zusammen und bestücken dieses mit bis zu 12 jeweils etwa 30 Kilogramm schweren Batteriemodulen. Insgesamt werden so auf der zwei Kilometer langen Fertigungslinie rund 2.775 Einzelteile zu einer Antriebsbatterie zusammengesetzt.“
Das neue Kölner Batteriewerk erfülle höchste Qualitäts- und Effizienzstandards, so Ford. Es beinhalte zudem kontinuierliche Entwicklung von Fähigkeiten und Fachkenntnissen der Belegschaft als Teil der Umwandlung des Standorts „in ein digitalisiertes, hochmodernes Werk zur Produktion von Elektrofahrzeugen und Komponenten“.
Ford ist seit fast 100 Jahren in Deutschland aktiv, am 18. August 1925 wurde im Berliner Westhafen der Grundstein für das erste Ford-Werk gelegt. Rasch wurde der Berliner Standort zu klein, und 1931 startete dann die Produktion von Fahrzeugen in Köln. Seitdem ist dieser Standort ein Eckpfeiler der Ford Produktion in Europa. Die neue Anlage in Köln ist laut dem Unternehmen ein weiterer Schritt auf dem Weg zur Elektromobilität.
Die traditionsreichen Ford-Werke in Köln stehen laut Berichten vor ihrer wohl größten Krise. Experten zeichnen ein düsteres Bild der Zukunft. Ford sei im Pkw-Bereich in Europa zu klein, um profitabel zu arbeiten. Die Marktanteile schrumpfen seit Jahren. Die Belegschaft in Köln ist seit 2018 von 20.000 auf 11.500 Mitarbeiter geschrumpft, was die schwierige Lage verdeutlicht.
Andi66 meint
Vielleicht bekommt der Tourneo Courier dann einen größeren Akku.
Mit dem derzeitig eingebauten kannst du echt nix reißen.
Mary Schmitt meint
Ein guter Teil der Wertschöpfung ist die Batterieproduktion. Insofern absolut verständlich, die selbst zu machen. Langsam läufts da bei Ford auch. Wenn man schaut, welche Marken in Deutschland im Mai mehr BEV zugelassen haben als Tesla, ist auch Ford dabei: Audi, BMW, BYD, Ford, Hyundai, Kia, Mercedes, Opel, Seat, Skoda, VW.
Stromkunde meint
Du weißt aber schon, dass Deutschland nur ein sehr kleines Pflaster auf der Welt ist? Tesla verkauft Weltweit immer noch deutlich mehr BEVs als VW.
Donald meint
Ja, der Mai, in Deutschland, ist bekannter Benchmark für aussagekräftige Bewertung global agierender Konzerne.
DiM-Index, wer kennt ihn nicht.
Future meint
Draußen verwechseln die Leute ja immer noch sehr häufig die Zellproduktion mit der Akkuproduktion. Ich habe den Eindruck, dass mittlerweile immer mehr Leute sich weigern, bei der Elektromobilität dazuzulernen. Die Leute klammern sich an die Verbrennung. Aufgrund des Rückgangs der Autoexporte aus Deutschland reduzieren die Logistiker inszwischen ihre Mitarbeiter.
M. meint
Sorry, das wird jetzt komplett OT, ist aber wichtig.
Hier eine Petition, die ich gerne teilen möchte. Da will jemand bei der Bundesnetzagentur privaten PV-Erzeugern die Kosten für den Netzausbau auferlegen, während Tennet & Co Geld schürfen. Das sollte so einige hier interessieren.
htt-ps :// weact.campact. de/ petitions/finger-weg-von-der-photovoltaik?source=rawlink&utm_medium=recommendation&utm_source=rawlink & share=9555ab82-6d48-4138-b895-9b072372a636
Wie gesagt, sorry für „OT“, aber einen passenden Artikel wird es kaum geben.
F. K. Fast meint
Ich würde mir im Artikel zu lesen wünschen, woher die Zellen kommen. Wenn diese auch aus Deutschland kommen, dann Hut ab.
Dark Erebos meint
Sehr wahrscheinlich von LG aus Polen oder CATL aus Deutschland.
