Die zum chinesischen Staatskonzern SAIC gehörende Automarke MG Motor plant einem Bericht zufolge eine Modelloffensive im Bereich alternativer Antriebe. Innerhalb der kommenden zwei Jahre sollen weltweit 13 neue elektrifizierte Fahrzeuge auf den Markt gebracht werden, darunter vollelektrische Modelle (BEV), Plug-in-Hybride (PHEV) und Fahrzeuge mit Range-Extender (EREV).
Laut Car News China kündigte Geschäftsführer Chen Cui diese Initiative an. Die Investitionssumme für das Projekt beträgt rund 10 Milliarden Yuan, umgerechnet etwa 1,2 Milliarden Euro. MG, eine Marke mit britischen Wurzeln, bietet in Deutschland derzeit Modelle mit verschiedenen Antriebstechnologien an, vom klassischen Verbrenner bis zum Elektroauto.
Während MG auf dem europäischen Markt mit 153.100 verkauften Fahrzeugen im ersten Halbjahr 2025 als erfolgreichste chinesische Automarke gilt, fällt die Bilanz in der Volksrepublik deutlich schwächer aus. Im selben Zeitraum konnte das Unternehmen dort lediglich 57.254 Fahrzeuge absetzen. Ein möglicher Grund: In China dominieren mittlerweile sogenannte NEV (New Energy Vehicle) den Markt, während MG bislang nur einen Teil seiner Modelle entsprechend anbietet. NEV ist ein Oberbegriff für Elektroautos, Plug-in-Hybride und Wasserstofffahrzeuge.
Chen Cui betonte dennoch die Bedeutung der konventionellen Antriebe: „In China ist die Nachfrage nach Benzinfahrzeugen der Marke MG hoch, insbesondere bei der Limousine MG5.“ Das Modell spreche vor allem junge Käufer und Tuning-Fans an. Dennoch ist laut Cui klar: „MG wird den Markt für NEVs aktiv erschließen.“
Zur Umsetzung der Strategie setzt MG auch auf die Ressourcen und Partnerschaften der Konzernmutter SAIC. So arbeitet SAIC unter anderem mit dem Technologiekonzern Huawei an der neuen Marke Shangjie. Parallel wird gemeinsam mit Audi eine neue Submarke für den chinesischen Markt aufgebaut. Zudem besteht seit vielen Jahren eine Kooperation mit dem Volkswagen-Konzern, im Rahmen derer derzeit mehrere neue E-Modelle und Plug-in-Hybride entwickelt werden.
Das erste konkrete Produkt der NEV-Strategie ist der neue MG4, ein kompakter Elektro-Pkw mit einem 120-kW-Motor an der Hinterachse. Der Vorverkauf begann im August, die Markteinführung in China soll in Kürze erfolgen. Noch in diesem Jahr soll eine Version mit Semi-Solid-State-Batterie folgen. Wann und welche neuen Modelle von MG nach Europa kommen werden, bleibt abzuwarten.
Jörg2 meint
Ich halte es für schwierig Subventionen in D und in China zu vergleichen.
Was müsste man in D alles reinrechnen, wenn man die direkten und indirekten Unterstützungen für die deutsche Autoindustrie aufaddieren möchte?
Wenn wir uns das Hauptabsatzfeld der deutschen Pkw-Produktion in D ansehen, dann landen wir bei (mehr oder weniger) gewerblich genutzten Pkw und bei Pkw, welche per Lohnersatzleistung seinen Nutzer finden.
Bleiben wir mal bei dem Teil „Lohnersatzleistungen“:
Der Absatz dieser Fahrzeuge wird gefördert durch die (auch für andere Fortbewegungsarten) gültigen Pendelerpauschalen. Also der Reduktion der Einkommenssteuerlast des Einzelnen, oder andersherum -> dem Verzicht der Allgemeinheit auf diese Steuereinnahmen. Ist die Summe dieses Steuerverzichtes eine „Subvention“? Ist das eine Förderung?
