Die Supersportwagen-Manufaktur Pagani hat laut einem Bericht ihr ursprünglich geplantes Elektroauto-Projekt eingestellt. Das Verbrenner-Modell Utopia hätte demnach auch als E-Auto erscheinen sollen. Daran sei seit 2026 in enger Zusammenarbeit mit dem langjährigen Motorenpartner Mercedes-AMG gearbeitet worden. Doch das Projekt habe man gestoppt, weil das Interesse bei Kunden und Händlern fehlt.
„Wir haben die Idee unseren Händlern und Kunden vorgestellt, doch keiner zeigte Interesse“, wird Sebastian Berridi, Pressesprecher von Pagani, von dem Portal ItalPassion zitiert. „Wir sind ein Familienunternehmen, wir konnten nicht gegen unsere wirtschaftlichen Interessen handeln.“
Auch andere Hersteller von Sportwagen zögern noch mit der Einführung von Elektroautos oder haben bestehende Pläne verschoben. Bei Pagani bleibt vorerst der 6,0-Liter-V12-Biturbo-Benzinmotor von AMG das Herzstück. Er ist in Europa bis 2030 und in Kalifornien bis 2032 zugelassen. Berridi sieht den V12 als „eine Feier der reinen mechanischen Ingenieurskunst“. Das sei genau das, was die Kunden erwarten.
Ein Kompromiss in Form eines Hybridsystems kommt für Pagani dem Bericht zufolge nicht infrage, da diese Technik zu schwer und zu komplex sei. Hinsichtlich zukünftiger Elektroautos forsche das Unternehmen weiterhin, sehe aber derzeit keine Technologie, die einen „echten Pagani“ ermöglichen würde.
Simulationen zeigten zudem, dass ein elektrischer Pagani etwa 600 bis 700 Kilogramm schwerer wäre. Das würde angesichts der geringen Jahreskilometerleistung der Wagen den ökologischen Nutzen infrage stellen, so Berridi.
Deine Mudder meint
Ein Auto in dieser Preisklasse braucht eigentlich keine Straßenzulassung, im Zweifel einfach an die Rennstrecke liefern, meinetwegen dann im Tesla Semi XD.
Und dann gibt es auch noch die USA und die Golfstaaten.
Thomas meint
Supersportwagen mit 6,0-Liter Erdölverbrennermotor. Es ist total glaubwürdig, dass der CEO da schlaflose Nächte hat weil er sich um die Ökobilanz eines eAuto in diesem Segment Sorgen macht.
M. meint
Wenn man die Stückzahlen und die Laufleistungen von diesen Autos berücksichtigt, gibt es tatsächlich Dinge, die uns eher Sorgen machen sollten.
Matthias meint
Der V12-Bolide als „eine Feier der reinen mechanischen Ingenieurskunst“ sei „in Europa bis 2030 und in Kalifornien bis 2032 zugelassen“, sprich als Neuzulassung. Danach wird das Geschäft mit röhrenden Hirschen fast noch interessanter, denn dann kann man den fortan begrenzten Bestand an Verbrennern „restaurieren und modifizieren“, „Resto-Mod“, also in eine Karosse mit alten Zulassungspapieren und wenig Vorschriften neue Technik rein, teils sehr grenzwertig.
„angesichts der geringen Jahreskilometerleistung der Wagen den ökologischen Nutzen infrage stellen“, damit hat der Pagani-Mann recht. Noch erfordert die Herstellung von Akkus viel Einsatz von Energie, mit Ausstoß von Schadstoffen, das ist nur dann zu rechtfertigen wenn ein Fahrzeug zig Tausende Kilometer elektrisch anstatt fossil bewegt wird – oder wenn der Akku als Speicher intensiv genutzt wird, womit auch andere Hobby-Standzeuge wie Wohnmobile, Cabrios, Zweiräder, Boote immerhin einen zweiten Daseinszweck bekommen würden. Noch sträuben sich ja viele Hersteller und auch Besitzer gegen Nutzung als Speicher mit V2X.
Ich fordere inzwischen eine eingebaute bidirektionale Nutzungsmöglichkeit als Voraussetzung für eine vollwertige Förderung von E-Fahrzeugen. Strom aus dem Akku nur „herausfahren“ zu können ist fast schon „Hybrid“.
Skodafahrer meint
Es gibt noch keine Rennklassen für elektrische Sportwagen.
Wenn man wirklich elektrifizieren will, muss der Rennsport elektrifiziert werden.
Ein Weg wäre eine elektrische E1 Klasse, mit begrenztem Akkugewicht, ohne Begrenzung der Kapazität.
PP meint
Es gibt doch mittlerweile schon elektrische Rennklassen in fast allen Fahrzeugkategorien :
Electric GT und STCC für elektrische Tourenwagen
MotoE für elektrische Motorräder
Extreme E für elektrische Offroader
E-Kart-Racing
und natürlich die Formel E
eBikerin meint
WRX und XR2E beide Rallycross gibts auch noch
Matthias meint
Immerhin fährt die MotoE bei einigen Läufen der MotoGP-WM mit, allerdings hinterher, und das nur kurzzeitig. Jüngst in Assen war die beste Trainingszeit bei MotoGP eine 1:30, bei Moto2 eine 1:35, und 1:39,7 bei Moto3 während nur einer bei MotoE mit 1:39,9 mithalten konnte. Dabei sind Moto3 nur relativ poplige Kindermoppeds mit 250er Einzylinder und 60 PS, die samt Fahrer allerdings 148kg leicht sind und weit über 200 km/h schnell.
