In anderthalb Jahren will der Volkswagen-Konzern die Investitionen in Verbrennermodelle reduzieren und sich komplett auf Autos mit Elektroantrieben konzentrieren. „Wir planen, bis 2025 in die letzte Generation von Modellen mit Verbrennungsmotoren zu investieren und danach diese Investitionen zu verringern“, sagte Entwicklungsvorstand Michael Steiner im Gespräch mit Auto Motor und Sport.
„Wir sind davon überzeugt, dass die Zukunft der Mobilität elektrisch ist“, betonte Steiner. Zwar werde Volkswagen noch wettbewerbsfähige Modelle mit Verbrennungsmotor anbieten, um „flexibel auf Nachfrageveränderungen reagieren zu können“, so der Manager. „Klar ist aber auch, dass wir unsere mittel- und langfristigen CO2-Ziele für die Flotte erfüllen müssen. Unsere Hauptrichtung ist deshalb die Elektromobilität, flankiert von möglichen Maßnahmen wie E-Fuels, beispielsweise für Sonderlösungen und Nischenfahrzeuge.“
Volkswagen will in den kommenden Jahren auf dem Weg zu reiner Elektromobilität weiter in Plug-in-Hybrid-Technologie investieren, ließ kürzlich schon Markenchef Thomas Schäfer verlauten. Er sagte, dass die Technologie angesichts eines „Plateaus“ bei der Nachfrage nach Elektroautos weiter verbreitet und verbessert werden könnte.
„Hybride waren ein Ding der Vergangenheit. Wenn man letztes Jahr die gleiche Frage gestellt hätte, hätte es geheißen: ‚Vergesst Hybride, das ist eine teure Technologie, das lohnt sich nicht‘. Innerhalb der letzten sechs Monate wollen plötzlich alle Hybride“, so Schäfer. Das Unternehmen sei froh, trotz Kritik an Plug-in-Hybridsystemen für Baureihen wie Tiguan, Golf und Passat festgehalten zu haben. Man werde das Angebot wohl noch länger haben.
VW wird den Worten des Markenchefs nach die bestehenden Plug-in-Hybridlösungen weiternutzen. Die Entwicklung werde fortgeführt, komplett neue Antriebssysteme werde es aber wahrscheinlich nicht geben. Die Entwicklungsarbeit werde den Fokus auf geringere Kosten und höhere rein elektrische Reichweiten legen. Plug-in-Hybride würden dabei nicht in jedem Modell und in jeder Region angeboten.
Die anhaltende Arbeit an teilelektrischen Antrieben werde nicht auf Kosten der Entwicklung neuer Elektroauto-Plattformen gehen, hat Schäfer unterstrichen. Die aktualisierte Version des Stromer-Baukastens MEB – genannt MEB+ – und der für den konzernweiten Einsatz vorgesehene Nachfolger SSP sollen 2025 beziehungsweise 2026 in Produktion gehen.
CJuser meint
Ich finde es immer noch schade, dass man bei VW keine PHEVs mit Allrad anbietet. Da HVO100 jetzt doch noch (wenn auch langsam) im deutschen Markt eingeführt wird, würde ich mir zudem wünschen, dass man doch noch PHEVs mit Dieselmotor auf den Markt bringt.
Ben meint
Die einzigen Diesel Hybriden die mir gerade einfallen sind der Ford Raptor, CAT Muldenkipper und Dieselloks oder gabs schon mal in der Neuzeit so was wie einen Seat Leon FR 2.0 Dieley Hybrid
CJuser meint
Mercedes-Benz hat einige Diesel-PHEVs im Angebot.
CaptainPicard meint
Der Hype für PHEVs wird schnell wieder vorbei sein. Kosten praktisch so viel wie BEVs (helfen also nicht beim Preis-Argument) und benötigen, wenn man sie ernsthaft nutzen will, einen Ladeanschluss zuhause, was ja meistens das zweite große Argument ist warum man kein Elektroauto kaufen kann.
Das heißt man deckt den exakt gleichen Markt wie BEVs ab, das geht auf Dauer nicht gut.
Steffen meint
Bleibt das Wohnwagen- und Reichweite-Argument…
Cadrick Bauer meint
Sagen wir das Wohnwagen-Argument. Noch.
Das Reichweiten-Argument OHNE Anhänger ist technisch doch seit der Markteinführung des Model S in 2012 obsolet, und spätestens seit der Einführung des Model 3 2019 in Europa ebenfalls.
