Die BMW Group hat ihr neues Werk im ungarischen Debrecen offiziell eröffnet. Konzernchef Oliver Zipse bezeichnete die Fabrik als „Pionier in unserem globalen Produktionsnetzwerk“. Das Werk wurde vollständig nach dem iFactory-Konzept des Unternehmens entwickelt und ist speziell auf die Fertigung von Elektroautos ausgelegt.
BMWs iFactory steht laut dem Unternehmen für ein strategisches Zielbild der Produktion mit schlanken und effizienten Strukturen, einem verantwortungsvollen Umgang mit Ressourcen, dem wirtschaftlichen Einsatz modernster, digitaler Innovationen sowie dem Fokus auf die Mitarbeiter. Für viele innovative Systeme und Verfahren im Werk Debrecen wurden Patente neu angemeldet.
Die neue Fabrik ist die erste ihrer Art innerhalb des Konzerns. Sie wird als innovativste Produktionsstätte der BMW Group angesehen und spielt eine zentrale Rolle für die strategische Ausrichtung des Unternehmens auf Elektromobilität. Der Baubeginn erfolgte im Sommer 2022. Die Produktionsstätte wird laut BMW im Regelbetrieb ausschließlich mit Strom aus erneuerbaren Quellen betrieben und kommt vollständig ohne fossile Brennstoffe aus.
Als erster Produktionsstandort im Netzwerk der BMW Group hat das Werk Debrecen kein eigenes Leitwerk, an dem es sich orientiert, „sondern vereint stattdessen als Netzwerk-Werk das jeweils Beste aus verschiedenen Standorten weltweit“, heißt es. Konzernchef Zipse betonte bei der Eröffnung: „Die Eröffnung ist zugleich ein starkes Signal: Wir bauen unsere Präsenz auf unserem Kontinent aus und bekräftigen unser Bekenntnis zu Europa als starkem und wettbewerbsfähigem Industriestandort.“
Im Oktober soll die Serienfertigung des elektrischen BMW iX3 starten. Die neue Elektro-Version des Mittelklasse-SUV soll nach WLTP-Standard eine Reichweite von bis zu 805 Kilometern erreichen. Zudem wird eine Schnellladung mit 800 Volt-Technologie möglich sein, bei der in nur zehn Minuten Energie für 372 Kilometer nachgeladen werden kann.
Das neue Werk befindet sich im Osten Ungarns, in derselben Stadt, in der auch der chinesische Batteriehersteller CATL eine Großfabrik errichtet. BMW montiert die Hochvoltbatteriesysteme direkt vor Ort, um durch das „Local for local“-Prinzip logistische Effizienz zu gewährleisten. Das Werk Debrecen ist das erste von weltweit fünf BMW-Standorten, das mit der Montage der Batterien der sechsten Generation mit Rundzellen beginnt. Die Batteriezellen selbst stammen weiterhin von externen Zulieferern.
Jörg2 meint
Struck hat Deutschland am Hindukusch verteidigt (besser: verteidigen lassen).
Zirpse stärkt den Industriestandort Deutschland in Ungarn.
Jensen meint
Neben reichlich Platz (ca. 400 Hektar) zu sicher günstigen Konditionen und diversen Förderkulissen steht auch günstiges Personal zur Verfügung. Und die preisagressiven osteuropäischen Transporteure, die ohnehin stark im gesamteuropäischen Straßenbild bei Autotransporten und Teileversorgung vertreten sind, kümmern sich um die Lagerhaltung auf der Straße und die Warenströme. Ähnlich wie beim neu entstehenden Batteriemontagewerk in Niederbayern stellt sich mir auch hier die Frage, ob man so einen Neubau nicht platzsparender, bspw. in der Höhe, bauen kann ?
Martin meint
Schön das jetzt fast alle beim Demokratie Freund Viktor ihre Fabriken laufen lassen. Ich liebe diese Doppelmoral.
Future meint
In Deutschland ist es wohl schwer, eine freie Fläche für so ein schönes großes nachhaltiges Automobilwerk zu finden. Meistens hat immer eine Bürgerinitiative etwas dagegen. In Ungarn ist das anders und deshalb gibt es dort in den Gefängnissen auch mehr politische Gefangene als in Deutschland. Die Industrie arrangiert sich immer gerne mit den lokalen politischen Gegebenheiten. Das wird auch in Amerika sehr deutlich gerade. Was soll die Industrie denn auch sonst tun.
Thomas Claus meint
Die Autos aus China kaufen ist für die meisten auch kein Problem. Und zwischen China und Ungarn liegen ja noch mal Welten.
Future meint
Das Werk ist großartig, weil es sich komplett selbst mit Energie versorgt und so schön effizient produziert. Mit den alten Werken in Deutschkand ist all das wohl nicht möglich.
Eine wichtiger Hinweis fehlt mir allerdings im Text: »Im Beisein von Ministerpräsident Viktor Orbán und dem CEO der BMW Group AG, Oliver Zipse, wurde am Freitag in Debrecen das modernste Automobilwerk Europas eingeweiht.« (Budapester Zeitung) In der Pressemitteilung von BMW hat man ihn bestimmt absichtlich vergessen und auch ein paar Pressefotos ohne ihn gemacht. In den Ungarischen Zeitungen wird Orban dagegen aber ganz prominent erwähnt, denn er hat das schöne Werk ja erst ermöglicht.