Der „Lohnanteileumwandler“ kürzt sein zu versteuerndes Einkommen. Wie bewerten wir diese Steuermindereinnahmen? Klar, er muss den Listenpreis monatlich per „1%“-Regel (Verbrenner) versteuern. DAS scheint in Summe aber so lukrativ zu sein, dass in der regel über eine solche Lohnumwandlung größere Fahrzeuge in den haushalt kommen, als wenn diese direkt selbst finanziert werden müssten. Da wird also auch der Absatzmarkt für den Hersteller preislich nach oben erweitert. Was ist das? Förderung?
Bei dieser Lohnumwandlung spart sich der Arbeitgeber (und der Arbeitnehmer) Teile der Sozialabgaben. Diese Mindereinnahmen des Sozialsystems werden durch die Allgemeinheit dann ausgeglichen (u.A. durch Steuergeltransver in die Sozialsysteme). Was ist das? Indirekte Förderung?
…
Und dies ist, mMn, nur ein sehr kleines Teilgebiet. Da sind wir noch nicht bei der ehemaligen Mineralsteuer und der Bevorzugung der Antriebsart „Diesel“, noch nicht bei Regelungen die über die Arbeitsagenturen laufen und schon garnicht bei den direkten Subventionen, Ansiedlungsförderungen und Bürgschaften….
Will sagen: ICH halte es für schwierig, hier halbwegs handfeste Zahlen zu erzeugen.
Damit möchte ich nicht in Abrede stellen, dass die KP China hier überproportional die chinesische Autoindustrie unterstützt. Es wäre, bei der von mir angenommenen Strategie der KP China, nur konsequent und wenig verwunderlich.
egon meint
Subventionen nur an VW in den letzten 8 Jahren >>9 Milliarden Euro
Quelle:
https://www.wiwo.de/politik/deutschland/dax-subventionen-geldausgeben-im-blindflug/30021900.html
E-Auto-Subventionen in China in den letzten 4 Jahren! >>ca. 198 Millionen Euro
Quelle:
https://www.elektroauto-news.net/news/china-eauto-subventionen-hersteller
Obiriger Post!
Simmulation von Markt in China! Alles klar!
M. meint
Verlinken kannst du schon, jetzt musst du aber noch lesen lernen.
Dann fällt dir vielleicht auf, dass der Artikel über China den Zeitraum 2016 – 2020 umfasst (und, nebenbei bemerkt, auf Zahlen basiert, die ein KP-Ministerium genannt hat. Das kann man nun glauben oder nicht.
Insgesamt sind aber andere Zahlen bekannt:
„Die aktuelle Analyse deckt sich mit einem Bericht des US-Thinktanks Center for Strategic and International Studies (CSIS) aus dem Juni, in dem ein größeres Zeitfenster in Augenschein genommen wurde. Demnach steckte Peking zwischen 2009 und 2023 mindestens 230,8 Milliarden US-Dollar in die E-Auto-Industrie. Inbegriffen waren Käuferrabatte – die im vergangenen Jahr ausgelaufen sind, Ausnahmen von der Mehrwertsteuer, Ausgaben für die Infrastruktur, insbesondere für Ladesäulen, Forschungs- und Entwicklungsprogramme für die Hersteller und Käufer von Elektroautos durch den Staat. Nach Angaben der Denkfabrik handelte es sich dabei um eine „sehr konservative Schätzung“.
diese Zusammenfassung gibts bei NTV, die Quellen sind aber genannt.
230 Mrd., nicht Mio.
M. meint
Hier noch der Link mit mehr Infos, das kommt aus bekannten Gründen separat.
https://www.n-tv.de/wirtschaft/So-heftig-subventionieren-die-Chinesen-ihre-Autobauer-article25338284.html
Tinto meint
Deutschland hat an China noch 2022 über 500 Millionen € an Entwicklungshilfe gezahlt, kein Witz!