Heute fahren (teure) Autos wie EQS, Lucid, Model S u.a. doch schon doppelt so weit, wie der Fahrer schafft. Und Schnelllader stehen zumindest in DE erheblich dichter als Zapfsäulen.
Yoshi meint
Nur günstige Autos nicht, da ist das immer noch ein Argument.
Ben meint
Da diese Fahrzeuge/ Anhänger laut Statistik extreme Nische, sind interessiert sich keiner für solche speziellen Anwendungsfälle.
Mäx meint
Okay, kann mir einer mal weiterhelfen und die ganzen Sachen ordnen…
Hier steht SSP kommt in 2026…mit welchem Fahrzeug?
Es gab gerüchteweise einen A3…dann wieder zuletzt verschoben auf 2028…der Golf erst 2029…also welches Fahrzeug kommt 2026?
MEB+ ist dann ID.2?
Warum MEB+ und SSP nebeneinander in 2025 und 2026?
MEB+ für den Einstieg? SSP sollte doch aber alle Fahrzeug abdecken…doch zu teuer?
Und wenn günstig, was hat dann der MEB+ für Vorteile?
Angeblich soll er ja zu teuer sein…wie passt das ins ganze Bild…
Das wirkt irgendwie alles nicht so durchdacht oder nach einem stringenten Fahrplan.
CaptainPicard meint
Das ist veraltet, SSP wird jetzt für 2028 oder 2029 erwartet. Welches das erste Fahrzeug wird ist noch nicht ganz klar aber der nächste Golf (sprich ID.3-Nachfolger) soll es nutzen. Ursprünglich sollte das erste Auto mit SSP Trinity sein, was praktisch als direkter Konkurrent zum Model 3 geplant war. Dann hat man gesehen dass das Model Y erfolgreicher ist und hat Trinity zu einem SUV gemacht. Und nun mit dem Managementwechsel weiß niemand was tatsächlich passiert und ob das kommt und wann es kommt.
MEB+ ist in erster Linie Marketing, große Änderungen an der Plattform gibt es da nicht. Man baut jetzt andere Zellen ein und größere Batterie-Packs, was mehr Reichweite und höhere Ladegeschwindigkeiten (aber immer noch 400 Volt) erlaubt, also nennt man das MEB+, hat aber nichts mit der Architektur der Plattform an sich zu tun.
Mäx meint
Ja so hatte ich das Thema SSP auch in Erinnerung…daher war ich so verwirrt, 2026 zu lesen.
Schon verrückt, was da alles so gelaufen ist bei VW.
Auch MEB+ hatte ich ähnlich verstanden, wollte aber mal nachfragen, ob da doch mehr hinter ist.
Also ein Technikupdate, ähnlich wie die neuen Motoren kürzlich.
Cadrick Bauer meint
SSP ist doch mit dem Audi A6 und dem Macan jetzt auf dem Markt, oder nicht?
Sollte SSP nicht ohnehin von Anfang an für die Premium-Hochleistungsfahrzeuge sein?
Mäx meint
Nope, das ist PPE.
Es war mal gedacht, dass auch SSP von Porsche benutzt wird, also eine echte Konzernplattform.
Aber Porsche wollte lieber was eigenes.
PPE war eigentlich schon früher geplant, ca. vor 2 Jahren, hat sich aber ebenfalls verspätet.
Porsche wird also nicht auf SSP setzen. Bei Audi wird das aber vermutlich zum größeren Teil anders sein.
Aztasu meint
Das Porsche nicht auf SSP setzen wird stimmt so glaub ich nicht. Porsche wollte nur mit PPE andere Wege gehen da die MEB-Plattform den Anforderungen schlicht nicht genügt (z.B. 400V vs 800V). Dieses Problem gibt es mit SSP nicht
CJuser meint
Das Porsche nicht den SSP verwenden wird, ist meine ich nicht ganz korrekt. Die ändern für sich etwas die Spezifikationen und nennen es dann SSP-Sport.
Mäx meint
Mag sein, dass das mittlerweile auch wieder alte Informationen sind.
Irgendwann hieß es mal, Porsche will SSP gar nicht nutzen und auf eine überarbeitete PPE setzen.
Was da jetzt stimmt und was nicht kann man bei der Masse an Meldungen schlecht verifizieren…daher ja auch mein Urpsrungskommentar.
