Die Volkswagen-Batterietochter PowerCo SE und die Konzernbeteiligung QuantumScape haben eine Vereinbarung zur Industrialisierung von QuantumScape’s Lithium-Metall-Feststofftechnologie der nächsten Generation bekannt gegeben. Abhängig vom technologischen Fortschritt und von Lizenzzahlungen werde PowerCo die Lizenz zur Serienproduktion von Batteriezellen auf Basis der Technologie des US-Partners erhalten, heißt es in einer Mitteilung.
Im Rahmen der nicht-exklusiven Lizenz könne die PowerCo bis zu 40 Gigawattstunden (GWh) pro Jahr mit der Quantumscape-Technologie produzieren, so Volkswagen. Die Kapazität könne optional auf bis zu 80 GWh pro Jahr ausgeweitet werden, was für rund eine Million E-Fahrzeuge pro Jahr reichen würde. Die Vereinbarung sei nach Überzeugung der Unternehmen der schnellste Weg zur Serienfertigung von Feststoffzellen im Gigawattstunden-Maßstab, um die wachsende Nachfrage nach immer besseren Batterien für Elektroautos zu decken. Sie löst ein früheres Joint Venture zwischen dem Volkswagen-Konzern und QuantumScape zur gemeinsamen Herstellung von Akkus ab.
Mit der Vereinbarung entstehe eine enge Partnerschaft, in der sich die Kernkompetenzen der beiden Unternehmen ideal ergänzen – „die Spitzentechnologie von QuantumScape auf der einen Seite und die Industrialisierungskompetenzen der PowerCo auf der anderen Seite“, so Europas größter Autohersteller. Dazu gehöre auch eine enge personelle Zusammenarbeit zur Industrialisierung der QuantumScape-Technologie. Ein umfassendes Team mit Experten aus beiden Unternehmen werde an der Industrialisierung arbeiten.
Die Technologieplattform von QuantumScape basiert auf einem selbst entwickelten Feststoff-Keramik-Separator, der die Verwendung von reinen Lithium-Metall-Anoden ermöglicht. „Diese Innovation ist der Schlüssel zu einer außergewöhnlichen Energie- und Leistungsdichte, hoher Ladegeschwindigkeit und einem robusten Sicherheitsprofil“, heißt es. Gemeinsam wollen QuantumScape und PowerCo eine Batteriezelle entwickeln, die in den Fahrzeugen des Volkswagen-Konzerns zum Einsatz kommen kann.
„Das Ziel dieser Zusammenarbeit ist es, unseren Kunden die nachhaltigsten und modernsten Batteriezellen anzubieten“, erklärt Frank Blome, CEO der PowerCo. „Wir arbeiten seit Jahren zusammen, testen seit langem die Prototypen-Zellen von QuantumScape und freuen uns darauf, diese Technologie der Zukunft in die Serienproduktion zu bringen. Die Technologie von QuantumScape steht kurz davor, in eine entscheidende Phase einzutreten, in der wir mit unserem Know-how, unseren Ressourcen und unserem globalen Produktionsnetz dazu beitragen können, den Schritt hin zur Produktion im industriellen Maßstab zu ermöglichen.“
„Dem Elektroauto gehört die Zukunft und durch die Vereinbarung mit QuantumScape hat der Volkswagen Konzern auch in den kommenden Jahren Zugriff auf diese bahnbrechende Batterietechnologie“, sagt Thomas Schmall, Vorstand Technik des Volkswagen Konzerns. „Wir wollen die Branche voranbringen und sicherstellen, dass unsere E-Fahrzeuge neue Maßstäbe in Sachen Exzellenz und Nachhaltigkeit setzen.“
Im Hinblick auf die nächste Phase der Zusammenarbeit zwischen PowerCo SE und QuantumScape hat Blome sein Vorstandsmandat bei QuantumScape niedergelegt. Er war seit 2020 als einer von zwei Vertretern des Volkswagen-Konzerns im Vorstand von QuantumScape tätig. Der Autobauer bleibt größter Anteilseigner von QuantumScape. Die Nachfolge im Vorstand von QuantumScape soll in den kommenden Monaten bekannt gegeben werden.
Die Wahrheit meint
Läuft ja gut bei Northvolt und endet dann wie mit evonic?
Future meint
Forschung ist wichtig und es ist gut, dass VW bei QS investiert ist. Aber es ist etwas ganz anderes, die entwickelte Batterie-Technolgie zu skalieren. Es ist ja auch bei weitem nicht klar, ob Northvolt oder VW die geplanten eigenen Zellfabriken jemals realisieren wird. Bei Northvolt ist es gerade besonders dramatisch.
Ärgerlich ist natütlich auch für VW, dass es sich bei QS um nichtexklusive Lizenzen handelt. Auch bei Rivian wird die Software an das gemeinsame Jointventure nur lizensiert. VW macht sich so bei den wichtigsten Technologien der Elektromobilität weiter abhängig von anderen. Gleichzeitig gibt es die identische Technologie auch bei den Mitbewerbern. Welches Alleinstellungsmerkmal hat VW dann noch?
Aztasu meint
Skalierung ist am einfachsten, die Produkteigenschaften müssen halt stimmen. Northvolt baut Standard-Batterien zu einem im relativ hohen Preis im Vergleich zur Konkurrenz aus Asien. Das funktioniert nur weil Fahrzeughersteller und Politik sich unabhängiger von Nicht-EU Batterieimporten machen will. Wer eine Konkurrenfähige Feststoffbatterie zu einem akzeptablen Preis anbieten kann braucht sich um Abnehmer wohl kaum zu sorgen. Wenn VW das also hinbekommt wäre das ein starkes Zeichen
Andi EE meint
@Aztasu
„Skalierung ist am einfachsten, die Produkteigenschaften müssen halt stimmen.“
Alles was ich ständig höre und lese, ist exakt das Umgekehrte. Es gibt jede Menge tolle Entwicklungen die im Labor funktionieren … und so gut wie nichts kommt in die Skalierung, weil es an hunderten Sachen noch scheitern kann.
Matze meint
„Es ist ja auch bei weitem nicht klar, ob Northvolt oder VW die geplanten eigenen Zellfabriken jemals realisieren wird.“
Nicht sicher bezüglich Northvolt, aber sind die Baustellen von VW nicht schon voll im Gange?
„Auch bei Rivian wird die Software an das gemeinsame Jointventure nur lizensiert.“
Wie würdest du denn sonst ein Produkt aus einem 50:50 JV heraus holen?
Andi EE meint
1+
Wirklich dramatisch was sich bei Northvolt anbahnt.
Und dann haut man halt wieder so eine Meldung raus.