Die Sonderzölle der EU beim Import von Elektroautos aus China treten am 31. Oktober in Kraft. Die EU-Kommission hat die entsprechende Verordnung nun beschlossen. Insbesondere Deutschland hatte sich gegen die Zölle gewehrt, letztlich aber erfolglos.
Bei der Abstimmung hatte eine ausreichende Mehrheit der EU-Staaten für die Pläne der Kommission gestimmt, Sonderzölle auf Elektroautos aus chinesischer Produktion zu erheben. Die EU sieht es nach einer Antisubventionsuntersuchung als erwiesen an, dass einige Hersteller in China von der heimischen Regierung mit unzulässig hohen Subventionen unterstützt werden. Das wertet die EU als Gefahr für ihre eigene Autoindustrie.
Die künftig geltenden Sonderzölle unterscheiden sich je nach Hersteller, die Höhe hängt von der festgestellten Wettbewerbsverzerrung ab. Neben chinesischen Herstellern wie BYD und Geely werden auch deutsche Marken von den Strafzöllen getroffen. Volkswagen, Mercedes und BMW produzieren in China für den Export und müssen entsprechend einen Aufschlag zahlen. Gegenmaßnahmen der Chinesen könnten zudem den Absatz von deutschen Herstellern in der Volksrepublik empfindlich treffen.
Die neuen Ausgleichszölle fallen zusätzlich zu dem bisher geltenden Autoimportzoll von zehn Prozent an. Für Stromer des Herstellers BYD gilt künftig eine Extra-Abgabe in Höhe von 17,0 Prozent. Für Elektrofahrzeuge des Produzenten Geely sind 18,8 Prozent fällig. Auf Tesla entfällt der geringste Zolltarif von 7,8 Prozent, da es kein Gemeinschaftsunternehmen mit einer chinesischen Firma unterhält und nach den Erkenntnissen der EU-Kommission weniger staatliche Subventionen erhält.
Alle anderen Autobauer, die in China fertigen, müssen mindestens 21,3 Prozent Ausgleichszoll auf ihre Importe in die EU zahlen. Darunter fallen auch die deutschen Hersteller VW, BMW und Mercedes. Je nach lokalem Joint-Venture-Partner gelten unterschiedliche Zölle, für die gemeinsame Produktion von Volkswagen mit Saic etwa der Höchstsatz von 35,3 Prozent.
China wehrt sich
Die Regierung in Peking sei mit den Zusatzzöllen der Europäischen Union weder einverstanden noch akzeptiere man die Entscheidung, teilte ein Sprecher des Handelsministeriums laut Zeit.de mit. Die Volksrepublik werde „alle notwendigen Maßnahmen ergreifen, um die legitimen Rechte und Interessen der chinesischen Unternehmen entschieden zu schützen“. Man habe eine Beschwerde bei der Welthandelsorganisation eingereicht.
Die Regierung in Peking hoffe, dass die EU mit China daran arbeiten werde, „schnell eine für beide Seiten akzeptable Lösung zu finden, um eine Eskalation der Handelskonflikte zu vermeiden“, so das Handelsministerium weiter. China habe wiederholt darauf hingewiesen, dass die Antisubventionsuntersuchung „viele unfaire und unrechtmäßige Aspekte“ aufweise.
Jeff Healey meint
Purer Protektionismus, weil die neue Wertschöpfung in Asien, vornehmlich China stattfindet. Ein Offenbarungseid europäischer Industrie-Planung/Politik.
Diese Kurzsichtigkeit wird Europa hunderttausende Jobs kosten.
Die Sanktionierung chinesischer Fahrzeuge bringt uns hier keinen Schritt vorwärts, das Gegenteil wird der Fall sein: Wer den Wettbewerb scheut, hat schon verloren.
M. meint
Es ist kein Wettbewerb, wenn eine Seite subventioniert wird. Dass zudem „Niediglohnland vs. Hochlohnland“ nicht funktioniert, das haben wir schon mal gesehen.
