Mercedes-Benz verzeichnet eine starke Nachfrage nach dem neuen CLA, der vorrangig als Elektroauto konzipiert wurde. Die Produktion der rein elektrischen Variante soll in der zweiten Jahreshälfte im Drei-Schicht-Betrieb anlaufen. „Der Auftragseingang ist sehr erfreulich“, sagte Produktionschef Jörg Burzer laut der Automobilwoche am Stammsitz in Stuttgart-Untertürkheim.
Der Produktionsanlauf sei reibungslos verlaufen. Auch die Versorgung mit Seltenen Erden, deren Verfügbarkeit zuletzt durch China eingeschränkt war, sei gesichert. „Mit der Halbleiter-Krise haben wir unsere Lieferkette deutlich robuster aufgestellt“, so Burzer.
Der neue CLA führt die für Elektroautos konzipierte Plattform MMA (Mercedes Modular Architecture) ein. Zunächst gibt es die ersten reinen Vollstromer ab 55.858,60 Euro mit bis zu 260 kW/356 PS Leistung und bis 792 Kilometer Reichweite. Ende des Jahres sollen weitere Modelle zu Preisen ab unter 46.500 Euro folgen. Auch eine Hybridvariante soll 2025 starten.
Seit rund vier Wochen läuft in Rastatt die Produktion des ersten Modells auf der neuen MMA-Plattform. Die Kammlinie werde voraussichtlich nach 90 Tagen erreicht, erklärte Burzer. Genaue Stückzahlen nannte er nicht, doch die tägliche Produktion von 200 Antriebseinheiten lässt rechnerisch 50.000 Fahrzeuge pro Jahr erwarten. Die Kapazität ist den Angaben nach aber auf mehrere Hunderttausend Fahrzeuge ausgelegt.
Die große Nachfrage wirkt sich auch auf die Lieferzeiten aus. Einige Händler berichten, dass Fahrzeuge erst im kommenden Jahr ausgeliefert werden. Für Mercedes-Mitarbeiter könnte es einen Bestellstopp geben. Burzer betonte, dass Kunden Vorrang hätten. Die Verbrennervariante des CLA soll Ende des Jahres anlaufen, mit Motoren aus chinesischer Produktion.
Auch am Standort Rastatt beginnt mit dem CLA eine neue Phase. Dort startet gegen Jahresende die Produktion des CLA als Kombi. Ein drittes Modell auf der MMA-Plattform, mutmaßlich der neue GLA, ist ebenfalls für Rastatt geplant. Die alten MFA-Modelle wie A- und B-Klasse sollen noch eine Weile weiterlaufen, obwohl kein Nachfolger vorgesehen ist.
Das Werk Untertürkheim profitiert von der Transformation. In die Fertigung elektrischer Antriebseinheiten investiert Mercedes einen hohen dreistelligen Millionenbetrag. Dort werden für den CLA neben der elektrischen Achse auch E-Motor und Getriebe zu einer Einheit montiert und nach Rastatt geliefert. Es ist das erste Mal, dass Mercedes diese Wertschöpfung komplett im eigenen Haus abbildet.
Trotz des Wandels zur Elektromobilität ist laut dem Untertürkheimer Betriebsratschef und Aufsichtsratsmitglied Michael Häberle weiterhin der Verbrennungsmotor die wichtigste Stütze für die Beschäftigung. Dies werde sich auch in den nächsten Jahren nicht grundlegend ändern. Entscheidend sei, dass der Standort bei neuen Technologien eine zentrale Rolle spielt.
one.second meint
Sehr gut, da muss die Verbrenner-Krücke ja schon sehr viel billiger sein, sonst tut sich die Knatterkiste ja keiner mehr an.
Futureman meint
Ob die sich bei Xiaomi mal zum Thema Nachfrage informiert haben. Oder was bedeutet in dem Verhältnis 200.000 Bestellungen in 3 Minuten?