In der Meldung oben steht wieder 2026 aber vorher gab es schon anders lautende Informationen etc…was ist wirklich der aktuelle Fahrplan…
Peter meint
Es gibt Übergangszeiträume, in denen MEB+ und SSP parallel laufen. Der Modellzyklus ist doch immer so 3-4 Jahre, dann Facelift (technische Plattform wenig oder gar nicht geändert) und dann nochmal 3-4 Jahre. Macht pro Modell eine Laufzeit von ca. 8 Jahren.
Es wird auch MEB-Modelle und MEB+-Modelle parallel zu kaufen geben.
Und was das 2026 angeht: nicht alle Berichterstatter sind immer ganz akkurat. Und bevor man ganzen Anteilungen vorwirft, „nicht so durchdacht“ vorzugehen, könnte man sich auch überlegen, ob man selbst in seiner Beurteilung nicht geiwsse Informationslücken hat, (Kosten, Prozesse, Verfahrensabläufe, Lieferbveträge, Marktprognosen etc. pp.), die die Planungsabteilungen in den Großkonzernen vielleicht nicht haben.
Mäx meint
Dass da Modelle parallel angeboten werden ist ja verständlich.
Ein altes Modell wird dann parallel zu neuen Modelle angeboten…keine wilde Sache.
Die jetzigen MEB Fahrzeuge im Sinne eines Facelifts auf MEB+ zu ziehen und dann parallel anzubieten ist auch verständlich.
SSP soll ja aber alle Konzernfahrzeuge abbilden können…wenn dann 2025 ein neues Modell auf einer „neuen“ Plattform (MEB+) kommt obwohl 2026 bereits die bessere Universalplattform SSP verfügbar wäre, ergibt das für mich wenig Sinn.
Daher ja die Fragen, ob jemand Einblicke hat, welche Vorteile MEB+ bietet gegenüber SSP und warum die entsprechende Modellauswahl so ausfällt wie sie ausfällt.
David meint
Es handelt sich sowieso um einen fließenden Übergang von MEB zu MEB+ zu SSP. Auch ändert sich die Technik des Baukastens fließend, da sieht man ja jetzt schon an der MEB. Unter Umständen wäre es sogar möglich, einen Mix zu machen. Denn die Logik der Modularisierung bleibt exakte dieselbe. Es ist im Grunde genommen alles eine Evolution der ursprünglichen MEB Plattform.
David meint
Der MEB wird ja jetzt auch gnadenlos ausgerollt! Auch bei Ford.
Ben meint
Ach ja David, danke das du hiermit endlich zeigst das du keinerlei Einblick bei VW hast.
Wärst du auf der letzten BV anwesend gewesen, wüsstest du wann der MEB endet und die neue SSP kommt.
Und nein es ist keine Evolution des MEB, wie MEB“+“ sondern eine komplett neue Platform aber natürlich eine Evolution im Konzern.
Fred Feuerstein meint
Also auch vom kleinen D. nichts substanzielles…Ist kein Problem, wenn man keine tieferen Kenntnisse hat, aber man sollte dann nicht so tun, als wüsste man es.
Konkret, was sind die Unterschiede zwischen SSP und MEB oder MEB+? Die billige Trommelbremse werden wohl alle behalten, die freut die Controller. Bekommen die MEB+ oder SSP vernünftige RDKS Sensoren? Oder eine hochwertigere Rückfahrkamera? Eine effizientere Wärmepumpe oder bleibt die auf dem Niveau eines PTC Heizelements?
MrBlueEyes meint
Wer sagt´s Söder und der CDU/CSU ? :)
MichaelEV meint
Das Fähnchen im Wind wird rechtzeitig drehen. Und was interessiert dann noch das Geschwätz von gestern. Die Wähler scheinen auch kein Langzeitgedächtnis zu besitzen, also alles no Problemo.
Cadrick Bauer meint
Genau.
Der allseits beliebte „wenn in 2020 noch AKW in Betrieb sind, trete ich zurück!“-Söder…
Swiss meint
HEV = etwas sparsamere Verbrenner (z.B. in Stadt)
bisherige PHEV = je nach Fahrprofil und Anwendung normaler Verbrenner (bis Spritschlucker) oder etwas sparsamer als HEV
PHEV mit >100 km elektr. Reichweite = je nach Fahrprofil und Anwendung zu ca. 90% BEV oder sparsamer als bisheriger PHEV
PHEV >100 km wird einige Kunden noch ansprechen (Nachfolgeauto in einigen Jahren dann aber BEV). Wird auch eine Preisfrage sein BEV vs. PHEV