Bei PV wurden die chin. Hersteller auch subventioniert, die verkaufen teilweise unter IHREN Herstellkosten, weil sie das dank Unterstützung leisten können. Dagegen kann ein Unternehmen hierzulande einfach nicht bestehen, das ist pure Mathematik.
China macht das ja nicht, weil das solche Menschenfreunde sind – die wollen die Märkte beherrschen, und dazu muss man die aktuellen Platzhirsche eben mit viel, viel Geld vom Markt drängen. Dann macht man das Business alleine.
Sorry, wenn du das nicht verstehst.
Und die Jobs kostet es aktuell schon, da sind noch gar keine chin. Autos groß auf dem Markt. Die Jobs in China sind aber nicht unser Problem, die wird VW schon auch noch abbauen… aber das werden alle, die keine Chinesen sind. Nicht gleich, aber irgendwann, das ist sicher. Streiten kann man allenfalls über den Zeitpunkt.
Wenn es sich durch die Zölle nicht mehr lohnt, die Autos in China zu bauen, können die auch hier in Europa gebaut werden. Wie Ford in der Vergangenheit in Köln oder Saarlouis, oder Nissan in GB.
Und da entstehen dann Arbeitsplätze.
Jeff Healey meint
Hallo M.,
das ist meines Erachtens zu kurz gedacht.
Trotz chinesischer Subventionen und vermeintlich günstigerer Preise (wo sind die Preise denn so viel niedriger?) kann man als Kunde immer noch mehr als genug gute Gründe finden für ein europäisches E-Auto, aus europäischer Produktion (Qualität, Service-Netz, etc.).
Die Sanktionen der EU werden jedoch unweigerlich zu einer oder mehreren Gegenreaktionen der chinesischen Regierung führen. Zum Beispiel könnte demnächst der Zugang zu chinesischen Batterie-Kontingenten massiv verteuert werden. Das wäre der endgültige Todesstoß für die europäische Automobilindustrie, denn wir stehen in der Hinsicht vollkommen blank da. China sitzt bei der maßgeblichen Antriebs-Technologie der Zukunft am längeren Hebel. Kooperation wäre jetzt das intelligente Mittel der Wahl, blindwütige Sanktionierung ist das Gegenteil davon.
M. meint
Was stimmt: dass wir in Europa zu wenig Zellen fertigen.
Was nicht stimmt: dass die alle aus China kommen.
Die meisten schon, das stimmt, aber nicht alle.
Und, nicht vergessen: DIE haben die Überkapazitäten, mit denen sie die Welt plattmachen wollen (wie bei Solarzellen, nette Analogie, findest du nicht?). DIE müssen schauen, dass sie ihre Kapazität ansatzweise ausgelastet bekommen, und wenn man dort der Meinung ist, man verkauft uns keine Batterien mehr… dann gibt es ja noch die Typen von Panasonic usw.
Ja, wäre nicht schön, aber für beide Seiten.
Aber das wäre natürlich auch eine Chance für die europäische Zellproduktion.
Keine Autos aus China, keine Autos nach China, keine Zellen aus China – darauf läuft es sowieso hinaus. Wie oft muss man das mit Taiwan noch erklären?
Kooperation mit Dikatoren, das hatten wir doch schon versucht. Mit diesem da, und mit einem anderen lief das noch schlechter. Die Butter haben wir uns bei PV schon vom Brot nehmen lassen, und wenn wir einfach auf den Preis schauen und die machen lassen, läuft das beim Auto genauso. Weil das der Plan ist.
Wie man sich das in China vorstellt, haben die sogar aufgeschrieben. Die nennen das „neue Seidenstraße“. Da geht es um mehr als um ein Asphaltband durch ganz Asien.
Ne, Kooperation funktioniert nur, wenn man dort ernstgenommen wird. Ansonsten wird nett genickt, und das war’s.
Subventionen weg, DANN ist das Wettbewerb. Die Entwicklung der aktuellen Modelle ist ja bezahlt, über 100 Mrd. Dollar soll die Regierung da insgesamt hinein gesteckt haben, da sollte der Rest doch kein Problem mehr sein!?