Der CLA ist gut für Mercedes, gut um Kritiker zu beruhigen. Aber für den Antriebswechsel sind die Stückzahlen viel zu niedrig.
Mary Schmitt meint
Sie wissen vor allem, was zwei Millionen Bestellungen für den CyberTruck bedeuteten: den Beginn eines beispiellosen Absturzes.
brainDotExe meint
Seit wann ist Xiaomi ein Premiumhersteller?
M3P_2024 meint
Was hat der CLA mit Premium zu tun? (Ausser dem Preisschild?) (Und ja ich sass schon drinn)
Andreas meint
Cool, magst du uns verraten wo und wann?
OnlyAFoolUsesGoogleAndroid meint
Wow. Er hat schon dringesessen. Zu Premium gehört etwas mehr als sich rein zu setzen. In einem alten Opel sitz ich mit dem gleichen Sitz genau so gut drin.
brainDotExe meint
Es ist ein Modell eines Premiumherstellers mit entsprechender Technik und Ausstattung sowie Image.
M. meint
Der CLA ist kein Volumenmodell bei Mercedes, von daher ist schon die Annahme, der wäre für den Antriebswechsel verantwortlich, lächerlich.
Volumen: C + E inkl. Derivate.
Die Zahlen kannst du selbst mal nachsehen.
Mit Xiaomi hat das nichts zu tun. Es gibt ja auch mehr patriotische Chinesen als patriotische Deutsche. Da sind solche Zahlen kein Mysterium.
David meint
Im für Mercedes in Europa relevanten Dienstwagensegment sicher ein Meilenstein. Wenn erst einmal im Business auch bei Zweiflern angekommen ist, dass so ein Fahrzeug funktioniert, was Reichweite und Nachladen angeht, dann versteht das auch die Late Majority. Es geht da um zwei Urängste der Nichtelektroahrer und nahe an 1000 km WLTP zusammen mit positiven Nutzererfahrungen werden den Erfolg bringen. Der Tesla Masterplan sah ja übrigens vor, Mercedes und BMW vorletztes Jahr überholt zu haben. Indessen weiß man schon, dieses Jahr wird das ebenso nicht klappen. Und, genau genommen, könnte das auch nie mehr der Fall sein.
Frank Klaus meint
Elon halt. Aber wer hätte schon gedacht, das man mit 1 1/2 Modellen, in 4 Farben, nicht die Weltherrschaft erlangen kann!? Niemand 🤡
M. meint
Doch: Elon und Thorsten.
Besser-BEV-Wisser meint
Das Technikpaket das der CLA liefert stimmt. Auch der Preis erscheint für Mercedes OK. Design… naja, Geschmackssache… Letztlich ist der CLA aber eher Nische.
Entscheidend wird sein wie die elektrische C-Klasse und vor allem der elektrische GLB und GLA nächstes Jahr bei den Kunden ankommt. Davon hängt der Erfolgt der ganzen MMA Platform ab. Da muss dann wirklich Volumen her.
Besser-BEV-Wisser meint
GLC vorallem!
Aztasu meint
Ja, leider ist der GLC im Vergleich zur Konkurrenz etwas schwach
Besser-BEV-Wisser meint
Das kannst ja noch gar nicht sagen, ist ja noch gar nicht vorgestellt.
Und echte Vergleiche gibt es erst recht nicht.
Aber es wird spannend wer das bessere Packet liefert, BMW mit dem neuen iX3 oder Mercedes mit dem GLC eq. Auch der Q6 etron spielt da ja noch als durchaus starker Konkurrent mit.
brainDotExe meint
Von dem was bisher bekannt ist (94,5 kWh, 320 kW, WLTP 650-700 km), wird er sich wohl zwischen dem A6 und dem iX3 einordnen.
brainDotExe meint
*Q6
Besser-BEV-Wisser meint
@brainDotExe, ja. Bin gespannt auf die Vergleichtests, schließlich kommt es nicht nur auf die Eckdaten an sondern aufs Gesamtpaket und die Kleinigkeiten die aus einem guten Auto auch ein erfolgreiches machen. Gerade daran hats bei EQE etc. ja gehapert…
Sebastian meint
Der CLA ist Nische? Den Artikel gelesen oder
überhaupt verstanden?