Krasser die Rennen: Moto3 fuhren 33 Minuten lang 19 Runden mit Vollgas, MotoE schafften nur zwei Rennläufe mit peinlichen 7 Runden in 11 Minuten, da nur 35 Kilometer nominelle Rennlänge. Nicht mal ein Marathonlauf! Und das auch nur am Samstag, als Pausenclowns, mit drei Stunden Lade-Pause zwischen den Rennen, während die anderen Klassen Qualifying und Sprint ausfahren. Am eigentlichen Rennsonntag sind die E schon auf dem Heimweg.
Diedie meint
So kann man die Leute auch von der e Mobilität abbringen und Vorurteile bestätigen.
eBikerin meint
Was soll man denn machen, wenn die einfach nicht schneller sind und nicht weiter fahren können?
E.Korsar meint
Die fahren ja auch nur alle einen Prototyp von Ducati, der speziell für das Regelwerk aufgebaut wurde. Die Straßenmaschine kommt doch erst danach.
Elvenpath meint
Aha, Kinder fahren mit über 200 km/h. Alles klar.
Man könnte die E-Rennen durchaus länger gestalten: Mit zwei Motorrädern pro Fahrer. Wenn der Akku leer ist, wird gewechselt, so ein Boxenstopp bringt auch noch mal Spannung. Während ein Fahrzeug fährt, wird das andere geladen, oder der Akku gewechselt.
Diedie meint
Es sein lassen und sich nicht lächerlich machen. Man tritt ja auch nicht mehr mit Pferdekutschen an.
Diedie meint
Die haben halt die Bauchlandung von Rimac mitverfolgt 😅 Die setzen ja demnächst auch auf Verbrenner, so wie der Kunde es verlangt.
Elvenpath meint
Die Firma Rimac setzt nicht auf Verbrenner. Das sind Fake News. Der Nevera wird bleiben und elektrisch bleiben.
Zusätzlich wird Ante Rimac einen Verbrenner-Bugatti bringen.
eBikerin meint
Der Nevera ist auf 150 Stück begrenzt.
Elvenpath meint
Plus 40 Stück Nevera R.
Bei dem Preis wird es etwas dauern, bis alle Exemplare verkauft sind. Mal sehen, was danach kommt.
PP meint
Nein, das hat mit dem Preis nichts zu tun. Supersportwagen in limitierter Auflage sind normalerweise schon lange vor Produktionsbeginn ausverkauft. Egal zu welchem Preis. Weil man weiß, dass solche Fahrzeuge extrem im Wert steigen, und man sie schon am Tag der Auslieferung mit 6-stelligem Gewinn weiterverkaufen könnte. Es ist also wie ein Lottogewinn, wenn man zum auserwählten Kreis gehört, der so ein Fahrzeug kaufen darf.
Vom Nevera sind jetzt nach 3 Jahren mal gerade 50 Stück verkauft worden.
Das liegt einzig daran, dass niemand BEV-Supersportwagen haben will.
So ein Nevera hat nach nur einem Jahr einen Wertverlust von 700k €.
Diedie meint
Dass der V-16 Verbrenner im neuen Bugatti von Rimac ist dir ja bereits bekannt.. Da man hier nur schlecht verlinken kann, Google mal „Superreiche wollen lieber Verbrennungsmotoren“.
Das ist die Aussage von mate Rimac zum Nevera, den er als „Verkaufsflop“ bezeichnet.
Mit 2000 PS auf der Nordschleife eine halbe Minute langsamer als ein serienmäßiger 700 ps-Verbrenner, absolut peinlich.
Elvenpath meint
Das ist nicht der Punkt. Der Punkt ist: Es wird keinen Rimac mit Verbrenner geben. Sondern einen Bugatti.
Diedie meint
Hast du die stichwörter gegoogelt?
Hast du einen gegenteiligen Artikel?
Meinst du, Rimac bringt nir wieder ein neues model außer dem Nevera?
Und welchen Antrieb wird dieses dann wohl haben?
Bonusfrage für alle: warum kann eigentlich ein elektro „Startup“ einen besseren Verbrenner entwickeln als Bugatti?
PP meint
Diedie
Der Motor wurde größtenteils von Cosworth in England entwickelt.
Rimac selber ist da hauptsächlich für die elektrischen Antriebskomponenten zuständig.
Donald meint
„Wir haben die Idee unseren Händlern und Kunden vorgestellt, doch keiner zeigte Interesse“
Die hätten es einfach mal denen vorstellen können, die noch nicht ihre Kunden sind.
Mich z.B. haben sie nicht gefragt. 🤣
Powerwall Thorsten meint
Du kommst ja vermutlich ins Auto rein, aber nicht mehr raus.
cbzac meint
„dass ein elektrischer Pagani etwa 600 bis 700 Kilogramm schwerer wäre, was angesichts der geringen Jahreskilometerleistung der Wagen den ökologischen Nutzen infrage stelle“
Stimmt.
So wie der ganze Wagen bei Pagani nie einen ökologischen Nutzen oder gar praktischen Zweck erfüllt. Es ist eben nur ein Spielzeug oder Sammlerstück für reiche Kinder, die offenbar den Wagen nicht mal fahren wollen, so dass die Elektrifizierung tatsächlich zweitrangig ist.