Jeff Healey meint
„Keine Autos aus China, keine Autos nach China, keine Zellen aus China – darauf läuft es sowieso hinaus.“
Und das wird meines Erachtens ein richtig großes Problem.
Panasonic, Samsung und Co. können die chinesischen Batterieproduktions-Kapazitäten nicht ansatzweise ersetzen, also das auch Europa noch genug abbekommt. Wo die Reise in der Antriebstechnik hingeht dürfte bald auch dem Letzten klar sein. Wenn wir das „Risiko“ nicht eingehen, chinesische Fahrzeuge ins Land zu lassen, den Wettbewerb zuzulassen, werden wir vermutlich entweder quantitativ von China gestutzt, oder wir bezahlen im wahrsten Sinne des Wortes einen sehr hohen Preis für die benötigte Ware (Batterien).
Nochmal: Die deutsche Autoindustrie kann sich auch gegen chinesische Newcomer behaupten, genau wie es schon bei den japanischen und koreanischen Herausforderern gelungen ist. Jedoch nicht, wenn der Zugang zu günstigen Batterien verloren geht.
Gernot meint
Und irgendwo bei Stuttgart hat Ole Källenius die ganze Nacht in sein Kopfkissen geweint. Für die Marke SMART hatte Källenius die vermeintlich so smarte Idee, zu 100% auf China zu setzen. Plattform, technische Entwicklung und Fertigung: 100% billig Made in China. Und die reinen China-Autos wollte er dann hierzulande mit satter Marge als Premium-Kompakte verkaufen.
Diversifizierung von Risiken, gerade weil sich zunehmende Handelskonflikte mit China seit Jahren für jeden absehbar sind? Nicht mit Källenius. Alles auf die Karte China. Die China-Karte hat die EU nun durch den Schredder geschoben. Und das gesamte Geschäftsmodell der Marke Smart ist hinfällig. Bei Mercedes sind die Probleme etwas anders gelagert, aber auch da gibt sich Källenius große Mühe, als Totengräber der Marke in die Geschichte einzugehen.
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Und bei einer solchen Zielstrebigkeit ins Nichts erwarten anscheinend immer noch welche Idealisten, dass da die Regierung noch irgendwie positiv regulatorisch eingreifen kann.
Thomas meint
China muss keine Zölle einheben.
China kann ganz einfach seinen Bürgern sagen, dass niemand mehr deutsche Autos kaufen soll und das wird wahrscheinlich heute schon gemacht.
Eichhörnchen meint
Eine Armutserklärung der klassischen OEM’s. Anstatt konkurrenzfähige E-Autos zu entwickeln mauert man sich ein. Die Konsumenten sind die Verlierer.
Kommt mir nicht mit Subventionen, Beispiele Deutsche Autoindustrie:
* Dienstwagen Besteuerung
* Diesel Besteuerung
* kein Tempolimit (das kostet Gesundheits- und Klimaschäden)
* private Nutzung E-Auto und Hybrid
Googelt mal „17 Milliarden Euro Subventionen fürs Auto“ ;-);-);-)
Yoshi meint
Ist doch gut dass es Subventionen gibt, Mobilität muss bezahlbar bleiben, und den ÖPNV auf die Reihe zu bekommen, dazu ist man schlicht nicht im der Lage.
60 Cent Steuern auf Diesel „Subvention“ zu nennen ist schon fragwürdig.
Bernhard meint
Ist doch gut, wenn China demnächst als Reaktion in China den Verkauf von Verbrenner einschränken wird. Wie kann man so verblendet sein…
Yoshi meint
China beendet den Verkauf von Verbrennern 2060.
Pack ne Batterie rein und nenn es nev, dann darfst du auch weiter Verbrenner fahren. Nur jedes 4. Neue Auto dort ist ein Bev.
Die Antriebsart ist dem Chinesen komplett egal, die wollen einfach Weltmarktführer werden. Wenn es dazu Hybride braucht, dann ist das so.
Als ob China das Klima retten möchte.
