Das Münchner Start-up Deepdrive hat öffentliche Tests einer neuen Generation von Radnabenmotoren gestartet, die nach eigenen Angaben einen neuen Effizienzstandard für Elektroautos setzen könnten. Die Tests finden zunächst mit Prototypen von Volvo und Tesla auf dem Salzburgring statt. Die Technologie soll es Fahrzeugherstellern ermöglichen, Elektroautos zu bauen, die bis zu 20 Prozent effizienter sind und durch den Wegfall zentraler Antriebskomponenten ganz neue Raumkonzepte erlauben.
Chefingenieur und Mitgründer Alex Rosen erklärte gegenüber Autocar, dass Deepdrive bis 2028 in die Kleinserienproduktion einsteigen wolle und bereits Kunden auf die neuen Motoren warteten. Rund 50 Millionen Euro an Investitionen – unter anderem von Volkswagen und BMW – sollen beim Aufbau der Pilotfertigung helfen.
Rosen räumte ein, dass frühere Versuche mit Radnabenmotoren oft an Gewicht und Komplexität scheiterten. Deepdrive habe diese Probleme durch gezielte Forschung und Innovation so weit reduziert, dass die Serienfertigung nun wirtschaftlich machbar ist. Das Unternehmen wurde 2021 von sieben jungen Ingenieuren gegründet, die sich während ihres Studiums an der TU München im Rahmen eines Formula-Student-Teams kennengelernt hatten.
Nach ihrem Abschluss arbeiteten die Gründer zunächst in großen deutschen Technologiekonzernen, fühlten sich dort jedoch durch langsame Innovationsprozesse gebremst. „Die Entwicklung von Radnabenmotoren war unsere ursprüngliche große Idee“, sagt Rosen. „Wir glaubten – und glauben immer noch –, dass das Potenzial riesig ist.“
„Noch immer viel Spielraum“
Zum Start ihrer Arbeit war die Effizienz herkömmlicher Elektroantriebe gering, wie Rosen erläutert. „Die meisten verloren etwa 40 Prozent der Energie durch Wärme und Reibung im Getriebe. Heute sind es etwa 25 Prozent, aber das lässt uns noch immer viel Spielraum.“ Neben höherer Energieeffizienz bieten Radnabenmotoren laut Rosen weitere Vorteile wie präzises Drehmomentmanagement, platzsparendes Design, serienmäßigen Allradantrieb und effektive Rekuperation.
Neben den Radnabenmotoren hat Deepdrive auch einen neuartigen Doppelrotor-Motor entwickelt und patentiert. Dieser sei leichter als zwei herkömmliche Einzelrotoren und eigne sich besonders gut für den sogenannten Zentralantrieb. Zwar sei das Konzept eines Doppelrotors nicht neu, doch Deepdrive sei das erste Unternehmen, das die Technologie zur Serienreife gebracht hat.
Der kompakte Doppelrotor-Motor biete laut Rosen nicht nur Gewichts- und Platzvorteile, sondern auch Kostenvorteile durch Materialeinsparungen bei Kupfer, Eisen und Magneten. Tests mit BMW-Fahrzeugen seien bereits durchgeführt worden, während auch der Zulieferer Continental Interesse an der Technologie zeige.
„Es gibt noch viel Raum für Innovation“, betonte Rosen. „Wir glauben, dass unser Motor noch kompakter und leichter werden und noch mehr Materialien einsparen kann. Davon werden Sie bald mehr hören.“

 
Jürgen W. meint
Sicher kann man Elektroroller nicht mit einem Auto vergleichen. Ich fahre seit 5 Jahren einen Elektroroller von Supersoco mit Radnabenmotor hinten. Das Teil hat 10 PS, läuft knapp 110 km/h und hat eine super Beschleunigung. Da war noch nie die kleinste Wartung zu machen oder irgend ein Problem mit dem Radnabenmotor. Also das Prinzip funktioniert auf alle Fälle absolut problemlos. Der niedrige Schwerpunkt macht das Teil zum Kurvenräuber.
Ich könnte mir vorstellen, dass das auch im PKW-Bereich funktioniert, zumal da ja vier Räder sind, die die Leistung auf die Straße bringen.
M. meint
Den Quatsch hatten wir doch schon mal widerlegt, als du noch „Gurke“ hießt.
