Nach der Insolvenz des schwedischen Herstellers von Elektroauto-Batteriezellen Northvolt gibt es Hoffnung auf eine Fortführung des Projekts zur Errichtung einer Batteriefabrik in Heide, Schleswig-Holstein. Das US-Unternehmen Lyten bekundet Interesse, den Bau der „Gigafactory“ zu übernehmen.
Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther bestätigte, dass bereits erste Gespräche mit dem amerikanischen Batteriespezialisten stattgefunden haben. Eine endgültige Entscheidung stehe jedoch noch aus, da mehrere Voraussetzungen erfüllt werden müssten.
Günther bezeichnete den kürzlichen Abschluss zweier Kaufverträge über die schwedischen und deutschen Northvolt-Aktivitäten Anfang August laut der Deutschen Presse-Agentur als „eine wirklich gute Nachricht“. Besonders positiv sei, dass die deutschen Teile des Unternehmens „allesamt solvent“ seien und im laufenden Betrieb übernommen werden sollen. Daraus ergeben sich auch neue Perspektiven für den Standort Heide, der Teil der deutschen Northvolt-Aktivitäten ist.
Für den vollständigen Übergang des Projekts an Lyten sind jedoch noch bestimmte Bedingungen zu erfüllen – sowohl in Schweden als auch in Deutschland. Eine zentrale Rolle spielt dabei eine Einigung zwischen dem Bund, der staatlichen Förderbank KfW und dem Unternehmen Lyten über die weitere Umsetzung des Projekts „Northvolt Drei“ in Heide.
Northvolt hatte zuvor rund 600 Millionen Euro von der KfW über eine Wandelanleihe erhalten. Wie das Bundeswirtschaftsministerium mitteilte, wurde ein Teil dieser Summe bereits projektbezogen verwendet und sei somit in Heide „verbaut“. Der verbliebene Betrag befinde sich in der freien Kapitalrücklage der deutschen Projektgesellschaft, wobei die Mittel weiterhin zweckgebunden für eine Batteriezellfertigung in Heide vorgesehen sind.
Darüber hinaus hatte die Europäische Kommission direkte Fördermittel in Höhe von etwa 700 Millionen Euro genehmigt – darunter 137 Millionen Euro vom Land Schleswig-Holstein und 564 Millionen Euro vom Bund. Diese Gelder sind bislang allerdings noch nicht ausgezahlt worden. Berichten zufolge hofft Lyten auf weitere Förderung, die von der EU kommen soll.
Ministerpräsident Günther stellte klar: „Dass dieser Prozess etwas Zeit bedarf, ist klar.“ Die Landesregierung werde den weiteren Verlauf weiterhin eng begleiten. Die Bedeutung des Projekts für die Region sei unbestritten. Schon in der vorherigen Legislaturperiode habe die Entwicklung des Standorts hohe Priorität gehabt. „Die Entwicklung ist für uns ein Beleg, dass der Standort Heide mit seinem hohen Anteil an erneuerbaren Energien sowie der gut ausgebauten Infrastruktur beste Bedingungen dafür liefert.“

Sebastian meint
Freut mich das Roooberts Vorzeigeobjekt noch eine Weiterverwendung im second life findet. Lustig fand ich damals, was Robert im Heizungskeller etwas von Wärmepumende erzählt hatte. Wegen Energiewende und so im Allgemeinen. Wärmepumpen waren vor 20 oder 30 Jahren mal ein Thema, das man so etwas in den 2020er Jahren ansprechen sollte, heute ist das 0815 Standard. Da sieht mal wie wichtig ein halbwegs intelligenter Hauptschulsabschluss sein kann..
Future meint
Lyten hatte im August 2025 nur etwa 300 Mitarbeiter. Lyten ist selbst noch ein Start-up, das bisher keine Erfahrung mit Massenproduktion von Batteriezellen hat. Bisher hat das Unternehmen eine Pilotproduktionslinie in Kaliforniern, auf der es Zellen mit einer Kapazität von weniger als einer Gigawattstunde herstellt. Lyten hat offenbar eine gewaltige Expansion geplant mit sehr schnellem Wachstum geplant.
M. meint
Zentrale Frage, wie ich finde:
Kann Lyten an dieser Location technisch überzeugend und wirtschaftlich erfolgreich Batterien bauen?
Also unter den gegebenen Randbedingungen wie Lohnkosten, Energiekosten usw.
Das muss Lyten beantworten.
Wie viele Arbeitsplätze entstehen, direkt und perspektivisch?
Wenn das positiv ausfällt, kann man über eine Förderung nachdenken, dann ist das Kind nicht vollends in den Brunnen gefallen.
Dass es ohne Anschubsubvention in Europa nicht geht, hat inzwischen aber hoffentlich jeder verstanden.