Toyota hat sich nach längerem Zögern wie andere große Autokonzerne entschieden, im großen Stil auch auf Elektroautos zu setzen. Die Stromer-Offensive der Japaner ist gerade erst am Hochfahren, da schwächelt der Markt und viele Unternehmen überdenken ihre ehrgeizigen E-Auto-Ziele. Toyota reagiert auf die Herausforderungen der Branche mit einer umfassenden Überarbeitung und Optimierung seiner Produktion.
Unter dem Projekttitel Area 35 wurde ein flexibles Konzept vorgestellt, mit dem die bestehende globale Produktionsfläche des Automobilherstellers um etwa 35 Prozent erweitert werden soll. Die Strategie sieht vor, die Anzahl der weltweit verwendeten Teile um bis zu 80 Prozent zu reduzieren, um die Produktion durch weniger Produktvarianten zu vereinfachen. Das soll auch die Produktentwicklung beschleunigen und zusätzliche Bandbreite für weitere vollständige Modellwechsel ermöglichen. Unter dem Strich soll eine Gewinnsteigerung von 3,5 Prozent erzielt werden.
Area 35 wird Toyota laut Automotive News in die Lage versetzen, sein Produktangebot zu verschlanken und sich auf die umsatzstarken Kernmodelle zu konzentrieren. Dabei bleibe der weltgrößte Autohersteller flexibel genug, um verschiedene Arten von nachgefragten Antriebssträngen herzustellen. „Wir arbeiten daran, die Anzahl der Arten von Spezifikationen und Teilen zu optimieren“, wird Finanzchef Yoichi Miyazaki zitiert. „Wir erweitern den Raum für die Produktion von Fertigfahrzeugen und erhöhen die Effizienz der Entwicklung.“
„Dadurch können wir uns effektiver an Veränderungen der tatsächlichen Nachfrage anpassen und Investitionsentscheidungen in letzter Minute treffen“, so Miyazaki weiter. Toyota könne dadurch seine Produktionspläne schneller ändern. „Wir bereiten uns darauf vor, ein intelligentes System aufzubauen, das flexibel auf die Wünsche unserer Kunden eingehen kann.“
Toyota will im Jahr 2030 3,5 Millionen Elektrofahrzeuge verkaufen. Davon sollen etwa 1,7 Millionen auf einer neuen modularen Stromer-Architektur basieren, die um 2026 bei der Premiummarke Lexus ihr Debüt feiert. Der Konzern rechnet mit einer Halbierung der Produktionsvorlaufzeit und einer Reduzierung der Ausrüstungskosten um 25 Prozent durch Digitalisierung. Für die neuen, speziell für E-Fahrzeuge konzipierten Produktionslinien rechnet Toyota mit einer Verdoppelung der Produktivität.
Toyotas Plan basiert dem Bericht zufolge auf einer „massiven Überarbeitung“ seiner Fertigungsprozesse für die Ära der Elektrofahrzeuge. Dabei würden viele neue Techniken der modernen E-Auto-Fertigung wie Hochautomatisierung und sogenanntes Gigacasting großer Fahrzeugteile zum Einsatz kommen. Um Geld zu sparen, will Toyota in den bestehenden Werken Platz für die neue Produktion schaffen. Das soll im Wesentlichen durch die Verdichtung der derzeitigen Kapazitäten auf einer kleineren Fläche geschehen.
„Area 35 ist eine Initiative, die darauf abzielt, Platz zu schaffen, indem die Anzahl der für bestehende Anlagen verwendeten Teile reduziert wird, anstatt die Produktionsfläche durch den Bau neuer Anlagen zu erweitern“, zitiert Automotive News einen Unternehmenssprecher. Toyota schließt demnach zwar den Bau von neuen Fabriken nicht aus – das Ziel sei aber, zuerst die bestehenden Standorte auszulasten. Ein Ergebnis von Area 35 soll auch ein besseres Lieferkettenmanagement sein.
eCar meint
Aber dann wäre auch hier schlagartig Ruhe…..keine Faktenverdreher, keine T-Hater, keine patriotischen DE-Flaggenhochhalter😳😳
eCar meint
Sollte eigentlich unter Anti-Brumm rein…..
Anti-Brumm meint
Wie sieht der Plan eigentlich bei VW aus? Von jedem Grundmodell gibt es 2-3 Karosserievarianten, davon kann man mal mindestens jeweils eines einstampfen.
Weiters ist VW ja dafür bekannt, eine Armee an zeit- und kostenfressenden Zahlenverdrehern und Sesselakrobaten im mittleren Management zu haben, die außer Reports, Audits, Sesselkreisen und heißer Luft nichts produzieren. Da gehört mal ordentlich ein Kahlschlag her.
Ben meint
Na aber hey in WOB haben se doch schon 31 Gremien abgeschafft, da geht noch mehr.