M. meint
Ist schon ein wenig komplexer.
https://www.mdr.de/nachrichten/deutschland/politik/deutsche-entwicklungshilfe-china-100.html
Aber die Geschichte hält sich echt hartnäckig.
Jörg2 meint
Meine sehr persönliche Meinung:
Die Simulation von „Markt“ in China durch subventioniertes Hochfahren der Autoindustrie in deutliche Überkapazitäten, in eine Vielzahl von Einzelunternehmen unterschiedlichster Größe, in eine Auffächerung der Lösungsansätze (von Hybrid bis Voll-BEV, von wechselbaren Kleinakku bis sehr großem festverbauter Akku, von Software-BlingBling bis hochleistungsfähige Fahrunterstützung…) erzeugt nun den Kampf um´s Überleben dieser Unternehmen; führt dazu, dass diese Unternehmen in diesem Überlebenskampf schnell, innovativ und marktgängig sein müssen. Die Internationalisierung des Vertriebes gehört zwingend dazu.
Die KP China (so mein Eindruck), braucht diese hochkomplexen Konsumgüter (vs. einfacher Zahnbürste) mit der tiefen Vorkette, um inländisch Arbeitsplätze für die Generationen nach der Ein-Kind-Politik zu schaffen, die entstehende Kaufkraft über den (Auto-) Konsum wieder abzuschöpfen um so eine Situation des „es geht aufwärts“, „uns geht es von Tag zu Tag besser“, „unsere Führung macht alles richtig“ zu erzeugen.
Die westliche Industrie war der Steigbügelhalter für diese Situation. Für die hohe Profitrate bei temporärer Marktdominanz war die westliche Industrie bereit zu einem Technologietransfer. Dies ist nun vorbei und kommt nicht wieder.
Meine sehr persönliche Meinung: Wir können da noch so lange den Kopf drüber schütteln, welches Design chinesische Unternehmen der westlichen Gesellschaft anbieten, welche Leistungsdaten deren Konsumgüter haben, welche für uns sinnfreien Lösungsansätze (s. Wechselakku) versucht werden… Aus der Fülle der vorhandenen chinesischen Automoblhersteller, aus deren antrainierten Reaktionsschnelligkeit werden Produkte zu uns kommen, die unseren Unternehmen erheblich das Leben schwer machen werden.
Da wird auf dem langem Weg weder Zollpolitik noch unternehmensinterne Quersubventionierung wirklich helfen.
Nun ist hier halt MG, die (mit dem Rücken an der Wand, so wie die Mehrzahl der chinesischen Automobilhersteller) nun die Flucht nach vorn antreten. Wird es ihnen gelingen? Ich hab da keine Ahnung. Werden sie scheitern? Vielleicht. Werden alle scheitern? Unwahrscheinlich.
ID.alist meint
Dein Kommentar trifft es ziemlich gut. Diese aktuelle große Vielfalt an Unternehmen in China die Autos bauen wird sich in den nächsten Jahren reduzieren. Nicht Chinesische Hersteller in China werden mehr Schwierigkeiten haben ihre Produkte dort zu platzieren, und die Chinesen, wie Koreaner oder Japaner davor, werden einen größeren oder kleineren Tortenstück des Europäischen Marktes bekommen.
Aber das ist weit weg von eine Chinesische Automobildominanz, so wie manche immer wieder vorhersagen.
Übrigens, SAIC hat starke Wurzeln im Chinesischen Staat, ich glaube die werden den Kampf überleben.
Chris meint
Absolut. Langfristig werden wohl die Top-5 überleben
Jörg2 meint
ID.
Ich vermute, die Dominanz entscheidet sich nich in Europa oder in den USA.
Die Entscheidung fällt in der „Dritten Welt“. Wer kann dort den steigenden Bedarf an Mobilität, an gesellschaftlichen Aufstieg… mit preiswerten Lösungen bedienen (von Strombeschaffung über PV, deren Speicherung bis BEV im unteren Preisbereich).
Wer dort Profite erzielt kann diese für Marktauftritte in Europa und den USA nutzen (so diese Märkte dann noch von Interesse sind).
