Der Verband des Automobilhandels Deutschland (VAD) richtet laut dem Portal Autohaus.de in einem aktuellen Schreiben an die EU-Kommission einen Appell für eine fortschrittliche Elektromobilität. Die Mitgliedsbetriebe investierten bereits stark in Beratung, Präsentation und Verkauf. In rund 14.000 Betrieben könnten Kunden E-Fahrzeuge umfassend erleben.
Der Verband verweist zugleich auf Umfragen, wonach sich fast die Hälfte der potenziellen Autokäufer derzeit kein Elektroauto als nächstes Fahrzeug vorstellen könne. Als zentrale Hürden nennt der VAD Preisniveau, Reichweitenangaben, Ladezugang und Stromkosten. Diese Faktoren prägten die Marktentwicklung weiterhin.
Gefordert wird ein zügiger europaweiter Ausbau der Ladeinfrastruktur sowie eine transparente Preisgestaltung beim Ladestrom. Auch stabile steuerliche Regelungen für Dienstwagen und Kfz-Besteuerung sowie ein universelles Lade-Roaming sind laut dem Verband wichtige Bausteine.
Kritisch bewertet der VAD zeitlich befristete Förderinstrumente wie Kaufprämien oder ein Sozial-Leasing nach französischem Vorbild. Solche Programme führen aus seiner Sicht zu kurzfristigen Nachfrageeffekten und beeinträchtigten Restwerte. Diese Dynamik könne zudem bestehende Elektroauto-Besitzer belasten.
Eine Elektroquote für Flotten und das geplante „Verbrenner-Aus“ 2035 lehnt der Verband ab. Er warnt, Quoten könnten an der tatsächlichen Nachfrage vorbeigehen. Gleichzeitig verweist der VAD auf alternative Technologien wie Plug-in-Hybride oder synthetische Kraftstoffe („E-Fuels“), sofern die politischen Rahmenbedingungen hierfür stimmen.
Entscheidend ist aus Verbandssicht, dass politische Rahmenbedingungen Orientierung geben und den Umstieg praktikabel gestalten. Der VDA repräsentiert mehr als 6.000 selbständige Händlerbetriebe mit rund 14.000 Standorten. Sie sehen sich dem Angaben nach als Partner der Kunden auf dem Weg zur E-Mobilität und fordern verlässliche politische Leitplanken, um diesen Übergang möglichst alltagstauglich zu gestalten.

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