Donald meint
Bestimmt Varta V4Drive, Deutschlands Nummer-1-Einheitszelle.
PSE meint
Ich bin überrascht das die für alte MEB noch eine Assembly Line bauen, weil bald MEB+ mit CTP kommt…
Warum nicht MEB+?
brainDotExe meint
Die bestehenden Modelle werden höchst wahrscheinlich nicht wahrend der laufenden Generation auf eine andere Basis umgestellt.
PSE meint
Und alle anderen MEB Modelle (VW Konzern) umgestellt werden?
Vor allem wegen LFP (Kosten) und mehr Kapazität, bessere Kühlung und dadurch auch mehr Leistung?
brainDotExe meint
1) Was betrifft die VW Modelle die Montageline bei Ford?
2) Auch hier ist ein Platformwechsel innerhalb der laufenden Generation unwahrscheinlich (Kosten).
Außer die Akkus können Retrofit like relativ einfach in die MEB Bodengruppe eingesetzt werden.
Matthias meint
„Kölner Brauerei stellt zugekaufte Altbierflaschen in ihre Bierkästen“.
Die Presse lernt es einfach nicht. Es ist zu unterscheiden zwischen der grundlegenden Herstellung von Akkuzellen, die Europäer seit 2015 nicht mehr beherrschen und in dem nötigen großindustriellen Maße noch nie gewollt haben, und dem nachrangigen Montieren von Modulen und Akkupaketen aus Zellen die von asiatischen Herstellern zugekauft wurden.
brainDotExe meint
Ich weiß nicht, woraus die schlussfolgerst, dass das nicht aus dem Artikel hervor geht.
Nirgendwo ist von Zellfertigung die Rede.
Es geht um die Akku/Batterie-Fertigung mit Zellen vom Zulieferer.
Redaktion meint
Was auch aus dem Text hervorgeht.
VG | ecomento.de
Kasch meint
Und somit relativ irrelevant ist. Ob man in DE teuer Zellen zu Akkus zusammenbaut, oder den Akku nach techn. Vorgaben in China fertigen lässt, hat Vor- u. Nachteile. Die 20% Strafzoll on Top dürften so und so anfallen.
Matthias meint
Aus diesem 08/15-Text geht nichts sinnvolles hervor für jemanden der sich halbwegs auskennt. Und Laien werden nicht informiert, werden geradezu in die Irre geführt, als ob Ford Batterien vollständig herstellen könnte. Woher kommen denn nun die Zellen die Ford verbaut?
brainDotExe meint
Laien interessiert nicht ob Ford Batterien vollständig herstellen könnte.
Bei einer neuen Montageline für Verbrennungsmotoren wird ja auch nicht berichtet, wer ggf. die Kolben zuliefert.
South meint
Also der Vergleich mit dem Kolben ist ja wohl grottenfalsch und suggeriert ein 0815 Teil, das jeder beliebige Hersteller in jedem Land produzieren könnte. Dem ist sicher nicht so… Der zweite Aspekt, dem Kunde wäre das egal, ist auch so lala.
Die alte Denke, wir biegen weiter Bleche und der Accu ist ein X beliebiges Zukaufteil ist definitiv falsch…
brainDotExe meint
Seit wann kann jeder beliebige Hersteller qualitativ hochwertige Kolben herstellen?
Der Vergleich passt, die Akkuzelle ist ein typisches Zuliefererteil. Dem Kunden ist das relativ egal. Das Ergebnis muss stimmen.
Wichtig ist, dass zum Beispiel die Bauteile in eigener Hand bleiben, die das Auto ausmachen, zum Beispiel der (Elektro-)Motor.
South meint
Alter, der war echt gut, ja, ich habe letztens beim Autokauf auch gedacht, hoffentlich können die nen hochwertigen Kolben bauen….