Jörg2 meint
„Übrigens, SAIC hat starke Wurzeln im Chinesischen Staat, ich glaube die werden den Kampf überleben.“
In Diktaturen ist oft zu beobachten, dreht sich der Wind (und da reicht auch ein kleines Personalkarussel an der Führungsspitze), gibt es eine Nacht der langen Messer. Was vorher sicher schien, kann ganz schnell dahin sein. Wer Freund des nun Feindes war, wird zum Feind. Wer nahe an der Führung der Struktur war, wird Opfer der Strukturveränderung.
Als Mao entmachtet wurde (er hat auch viel selbst dafür getan), war er 77/78 Jahre alt.
Xi Jinping ist jetzt 72 Jahre.
M. meint
Schon. Aber Xi kennt die Geschichte auch – und besser als wir alle.
Der wird Vorkehrungen getroffen haben, soweit man das tun kann.
Auf der Seite der Informationsbeschaffung hat er aber Möglichkeiten, die niemand vor ihm je hatte.
Anders gesagt: wenn da etwas auf ihn zukommt, sieht er es 95%ig kommen.
Auf diese Karte würde ich daher nicht setzen.
Spannender ist wohl, wer ihm nachfolgen wird, in 10 oder 20 Jahren, wenn er den Weg aller Sterblichen gegangen ist. Aber zu viel Hoffnung hätte ich auch da nicht. Immerhin war sein Weg sehr erfolgreich.
Jörg2 meint
M
Ich habe meine Zweifel, ob der Mensch aus der Geschichte lernt.
Die zerstückelte, sich nur noch um sich selbst drehende Demokratie der Weimarer Republik machte es den damaligen Populisten leicht, alleinig durch Ideen die Wählerschaft für sich zu gewinnen um dann, mit demokratischen Mitteln, die Macht zu übernehmen.
Die Westmächte waren sich uneins im Umgang mit dem Aggressor, der das Sudentland für sich beanspruchte und waren der Meinung, ach, dann gibt er bestimmt Ruhe.
Das alles ist, in Menschheitszeiträumen gedacht, einen Wimpernschlag her. Darüber wurden dicke Bücher geschrieben, die Zusammenhänge sauber herausgearbeitet… Gelernt daraus? Ich sehe das nicht. Ich möchte an die 500 Stahlhelme erinnern, die (wenn ich das richtig auf der Pfanne habe) per FlixBus in die Ukraine gingen.
M. meint
5000 waren das, jedenfalls in meiner Erinnerung. Spielt aber keine Rolle, auch 5 Mio. wären lächerlich gewesen.
Immerhin hat man das eingesehen, wenn auch spät. ‚Wandel durch Handel‘ ist spätestens 2014 gescheitert – aber das Motto „Geiz ist geil“ zieht sich eben wie ein roter Faden durch die ganze Wirtschaft und den Binnenmarkt.
Aber den Link zu China würde ich an der Stelle lieber nicht machen.
Die haben uns gegenüber einen Vorteil: einen statt 27, der sagt, was gemacht wird. Das wird dann gemacht. Sofort. Gesetze? WErden geändert oder ignoriert. Und man hat einen langfristigen Plan, der nicht mal geheim ist, und den sie seit Jahren verfolgen. Im Westen denkt man immer nur bis zum nächsten Quartal.
Und solange das alles funktioniert, wird niemand in „vorteilhafter Position“ ersthaft in Erwägung ziehen, daran etwas zu ändern – er hat mehr zu verlieren als zu gewinnen.
Da sitzt ein anderer Herrscher deutlich weniger fest im Sattel – du weißt sicher, wen ich meine. Wenn der seinen Krieg verliert, ist er geliefert, und deswegen wird es auch keinen Friedensvertrag geben, den man dort nicht einfach als Kapitulation des Gegners verkaufen kann.
Da wäre die Nachfolge noch spannender.