Besser-BEV-Wisser meint
Ja, Nische. Mercedes ist schon per se keinen Volumenhersteller. Und Volumenträger bei Mercedes sind andere Autos (GLC und die C-/E-Klasse).
Also elektrischer CLA = NISCHE!
Nichtsdestotrotz ist das schon mal ein Erfolg wenn das Auto in seiner Nische gut ankommt.
M. meint
Sehe ich auch so. 50.000 p.a. sind viel für den CLA. In D hatte man noch nie mehr als 7300 PHEV-CLA abgesetzt. Und das ist der stärkste Einzelmarkt. Vorhergesagt hätte das wohl niemand. Vermutlich war das sogar der Plan: erstmal mit einer kleinen Variante ausprobieren, da kann weniger schief gehen.
Sobald C, GLC und E da sind, werden die Volumen beim CLA aber wieder fallen. Aktuell ist es nun mal der einzig markttaugliche E-Mercedes.
Fred Feuerstein meint
Das freut mich sehr, ich bin gespannt wie sich das Fahrzeug in den ersten Tests schlagen wird. Interessantes Fahrzeug. Ich war nie Mercedes Fahrer, aber die Technik hier finde ich überzeugend.
Future meint
Ja, das ist endlich mal eine positive Nachricht für Mercedes. Wenn ein paar 10.000 Stück davon verkauft werden, dann ist Mercedes wieder auf einem guten Weg in die richtige Richtung.
Tinto meint
Unser selbsternannter Nestbeschmutzer Future, gleich mal wieder ein vergiftetes Lob dazwischenschieben :-)
lanzu meint
Auf die ersten Tests bin ich auch gespannt. Der CLA hat schließlich auf dem Papier eine herausragende Effizienz. Soweit ich den Markt überblicke mit der bislang besten Effizienz nach WLTP.
Justin Case meint
Wie?
Wenn man ein Auto mit schneller Ladeleistung und hoher Reichweite durch beste Effizienz baut, dass nicht 100.000€ kostet (und ohne Problem-CEO daherkommt), dann ist die Nachfrage hoch?
Wer hätte das gedacht?
MichaelEV meint
„dann ist die Nachfrage hoch?“
Ihr seid hier schon lustig… Bei aktuell angenommenen 50.000 Stück pro Jahr redet man von „hoher“ Nachfrage. Aber andere mit 500.000 und 1.200.000 Stück p.a. haben ein Nachfrageproblem…
brainDotExe meint
Muss man halt immer in Relation sehen.
Wie sahen die Zahlen denn beim Verbrenner CLA bisher aus?
In Deutschland waren das zum Beispiel in 2024 ca. 18.500 Stück (inklusive Shooting Brake).
Globale Zahlen gibt es leider nicht.
Gehen wir mal von typischerweise 10% am weltweiten Absatz aus, dann wären es global ca. 185.000 Fahrzeuge.
Die genannten 50.000 rein elektrischen Versionen, wären ca. 27% davon und damit über dem weltweiten Durchschnitt.
Von daher kann man schon von einer hohen Nachfrage sprechen.
brainDotExe meint
*Edit:
Den elektrischen Shooting Brake mal völlig außer außen vor gelassen.
MichaelEV meint
Stimmt, muss man in Relation setzen und hab auch nicht gesagt, dass diese Zahl schlecht wäre.
Wenn man aber auf einen anderen verweist und dieser in Relation um Faktor 10 mehr Fahrzeuge verkauft, gibt es seitens CLA da nichts positives draus zu ziehen.
brainDotExe meint
Bei den anderen muss man das halt auch in Relation sehen.
