Das 2022 gegründete deutsche Start-up Cylib hat mit dem Bau von Europas größter Recyclinganlage für Elektroauto-Batterien begonnen. Der Spatenstich für die Anlage auf einem 22.000 Quadratmeter großen Areal im Chempark Dormagen erfolgte am Montag.
Nach der für 2026 geplanten Inbetriebnahme soll die Anlage 30.000 Tonnen Elektroauto-Batterien pro Jahr recyceln, kündigte Cylib an. Die Menge entspricht rund 60.000 Batterien. Die derzeit größte Anlage ihrer Art in Europa befindet sich in Norwegen. Sie wird von einem Gemeinschaftsunternehmen zwischen Northvolt und Hydro betrieben und hat eine Kapazität von 12.000 Tonnen pro Jahr.
In ihrer ersten Ausbaustufe wird die Produktion etwa 170 Arbeitsplätze im Chempark Dormagen schaffen. „Wir wollen Europas nachhaltiger Chemiepark werden. Die Industrie-Neuansiedlung im Batterie-Recycling und das gemeinsame Bekenntnis zum Standort Dormagen passen daher perfekt in unsere Strategie“, sagte Tim Hartmann, CEO des Chempark-Dormagen-Betreibers Currenta.
Durch das Zurückführen von nachhaltig gewonnenen Sekundärrohstoffen in Nordrhein-Westfalen ermögliche Cylib eine zirkuläre Batterie-Kreislaufwirtschaft und resiliente europäische Lieferketten. „Batterierecycling ist die Pionierarbeit der Circular Economy. Es zeigt, dass wirtschaftlicher Erfolg mit reduzierten Umwelteinwirkungen im Einklang steht“ so CEO und Mitgründer von Cylib Lilian Schwich.
Das Unternehmen bietet seinen Kunden aus der Automobil- und Batterieherstellung sowie der Chemieindustrie Batterierecycling-Lösungen und grüne Batterie-Rohstoffe. Das von Cylib entwickelte Recyclingverfahren setze „einen weltweit neuen Standard für nachhaltiges Batterierecycling, indem erstmalig alle Elemente aus Lithium-Ionen-Batteriepacks, Produktionsschrotten und der sogenannten Schwarzmasse (sogenannte black mass) zurückgewonnen werden“, heißt es. „Dies wird zudem mit einem um 30 % reduzierten ökologischen Fußabdruck (THG-Potenzial) im Vergleich zu Wettbewerbsverfahren erreicht.“
Im Mai sammelte Cylib in der bisher größten Finanzierungsrunde für ein europäisches Batterierecyclingunternehmen 55 Millionen Euro ein. Zu den Investoren zählen Porsche, Bosch Ventures und World Fund. Berichten nach investieren Cybil und seine Geldgeber insgesamt mehr als 180 Millionen Euro in die neue Industrieanlage.
Als Kunden im Blick hat Cylib vor allem europäische Hersteller von Elektrofahrzeugen. „Wenn Cylib die industrielle Produktion erreicht, wird dies ein entscheidender Faktor für den Aufbau einer robusten europäischen Batterieinfrastruktur sein“, so Schwich. „Mit der Wiedereinführung nachhaltig gewonnener Sekundärrohstoffe schafft Cylib eine Kreislaufwirtschaft für Batterien und widerstandsfähigere europäische Lieferketten“, schreibt das Aachener Unternehmen. Man biete „zuverlässige Lösung für Unternehmen entlang der gesamten Batterie-Wertschöpfungskette, um diese gesetzlichen Anforderungen zu erfüllen“.
Jensen meint
Ein spannendes Thema, weil wohl nur schwer vorsuszusagen ist, wann und in welchen Mengen die Akkupakete tatsächlich in der finalen Verwertung landen werden. Wenn sich da ein gutes Geschäft machen lässt, wird es einen globalen Wettbewerb geben. Das dürften weitgehend automatisierte Prozesse mit geringem Personaleinsatz sein.
Id7plus meint
Das meiste Recyklingmateriel kommt vom Ausschuß der Akkuproduktion.
Data meint
Das finde ich eine gute Nachricht. Würde bedeuten, dass es aktuell außer Produktionsabfällen kein nennenswertes Aufkommen defekter Akkus gibt. Oder mit anderen Worten, die Akkus halten entgegen der Prognosen viel länger.
Id7plus meint
Akkus aus Fahrzeugen werdn dort erstmal nicht verarbeitet da zu auf wändig.
Ansonsten gibt es viele Tesla mit gewechseltem Akku.
Die bisherige alte Akkuchemie hält wohl um die 10-12 Jahre.
Der wirkliche Kreislauf beginnt erst mit vollwertigen Eauto für alle ab 2030-2035.
Vorher mit 2% im Bestand ist der Markt viel zu klein.
Data meint
Ja, vor allem steinalte Model S bekommen neue oder reparierte Akkus. Kenne kein Auto, das so lange am Markt ist und noch immer so hohe Gebrauchtwagenpreise. Da ist jeder Verbrenner schon lange verschrottet oder im dreistelligen Preissegment. Verrückt, was für so alte Autos noch gezahlt wird.
Halber Akku meint
Also am Stammtisch hat Reichweiten Ralle gestern noch erzählt, dass es ein Riesen Problem wird, wenn die ganzen E-Auto Batterien mal entsorgt werden müssen…
Kaiser meint
Nicht für Tesla, deren Akkus werden in den USA entweder verbrannt oder vergraben.
Data meint
Ist das wahr?
eCar meint
Natürlich nicht. Er ist ein verlorener Patriot, welcher hofft noch einen Almosen von unsere Alt-OEMs zu erhalten. Und denen hechelt er wie ein Hund hinterher…..
Kaiser meint
Klar ist es wahr, einfach googeln. US Websites haben davon schon vor Jahren berichtet. Den Fans gefällt das nicht, vor lauter Hilflosigkeit werden sie dann persönlich, wie man hier gut erkennen kann.
Kaiser meint
Entfernt. Bitte bleiben Sie sachlich. Danke, die Redaktion.
Data meint
Ich finde nichts darüber, was valide ist. Eher nur positive Nachrichten zu Akkus.
Ich bin öfters in der GMVA. Wenn ich sehe, was da in welchen Mengen verbrannt wird dann ist mir klar, dass man als Bürger nichts mehr trennen muss.
Yoshi meint
Reichweiten Ralle, das wird ja immer besser:)
So viel Desinformation und Traumtänzerei wie hier gibt’s da am Stammtisch jedenfalls nicht.
Es ist momentan nicht möglich, ein günstiges Auto mit ausreichend Reichweite zu bauen.
Niemand gibt 25k für weniger als 400 km wltp aus. Einfach Mal sowas anbieten, dann ist auch Ralle zufrieden 👍
Data meint
25k für weniger als 400 km wltp, gibt es solche Autos zu kaufen?
Jörg2 meint
Dacis Spring
Bisher weltweit wohl um die 140.000.
In D wohl um die 30.000.
„Niemand gibt 25k für weniger als 400 km wltp aus.“
DAS ist also Quatsch.
Data meint
Hab ich mir schon fast so gedacht. Meine Mutter würde mit so einem Auto super klar kommen.
Yoshi meint
Jörg, kostet der spring 25k? Der wurde vorm Facelift für knapp die Hälfte verhökert. Ein gutes Beispiel werden der ec3, der Renault r4 oder der kleine BYD werden, die 3xx km wltp für 20-25k bieten und sich bei den Händlern die Reifen Plattstehen werden.