Jörg2 meint
Der Meinung bin ich auch:
Alternde Diktatoren mit untergehenden nationalen Sozialsystemem neigen offenbar dazu, sich einen Feind zu kreieren, das Volk auf Gehorsam ob der großen „Bedrohung“ einzuschwören und über diesen Weg Machtbedrohungen in der eigenen Struktur zu „verwalten“ (von Gift für die Opposition bis Fenstersturz für die Wankelmütigen).
Putin braucht diesen Krieg (mMn) und ich bin schwer entsetzt, dass das die westliche Politik nicht sieht und nicht entsprechend reagiert.
Jeder von uns kennt den Möchtegernrabauken vom Schulhof und die Sinnfreiheit schuldirektorischer Eingrenzung. Was immer geholfen hat, war eine aufs Maul. Zügig und nachhaltig.
Insofern: Lernen aus der Geschichte? Fehlanzeige.
Sebastian meint
Entfernt, da themenfern. Die Redaktion.
Baumschmuser meint
MG = Mega Gut
M. meint
Über weite Teile stimme ich zu, das sage ich selbst auch immer wieder.
Nur beim Ausblick bin ich anderer Meinung – weil es anders kommen muss.
Was ist denn das Ergebnis, wenn wir die Chinesen einfach machen lassen?
Dann wird der Geiz-ist-geil-Europäer (allein voran der Deutsche) die chinesischen Produkte kaufen und selbst die Axt an unsere Wirtschaft legen. Am Ende wird kein Wirtschaftszweig übrig bleiben, den die Chinesen besetzen wollen, weil sie die Mittel haben, ALLES billiger anzubieten, und sei es unter Kosten – und hier wird es zig Millionen Arbeitslose geben.
Wenn das alles immer noch friedlich abläuft (was ich bezweifle), würde sich Europa in einen Agrarstaat verwandeln: Kartoffeln, Weizen, Roggen für die Welt (und für China), auf Feldern bestellt mit chinesischen Batterietraktoren.
Und wenn es weniger friedlich aufläuft, wird es Verteilungskämpfe geben, weil kein Staat ständig Geld in ein System pumpen kann, das dieses Geld einfach ins Ausland schießt und selbst keine Steuereinnahmen generiert, die das finanzieren könnten.
Was dann kommt, wollen wir lieber mal nicht weiter ausführen.
Aus meiner Sicht gibt es zwei Möglichkeiten:
a) wir (nicht nur, aber vor allem auch die Deutschen) sehen ein, dass wir an unserer Wettbewerbsfähigkeit arbeiten müssen. Das fängt an bei Löhnen und Wochenarbeitsstunden, Energiekosten, aber auch der Verwertung unseres Wissens. Immer nur forschen, subventionieren, veröffentlichen und andere dann machen lassen, das führt zu nichts. Wir müssen da mehr selbst in die Hand nehmen, um Zukunftsmärkte zu besetzen, auch wenn es erstmal weh tut.
b) wir haben den Mut zu a) nicht, dann schotten wir uns von China (und anderen) ab, um wenigstens den Binnenmarkt zu schützen. Das rettet den Wohlstand zwar nicht, vieles wird dabei zerstört werden, aber ein Rest bleibt zumindest erhalten.
Als ich klein war, dachte ich immer, die Kriege sind vorbei, das wird eine friedliche, aber auch langweilige Zeit. Aber weit gefehlt, wir leben in spannenden Zeiten.
Jörg2 meint
M
Ich habe meine Zweifel, ob sich solche Prozesse wirkungsvoll gegensteuern lassen.
Meine Sicht: Individuen, Unternehmen, Branchen, Gesellschaften… unterliegen einem Art Lebenszyklus.
Wir werden geboren, lernen Laufen, habe aggressive aufstrebende Jahre, Ernten unsere Erfolge, kommen in das „weiter so, war ja bisher richtig“, kommen unter Druck durch die Jungen Schnelleren, beharren bockig auf unserer Altmännerweisheit und gehen irgendwann unter. Dagegen etwas zu machen, ist schwierig, hoffnungslos und wird manchmal lächerlich.