Aber klar…. du denkst, das haben alle vergessen, dann kann man den gleichen FUD nochmal bringen
Andres meint
Klingt, als hättest du ordentlich Frust mit der aktuellen Technik – verständlich. Trotzdem: Nur weil heutige Teile Probleme machen, heißt das nicht, dass Fortschritt unmöglich ist. Technik entwickelt sich weiter – auch bei Radnabenmotoren und Federungen.
EVrules meint
Dass Deepdrive sagt, dass ihr Antrieb der beste ist, mit dem größten Potential ist normal – denken wir an Sono, hier war es doch genauso.
So wie Photovoltaik auf einem PKW möglich aber unsinnig ist, sind Radnabenmotoren auch möglich aber unsinnig.
Man stelle sich vor, das soll massentauglich werden, für Allerwelts-PKW des C-Segmentes oder vllt. sogar darunter – über welche Raddimensionen sprechen wir hier?
Die Gesamtbreite eines üblichen Rades liegt meist unter 225mm, freie Raum in der Felge ist nochmal deutlich schmaler (abhängig von der ET). Der Felgeninnendurchmesser von einem 16-17-Zoll Rad ist nochmal kleiner als der Nenndurchmesser.
Alles (Getriebe, Motor, Bremse, Kühlung, die entsprechenden Kabel, Leistungselektronik, Lager, …) muss hier dauerfest untergebracht werden – die Bremsen und die Kühlung des Motors kann nicht eingespart werden, genauso wenig das Getriebe dafür.
Andres meint
Ein Getriebe ist nicht notwendig. Das kann der Elektromotor mit seinem Drehmoment abdecken.
Elvenpath meint
„Nie im Leben bekommen die ein so aufwändiges Gebilde wie Radnabenmotor mit Bremse standfest hin. Niemals.“
Welche Qualifikationen kannst du aufweisen, das beurteilen zu können?
paule meint
Ich muß kein Arzt sein um festzustellen, ob einer tot ist.
Jeff Healey meint
Achtung:
Selbst Ärzte haben sich da schon vertan.
paule meint
„Der stellt sich nur tot“ 😁
Elvenpath meint
Deine Antwort lautet also: Keine.
Dunning-Kruger lässt grüßen. Leider gibt es auf dieser Welt viel zu viele Laberköpfe, die keine Kompetenz, aber sehr viel Einbildung besitzen.
Jeff Healey meint
Es ist schön zu sehen, dass es noch solche furchtlosen Innovatoren gibt.
Alle sagen, das funktioniert niemals.
Manche Leute machen einfach, das es funktioniert.
Respekt.
eBikerin meint
Ich sehe hier keine Innovation sondern nur eine Evolution.
Bereits 1900 hatte der sog. Lohner Porsche Radnabenmotoren.
Tommi meint
Auch eine Evolution kann innovativ sein.
EVrules meint
Jeff Healey – Es geht nicht um das „das geht nie“, sondern um das „was macht Sinn“ und im PKW machen Radnabenmotoren (RNM) keinen Sinn, aus mannigfaltigen Gründen.
Die enge und flache Integration aus Motor (<18 Zoll und <200mm), Getriebe (braucht auch ein "RNM"), Bremse, Hochvoltkabeln, Kühlung, Leistungselektronik, Lager etc. all das muss irgendwie so flachbauend für eine übliche Radbreite werden, dass es kaum sinnvoll ist – dann kommt da noch die Fahrdynamik von ungefederten Massen ins Spiel.
RNM für PKW ist eine Lösung, auf ein Problem das nie bestand.
Jeff Healey meint
RNM soll keine Lösung für ein bestehendes Problem sein, sondern markante Vorteile zu bisherigen Konzepten bieten:
(…) „Die Technologie soll es Fahrzeugherstellern ermöglichen, Elektroautos zu bauen, die bis zu 20 Prozent effizienter sind und durch den Wegfall zentraler Antriebskomponenten ganz neue Raumkonzepte erlauben.“ (…)
Ohne nähere Informationen über die Konstruktionsweise des Deepdrive Antriebs müssen wir abwarten, wie fortschrittlich, praxistauglich und effizient der Antrieb wirklich ist.
Dass gleich mehrere große Unternehmen an diesem Projekt interessiert sind, macht durchaus Hoffnung auf einen technologischen Durchbruch beim Konzept des RNM.
Wie gesagt: Abwarten.
paule meint
Wozu soll der RNM in einem normalen Großserienfahrzeug gut sein? Das erschließt sich mir nicht, doppelter Aufwand.
Jeff Healey meint
Ich könnte mir vorstellen, dass zwei RNM in den beiden hinteren Rädern mehr Bauraum frei gibt, zum Beispiel für mehr Batterievolumen.