Wie kann man so verblendet sein.
Deine Mudder meint
Wenn die Chinesen die Europäer ins E-Auto gedrängt haben, würde es mich nicht wundern, wenn die Chinesen hinterher selbst den globalen Verbrennermarkt übernehmen. Da muss man aufpassen in keine Falle zu laufen, die Chinesen sind nicht unser Freund.
derJim meint
Dieselprivileg ist der Stichwort. Also eine geringere Besteuerung um vor allem die deutschen OEMs zu pampern, weil die bisher soooo toll waren in der Dieselmotorentwicklung und man zu der Zeit bei Benzinern dem internationalen Markt merklich hinterher war.
derJim meint
„Ist doch gut dass es Subventionen gibt, Mobilität muss bezahlbar bleiben, und den ÖPNV auf die Reihe zu bekommen, dazu ist man schlicht nicht im der Lage.“
Individualmobilität subventionieren auf Kosten aller, auch der ÖPNV-Fahrer, Fußgänger und Radfahrer ist sicher weder gerecht noch „gut“.
Yoshi meint
Hast du denn eine andere Lösung?
Der Deutschlandtakt, der schon in 46 Jahren am Start sein soll?
Auf dem Land bei Wind und Wetter den Wocheneinkauf mit dem Fahrrad holen?
Es sitzt nicht jeder den ganzen Tag im Home Office und fährt abends mit der S-Bahn in den Biomarkt.
Yogi meint
Ja klar, zehnmal günstiger als mit dem antiken Rüttelverbrenner pendeln und keine Stromkosten mehr als Familie zahlen.
Yoshi meint
Yogi, das Thema hatten wir doch Mal. Wenn du den „Rüttler“ einfach weiterfährst statt ihn zu ersetzen ist der Umschlagbar günstig.
Nicht jedes elektroauto rechnet sich in 5 Jahren – oft liegt der Verbrenner vorne, das ist jedem hier bekannt.
Und Strom „kostenlos“ zu nennen, wenn man dafür vorher einen fünfstelligen Betrag in eine PV steckt kann man so machen, wenn man sich dadurch besser fühlt.
Jörg2 meint
Yoshi
Der ist dann für den Nutzer zwar unschlagbar günstig, da er sich die Investition in ein anderes Fahrzeug spart. Er verbraucht aber dann auch weiterhin Verbrennerkraftstoff mit all den Folgen innerhalb der Vorkette und nach dem Auspuff.
Yoshi meint
Jörg, hier ging es um „10 mal günstiger als mit dem alten Rüttler“, und das ist objektiv nun Mal eine Falschinformation.
NeutralMatters meint
Jetzt schau mal wer da für und gegen die Zollaufschläge ist – es sind nähmlich genau die Hersteller in Europa, die vorallem große, verbrauchsstarke PKW herstellen, die dagegen sind.
Das geht zum einen darauf zurück, dass man Repressalien fürchtet, zum andern aber können keine/weniger billig hergestellten China-BEV in den Submarken (bspw. Smart, Mini oder bei Volvo direkt) für die Anrechnung der CO2-Flottenwerte dienen.
Diese Regulierung ist ein Vorteil für Europa, dies treibt zu realer CO2-Einsparung an.
M. meint
Üblicher Dummfug vom Nager.
Tests (auch unabhängige) zeigen, dass viele „klassischen“ OEMs durchaus auch wettbewerbsfähige Autos anbieten.
Letzten Endes ist es eine Preisfrage, und wenn jemand – neben dem Standortvorteil, Mitarbeiter billiger beschäftigen zu können – auch noch Geld erhält, hat das mit Wettbewerb eben nichts mehr zu tun.
Trotzdem ist so ein Handelskrieg natürlich keine Idee. Aber bei China würde „lass uns mal drüber reden“ genauso wenig funktionieren, wie das mit einer anderen asiatischen Macht funktioniert hat. Oder wie das in der Vergangenheit funktioniert hat, siehe „PV“.