Dieses Zyklus kann man auch bei Unternehmen, Branchen, Gesellschaften finden (die dann andere zeiträume abdecken als unsere Sterbetabelle das so vorsieht).
Nach diesem Bild ist Europa, „der Westen“ am Ende der Periode „Erfolge Einfahren“ und beginnt durch die Jungen Schnellen unter Druck zu geraten. Unsere Antwort darauf? S. deutsche Automobilindustrie: „haben wir schon immer so gemacht, muss gut sein, machen wir weiter so“. Unabwendbar? Ich glaube ja. Oder ist zu erkennen, dass die AG-Verwalter plötzlich anders entlohn werden? Eine Abkopplung vom Aktienwert, von Quartalszahlen stattfindet? Verzichtet man auf Gewinnausweisung und steckt jeden Taler in Forschung und Entwicklung? Das findet alles nicht statt. Es geht im Konstrukt „AG“ auch nicht (es wäre Unternehmenssuizid). Und so bleibt alles aus, was stattfinden müsste. Klar Feigenblätter: Porsche XY, ID-Zulassungszahlen per Quersubventionierung…
M. meint
„ID“ ist mir viel zu eng. Zum einen ist gar nicht bekannt, was VW da quersubventioniert, um anderen ist das bei der nächsten Generation schon wieder eine andere Zahl.
Das Problem ist eher, dass das VW-China-Geschäft über Jahrzehnte die ausufernden Forderungen der IGM in D quersubventioniert hat. Immer mehr Geld für immer weniger Arbeit – wo gibt es sowas denn sonst noch? Der in den letzten Monaten gesehene Prozess über mögliche Werkschließungen war hoffentlich ein Funke der Weisheit seitens Gewerkschaften: man kann sich nicht unendlich weit von der Realität entfernen, ohne das es kracht. Besser etwas weniger Geld als heute, als gar keins mehr. Dudenhöfer meint, die deutschen Autobauer müssten mehr in China bauen und hierher importieren – aber damit werden die zum Teil des gleichen Problems. Dudenhöfer hat es (noch) nicht verstanden.
Aber das Problem ist selbst damit noch viel zu eng. Erst gelesen: Trump verhängt Zölle auf Küchen. Hatte ich nicht im Blick. Bedeutet aber: obwohl der US-Markt für deutsche Küchenbauer nicht besonders wichtig ist, wird es weitreichende Auswirkungen haben, da die chinesischen Küchenbauer ihre Küchen nun verstärkt nach Europa drücken müssen.
Und was können Chinesen immer? Billiger produzieren.
Kommt dir das bekannt vor?
Und damit wird das Stellen kosten. Küchenbau hat in D „nur“ 88.000 Beschäftigte, aber das Prinzip kann man auf jeden nur denkbaren Wirtschaftzweig übertragen.
Keiner ist sicher, wenn man die Chinesen gewähren lässt.
egon meint
Zitat:
„Neun Milliarden für VW
Der Volkswagenkonzern hat nach meinen Recherchen innerhalb der vergangenen acht Jahre 9,1 Milliarden Euro Subventionen erhalten.“
Quelle: Weltwoche Ausgabe vom 05.10.2024 – 16:09 (Links klappen nicht)
Zitat:
„Das chinesische Ministerium für Industrie und Informationstechnologie (MIIT) hat Zahlen zu Subventionen für Elektroautohersteller für den Zeitraum von 2016 bis 2020 veröffentlicht. Demnach wurden in diesen sieben Jahren insgesamt 1,65 Milliarden Yuan (ca. 198 Millionen Euro) im Bereich der New Energy Vehicles (NEV) ausgezahlt.“
Quelle: Elektro Auto News : 27. Aug. 2025
M. meint
Irreführend, das geht in Richtung Falschnachrichten.
Aber deinen identischen Post weiter oben habe ich schon beantwortet.