Wir können davon ausgehen, dass es nicht zwingend erforderlich sein wird jedes Fahrzeug mit 4x RNM auszurüsten.
Da ergeben sich einige neue Möglichkeiten.
David meint
Das alles kann man glauben. Das Potenzial ist riesig und dieser Unsinn von ungefederten Massen ist heutzutage unbeachtlich. Das schreiben die Leute, die sonst gar nichts wissen.
Das Problem ist nur, der radnahe Motor lässt sich technisch weniger aufwändig realisieren und hat kaum größere Verluste, nämlich wirklich nur die Antriebswelle. Auch ist der Radnabenmotor ja kein Motortyp, sondern eine Bauform. Eigenen würde sich der Axialfluss Motor. Aber den hat bisher nur Mercedes.
Fahrt aufnehmen wird der Radnabenmotor nach meinem Dafürhalten erst, wenn man ein standardisiertes Radmodul entwickelt. Das meint, eine Einheit aus Rad mit Motor, aktiver Federung und Dämpfung sowie einer Verstellbarkeit von Spur, Sturz und Nachlauf. Da ist er wegen der Kompaktheit und des Bauraums sehr bevorteilt. Das ist im Grunde genommen der übernächste Schritt, der dann das Elektroauto technisch völlig vom Verbrenner entfernt und fahrdynamische Probleme vollständig löst, die man bisher nur lindern kann.
paule meint
Du hast aber wirklich null Ahnung. Das tut schon weh.
Die Zulieferer schaffen es bis heute nicht, dass einfachste Bauteile da unten wie z.B. Raddrehzahlsensoren eine Weile halten. Da ist nichts drinnen, ein Spielzeug.
Mal schnell bei ebay geschaut – VW Golf V VI Passat Audi A3 A1 Q3 TT Seat Skoda
Nur alleine ATP hat da über 5000 Stück verkauft. Nur VW, hab ich zufällig willkürlich gewählt.
Nie im Leben bekommen die ein so aufwändiges Gebilde wie Radnabenmotor mit Bremse standfest hin. Niemals. Nur einmal mit dem Ding ordentlich die Bremse zum glühen gebracht, und Deine Wicklung steht in Flammen und das Kühlmittel kocht. Komm mir nicht mit Rekuperation. Bei vollem Akku rekuperiert nichts.
Als Sahnehäubchen kommst Du dann noch mit aktiver Federung. Erstmal was erfinden, dass ganz normale Federn nicht brechen. Die Kunden, welche alleine bei ATP die letzten Wochen mehr als 6000 Federn gekauft haben wären glücklich darüber. Aktive Federung, das sind dann gleich mal 10.000 EUR bei Defekt. Na Glückwunsch.
Die Leute schoiiissen auf Deine vollständig gelösten fahrdynamische Probleme. Wäre schön, wenn erstmal das aktuell verbaute eine Weile länger halten würde, dann könnte auch mehr als 2 Jahre Garantie vereinbart werden.
Andres meint
Klingt, als hättest du ordentlich Frust mit der aktuellen Technik – verständlich. Trotzdem: Nur weil heutige Teile Probleme machen, heißt das nicht, dass Fortschritt unmöglich ist. Technik entwickelt sich weiter – auch bei Radnabenmotoren und Federungen.
M. meint
Du musst den Müll doch nicht 2x posten….
paule meint
Kannst ja mal versuchen, hiwt etwas zweimal zu posten. Und dann erkläre mit mal, warum es nicht geht.
Dass Du es als Müll titulierst ehrt mich – Inhalt liegt also über Deiner Auffassungsgabe.
M. meint
Du hast beim letzten Mal schon falsch gezählt (wie bewiesen wurde) und kommst mir mit Auffassungsgabe. Du bist ein schlechter Komiker, sonst nichts.
Nostra meint
So viele Ideen, warum etwas nicht geht. Aber die Vorteile sind schon gewaltig: Kein Getriebe, kein Differential, Kein Ölbad, kein Ölfilter, keine Kühlung, einfachstes Allrad, aktives ESP, selbst beim Bremsen lassen sich die Kräfte einzeln verteilen. Wow.
Jeff Healey meint
Ja, mache sehen nur Hindernisse, andere sehen die Chancen.
Noch ein Gedanke zu der RNM Thematik:
Für die meisten „Brot- und Butter“ -Autos könnte auch ein Einsatz von nur zwei RNM an der Hinterachse interessant sein.