Diesel wird pro kWh übrigens mehr als doppelt so hoch besteuert wie Strom. Die Kfz.-Steuer kommt noch obendrauf, wie auch CO2-Abgaben, usw…. falls du das nicht nachrechnen kannst, sag Bescheid.
Stefan Redlin meint
Wenn diese hohen Zölle wirklich durchgezogen werden, dann können wir unsere Auto-Industrie endgültig beerdigen. Die deutschen, die in China produzieren, auch für den Export nach überall hin werden auch diese Zölle zahlen müssen und diese Wagen werden weltweit unbezahlbar und somit nicht mehr gekauft. Zeitgleich errichten die Chinesen Werke in Europa, brauchen die Zölle dann nicht bezahlen, kapern unsere Märkte und „german cars“ sind Geschichte. Schade, und ein fataler Fehler.
Mäx meint
Kann man geteilter Meinung drüber sein.
In den USA funktioniert es auch ganz gut.
Fahrzeugproduktion und Batteriefabriken werden gebaut weil sonst der Tax Credit flöten geht usw.
Wenn die Chinesen in Europa Werke bauen sind dennoch Arbeitsplätze in Europa entstanden.
VW/Audi hatten ja überlegt mit SAIC Fahrzeuge in Europa anzubieten, das wird wohl nicht passieren. Der Tavascan wird wohl auch unverkäuflich.
BMW hat schon mit dem iX3 reagiert, außerdem kommt der Nachfolger aus Europa.
Spannend wird es mit dem Mini und Smart.
Polestar 2 und 4 haben ja ebenfalls ein Problem oder?
Der EX30 ebenfalls und soll daher ja auch demnächst in Europa produziert werden.
BEV meint
Auch BMW wird den Mini künftig in Europa bauen und ich glaub kaum, dass man noch mal mit GWM ein weiteres Modell eingehen wird, daher sind die Zölle schon gar nicht so falsch, das führt dazu, dass für Europa in Europa gebaut wird.
Die EU macht halt nicht das was die gierigen deutschen Autobauer gern hätten, sondern das was den Europäern etwas nützt.
Allerdings kann man Europa nicht mit USA vergleichen. Die USA könnten durchaus deutlich unabhängiger sein als wir in Europa. USA ist nicht ganz so abhängig von China wie Europa. Und wie du schon sagst, es gelingt ihnen wieder mehr in die USA zurück zu holen. USA kann sich selbst mit Energie versorgen. USA kann sich selbst verteidigen.
Gernot meint
Der Polestar 4 wird ab 2025 in Südkorea gefertigt. Aus einer Fabrik, die Geely dort mit Renault betreibt. Der Polestar 3 wird für Europa aus den USA kommen. Der alte Polestar 2 ist ziemlich tot. Insofern wird Polestar dadurch keine großen Probleme haben.
M. meint
3 und 4 sind auch ziemlich tot, oder? Hast du da mal aktuelle Zulassungszahlen?
derJim meint
Zumindest verlangsamt das die Antriebswende weiter, das ist sicher. Man sieht ja wie gut Schutzzölle bzw. Strafzölle in der Vergangenheit bei Solarmodulen, Fahrrädern, etc. funktioniert haben :/
M. meint
Mach mal einen Schritt zurück, damit du das Gesamtbild siehst.
Es ist super, irgendwas importieren zu können, was man selbst im Land nicht herstellen kann. Das war bei PV-Modulen aber nicht so. Deren Herstellung ist hierzulande einfach nur teurer. Die Module sind mindestens gleichwertig.
Wenn ich die jetzt importiere, schicke ich Geld ins Ausland. Hier fallen weniger Steuern an, hier sind mehr Menschen ohne Job, die ihrerseits Steuern zahlen.
Die Energiewende muss aber hierzulande auch bezahlt werden.
Das wird mit dem Verkauf von Kartoffeln aber nichts werden.
War das verständlich genug, oder müssen wir mehr ins Detail?
Futureman meint
Damit wird China nachziehen und die deutschen Hersteller werden es in Zukunft noch schwerer haben dort Autos zu verkaufen. Damit fällt der wichtigste Markt weg. Da sind die 3 Werksschließungen von VW (leider) nur der Anfang.