Krass, wenn man darüber nachdenkt, aber das letzte mal, dass ich nen Auto mit Kolben gekauft habe, da reden wir von Jahre 2009 und das wird auch ganz sicher nicht mehr vorkommen…
Gut, der Motoren Hype wird den Mitarbeitern immer eingetrichtert, ist aber den allermeisten Kunden schlicht wurscht, das muss ein Hersteller können. Ich habe keine einzige Minute beim Autokauf auf den Motor verschwendet, auch nicht zu Verbrennerzeiten. Und hast ja letztens selber gesehen, über den Accu mach ich mir schon ein Jahr vor dem nächsten Kauf Gedanken…
Natürlich ist mir egal, wo die einzelne Accuzelle herkommt, das stimmt, aber für den Hersteller ist das mittlerweile die Schlüsselkomponente, der mit Abstand teuerste Zukauf bei den Komponenten. Wer da kein Auge drauf hat, der hat ein Problem…
brainDotExe meint
Genau so wenig wie ich beim letzten Autokauf gedacht habe, hoffentlich können die gute Akkuzellen bauen…
Das letzte mal, dass ich ein Auto mit Kolben gekauft habe war 2015 und das wird sicher auch wieder vorkommen.
Nur weil man als Alltagswagen Elektroauto fährt, heißt dass ja nicht, dass man als Sonntagswagen kein Verbrenner mehr fährt.
Ja, der Motor ist den allermeisten Kunden schlicht wurscht, genau so wie die Akkuzellen.
Beim Autokauf mache ich mir relativ wenig Gedanken um die Akkuzellen, sie müssen möglichst leicht und möglichst flach sein und die verlangte Leistung über einen breiten Ladestand liefern.
Hingegen mache ich mir über den (E-)Motor Jahre im voraus Gedanken. Er ist für die Fahrleistungen maßgeblich verantwortlich. Wie sieht die Leistungskurve, besonders bei höheren Geschwindigkeiten aus?
Die Akkuzelle alleine bringt nichts.
Das komplexe System darum und letztendlich der Antriebsstrang sind Differenzierungsmöglichkeiten.
Manche Hersteller entwickeln die Akkuzellen selber, BMW zum Beispiel, aber das ist ja eher die Ausnahme. Analog dazu entwickeln auch einige Hersteller ihre Getriebe selbst, andere nehmen sie vom Zulieferer.
Denn das ist ein hart umkämpftet Markt mit geringen Margen, erst das ganze „drumherum“ um die Akkuzellen bringt höhere Marge.
Stromkunde meint
Der E-Motor ist die fast unwichtigste Komponente im BEV. Einzig die Batterie entscheidet wieviel Leistung der E-Motor bekommen kann. Von daher ist Deine Aussage einfach nur Falsch.
South meint
Na, dann mach dir du mal Gedanken über den Motor und alte feuchte Träume der Marketing Abteilung, aber was die Kunden wirklich bewegt, kann man bei den Kommentaren zu jedem Modell sehen … Ladeleistungen, Reichweite, Accutyp, – größe, Verbrauch, Software, Preis …
Mit einem Wort ohne wettbewerbsfähigen Accu kannste bald einpacken und bald ist eine Untertreibung, da reden wir von keinen fünf Jahren mehr…
Den gute alten Kolben können sich dann ein paar Nostalgiker noch als Souvenirartikel kaufen, vermutlich Made in China….
brainDotExe meint
Du sagst es, ein konkurrenzfähiger Akku gehört dazu, hauptsächlich fürs Marketing.
Aber Akku ≠ Akkuzelle.
Du kannst du beste Akkuzelle in einem durchschnittlichen oder gar schlechtem Akkusystem verbauen, das bringt dir dann relativ wenig. Siehe BYD oder andere Chinesen.
Apropos, die Leute meinen dann daraus „wichtige“ Eigenschaften zu ziehen.
Langstrecke ist die absolute Ausnahme. Ich fahre, wie die meisten Leute, vielleicht ein bis zweimal im Jahr Langstrecke, wo an einem HPC geladen wird. Im 5 Jahresschnitt waren es zuletzt gar lediglich zweimal.
Da ist das Fahrverhalten, welches durch den E-Motor vorgegeben wird, doch viel wichtiger.
Kurz gesagt: lieber 200 statt 400 kW Ladeleistung, dafür aber 200 kW Antriebsleistung mehr.
Keine sorge, für die guten alten Kolben wird es auch weiterhin einen Markt geben, z.B. Porsche und BMW.