Wie hoch ist der Absatz im Vergleich zur angepeilten Menge?
Wie hoch ist der BEV Anteil innerhalb der Baureihe bzw. im Vergleich zum Verbrenner Pendant?
MichaelEV meint
„Wie hoch ist der BEV Anteil innerhalb der Baureihe bzw. im Vergleich zum Verbrenner Pendant?“
Man ist im Vergleich zu Verbrenner Pendants Platz 1 oder 2 (trotz höherer Preise). Was ist daran negativ zu werten!?
brainDotExe meint
Um welche Modelle geht es denn?
Auf Platz 1 in Deutschland wäre YTD der ID.7, der sich ebenfalls zu seinem Verbrenner Pendant Passat sehr gut verkauft.
MichaelEV meint
“ in Deutschland“
Wenn eure Welt nur aus Deutschland besteht…
brainDotExe meint
Welche Modelle weltweit sollen das denn sein?
Die Teslas haben keine Verbrenner Pendants, hier kann man lediglich gegen die geplanten Mengen bzw. Produktionskapazität vergleichen und ja, da ist ein Rückgang bei geplantem Wachstum zu vernehmen.
Dann können nur die BYDs gemeint sein, die ein Verbrenner Pendant haben. Hast du dazu Zahlen?
MichaelEV meint
Ich meine die beiden volumenstärksten BEVs der Welt und vergleiche diese, weil der Hersteller glücklicherweise keine Verbrenner anbietet, mit den stärksten am Markt verfügbaren Verbrennerpendants (den schwersten Benchmark, den man überhaupt wählen kann).
M. meint
Das haben die sich selbst zuzuschreiben.
Hätte man dort gesagt, dass man Zahlen in diesem Bereich anstrebt, dann würde heute niemand von einem Problem reden – Ziel erreicht.
Aber wenn man davon träumt, jährlich um 50% zu wachsen, wenn man davon träumt, in ein paar Jahren der mit Abstand größte Autohersteller zu sein (20 Mio. @ 2030, schon vergessen?), und wenn hier ein paar unermüdliche Teilnehmer das arrogant und in x-facher Wiederholung Zweifel daran mit „time will tell“ kommentieren – wen kann es wundern, wenn man dann auch mal daran gemessen wird, was die Zeit tatsächlich gezeigt hat?
Davon abgesehen: der CLA ist selbst bei Mercedes, was kein Massenhersteller ist, Nische. Und so hat man die Stückzahlen geplant.
Bei dem „anderen Hersteller“ hingegen ist „1,2 + 0,5 Mio.“ die Masse, und die Nische baut selten mal 50.000 Stück im Jahr – vor allem pro Modell.
MichaelEV meint
Wenn man Ziele in 10 Jahren definiert, kalkuliert man natürlich das unausweichliche mit ein, dass der Markt für Verbrenner 2030 weitgehend (speziell im Volumensegment) kollabiert ist.
Dass das Stand 2025 1-2 Jahre später als vielleicht (vielleicht auch nicht, das Entwicklung linear verlaufen ist eher atypisch) geplant eintritt, so what. Es tritt ein und als einzige feste Position im BEV-Markt sind 20 Millionen 2030 nicht unerreichbar. Vielleicht auch 1-2 Jahre später oder eine geringere Höhe, aber man formuliert sich doch keine langfristigen Ziele in einer unmotivierende Höhe, die sowieso leicht zu erreichen ist.
M. meint
Quatsch doch nicht um den heißen Brei.
Der Typ ist ein Hochstapler, und die Fans lieben es. Einfach irgendeine große Zahl rausposaunen, und alle sind begeistert. Basis für: null.
20 Mio. werden es 2030 nicht sein, und 2032 auch nicht.
Klar könnte man dort daran arbeiten, um es zumindest zu versuchen, aber das tut man ja nicht.