NeutralMatters meint
Wer glauben wollte, dass China langfristig ein einfach zugänglicher Markt bleiben würde, der täuscht sich stark. Wir werden seitens Chinas mit zunehmenden, aggressiveren Auftreten rechnen müssen, wirtschaftlich, wie auch in anderen Bereichen.
Es ist ein Irrglaube, dass ein „weiter-so“ funktionieren würde, daher ist ein selbstbewusstes und bestimmtes Aggieren auf EU-Ebene auf Augenhöhe mit China richtig und notwendig.
Und die Belange, warum die Zollaufschläge ohnehin bestehen, sind nicht unbegründed oder willkürlich.
Deine Mudder meint
China wird die Ausländer so oder so aus dem Heimatmarkt drängen. Die westlichen Hersteller können China mittel- bis langfristig abschreiben. Außerhalb Chinas wird sich das E-Auto am Markt durchsetzen müssen.
E-Mobilität wird hunderttausende Arbeitsplätze in Europa kosten, da ist die Messe noch nicht gelesen, was das Verbrennerverbot angeht. Fahrzeuge für China werden so oder so nicht in Europa gebaut und der E-Mobilität buchstäblich den Stecker zu ziehen wäre die cleverste Methode sich die Chinesen vom Leib zu halten, Zölle braucht es dann auch keine mehr, das E-Auto wird dann wieder verschwinden, wie historisch schon einmal.
M. meint
Die machen das eh bald dicht.
Entweder, wenn sie einfach wollen (also, wollen muss das ja nur ein einziger Mann), oder nachdem sie in Taiwan eingefallen sind – es ist ja kein Geheimnis, dass man das in den nächsten Jahren erledigen will.
Und dann ist Feierabend, so oder so. Nicht nur mit Autos, sondern mit allem.
Im Moment sieht das nach einem Verlust aus, aber wenn es eh wegbricht, ändert sich höchstens der Zeitpunkt.
Und, mal im Ernst: um die Arbeitsplätze in China mache ich mir keinen Kopf. Das sollen die Chinesen machen. Dass VW dort noch nennenswert Geld verdient, glaube ich sowieso nicht mehr.
NeutralMatters meint
Das sind gute Neuigkeiten.
Yoshi meint
Schade, also weiterhin keine bezahlbaren BEVs.
Wenn in 3 Jahren ein Kleinstwagen von VW mit 200 km Reichweite für 20k kommt (wenn er denn kommt) wird der sich beim Händler die Reifen plattstehen, und viel mehr ist ja bis 2030 nicht angekündigt.
Adieu günstige Elektroautos.
M. meint
Du kannst ja nach China ziehen, zu chinesischem Gehalt Autos bauen und dann mal schauen, ob das immer noch „günstige Autos“ sind.
Viel Spaß.
Yoshi meint
Ne warum? Ich kann doch auch einfach mit deutschem Gehalt günstige Autos kaufen. Die sind dann halt nicht elektrisch.
NeutralMatters meint
Yoshi – Ich denke nicht, dass wir hier alsbald gute und günstige PKW aus China sehen würden. Schaut man sich die Berichte an, was zum Stand und zur Funktion der Software und Assistenten gesagt wurde, sind da beachtliche Unterschiede.
Auch hätten die Prämiumhersteller, die jeweiligen Submarken oder kleineren Segment-PKW als CO2-Flottenminderer günstig erstanden (Geely / Smart / Mini / Volvo). Nun aber müssen sich alle, die diesen Plan hatten strecken, um entweder die Produktion wieder in die EU zu verlagern oder sparsamere PKW zu verkaufen, weil die Emissionsgrenzen schwieriger zu erreichen wären.
Für den europäischen Markt, mag das erstmal als Nachteil gesehen werden, langfristig und strategisch war es richtig und gut so.
Die Franzosen fangen an günstigere, kleine BEV zu produzieren in DE braucht es eben etwas länger hierfür.